Reaktion auf Belastung Flashcards
Reakton auf Belastung - allgemein
- Auftreten in egnen zeitlichen Zusammenhang mit einer situativen Belastung
- Abklingen der Störung mit Distanzierung vom auslösenden Ereignis
- Normalpsychologische Verständlichkeit
- Dauer: Stunden bis Tage- selten über mehrere Monate anauernd
- Ausnahme: PTSD
Reaktion auf schwere Belastung
- Störung kann plötzlich (innerhalb von Minuten/ Stunden ) oder nach Latenz von Tagen bis Monaten beginnen
- reaktive Störung kann akut, rezidivierend o.chronisch verlaufen
- Vordergrund: Angst, Störungen der Affektivität, Leistungsfähigkeit, sozialen Beziehungen und Vegetativums
Reaktion auf schwere Belastung ist abhängig von
- Art und Intensität des Traumas
- Erschöpfung
- Biologischer Vulnerabilität
- Erworbene Coping-Strategien
- soziale Beziehungen
Hinweise für gravierende Reaktion nach Akuttrauma (Kapfhammer)
- Anhaltender Stress ohne Periode von Beruhigung
- schwere dissoziative Symptome trotz Reizabschirmung
- Extremer sozialer Rückzug
- Unfähigkeit über Trauma nachzudenken
Widerstandsfähigkeit/ Resilienz nach Kapfhammer
- Humor
- Selbstwirksamkeit
- Starkes Gefühl von Selbstbestimmung
- Vertrauen
- Optimismus
akute Belastungsreaktion F 43.0
- erleben einer außergewöhnlichen seelischen oder körperlichen Belastung
- ernsthafte Bedrohnung der eigenen Sicherheit und der körperlichen Integrität des Pat. oder von Bezugspersonen
- Zeitlicher Zusammenhang mit entwicklung der Symptome ( maximal 1h)
- Betäubungszustand mit Einengung der Wahrnehmung + Aufmerksamkeit, stuporöses Verhalten und vielfältigen ängstlichen, depressiven o. dissoziativen Symptomen
- Dauer 2-3 Tage
- Häufig Übergang in PTSD
Posttraumatische Belastungsstörung mögliche Auslöser
- schwere mit Todesgefahr verbundene Erkrankung
- Einsatz as Katastrophenhelfer
- extreme Gewalt
Akute Belastungsreaktion Therapie
- Entfernen von Unfall/Traumaort
- reizarme, ruhige Umgebung
- Zuwendung durch festen Ansprechpartner
- Verringerung von Unsicherheit + Hilflosigkeit durch Ermutigung
- Eingehen auf Ängste + irrationale Befürchtungen
- Wiedergewinn von Selbstachtung
- Sicherstellung ununterbrochender KOntakt zu Vertrauensperson
- bei körperlicer Verletzung: Schmerztherapie
- Schutz vor ermittelnden Behörden /Presse
- kontinuierliche Beratung/Hifsangebot
- Entspannungsverfahren
Postraumtische Belastungsstörung Empidemiologie
Lebenszeitprävalenz: 1-1,3%
Allgemeinbevölkerung: 7,8%
–> Frauen: 10%
–> Männer: 5%
Postraumtische Belastungsstörung Diagnostik nach DSM IV
A. Beständiges Wiedererleben des traumatischen Ereignisses in mind. einer der Formen:
- wiederholte, aufdrängende Erinnerungen
- wiederkehrende, belastende Träume
- plötzliche Handlungen/Gefühle als wäre Traumaereignis zurück
- intensives Leiden nach Reizen, die an traumatisches Ereignis erinnern
B. Anhaltendes Vermeiden von Reizen, diemit dem Trauma assoziiert werden oder Einschränkung der allgmeinen Aktivitäten im Vergleich zur Zeit vor dem Trauma
- Vermeidung entsprechender Gedanken, Gespräche, Gefühle
- Vermeidung entsprechender Aktivitäten, Orte o. Personen
PostTraumtische Belastungsstörung - kognitiv-verhaltenstherapeutische Verfahren
- Angstmanagement
- Stressimpfungstraining
- imaginatives Flooding
- kognitive Therapien
Posttraumtische Belastungsstörung - eye movement desensitisation and reprecessing (EMDR)
- Aufforderung: bildliche Vorstellung von Szenen des ursprünglichen Traumas
- Begleitung des inneren Imaginationsvorgangs urch sakkadische Augenbewegungen
- -> ausgelöst durch schnelle Fingerbewegungen des Therapeuten
- Pat. + Therapeut: fokussieren auf aktivierte traumabezogene Kognition
- Sequenz solange beibehalten bis Angst deutlich abnimmt
- Motivation einen positiven Gedanken mit der Traumaszene zu verknüpfen, wobei sakkadischen Augenbewegungen weiter erfolgen
Posttraumatische Belastungsstörung- Pharmakotherapie
- SSRI
- SNRI
- MOA-Hemmer
- Akutbehandlung: Benzodiazepine
Anpassungsstörung Definition ICD-10
- identifizierbare psychosziale Beastung von einem nicht außergwöhnlichen o. katastrophalem Ausmaß (Einschneidene Lebensveränderungen, schwere körperliche Erkrankung, belastende Lebensverhältnisse)
- Beginn der Symptome innerhalb eines Monats
- Symptome und Verhaltensstörungen (Depressive Stimmung, Angst, Besorgnis, Anspannung und Ärger, Störung Sozialverhalten)
Anpassungsstörung
- unzureichende Datenlage
- ca. 10% aller ambulanten o. stationären psychiatrishen Pat. leiden unter einer Anpassungsstörung
- ca. 5-20% Hauptdiagnose Anpassungsstörung
- Dauer = 6 Monate ; Ausnahme : längere depressive Reaktion: = 2 Jahre
- Einfluss vielfältiger psychischer,körperlicher oder sozialer Faktoren
Vulnerabilität
- Verletzlichkeit
- Empfindsamkeit
- Behinderung
Resilienz
Widerstandsfähigkeit
Ressourcen
Fähigkeiten
Belastungszyklus (Angststörung/Burnout)
- wird schon gehen
- verstärkter Einsatz
- subtile Vernachlässigung eigener Bedürfnisse
- Veränderung von Konflikten
- Umdeutung von Werten
- verstärkte Verleugnung von auftretenden Problemen
- Rückzug
- beobachtbare Verhaltenveränderungen
- Verlust des Gefühls für die eigene Persönlichkeit
- innere Leere
- depressiv
- Burnout
Anpassungsstörung -Therapieziele
- Aufbau einer tragfähigen therapeutishen Beziehung
- Nähe-Distanz-Problem (HelferSyndrom zur große Distanz wir als Ablehnung fehlgedeutet)
- Multifaktorieller Ansatz :
- -> Verbessung coping-Strategien
- -> kognitive Therapie
- -> Kriseninterventionen
Definition Krise
- liegt vor, wenn der Mensch das seelisch Gleichgewicht verliert, nachdem er mit Eregnissen und Lebensumständen konfrontiert wrd, die er im Augenblick nicht bewältigen kann
- Intensität, Art, Umfang und Dauer dieser Ereignisse sind so gravierend, dass seine durch frühere Erfahrungen erworbenen Bewältigungsmechanismen + seine Belastbarkeit zur Kompensation nicht ausreichen
Wesentliche Merkmale des Kriseninterventionskonzeptes (Schnyder &Sauvant)
- Vermittlung rascher und flexibler Hilfe
- Konzentration auf die aktuelle Problemlage (zeitliche Begrenzung, aktive+direktive therapeutische Haltung, , multiprofessioneller Ansatz)
- Einbeziehen des sozialen Umfelds
Grundzüge der Beratung (Schnyder &Sauvant)
- Professionelle Informationsvermittung
- Präszise Ausdrucksform
- vermeiden von Verallgemeinerungen und Beschwichtigungen
- vermeinden vorschneller Ratschläge
- Vermeinden von Tröstung
Abnorme Trauerreaktion
Die Reaktion au den Verlust eines engen Angehörigen üersteigt hinsichtlich Intensität, Inhalt und Dauer der Symptomatik das übliche Maß
Rando 2003
trauer auf vier Ebenen
- Trauer auf vier Ebenen
- prozessualer Vorgang, der viele Veränderungen mit sich bring
- Trauer als nazürliche und absehbare Reaktion auf Verlust
- kann allen Arten von Verlust folgen, nicht nur nach Verlust eines Menschens
- Trauererleben hängt von individueller Wahrnehmung des Verlustes ab
Trauerphasen nach Bowlby
- Phase der Betäubung:
- Gefühl der Betäubtheit; einige Stunden- 1 Woche; augenscheinliche Ruhe kann jedoch nur emotionala Ausbrüche unterbrochen werden - Sehnsucht + Suche nach der verlorenen Bindungsfigur
- Monate- Jahre,schrittweise Akzeptanz des Verlustes als Realität, jedoch: bestimmte Signale als “Rückkehr” des Verstorbenen fehlinterpretiert; Phase geprägt von Zorn - Phase der Desorganisation und Verzweiflung:
- Notwendigkeit alte Denk- und Vehaltensweisen abzulegen häufig sehr schmerzhaft; Trauernder hierbei häufig Apathie oder Depression - Phase der Reorganisation
- -> braucht vollständige Akzeptanz des Verlustes; neue Situation wird betrachtet, über Bewältigungsmöglichkeiten nachgedacht; Neudefinition des Selbstes und der Situation
Trauerphasen nach Kübler-Ross
- Verleugnung: Gefühl der Ohnmacht, Schock o.Verleugnung
- Wut und Zorn: Überflutung durch Emotionen, neben Wut auch Angst, Schuldgefühle und die Suche nach einem Schuldigen
- Verhandeln: Bitte um Rückkehr
- Depression: –> keine Verleugnung mehr möglich: Hoffnungslosigkeit, Verlust des Lebenssinns, extreme Traurigkeit
- Akzeptanz: + Reorganisation der eigenen Welt
Einfache Trauerreaktion
Verlauf: Allmähliche Anpassung an die neue Realität,vergleichsweise abnehmende Intensität der gefühlten Trauer. Anpassung an die neue Wirklichkeit ohne die verlorene Person gelingt.
Symptomatik: Trauerreaktion mit Rückzug+ häufigem Weinen; Ausdruck stark von kulturellen Normen geprägt
Gesundheit: langfristig keine gesundheitlichen Folgen
komplizierte Trauerreaktion
Verlauf:Starke, impulsive emotionale Reaktionen (Wut, Schulgefühle, Angst). Manchmal verzögerte Trauerreaktion, keine kontinuierliche Abnahme der Trauerintensität, Trauer wird oft nicht als Traurigkeit erlebt, Abpassung an die neue
Wirklichkeit ohne die Person gelingt nicht.
Sypmtomatik:Selbstschädigendes Verhalten, Panikattacken, depressive Reaktion,exzessive Reizbarkeit, innere Leere,Sinnlosigkeit
Gesundheit: Schlaf-+Essstörungen, erhöhte anfälligkeit für Infektionserkrankungen
Diagnose Kriterien komplizierter Trauer nach Horowitz (complicated grief)
der Trauerfall betrifft Ehepartner, nahen Verwandten oder Intimpartner und liegt mindestens 14 Monate zurück
- drei der folgenden in den letzten 3 Monaten:
- -> intrusive Symptome (ungewollte Gedanken, intrusive Phantasien;Errinnerungsattacken, emotionale Schübe, starkes Verlangen nach Anwesenheit des Verstorbenen)
- -> Vermeidung und Anpassungsschwierigkeiten (innere Leere, Einsamkeit Vermeidung von Erinnerung, Schlafstörung, Interessenverlust)
prolonged grief disorder von Prigerson
- -> Tod einer nahestehenden Person
- -> Trennungsschmerz: täglich o. in beeinträchtigenden Ausmaß Sehnsucht o.starkes Verlangen nach verstorbener Person+ köperliches o. emotionales Leiden +unerfüllter Wunsch des Wiedersehens
- -> kognitive, emotionale, verhaltensbezogene Symptomatik (mindestens 5 täglich oder in beeinträchtigendem Ausmaß)
- -> Zeitkritrium: nicht vor 6 Monaten nach Todesfall
- -> klinisch relevante Störungen in sozial, beruflich oder anderen wichtigen Funktionsbereichen
- -> nur wenn nicht durch PTBS, Major Depression o.generelle Angststörung zu erklären
Aufschaukelungsmodell der komplizierten Trauer nach Znoj
Schock–> Vermeiden/Verleugnung –> Protest/Intrusionen –> emotionale Dysregulation –> a)Schmerz–> einfache Trauer
Oder
b)Schmerz –> dysfunktionaleKognitionen –> intensive Emotionen +Auswirkungen auf Vermeiden/Verleugnen + emotionale Dysfunktion
Epidemiologische Daten - Depression nach Partnerverlust
- -> 9,1% in Berliner Alterstudien
- -> 30% 25 Monate nach dem Partnerverlust
Was verhindert professionelle Hilfe?
- Mobilität (Zugang zu Gesundheitssystem)
- Vorherrschende Altersstereotypien (Trauern gehört zum Alter)
- Wenig Erfahrung professioneller Helfer (eher jung in Psychotherapie)
- Therapeutischer Fatalismus (u.U. keine Finanzierung der Therapie alter Menschen)
abnorme Trauerreaktion: Therapie
- Psychoedukation
- Reflexion der Beziehung zum Verstorbenen
- Akzeptanz, Durcharbeiten des Schmerzes,Gedanken + Gefühle
- Bearbeitung von Schuldgefühlen
- Formulierung finden für die zukünftige Beziehung zu dem Verstorbenen
- Abbau Vermeiungsverhalten
- Exposition
- Medikamente sind nicht indiziert
Anpassungsstörung: posttraumatische Verbitterungsstörung (Linden)
Auslöser:Erlenis sozialer Ungerechtigkeit
lang anhaltende Arbeitslosigkeit
Schwerweigende Traumatisierung
- Affektstörung (Ärger, Hilflosigkeit, Beleidigtsein, Verzweiflung, Wut)
- Selbstaggression
- Vorwürflichkeit gegen sich und andere
- Ablehnung von Hilfsangeboten
- Sozialer Rückzug
- Vermeiden von Orten + Personen, die mit dem Ereigniss zu tun haben