Habituation und klassische Konditionierung Flashcards

1
Q

Was ist Lernen?

A

Lernen ist ein Prozess der als Ergebnis von Erfahrungen relativ langfristige Änderungen im Verhaltenspotenzial erzeugt.

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2
Q

Was ist Habituation, was ist Sensibilisierung? Warum erfüllen beide Phänomene die Lerndefinition?

A

Habituation= Ist die Gewöhnung an einen öfter auftretenden Stimulus, welche dazu führt, dass die Reaktion nachlässt/ ausbleibt.
Sensibilisierung= Ist die zunehmende Reaktionsbereitschaft auf einen wiederholt auftretenden Stimulus
Warum beide Phänomene die Lerndefinition erfüllen:
- Dauerhafte Verhaltensänderung: Beide Prozesse führen zu einer dauerhaften Änderung im Verhalten oder in der Reaktionsweise eines Organismus als Folge von wiederholten Erfahrungen mit einem bestimmten Reiz.
- Erfahrungsabhängigkeit: Sowohl Habituation als auch Sensibilisierung resultieren aus der wiederholten Exposition gegenüber einem Reiz und sind daher erfahrungsabhängig.
- Anpassung: Beide Prozesse sind Formen der Anpassung an die Umwelt, die es dem Organismus ermöglichen, auf sinnvolle Weise auf wiederholte Reize zu reagieren, entweder durch das Ignorieren irrelevanter Reize (Habituation) oder durch erhöhte Wachsamkeit gegenüber potenziell schädlichen Reizen (Sensibilisierung).

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3
Q

Was ist klassisches Konditionieren? Beispiele für klassische Konditionierung im Alltag?

A

Die klassische Konditionierung ist eine Form des assoziativen Lernens. Hierbei werden ein unbedingter und ein bedingter Stimulus miteinander gekoppelt. Dabei löst nach der Konditionierung der bedingte Stimulus die gleiche Reaktion aus, wie zuvor nur der unbedingte Stimulus.
Ein Beispiel aus dem Alltag wäre:
• Unkonditionierter Reiz (US): Eine wichtige Nachricht oder ein Anruf
• Unkonditionierte Reaktion (UR): Aufregung oder Aufmerksamkeit
• Neutraler Reiz (NS): Der Klingelton des Handys

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4
Q

Was ist der Unterschied zwischen Habituation und klassischer Konditionierung?

A

Habituation ist eine Form des nicht-assoziativen Lernens. Das Heißt der
Lernprozess geschieht durch willkürliches auftreten eines Außenreiz und einer Reaktion auf diesen. Im Falle der Habituation ist die Reaktion auf einen wiederkehrenden Reiz eine Gewöhnung => keine Reaktion.
Die klassische Konditionierung ist eine Form des assoziativen Lernens.
Das bedeutet es wird eine Assoziation zwischen zwei Reizen geknüpft.
Es wird ein unbedingter Stimulus an einen bedingten Stimulus gekoppelt so, dass die Reaktion welche auf den US folgt nach der Konditionierung auch nach dem CS auftritt.

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5
Q

Terminologie: Erläutern Sie die Begriffe unkonditionierter Stimulus, konditionierter Stimulus, konditionierte Reaktion etc.

A

US= Unkonditionierter (unbedingter) Stimulus, löst angeborene Reaktionen ohne Lernen aus (z.B. Futtergabe)
UR= Unkonditionierte (unbedingte) Reaktion, Durch den US ausgelöste natürliche Reaktion (z.B. Speichelfluss)
NS= Neutraler Stimulus; löst anfänglich Orientierungsreaktionen aus, dann keine mehr
CS= konditionierter (bedingter) Stimulus, welcher anfangs ein neutraler Reiz ist, der keine spezifische Reaktion auslöst. Durch die wiederholte Kopplung mit einem US löst er eine gelernte Reaktion aus. (z.B. Glocke)
CR= konditionierte bedingte Reaktion. Nach dem lernen durch den CS ausgelöste Reaktion.

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6
Q

Was ist Löschung?

A

Löschung ist der Prozess, bei dem die bedingte Reaktion eines Organismus aufhört, auf den bedingten Reiz zu folgen, wenn dieser wiederholt ohne den unbedingten Reiz präsentiert wird.

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7
Q

Was ist ein Generalisierungsgradient?

A

Der Generalisierungsgradient beschreibt die allmähliche Abnahme der
Reaktionsstärke, je weiter ein Reiz von dem Ursprungsreiz entfernt ist, der während der Konditionierung verwendet wurde.

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8
Q

Schildern Sie Aufbau und Ergebnisse der Studie von Garica & Koelling (1966).
Erläutern Sie den Begriff „Preparedness“ anhand der Befunde der Studie.

A

Die Forscher platzierten Ratten in spezielle Käfige und gaben ihnen verschiedene Substanzen zu trinken: entweder Wasser, das nach einer bestimmten Geschmacksrichtung schmeckte, oder eine Substanz, die Übelkeit verursachte, wenn sie später injiziert wurde.
Die Ratten wurden dann einem bestimmten Reiz ausgesetzt, entweder einer Licht- oder einer Tonquelle. Nach dieser Exposition wurden einige Ratten mit der Substanz injiziert, die Übelkeit verursachte, während andere Ratten in einer Kontrollgruppe blieben und keine Injektion erhielten.
In ihrem Experiment entwickelten die Ratten eine Abneigung gegen Geschmack, der mit Übelkeit assoziiert wurde, aber nicht gegen visuelle oder auditive Reize, die ebenfalls mit Übelkeit verbunden waren. Dies legt nahe, dass Ratten “prepared” sind, Geschmacksaversionen schnell zu erlernen, während sie weniger anfällig für die Konditionierung von visuellen oder auditiven Reizen sind.

Preparedness = Idee, dass Organismen biologisch vorbereitet sind, bestimmte Arten von Lern- oder Verhaltensweisen leichter zu erwerben als andere. In diesem Experiment zeigt sich die Preparedness darin, dass Ratten eine natürliche Neigung haben könnten, Assoziationen zwischen bestimmten Geschmacksrichtungen und negativen Konsequenzen wie Übelkeit schneller und effektiver zu erlernen als Assoziationen zwischen visuellen oder auditiven Reizen und negativen Konsequenzen.

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9
Q

Was bezeichnen Kontiguität und Kontingenz beim Konditionieren?
Wie kann man herausfinden, welcher dieser beiden Faktoren entscheidend für KK ist? Schildern Sie dazu die Studie von Rescorla (1968).

A

Kontiguität = ist die zeitliche Nähe zwischen bedingtem Reiz, unbedingtem Reiz und bedingter Reaktion.
Kontingenz = die Vorhersagbarkeit oder Zuverlässigkeit des unbedingten Reizes nach dem bedingten Reiz.
In seiner Studie verwendete Rescorla eine Gruppe von Ratten und konditionierte sie auf einen neutralen Reiz (z. B. ein Lichtblitz), der mit einem unbedingten Reiz (z. B. einem Elektroschock) gepaart wurde. In einem Experiment manipulierte Rescorla die Kontingenz, indem er den neutralen Reiz (Lichtblitz) entweder immer oder nur manchmal mit dem Elektroschock koppelte. Er fand heraus, dass die Ratten, denen der neutrale Reiz immer mit dem Elektroschock gepaart wurde, eine stärkere Konditionierung zeigten als die Ratten, bei denen die Assoziation weniger konsistent war.

Schlussfolgerungen:
Kontingenz ist entscheidend: Rescorlas Studie zeigte, dass die Vorhersagbarkeit (Kontingenz) des US durch den CS entscheidend für die klassische Konditionierung ist. Eine hohe Kontiguität alleine (zeitliche Nähe) reicht nicht aus, wenn der CS kein zuverlässiger Prädiktor für den US ist.

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10
Q

Was ist „Überschattung“?
Schildern Sie dazu Aufbau und typische Befunde im „Overshadowing-Paradigma“ nach Kamin.

A

Überschattung= Phänomen in der klassischen Konditionierung, bei dem ein
stärkerer Reiz die Konditionierung auf einen schwächeren Reiz behindert oder dominiert.

Aufbau des Overshadowing-Paradigmas nach Kamin:

  1. Phase: Gleichzeitige Konditionierung zweier Reize
    • Zwei neutrale Reize, ein salienzstarker (A) und ein salienzschwacher (B), werden gleichzeitig mit einem unkonditionierten Reiz (US) gepaart.
    • Beispiel: Ein lauter Ton (Reiz A) und ein schwaches Licht (Reiz B) werden gemeinsam mit einer Futtergabe (US) präsentiert.
  2. Testphase: Überprüfung der Konditionierung beider Reize
    • Die beiden Reize werden getrennt präsentiert, um zu sehen, ob sie jeweils eine konditionierte Reaktion (CR) auslösen.
    • Beispiel: Der laute Ton (Reiz A) und das schwache Licht (Reiz B) werden einzeln getestet, um zu sehen, ob sie jeweils eine Reaktion, wie Speichelfluss (CR), auslösen.
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11
Q

Was ist „Blockierung“?
Schildern Sie dazu Aufbau und typische Befunde im „Blocking-Paradigma“.

A

“Blockierung” ist ein Phänomen in der klassischen Konditionierung, bei dem das Hinzufügen eines neuen bedingten Reizes zu einem bereits konditionierten bedingten Reiz die Konditionierung des neuen Reizes verhindert oder blockiert.

Aufbau des Blocking-Paradigmas:
1. Phase: Konditionierung eines ersten Reizes
- Ein neutraler Reiz (A) wird wiederholt zusammen mit einem unkonditionierten Reiz (US) präsentiert, sodass Reiz A zu einem konditionierten Reiz (CS) wird.
2. Phase: Einführung eines zweiten Reizes
- Ein zweiter neutraler Reiz (B) wird gleichzeitig mit dem bereits konditionierten Reiz (A) und dem US präsentiert.
3. Testphase: Überprüfung der Konditionierung des zweiten Reizes
- Der zweite Reiz (B) wird alleine präsentiert, um zu sehen, ob eine konditionierte Reaktion (CR) auftritt.
- Typischer Befund: Das Licht (Reiz B) allein löst keine oder nur eine sehr schwache konditionierte Reaktion (CR) aus, da der Organismus bereits gelernt hat, dass der Ton (Reiz A) den US vorhersagt.

Typische Befunde im Blocking-Paradigma:
• Blockierungseffekt: Der zweite Reiz (B) wird blockiert und wird nicht oder nur schwach als konditionierter Reiz erlernt, da der erste Reiz (A) bereits die Vorhersage des US übernommen hat. Dies zeigt, dass die Anwesenheit eines bereits gelernten CS die Konditionierung eines neuen CS hemmen kann.
• Interpretation: Der Organismus hat gelernt, dass Reiz A den US vorhersagt, und daher liefert Reiz B keine zusätzliche nützliche Information. Diese Redundanz führt dazu, dass Reiz B nicht erlernt wird.

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