Sitzung 2: Forschungsprozess & Untersuchungsdesign Flashcards

1
Q

Als was verstehen wir Theorie?

A) Theorie als wissenschaftliches Lehrgebäude (z.B. Systemtheorie, kritische Theorie)
B) Theorie als Verknüpfung von Empirie und logischen oder normativen Aussagen
C) Theorie als Gegensatz zur Praxis

A

B

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2
Q

Wie bilden wir unser Weltbild?

A

Mittels Theorien

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3
Q

Wissenschaftliche Theorien sind ….

A

Regelgeleitet

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4
Q

Was sind also Methoden?

A

Regeln der Theorien, wie man zu Erkenntnisgewinn kommt

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5
Q

Was ist das Ziel von Theorien?

A

Komplexheit vereinfachen

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6
Q

Was sind Theorien im Extremfall?

A

allgemeine Sätze, die von Raum und Zeit unabhängig gültig sind (z.B. Gravitationstheorie)

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7
Q

Was sind Theorien in den Sozialwissenschaften?

A

Typologien vergleichsweise weitreichende Verallgemeinerungen (Demokratie vs. Autokratie)

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8
Q

Wie erfolgt die Beschreibung der Wirklichkeit?

A

Über singulärer Sätze, die entweder wahr oder falsch sein können
Jede Tatsache in der Realität hat zwei korrespondierende singuläre Sätze - sowohl den Satz als auch die Negierung des Satzes
➢ Beispiel:
allgemeiner Satz: Alle Schwäne sind weiß
singulärer Satz: Es gibt einen schwarzen Schwan.
- Wir haben nur singuläre Sätze in der Politikwissenschaft. Sozialwissenschaften können keine universalen Gesetze aufstellen

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9
Q

Vier Phasen einer Forschung nach Patzelt

A

1 Konzeptualisierungsphase
2 Datenerhebungsphase
3 Auswertungsphase
4 Interpretationsphase

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10
Q

Was ist die Konzeptualisierungsphase?

A

Was soll untersucht werden, Erstellung Konzept, welche Daten werden für das Konzept benötigt

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11
Q

Was ist die Datenerhebungsphase?

A

Daten werden erhoben

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12
Q

Was ist die Auswertungsphase?

A

Daten werden ausgearbeitet

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13
Q

Was ist die Interpretationsphase?

A

Interpretation der Daten im Hinblick auf die Fragestellung, die in Konzeptualisierungsphase entstanden ist

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14
Q

Definition Theorie

A

Hypothesen passen zusammen und sind systematisch geordnetes Wissen über die Realität

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15
Q

Definition Hypothese

A

Begründete Vermutung über Art, Stärke und Richtung eines Zusammenhangs zweier oder mehrerer Variablen.

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16
Q

Induktion Definition

A

Schluss von der einzelnen Beobachtung hin zu allgemeineren Aussagen.

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17
Q

Deduktion Definition

A

Logischer Schluss vom Allgemeinen auf das Besondere

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18
Q

Quantitative Forschung Definition

A

Beschäftigt sich mit zählbaren Eigenschaften (in der Regel große Zahlenmengen).

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19
Q

Qualitative Forschung Definition

A

Forschung „ohne Zahlen“

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20
Q

Was ist die deduktive Strategie?

A
  • Prüfung/Testen von Theorien ist das Wichtige, wie eine Theorie zustande kommt ist letztlich irrelevant
  • Keine wissenschaftstheoretische Begründung von Theorien.
  • large-N studies
  • Prüfung von deterministischen sowie probabilistischen Aussagen.
  • Nur durch die wiederholte Konfrontation mit der Realität kann die Güte einer Theorie getestet werden.
  • Karl Popper
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21
Q

Was ist eine large-n study?

A

Studie mit großer Fallzahl (quantitativ)

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22
Q

Was ist eine small-n study?

A

Mit weniger Fallzahl (qualitativ)

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23
Q

Was bedeutet deterministisch?

A

In der Wissenschaft bedeutet deterministisch, dass es keine Unsicherheit oder Unvorhersehbarkeit gibt, und Ereignisse folgen einem festen Muster.

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24
Q

Was bedeutet probabilistisch?

A

“Probabilistisch” bedeutet, dass Dinge auf eine Art und Weise passieren können, die nicht sicher oder vorhersehbar ist. Es bezieht sich auf Ereignisse, die auf Wahrscheinlichkeiten basieren, also darauf, wie wahrscheinlich es ist, dass etwas bestimmtes passiert, aber ohne die Gewissheit, dass es immer genau so eintreten wird.

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25
Q

Was ist die induktive Strategie?

A
  • Theoriebildung
  • small-N studies
  • Klassizierung und Typologisierung der komplexen Daten als erster Schritt der Theoriebildung.
  • Exploratives Vorgehen zur Formulierung von Theorien.
  • Francis Bacon
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26
Q

Was ist Poppers Induktionsproblem?

A

Der Induktionsschluss kann falsifiziert werden: Verallgemeinerung anhand einfacher Stichproben, die bei einem Gegenbeispiel als falsch bewiesen werden können; wenn Messinstrumente ungenau sind kann man nicht einmal mehr falsifizieren (Jäckle: so weit würde er nicht gehen, dann wäre nichts greifbar)

Popper argumentiert, dass wir Dinge nicht definitiv beweisen können, indem wir nur Beispiele sammeln. Wir können nur Hypothesen aufstellen und versuchen, sie durch Beobachtungen zu widerlegen. Wenn wir viele weiße Schwäne sehen, können wir immer noch nicht sicher sein, dass es keine schwarzen gibt. Popper schlug vor, dass die Wissenschaft darauf basieren sollte, Theorien zu falsifizieren, anstatt sie zu beweisen.

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27
Q

Minimalbeispiel für den Forschungskreislauf

A

Auf Folien!
Theorie - Deduktion - Hypothesen - Beobachtungen - Induktion - Verallgemeinerungen - Theorie

28
Q

Der Prozess sozialwissenschaftlicher Forschung

A

Auf Folien!
1. Auswahl der Forschungsfrage
2. Konzeptspezifikation: deskriptive Fragestellung, Theoriebildung, Hypothesenformulierung
3. Forschungsdesign: Bestimmung der Erhebungsmethoden und Untersuchungseinheiten
4. Operationalisierung/Messung der Konzepte (messbar machen und Definitionen)

Qualitativ:
- Schrittweise Auswahl und Kontastrierung, Auswahl der Untersuchungseinheiten
- Datenerhebung und Analyse oft parallel
- Typenbildung, theoretische Verallgemeinerungen
= Kreislauf oder Publikation/Ergebnis

Quantitativ:
- Pretest („Probedurchlauf der Forschung“)
- Auswahl der Erhebungseinheiten
- Datenerhebung, Erfassung und Bereinigung (bei Umfrage bspw. Kodifiziert)
- Datenanalyse (statistisch)
= Kreislauf oder Ergebnis/Publikation

29
Q

Double blind peer review process

A

Weder Forscher noch Prüfer weiß wer prüft/forscht

30
Q

Was ist Triangulation?

A

Methodenmix (qualitativ+quantitativ)

31
Q

Was ist Untersuchungsdesign?

A

Plan, dem wir bei der Analyse folgen

32
Q

Form des Untersuchungsdesigns ………… von Erhebungsmethode der Daten

A

Form des Untersuchungsdesigns unabhängig von Erhebungsmethode der Daten

33
Q

Definition Experiment

A
  • Urform aller Untersuchungsdesigns
  • künstliche Beobachtungen
  • Verfahren zur Identikation kausaler Zusammenhänge zwischen UV und AV
34
Q

Kausalität Definition

A

Kausalität bezieht sich auf die Idee, dass eine Sache eine andere tatsächlich verursacht. Wenn etwas kausal mit etwas anderem verbunden ist, bedeutet das, dass die erste Sache eine Auswirkung oder Veränderung in der zweiten Sache hervorruft.

35
Q

Korrelation Definition

A

Korrelation bedeutet, dass zwei Dinge miteinander in Beziehung stehen oder gemeinsam auftreten, aber das heißt nicht zwangsläufig, dass eines das andere verursacht. Es ist möglich, dass es keine wirkliche Ursache-Wirkungs-Beziehung gibt. Zum Beispiel: Wenn du bemerkst, dass an Tagen, an denen viele Leute Eiscreme essen, auch die Anzahl der Schwimmbadbesucher hoch ist, gibt es eine Korrelation zwischen Eiscreme-Konsum und Schwimmbadbesuchern. Beides tritt zusammen auf, aber das bedeutet nicht, dass das Essen von Eiscreme das Schwimmen verursacht. Es könnte andere Faktoren wie warmes Wetter geben, die beides beeinflussen.

36
Q

Treatment Definition

A

bewusste, aktive Manipulation der erwarteten Ursachenvariable

37
Q

Drittvariablenkontrolle über…

A
  • Eliminierung von externen Störfaktoren (sofern möglich)
  • Konstanthalten von externen Störfaktoren (so gut es geht)
  • Zuteilung zu Experimental- und Kontrollgruppe (randomisiert oder Matching mittels parallelisierter Paare oder parallelisierter Gruppen) um probanden-interne Störfaktoren zu kontrollieren
38
Q

Primingexperiment Definition

A

Test, ob ein vorab gegebener Reiz, der implizite Gedächtnisinhalte aktivieren soll, Auswirkungen hat.

39
Q

Listenexperiment Definition

A

Zwei Aussagenblöcke in jeweils verschiedenen Gruppen und es wird nur gesagt, wievielen Aussagen man zustimmt, anonymisiert, um herauszubekommen, wo sozialer Druck die Antworten beeinflusst und damit verfälscht

40
Q

Was ist ex-post-facto?

A

Einteilung UV und AV erfolgt im Nachhinein = billiger

41
Q

Probleme bei ex-post-facto

A
  • Richtung von Ursache und Wirkung ist unklar
  • Mangelnde Varianz bei den UV.
  • Kontrolle von Drittvariablen
42
Q

Varianz

A

In einfacheren Worten ist die Varianz ein Maß dafür, wie sehr einzelne Datenwerte innerhalb einer Gruppe voneinander abweichen.

43
Q

Verdeckte Beziehung

A

In der Statistik bezieht sich eine “verdeckte Beziehung” auf eine Beziehung zwischen Variablen, die nicht offensichtlich oder direkt sichtbar ist. Es handelt sich um eine Beziehung, die durch statistische Analysen aufgedeckt werden kann, aber nicht auf den ersten Blick erkennbar ist.

44
Q

Wie viele Drittvariablen werden beim Experiment kontrolliert?

A

Alle, durch Konstanthalten oder Randomisierung der Kontroll- und Experimentalgruppen

45
Q

Beim Ex-Post-Facto-Design gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten auf Drittvariablen zu kontrollieren:

A
  • Statistisch: Drittvariablen müssen bekannt sein & im Datensatz enthalten
  • Gezielte Fallauswahl: z.B. Most-similar-cases-Design
46
Q

Was ist der Unterschied von Experimental- und Kontrollgruppe?

A

Der Experimentalgruppe wird das Treatment gegeben, der Kontrollgruppe nicht

47
Q

Die Kontroll- und Experimentalgruppen sollten sich möglichst ……
Wie geht man hier vor?

A

Nicht unterscheiden
1. Randomisierung (komplett zufällig)
2. Matching (parallelisierte Paare/Gruppen)

48
Q

Was ist ein Quasi-Experiment?

A

Quasi-Experiment: Experiment unter Laborbedingungen, wo alle Faktoren ausgeschlossen werden > schwierig für Sozialwissenschaften, deshalb „Auflockerung“ durch zum Beispiel keine Kontrollgruppe
Bsp: unterbrochenen Zeitreihen Design

49
Q

Was ist unterbrochenes Zeitreihendesign?

A

Möglichkeit, die Möglichkeit nicht vorhandener Kontrollgruppen zu umgehen
- zeitlicher Trend wird möglichst lange und in kurzen Abständen betrachtet = Trend ist quasi die Kontrollgruppe
- es wird analysiert, ob das Treatment eine Veränderung am Trend verursacht

50
Q

Unterschied UV und AV Beispiel

A

UV: Ostdeutsch sein = Variable, von der wir ausgehen, dass sie Einfluss auf die AV hat, erklärende Variable, angenommene Ursache
AV: Wahlabsicht der AfD

51
Q

Deterministische/Probabilistische Beispiel

A

D = Wenn eine Person aus Ostdeutschland kommt, WÄHLT sie die AfD
P = Wenn eine Person aus Ostdeutschland kommt, gibt es eine höhere Chance, dass sie die AfD wählt

52
Q

Was sind Typologien?

A

Verallgemeinerungen, Charakteristika, Komplexität reduzieren
eine Einteilung als Kategorisierung, KEINE TYPOLOGIE!, da nur ein Kriterium

53
Q

Was ist ein Idealtypus?

A

Zentrale Elemente der Realität werden rausgesucht, evtl. Zum Vergleich verwendet

54
Q

Was ist ein Pre-Test-Post-Test-Design?

A

Man schaut sich die Probanden davor und danach an

55
Q

Welche dieser Aussagen über wissenschaftliche Theorien ist falsch?
a) Theorien gehen u ̈ber den Alltagsverstand hinaus, da sie regelgeleitet sind.
b) Theorien verknu ̈pfen Empirie mit logischen und/oder normativen Aussagen.
c) Theorien sind systematisch geordnetes Wissen u ̈ber die Realität.
d) Theorien bestehen stets aus allgemeinen Sa ̈tzen.

A

D) - bei Naturwissenschaften eher so

56
Q

Wozu dienen Theorien nicht?
a) Komplexita ̈tsreduktion
b) Hypothesengenerierung
c) Messung
d) Verallgemeinerung

A

C

57
Q

Welche dieser Aussagen über quantitative Forschung ist falsch?
a) Auswahl der Fa ̈lle nach Zufallsprinzip um statistische Methoden anwenden zu ko ̈nnen
b) Large-N
c) Bewusste Fallauswahl
d) Linearer Forschungsprozess im einzelnen Forschungsprojekt

A

C

58
Q

Was bedeutet das n in Large-n?

A

Fallzahlen, also bei 20 Leuten ist n = 20

59
Q

Ab wann spricht man von large-n?

A

Ab 15-20 Menschen

60
Q

Welche dieser Aussagen ist richtig?
a) Ein Problem des Ex-post-facto-Designs ist, dass das Treatment der UV immer vor der Messung der AV erfolgen muss.
b) small-N, zirkula ̈rer Forschungsprozess und eine bewusste Fallauswahl sind Merkmale quantitativer Forschung.
c) Triangulation bedeutet die Mischung qualitativer und quantitativer Methoden.
d) Fu ̈r die Deduktion ist das wissenschaftstheoretische Begru ̈nden von Theorien irrelevant.

A

C und d

61
Q

Warum gibt es Triangulation?

A

Schlüssigere Forschungsergebnisse

62
Q

Was ist das besondere beim Ex-post-facto design?

A

Variablen werden erst nach der Forschung festgelegt

63
Q

Welche Bedingungen muss ein Experiment erfüllen?

A
  • aktive Manipulation der Ursache (durch Treatment)
  • Kontrolle sämtlicher Drittfaktoren
64
Q

Unterscheiden Sie zwischen drei experimentellen Designs.

A
  1. Einfaches Post-Test-Design: Testung nach dem Treatment
  2. Pre-Test-Post-Test-Design: vor Treatment und nach dem Treatment
  3. Multigruppen Design: es gibt mehrere Experimentalgruppen mit unterschiedlichen Treatments, die mit der Kontrollgruppe verglichen werden
65
Q

Welche Variable hat Einfluss auf die andere?

A

UV hat Einfluss auf AV