Herrschaft und Organisation Flashcards
Max Webers Herrschaftstypologie
„Herrschaft soll heißen die Chance, für einen Befehl bestimmten Inhalts bei angebbaren Personen Gehorsam zu finden.“ Max Weber (1864-1920)
„Gehorsam“ meint nach Max Weber,
„dass ein bekundeter Wille (‘Befehl’) des (…) Herrschenden das Handeln anderer (…) tat- sächlich in der Art beeinflusst, dass dieses Handeln (…) so abläuft, als ob die Be- herrschten den Inhalt des Befehls um seiner selbst willen zur Maxime ihres Handelns gemacht hätten.“
Herrschaft als legitime Macht:
Herrschaft beruht auf der Zustimmung der Beherrsch- ten, auf ihrem Glauben an die Rechtmäßig- keit des Herrschaftsanspruchs
Max Webers Typen legitimer Herrschaft
Max Webers Typen legitimer Herrschaft
Grundvorstellung der legalen Herrschaft ist,
„dass beliebiges Recht durch formal korrekt gewillkürte Satzung geschaffen und (bestehendes beliebig) abgeändert werden könne.” (Max Weber)
Demokratie als „Herrschaft des Rechts“:
Legalität als Legitimationsbasis
Der Staat:
in Herrschaftsverband mit einem territorial abgrenzbaren Gewaltmonopol (Max Weber)
Das Konzept der Organisation
► Organisation als „korporativer Akteur“ (James Coleman)
► „Körperschaft“ als ein Sozialgebilde, das gegenüber der Umwelt mit einheitlichem Willen auftritt (Ferdinand Tönnies)
► Organisation als hierarchischer „Zweckverband“ (Max Weber)
Organisation
Eine Organisation ist ein soziales Gebilde, das dauerhaft einen bestimmten Zweck verfolgt und dafür eine formale Hierarchie ausbildet, über die sie das Handeln ihrer Mitglieder stetig auf diesen Zweck hin ausrichten kann.
Die Organisation als Zweckverband
► Werteselektion
► klarer Anfang und klares Ende
► Versachlichung der soz. Beziehungen
Hierarchie
► Aufgabendefinition über sog. „Stellen“
► Rangordnung von Weisungs- und Kontrollbefug- nissen
► Robert Michels (1876-1936): Oligarchien in Parteien
Formalisierte Mitgliedschaft
► Mitgliedschaft ist vertraglich geregelt & kündbar
► Entscheidungsabhängigkeit und freiwillige Selbst- verpflichtung
► Ausschnitthaftigkeit des Beitrags (Rollen) und monetäre Entkoppelung von Zwecken und Motiven
Niklas Luhmanns These:
Die fortlaufende Veränderbarkeit von Stellen, Personalbeständen und Regeln als Spezifikum von Organisationen
Informelle Gegenstrukturen
- kollegiale Erwartungen ans „Einordnen“
- Umgehung von Regeln statt ‚Dienst nach Vorschrift’
- Abkürzung von Weisungsketten: kleiner Dienstweg
- informelle Absprachen
- Eintauschen formeller Regelbefolgung gegen Arbeits- motivation
- Umkehrung von Hierarchien: „Unterwachung des Vorgesetzten“