Somatoforme Störungen Flashcards

1
Q

Konzept “Somatisierung“

A

eine Tendenz körperliches Unbehagen und Symptome , für die keine erklärenden pathologischen Befunde bestehen, zu erleben und zu kommunizieren, sie einer somatischen Krankheit zuzuschreiben und dafür Hilfe zu ersuchen. Gewöhnlich wird angenommen, dass diese Tendenz sich als Reaktion auf psychosozialen Stress manifestiert,der durch Lebensereignisse und für die Person subjektiv als belastend empfundenen Situationen hervorgerufen wird.

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2
Q

Konversionsstörung

A

– spezifische körperliche Symptome bei psychosozialer Belastung /Konfliktlage

Pseudneurologische Symptome:

  • Willkürmotorik
  • Sensorik /Sensibilität
  • Bewusstseinsregulation
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3
Q

Somatisierungsstörung

A

–> habituelle multiple körperliche Beschwerden /Symptome

  • organzentrierteFunktionsstörungen
  • organzentrierte Schmerzen
  • nicht lokalsierte Schmerzen
  • multiples Somatisierungssyndrom (Schweeelle!)
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4
Q

somatoforme autonome Funktionsstörung

A
  • organzentrierte Funktinsstörung mit prominenter autonmer Innervation
  • allgemeines psychovegetatives System
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5
Q

Hypochondrie

A
  • körperbezogene Ängste

- Krankheitsüberzeugungen

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6
Q

Neurasthenie

A
  • körperlich /geistige Erschöpfungbarkeit
  • muskuläre Schmerzen
  • körperliche Missempfindungen
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7
Q

Somatisierungssyndrome

A
  • Fibromyalgiesyndrom
  • chronisches Müdigkeitssyndrom
  • somatisierte Depression
  • somatisierte Angst
  • Colon irritabile
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8
Q

Epidemiologische Herausforerung durch somatoforme Störungen und Somatisierungssyndrome

A
  • Pat. mit wiederkehrenden körperlichen Beschwerden /Gesundheitsängsten in ambulanter Behandlung:
  • ca 20-30% beim Hausarzt, in Polikliniken , Ambulanzen
  • höherer Prozentsatz in Spezialeinrichtungen möglich

Bedeutung:

  • nur gerine diagnostische Erkennungsrate
  • konfliktreiche Arzt-Pat.-Beziehung
  • “Doktor-Shopping”
  • oft invasive Diagnostik
  • Gefahr der iatrogenen Schädigung
  • hohe psychiatrische Komorbiität
  • hoher psychosozialer Behinderungsgrad
  • massive Einbußen in Lebensqualität
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9
Q

Somatisierungssyndrome - somatoforme Störungen : Multifaktorielles Bedingungsmodell

A

Psychosozialer Stress wirkt sich abhängig von der Persönlichkeit, dem Krankheitskonzept und dem Affektzustand auf die Mechanismen der Somatisierung aus. Diese führen zu körperlichen Beschwerden. Auf diese Beschwerden wirt sich zudem das Krankheitsverhalten aus, welches in Welchselwirkungen mit dem Affektzuständen und der Persönlichkeit steht, sowie dem System der Gesundheitsversorgung

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10
Q

Multidemensionalität der Ätiopathogenese von Somatisierungssyndromen

A
  • psychosoziale Stressoren
    -Genetik
  • Neurologie
    Persönlichkeitspsychologie
  • Soziales Lernen, Krankheitswissen
  • Psychodynamik
  • Psychiatrische Komorbidität
  • medizinisches Versorgungssystem
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11
Q

Zusammenhang von Somatisierung /Schmerz und Depression

A
    • in epidemiologischer + klinischer Perspektive enger Zusammenhang von Depression und Schmerz:
  • Major Depression + Schmerzsymptome (65%)
  • chronische Schmerzsyndrome +Major Depression (15-85%)
  • hohe Bedeutsamkeit für Verlauf und Outcome
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12
Q

Depression und somatoforme Störung:Interaktion

A

Sensorisch:
- erhöhter Muskeltonus, Schlafsstörungen, Inappetenz, Müdigkeit, Oberbrauchschmerzen

affektiv:
- körperliche Missempfindungen, veränderte Schmerzschwelle

kognitiv:
- hypochondirsche Interpretation körperlicher Missempfindungen, krankheitsbezogene Erinnerungen aktiviert

kommunikation:
- Klagen körüerlicher Beschweren, Stigma-Abwehr, kulturelle Norm

–> behaviorale Mechanismen, sozialer Rückzug, Demoralisierung

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13
Q

Konsequenze für die Arzt-Patientenbeziehung

A
  • negative Affektivität
  • Hypochonrie /Gesundehitsängste
  • Destruktivität im Krankheitsverhalten
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14
Q

intrapsychisches Erleben bei somatoformen Störungen

A
  • körperliche Beschwerden ohne ausreichene medizinische Erklärung
  • ängstlich-besorgte o. depressiv- resignierte Stimmung
  • Überzeugung somatischer Erkrnkung
  • Rückzugs- und schonverhalten
  • Verlust körperlicher Belastbarkeit
  • passive Veränderungserwartung
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15
Q

interpersonelles Verhalten bei somatoformen Störungen

A
  • häufige Arztkontakte
  • Suche nach Rückversicherung und Entängstigung
  • Suche nach “Erlösung”, Wunderheilung
  • Drängen auf organische Untersuchungen / Therapien
  • Risikoreihe Medikamenteneinnahme
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16
Q

Primäre Zielsetzungen in der Psychotherapie somatoformer Störungen

A
  • körperliche Missempfindungen von Krankheitszeichen unterscheiden lernen
  • das somatisce Erklärungsmodell in psychosomaischer Richtung erweitern
  • psychosoziale Begriffe wie Belatung, Überforderung, Stress im Krankheitsverständnis einführen
  • mit körperlichen + psychischen Belastungsgrenzen verantwortlich umgehen lernen
  • Reduktion er Aufmerksamkei für Körpervorgänge; Förderung des Interesses an der Umwelt
  • Erreichung estmöglicher Lebensqualität, auch bei Fortbestehen der Symptomatik
  • Verhinderung vo Chronifizierung und Selbstschädigung durch repetitive Diagnostik und riskante Therapien
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17
Q

Behandlungsziele kurz und knapp

A
  • Redukton der Symptome
  • Reduktion des psychosozialen Stresses
  • Reduktion der Behinderung7- Begrenzung inadäquater Inanspruchnahme medizinischer Einrichtungen
18
Q

kognitiv- behaviorale Ansätze: Beispiele für symptombezogene Therapieziele

A
  • Erkennen von Zusammenhängen zwischen mögichen Auslösefaktoren und körperlichen Beschwerden
  • Aufbau körperlicher Fitness
  • Verbesserung der Entspannungsfähgekit
  • Förderung der Wahrnhemung positiver Körperempfindungen
19
Q

kognitiv- behaviorale Ansätze:

Beispiele für symptomübergreifende Therapieziele

A
  • Aufbau von positiven Aktivitäten
  • Förderung sozialer Kontakte
  • Stärkung sozialer Kompetenzen + Selbstwertgefühls
20
Q

Veränderung dysfunktionaler Kognitionen und Verhaltensweisen

A
  • Veränderung der Fehlinterpretation von körperlichen Symptomen als (bedrohliche) Krankheitszeichen
  • als nicht tolerierbar, as aubjektiv wenig beeinflussbar
  • Veränderung der Aufmerksamkeitsfokussierung
  • Veränderung dysfunktionaler Grundannahmen
21
Q

Adut Illness Behavior Personality and individual Differences

A
  • ->Überbesorgte, überbehütene, hypochondrische Eltern –> Besorgnis, Verwöhnung –> positiver Verstärker, Annehmlichkeiten des Krankheitenstatus –> vermehrte Selbstbeobachtung, Bericht über mehr Symptome
  • -> Wunsch nach Versorgung, Entschäigungswünsche
  • -> Krankheitssymptom
22
Q

Somatoforme Störung - Epidemiologie

A

Allgemeinpraxen: 5-20%
Allgemeinkrankenhäuser: 17-30%
Verhältnis Frauen /Mann 5:1

Bevorzugt von:

  • unteren sozialen Schichten
  • niedriger Bildungsgrad
  • nichtwestlichen Kulturen
23
Q

Somatoforme Störungen Risikofaktoren (Rief + Hiller)

A
  • weiblich, niedriger SES, lateinamerikanischer Kulturkreis
  • genetische Risikofaktoren, familiäre Belastung mit Alkoholismus
  • Entwicklungspsychologisch: sex. Übergriffe, organimedzinisch orientierter Gesundheitsbegriff,familiäre Krankheitsmodelle
  • Auslösende Faktoren: kritische Lebensereignisse, organischer Erkrankungen, psychische Dauerbelastungen
  • Aufrechterhaltende Bedingungen: inadäquate Coping-Strategien, fam. Interaktion und Verstärkungsbedingungen, fehlende soziale Unterstützung
24
Q

Psychometrische Erfassung somatoformer Symptome

A
  • Beschwerdeliste
  • Freiburger Persönlichkeitsinventar
  • Screening für Somatoforme Störungen
  • MMPI Saarbrücken
  • Symptom Check List
25
Q

Somatoforme Störung Klassifikation ICD 10

A

F 45 Somatisierungsstörung
F 45.1 undifferenzierte Somatisierungsstörung
F45.2 hypochondrische Störung
F45. 3 somatoforme autonome Funktionsstörung
F45.4 anhaltende somatoforme Schmerzstörung
F45.9 somatoforme Störung NNB

26
Q

somatoforme Störungen Differnzialdiagnostik

A
  • körperliche Erkrankungen
  • vorgetäuschte oder simulierte Störungen
  • Schizophrenie oder wahnhafte Störungen
  • Angststörungen
  • depressive Störungen
27
Q

Somatisierungsstörung F 45.0

A
  • 2 Jahre anhatende mutiple und wechselnde körperliche Symptome
  • keine körperliche Erkrankung, oder Missverhätnis zwischen bestehender Erkrankung und geklagten Symptomen
  • mehrfache in Anspruchnahme ärztlicher Hilfe, ist diese nicht zugänglich: Laienhelfer und Selbstmedikation
  • hartnäckige Weigerung zu akzetieren, dass es keinen medizinischen Befund gibt (allenfalls nur von kurzer Dauer)
  • insgesamt 6 oder mehr aus 2 Symptomgruppen:
  • -> gastrointestinal
  • -> kario-vaskulär
  • -> urogenital
  • -> Haut- und Schmerzsymptome
28
Q

Hypochondrische Störung F45.2

A

A: -mind. 6 Monate Überzeugung an höchstens zwei schweren Krankheiten (mind. eine muss benannt sein) zu leiden oder
- anhaltende Beschäftigung mit eier von betroffenen angenommenen Entstellung oder Missbildung

B: ständige Sorge um Überzeugung + Symptome verursacht Leid + öft Störung des alltäglichen Lebens
- veranlasst medizinische Untersuchungen + Behandlungen wahrzunehmen

C:hartnäckige Weigerung zu akzeptieren, dass es keine körperlihe Ursache gibt (Akezptanz max. bis einige Wochen nach Untersuchung)

29
Q

Hypochondrische Störung allgemein

A
  • normae körperliche Sensationen werdn als Anzeichen einer schwerwiegenden Erkrankung interpretiert
  • Suggestibilität bei krankheitsbezogenen Informationen
  • Furcht, verordnete Medikamente einzunehmen
  • Keine Geschlechterdifferenz
30
Q

Somatoforme autonome Funktionsstörung F45.3

A
  • Symptome einer autonom-vegetativen Dysregulation des
    1. kardiovaskulären Systems
    2. oberen Gastrointestinaltraktes
    3. unteren Gastrointestinaltraktes
    4. Respiratorischen Systems
    5. Urogenitaltraktes
  • Unspezifische körperliche Beeinträchtigung (Müdigkeit, Erschöpfung, Schwitzen)
  • Überlappung mit somatoformer Störung deshalb diagnostische Abgrenzungsprobleme
  • in DSM4 nicht vorgesehen
31
Q

Somatofore autonome Funktionsstörung F45.3

- wichtige Elemente der therapeutischen Beziehung (Kapfhammer)

A
  • konstante, sachliche und wohlwollende Haltung des Therapeuten
  • Klärung der Verantwortlichkeit
  • Mehrdimensionale Abklärung
  • Fortlaufende Information über diagnostische und therapeutische Schritte
  • Vermeidung von vorschnellen Versprechungen, Überengagement und unvermittelten Rückzug
  • Schaffung von Spieraum für eigenständige Entscheidungen und Aktivitäten des Patienten
32
Q

Körperdysmorphe Störung

A
  • Schamerfüllte übersteigerte Selbstwahrnehmung einzelner Körperbereiche (Gesicht, Nase, Lippen, brüste, Penis)
  • Tendenz zu sozialem Rückzug bis Isolierung
  • Gefährdung durch kosmetische chirurgische Eingriffe
33
Q

Somatoforme Schmerzstörung F45.4

A
  • anhaltender schwerer und quälender Schmerz
  • -> kann nicht durch körperliche Störungen o. physioloische Prozesse erklärt werden
  • tritt in Verbindung mit emotionalen Konflikten o. psychosozialen Belastungen auf
  • Schmerz steht anhalten im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit des Pat
  • exzessive Inanspruchnahme medizischer Institutionen
  • Gefahr des Missbrauchs von Analgetika
  • Dauer mind. 6 Monate
34
Q

Somatoforme Schmerzstörung F 45.4 Epidemiologie

A
  • Lebenszeitprävalenz: 12,3%
  • Volkswirtschaftliche Kosten: 15-20 Milliarden
  • Häufigkeitsgipfel zwischen 40. und 50. Lebensjahr
35
Q

Somatoforme Schmerzstörung F 45.4 Therapie

A
  • Vermittlung einer bio-psycho-sozialen Genese
  • Schmerztagebuch, Biofeedback
  • Entspannungsverfahren
  • Aktivitätsaufbau
  • Identifizierung dysfunktionaler Gedanken
  • Abbauch Schonverhalten + Hoffnungslosigkeit
  • Aufbau Selbstwirksamkeitsüberzeugung
36
Q

Somatoforme Schmerzstörung F 45.4 Psychopharmakotherapie

A
  • Schmerzmittel ausschleichend absetzen
  • keine Benzodiazepine
  • Konventionelle Antidepressiva, selektive Antidepressiva
37
Q

Somatoforme Schmerzstörung F 45.4 Chronifizierungsfaktoren (Kapfhammer)

A
  • primärer Krankheitsgewinn
  • sekundärer Krankheitsgewinn
  • Einfluss von allgemeinen Lebenschicksalen (Krankheit, finanzielle Belastung)
  • Verhalten von Ärzten ( konkretes Handeln, einseitiges Krankheitsverständnis)
  • Kombination mit affektiven Störungen (Depression,Ängste)
  • Erworbene kognitive (Bewertugs-) Stile (falsche Kausal- und Kontrollattribuierung)
38
Q

Neurasthenie ICD-10

A
  1. Anhaltende und quälende Klage über gesteigerte Ermüdbarkeit nach geistiger Anstrengung oder über körperliche Schwäche + Ermüdbarkeit nach gerinsgter Anstreung
  2. mind. 2 der folgenden Empfindungen:
    Muskelschmerzen- +beschwerden; Schwindelgefühl, Spannungskopfschmerzen, Schlafstörungen, Reizbarkeit, Unfähigkeit zu Entspannen
  3. bei Vorhandensein von Angst und Depression: nicht schwergenug für eigene Diagnose
39
Q

Somatoforme Störung - Therapieziele ( Rief und Hiller)

A
  • herstellung einer vertrauensvollen Beziehhung
  • Aufbau einer Behandlungsmotivation
  • Entwicklung eines psychosomatischen Krankheitsverständnis
  • Reduktion von somatomedizinischen Maßnahmen auf ein Minimum
  • Abbau von inadäquaten Schon- und Vermeidungsverhalten
  • Umattribuierung von Krankheitsüberzeugungen
  • Verbesserung der Lebensqualität
40
Q

Somatoforme Störung Therapie (Rief + Hiller)

A
  • Verständis und Akzeptanz gegenüber den Beschwerden des Pat.
  • herausrbeiten von Teilzielen
  • Auseinandersetzung mit persönlichem Krankheitsverlauf
  • Information über alternative psychosomatische Modelle
  • Übung Aufmerksamkeitslenkung
  • Symptomtagebuch
  • Biofeedback
  • Reduktion von Arztbesuchen + unangemessenen Diagnosen
  • Reduktion Missbrauch Schmerzmittel + Tranquillizer
  • körperliche Aktivierungsprogramme
  • kognitive Therapien
  • Verbesserung der Lebensqualität