Somatoforme Störungen Flashcards
Definition
> wiederhole Vorstellungen beim Arzt wegen körperlicher Symptome des vegetativen Nervensystem
Intensive Ängste über körperliche Erkrankungen und distanzieren sich von psychischen Ursachen
Epidemiologie und Ätiologie
> Hohe Erkrankungszahl im Jugendalter (keine genaue Zahlen)
Mädchen häufiger
Beschwerden: Kopf- und Bauchschmerzen, Globulusgefühl, Schwindel, Rücken- und Gelenkschmerzen
Ursachen:
- Neurobiologische Prädisposition (Schmerzwahrnehmung und serotinerge Dysfunktion), überfordernde Lebenssituation, Lernprozesse, Erziehungsverhalten und subjektive Krankheitstheorien
- chronische oder abgeklungene Erkrankungen, welche aber das Ausmass der Symptomatik nicht hinreichend erklären
- Chronisch kranke Eltern
Klinisches Bild
> Mehrere Formen
- Somatoforme Schmerzstörung: chronische Schmerzen, übersteigerte Wahrnehmung von undifferenzierter Körpersignalen, Abhängigkeit
- Somatoforme autonome Funktionsstörung: Symptome beim Organ oder Organsystem (Herzklopfen, Zittern, Hyperventilation, Durchfall, häufiges Wasserlassen)
- Hypochondrische Störung: Angst vor schweren Erkrankung, Medis nicht einnehmen. Eher selten, mehr Dysmorphophobie bei Jugendlichen (körperliche Entstellung oder hässlich)
- Somatisierungsstörung: Immer wechselnde Symptommuster ohne Befund, Medikamentenabsuss
Diagnostik
> Bisherige Diagnosen etc zusammensammeln(medizinische Vorbefunde einholen)
subjektives Krankheitsmodell der Familie erfragen
Symptomtagebücher und Schmerprotokolle
Beschwerdefreie Lebensabschnitte (Ressourcen)
Familienanamnesische Exploration (Angst und Depression)
Befragung Schulsituation: Überforderung, Mobbing
Differenzialdiagnose
> Körperliche Erkrankungen > dissoziative Störungen mit körperlicher Symptomatik > trennungsängstliche Kidner >LRS, Dyskalkulie > depressive Störungen
Therapie
> Eltern lehnen Therapie oft ab (Behandlugnsabbrüche häufig) -> Symptome ernst nehmen und und psychosomatische Erklärungsmodelle zu Beginn einbauen
Therapiebausteine:
- Symptomprotokollierung (Auslösende Faktoren)
- Verstärkung gesunder, nicht symptombezogener Verhaltensweisen
- Selbstkontrolle und Selbstinstruktionstraining
- Entspannungsmethoden
- Verhaltensexperimente
- Elternberatung
- Kontinzenzmanagement (Zuwendung und Aufmerksamkeit)
- Physiotherapie (gesundes Körpermodell)
- Therapie der Komorbiditäten
Hilft nicht:
- Krankschreibenden und Schulversäumnis
- Immer wieder körperliche Untersuchungen
Prognose
> Risiko für Medikamentenmissbrauch, depressive Störung, Angststörung oder Zwangsstörung
Je früher Diagnose desto besser