Selektive Aufmerksamkeit Flashcards

1
Q

Wie funktioniert das Paradigma des „dichotischen Hörens“?

A

Das Paradigma des “dichotischen Hörens” beinhaltet die gleichzeitige Präsentation unterschiedlicher akustischer Stimuli an beide Ohren. Probanden werden aufgefordert, sich auf einen der beiden Gehörseingänge zu konzentrieren und die dort präsentierten Informationen zu identifizieren.
Es ermöglicht Forschern, die selektive Aufmerksamkeit und Verarbeitung von auditiven Reizen in einer kontrollierten Umgebung zu untersuchen.

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2
Q

Was ist der sog. „Cocktail-Party-Effekt“ und welche Rolle spielt er in der Debatte zu selektiver Aufmerksamkeitssteuerung?

A

Der “Cocktail-Party-Effekt” bezieht sich darauf, dass Menschen in der Lage sind, in einer lauten Umgebung, wie etwa einer Cocktailparty, eine spezifische Stimme oder Informationen aus vielen anderen Geräuschen herauszufiltern.
Dies illustriert die Fähigkeit zur selektiven Aufmerksamkeitssteuerung, bei der das Gehirn in der Lage ist, relevante Informationen aus einer Fülle von Reizen zu isolieren und zu verarbeiten.
In der Debatte um selektive Aufmerksamkeitssteuerung unterstreicht der Cocktail-Party-Effekt die Fähigkeit des Gehirns, sich auf bestimmte Reize zu fokussieren, selbst in reizüberfluteten Umgebungen.

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3
Q

Inwiefern kann das Konzept des „perceptual loads“ (Lavie, 1995) die Debatte um frühe vs. späte Aufmerksamkeitsselektion lösen?

A

= Kompromiss aus den beiden Annahmen: Verarbeitung hat Kapazitätslimit
Solange dies nicht erschöpft ist (low load), werden alle Reize automatisch weiterverarbeitet
Erst wenn die Kapazität ausgeschöpft ist (high load), wird gefiltert und unbeachtete Info wird nicht mehr verarbeitet

Fazit: Wahrnehmungsbelastung (perceptual load) entscheidet, wie viel irrelevante Reize verarbeitet werden
→ geringe Belastung: „späte Selektion”, irrelevante Reize werden weiterverarbeitet
→ hohe Belastung: „frühe Selektion”, irrelevante Reize werden früh ausgefiltert

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4
Q

Wofür steht die Abkürzung SOA und was ist damit gemeint, wenn eine Cueing-Studie ein SOA von 150 ms verwendet hat?

A

SOA = stimulus onset asynchrony
=> Abstand (zw. Zwei Reizen) wenn Cueing-Studie ein SOA von 150 ms verwendet, bedeutet es, dass die unterschiedlichen Stimuli/Reize in einem zeitlichen Abstand von 150 ms gezeigt werden (Cue-150ms blank-Stimulus)

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5
Q

Erklären Sie Unterschiede zwischen exogenem und endogenen Cueing, indem Sie auf zentrale Merkmale der Studie (Aufbau und Befunde) von Posner (1980) eingehen.

A

In Posners Studie von 1980 wurden exogenes und endogenes Cueing untersucht, um die Unterschiede in der Aufmerksamkeitslenkung zu verstehen.
Exogenes Cueing:
Aufbau: Ein peripherer Hinweisreiz (Cue) wurde präsentiert, der nicht vorhersehbar war und unabhängig von der Aufmerksamkeit des Probanden erschien.
Befunde: Der periphere Cue führte zu einer automatischen und schnellen Ausrichtung der Aufmerksamkeit auf den Ort des Reizes. Die Reaktionszeiten waren verkürzt, wenn der Zielreiz an der durch den Hinweisreiz angezeigten Position erschien.
Endogenes Cueing:
Aufbau: Ein zentraler Hinweisreiz wurde den Probanden präsentiert, der ihre Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Ort lenken sollte. Die Probanden wurden darauf hingewiesen, ihre Aufmerksamkeit bewusst zu lenken.
Befunde: Die Reaktionen waren schneller, wenn der Zielreiz an der vom zentralen Hinweisreiz angegebenen Position erschien. Dies legt nahe, dass die willentliche Ausrichtung der Aufmerksamkeit auf einen spezifischen Ort zu verbesserten Reaktionszeiten führt.

EXOGEN:
- kurze Latenz
- transiente Aktivierung
- bei langem SOA: Inhibition of Return
- automatische Funktionsweise
- reflexive, reizgesteuerte Aufmerksamkeit

ENDOGEN:
- nur wirksam, wenn Cue informativ für Zielreizposition ist
- Aufmerksamkeitswechsel dauert lange
- lange aufrecht erhaltene Aktivierung
- kontrollierte Funktionsweise
- willentliche Aufmerksamkeit

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6
Q

Was ist „inhibtion of return“?
Inwiefern ist dieser Effekt sinnvoll für die Handlungssteuerung?

A

= Wirkung exogener, nicht-informativer Cues hängt von SOA zwischen Cue und Zielreiz ab
- valide Cues führen bei zu kurzem SOA zu kürzeren RT (vergl. Mit invaliden C.)
- bei langem SOA zu längeren RT (vergl. Mit invaliden C.) => d.h. Umkehrung des Cueing-Effekts
Hemmung der Rückkehr (inhibition of return) => Mechanismus begünstigt die Suche an neuen Orten & verhindert, dass Aufmerksamkeit noch mal auf bereits beachtete Objekte gelenkt wird

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7
Q

Inwiefern beeinflusst Setgröße die Effizienz bei der visuellen Suchaufgaben?
Beschreiben Sie die Studie von Treisman & Gelade (1980) und gehen Sie dabei auf Unterschiede zwischen „conjunction search“ und „pop-out search“ ein.

A

Die Studie von Treisman und Gelade (1980) untersuchte die Mechanismen der visuellen Suche und deren Effizienz in Abhängigkeit von der Setgröße, also der Anzahl der zu durchsuchenden Elemente. Sie ordneten verschiedener Buchstaben (Stimuli) in unterschiedlichen Farben an.
Aufgabe:
• Wenn grünes T im Display vorhanden ist, drücke die rechte Taste
• Wenn kein grünes T im Display vorhanden ist, drücke die linke Taste
• Erledige diese Aufgabe so schnell und so korrekt wie möglich!
Sie führten eine grundlegende Unterscheidung zwischen zwei Arten der visuellen Suche ein:
„conjunction search“ und „pop-out search“.
a) Pop-out search= Zielreiz und Distraktoren unterscheiden sich nur in einem Merkmal
• RT für Zielreizanwesend ist unabhängig von der Größe des Suchsets (Display size)
• Suche ist parallel
b) Conjunction search (Verbundsuche )= bedeutet Zielreiz und Distraktoren unterscheiden sich in Form und Farbe
• Suche ist seriell und selbstabbrechend
• Bei abwesenden Zielreiz müssen alle Items durchsucht werden, bei anwesend im Schnitt die Hälfte (Steigung(Zielreizabwesend) =2*Steigung(Zielreizanwesend))
=> Merkmalsintegration in (b) erfordert die Fokussierung der Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Ort
D.h. Die Setgröße beeinflusst die Effizienz bei der Conjunction Search (verlangsamt) aber nicht bei der Pop-out Search

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8
Q

Wie kann man nachweisen, dass Aufmerksamkeit auch objektbasiert ausgerichtet wird?
Erläutern Sie dazu eine Studie Ihrer Wahl.

A

Die Studie von Behrmann et al. (1989) untersucht, ob Aufmerksamkeit nicht nur raumbasiert, sondern auch objektbasiert ausgerichtet werden kann. Objektbasierte Aufmerksamkeit bedeutet, dass die Aufmerksamkeit auf ein gesamtes Objekt gerichtet wird, anstatt nur auf einen spezifischen Ort im Raum.
Aufbau: zwei sich überlappende (Kreuzförmig) Rechtecke mit jeweils 1, 2 oder keiner Kerbe an zwei der vier Rechteck-Enden.
Aufgabe: überprüfen ob dieselbe Anzahl an Kerben vorhanden ist. Ergebnis: die Überprüfung geht schneller wenn die Kerben an einem Rechteck sind. D.h. Bei a), d), c), f), als bei b) und e).
Erkenntnis: Die Ergebnisse zeigten, dass die Reaktionszeiten der Teilnehmer kürzer waren, wenn der Zielreiz auf demselben Objekt wie der Cue erschien, im Vergleich zu den Fällen, in denen der Zielreiz auf einem anderen Objekt, aber in gleicher räumlicher Entfernung erschien. Dies deutet darauf hin, dass die Aufmerksamkeit nicht nur auf den spezifischen Ort im Raum gerichtet war, sondern auch auf das gesamte Objekt, auf dem der Cue erschien. Die Studie von Behrmann et al. (1989) lieferte wichtige Belege dafür, dass Aufmerksamkeit objektbasiert sein kann. Wenn die Aufmerksamkeit nur raumbasiert wäre, sollte die räumliche Entfernung zwischen Cue und Zielreiz die Reaktionszeit allein bestimmen. Da die Reaktionszeit jedoch auch davon beeinflusst wurde, ob der Zielreiz auf demselben Objekt wie der Cue erschien, zeigt dies, dass die Teilnehmer ihre Aufmerksamkeit auch auf das gesamte Objekt richteten.

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