Sekundärbereich Flashcards
Was ist zentraler Gegenstand des Sekundarschulwesens?
Wie lautet der Gesellschaftliche Auftrag der Schule?
Unterschied zu familiäre Sozialisation & nachschulischer Bildung?
= Kompetenz- & Persönlichkeitsentwicklung: 5. Schulstufe (D, AU) bis Schulabschluss -> mind. 9 J
= Entwicklung heranwachsender Generation gezielt beeinflussen, um Fortbestand von Gesellschaft & kultureller Menschheitsevolution zu sichern
Unterschied zu familiärer Sozialisation & zu nachschulischen Bildungsinstitutionen
- > Schule unterliegt direkter gesellschaftlicher Steuerung!
- > flächendeckende Einflussnahme, =/ nur Teilgruppen
Wie sahen die Anfänge der Bildungspsychologie des Sekundärbereichs aus?
Schulbezogene Fragestellungen
Anfänge: Begabungspsychologische Probleme (Intelligenztest)
-> Grundlagenforschung & Anwendungsperspektive verzahnt
1950er/60er
- Kognitive Wende (Informationsverarbeitung, Gedächtnis)
- zusätzlich nicht-kognitive Merkmale (Prüfungsangst, Leistungsmotivation, Interesse)
Welche Rolle spielt die Bildungspsychologie HEUTE in der Sekundärstufe?
stark individuumszentriert -> Schüler*innen im Mittelpunkt
weniger thematisiert:
- Proximale Umwelten = Schule (Unterricht, Klassenumwelt) + außerschulisch (Familie, Peers, Medien)
- Distale Umwelten = Schulsystem, Gesellschaft (Politik, Wirtschaft), Kulturelle Normen
Wie lautet die Definition von kognitiven Kompetenzen & wie werden diese in der Schule vermittelt?
Aufgabe der Schule: grundlegende kognitive Kompetenzen vermitteln -> Ausbildung, Beruf & Teilhabe an demografischer Gesellschaft
= kognitive Fähigkeiten & Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen & sozialen Bereitschaften & Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich & verantwortungsvoll nutzen zu können
Domänenbezogene Kompetenzen
- deklaratives Wissen -> Fachinhalte zB Epochen in Musik
- prozedurales Wissen -> Ausführung von Handlungen zB Autofahren
- konditionales Wissen -> adaptive situationsangemessene Anwendung zB Lernstrategien
Welche 3 zentralen Befundgruppen zur Entwicklung von schulisch vermittelten Kompetenzen in der Sekundarstufe gibt es?
- Durchschnittliche Kompetenzentwicklung
- Variation der Kompetenzentwicklung
- Bedingungen der Kompetenzentwicklung
Erkläre die Ergebnisse der Durchschnittliche Kompetenzentwicklung
-> Längsschnittstudien
Schule wird gesellschaftlichem Auftrag zur Kompetenzentwicklung in der Regel grundlegend gerecht (meiste Fächer & meiste Schüler*innen)
Verlauf OHNE Schulbesuch bzw “home schooling” = empirisch offen & kaum systematisch prüfbar
ABER: Variation
Entwicklungsverläufe & Kompetenzniveaus variieren erheblich zwischen Kompetenzbereichen, Schüler*innen, Klassen, Schulen & Ländern
-> Third International Mathematics & Science Study (TIMSS)
UND Programme for International Student Assessment (PISA)
Erkläre die Ergebnisse zur Variation der Kompetenzentwicklung anhand der PISA Studie:
Befunde zB aus PISA (ab 2000, alle 3J) für deutsche 15-Jährige:
- Mittlere Werte in Lesen, Mathematik & Naturwissenschaften
höchstens durchschnittlich, zum Teil unterhalb OECD -> PISA-SCHOCK - Streuung in Deutschland besonders hoch:
Schulen gelingt es sehr unterschiedlich Kompetenzen zu vermitteln - Erhebliche Unterschiede ZWISCHEN Bundesländern (Niveau unterschiedlich)
- & ZWISCHEN Jugendlichen aus unterschiedlichen sozialen Schichten
Erkläre die Bedingungen der Kompetenzentwicklung: Wie kommen diese Unterschiede zustande?
INDIVIDUELL:
- Bedeutung von allgemeinen kognitiven Fähigkeiten (zB Intelligenz) -> nimmt mit zunehmender Expertise in einer Domäne zugunsten der Rolle des Vorwissens (Noten) ab
—> zu Beginn Intelligenz Prädiktor für Schulabschluss - später Noten = „fading out bzw. fading in“
- Lern- & leistungsbezogene Emotionen, Motivation & Verhalten
LERNUMWELTEN:
Qualität des Unterrichts, Elternhaus
Wie sieht Motivation in Lern- & Leistungskontexten aus? Erkläre die Person-Umwelt-Wechselwirkung.
movere (lat.) = bewegen, antreiben
= “psychische Prozesse, die die Einleitung & Aufrechterhaltung zielbezogenen Handelns leisten!”
= “process wherby goal-directed activity is instigated & sustained”
Person-Umwelt Interaktion Antezedenzen 1. Person: Bedürfnisse, Motive, Ziele 2. Situation: Gelegenheiten, Anreize -> 3. aktuell wirksame Motivation 4. Prozesse während der (Lern-)Handlung -> Konsequenzen -> entwicklungsrelevante Rückwirkungen auf Person 5. unmittelbare Effekte & Ergebnisse 6. mittel- & langfristige Folgen
Was ist der Unterschied zwischen intrinsischer & extrinsischer Motivation?
= innerhalb oder außerhalb der Handlung liegend
intrinsisch:
Tätigkeit, zB Lernen, bereitet Freude & Befriedigung, Handlung selbst stellt hinreichenden Anreiz dar
extrinsisch:
Primärer Anreiz liegt im erwarteten Output & folgenden Ereignissen, zB gute Noten, Sanktionen durch Eltern -> Lernhandlung hier Mittel zum Zweck
-> schließen sich NICHT aus - können sich ergänzen & wechselseitig beeinflussen
Wie unterscheiden sich Kognitive Handlungstheorien (Erwartungs-Wert-Konzept) von Dynamischen Persönlichkeitstheorien?
Theorien der pädagogisch-psychologischen Motivationsforschung
kognitiv: —> Erwartung-mal-Wert-Modell
- Leistungsmotiv (Hoffnung auf Erfolg VS Furcht vor Misserfolg)
- Kausalattributionen (Wenn-Dann)
- Fähigkeitsselbstkonzept (= Erwartung)
- Selbstwirksamkeitserwartungen (= Erwartung)
- Zielorientierungen (= Wert)
dynamisch:
- Theorie der Selbstbestimmung
- Interessentheorie
Was sind Erwartungs-Wert Ansätze? (allgemein)
Erwartung x Wert = Leistungsverhalten
-> Multiplikation! wenn 1 Variable=0, dann Ergebnis=0
Erwartungskomponente:
Subjektive Einschätzung der Wahrscheinlichkeit des Erfolgs der Handlung
zB: Selbstwirksamkeit, Selbstkonzept
Wertkomponente:
Subjektive Bewertung des Handlungsergebnisses
zB: Interesse, Wichtigkeit, Zielorientierungen
Erkläre das Erwartungs-Wert Modell von Heckhausen (1977)
ERWARTUNGSEBENE
S -> H “Kann ich in der Situation die Handlung realisieren?”
H -> E “Inwieweit kann ich durch diese Handlung das Ergebnis beeinflussen?”
E -> F “Inwieweit führt ein bestimmtes Ergebnis zur erwünschten Folge?”
S -> E “Was geschieht, wenn ich nicht handle?” (zB trd gutes Ergebnis =/ Motivation)
HANDLUNGSEPISODE
Situation -> Handlung -> Ergebnis -> Folgen
ANREIZ-/WERTEBENE
H -> tätigkeitsspezifische Vollzugsanreize
F -> Anreize künftiger Umwelt- & Binnenzustände
(zB gute Noten -> leichter Beruf finden)
Definiere die Erwartungskomponente genauer vor allem bezogen auf
Fähigkeitsselbstkonzept & Selbstwirksamkeitserwartungen: Definition + Erklärungen
Fähigkeitsselbstkonzept
= generalisierte Überzeugungen zu eigenen Fähigkeiten in bestimmten Handlungsbereich zB: “Ich bin mathematisch begabt.”
SK = domänenspezifisch organisiert -> Mathe & Sprache unkorreliert
ABER: deutlich positive Korrelationen der tatsächlichen Leistungen in mathematisch-naturwissenschaftlichen & sprachlichen Fächern
-> Internal/External Frame of Reference-Modell
external: vergleichen Leistung mit Leistungen anderer
internal: vergleichen mit eigenen Leistungen in anderen Fächern
Selbstwirksamkeitserwartungen
= aktuelle Erwartungen, eine definierte Handlung erfolgreich ausführen zu können
zB: “Ich kann die Gleichung xquadrat + 5 = 30 lösen.”
-> beides von Leistungen beeinflusst & beeinflussen auch Lernleistungen
Selbstvertrauen schafft günstige Voraussetzungen für schulische Lernleistungen:
- bei hoher SWE stellen sich Lernende auch schwierigen Aufgaben -> Chance zur Weiterentwicklung
- positive Korrelation von SWE mit Anstrengungsbereitschaft, Persistenz & tiefergehende Lernstrategien
Definiere die Wertkomponenten in Bezug auf Zielorientierungen:
= Tendenz entweder Vermeidungs- oder Annäherungsziele zu setzen in Abhängigkeit von der Situation
2x2-Modell der Zielorientierungen
- Annäherung = positiv-aufsuchend -> Kompetenzsteigerung (Lernzielorientierung) & Erfolg im sozialen Vergleich (Leistungszielorientierung)
- Vermeidung = negativ-vermeidend -> Kompetenzverlust (Lernziel) & Misserfolg im soz. Vgl. (Leistungsziel)
Annäherungsziel -> positive Einstellung über Anforderungen & hohe Leistungsbereitschaft
Vermeidungsziel -> negative (ängstlicher) Einstellung über Lernaufgaben & im Extremfall hilfloses Verhalten
-> Annäherungsziele günstiger für Leistung - korrelieren positiv
-> postulierter Vorteil von Lernzielen nicht durchweg in Studien gefunden
-> Zielorientierung kann von Fach zu Fach variieren
Erkläre Motivation anhand der dynamischen Theorien: 1. Interessenstheorie
Definition | Merkmale | Stufen der Interessensgenese
Interesse am Lernen = motivationale Beziehung zwischen lernender Person & spezifischer Lerngegenstand bzw. Lerntätigkeit
Gegenstandsinteresse VS Tätigkeitsinteresse -> gegenstandsspezifisch
Merkmale
- hohe subjektive Wertschätzung des Gegenstandsbereichs = wertbezogene Valenz
- positive Bewertung der emotionalen Erfahrungen bei aktiver Auseinandersetzung mit Gegenstand = emotionale Valenz
- Wunsch Wissen über Gegenstand zu erweitern = epistemische Orientierung
2 Stufen der Interessensgenese
Schritt 1: Internalisierung
neu gewecktes Situationales Interesse (CATCH) -> stabilisiertes SI (HOLD)
Schritt 2: Identifikation, Integration
langfristig wirksames Individuelles Interesse
Erkläre Motivation anhand der dynamischen Theorien: 2. Selbstbestimmungstheorie (SDT = Self-Determination-Theory)
EXTRINSISCHE MOTIVATION
Stufen der Handlungsregulation: (Wahrgenommener Ort der Handlungsursache)
- Externale Regulation = Dominanz von Belohnung/Bestrafung, Reaktanz (external)
- Introjektion =Vermeidung schlechten Gewissens (eher external)
- Identifikation = persönliche Wertschätzung von Zielen (eher internal)
- Integration = hierarchische Synthese der Ziele ins Wertesystem (internal)
INTRINSICHE MOTIVATION
Interesse & Freude am Tätigkeitsvollzug (internal)
Theorie der grundlegenden psychologischen Bedürfnisse = basic needs
- > emotionsbasiertes Steuerungssystem des Erlebens & Verhaltens basierend auf:
1. Autonomie
2. Kompetenzerleben
3. Soziale Eingebundenheit - > Interesse & Motivation
Was ist Leistungsemotion? Erkläre das 3-dimensionale Klassifikationsmodell (Frenzel, Götz & Pekrun, 2009)
Emotion = Gefühlsregung, die relativ konkret bestimmbar ist & sich meist auf einen Auslöser zurückführen lässt
Einteilung von Leistungsemotionen
Objektfokus | Zeitlicher Bezug | Valenz (+/-)
LERNAKTIVITÄT
aktuell -> Lernfreude VS Langeweile, Frustration
LERNERGEBNIS
- prospektiv -> Hoffnung VS Angst, Hoffnungslosigkeit
- retrospektiv (selbstbezogen) -> Freude, Stolz, Erleichterung VS Enttäuschung, Scham, Schuld, Ärger
- retrospektiv (fremdbezogen) -> Dankbarkeit, Schadenfreude VS Neid, Mitleid, Ärger
Was ist die Kontroll-Wert-Theorie der Leistungsemotionen nach Pekrun (2006)
2 Arten von subjektiver Einschätzung:
- erlebte Kontrollierbarkeit (Erfolg/Misserfolg)
- subjektiver Wert (leistungsbezogenem Handeln & dessen Folgen)
Ob Leistungen als kontrollierbar & wichtig angesehen werden -> von eigenen Erfolgs- & Misserfolgserfahrungen abhängig
-> Wechselseitige Beeinflussungen = reziproke Kausalität im Verhältnis von Lernleistungen & Emotionen
Lernfreude = wenn Schüler*innen kompetent genug fühlen & gleichzeitig auch am Lernmaterial interessiert sind
Angst = wenn Misserfolge drohen, die nicht hinreichend kontrollierbar sind -> Vermeidung aber subjektiv wichtig wäre
Langeweile = wenn Kontrollierbarkeit hoch & Wertigkeit gering
Welche Wirkungen haben Leistungsemotionen? +/-, Ursache
positive Emotionen -> günstig für Lernen
negative Emotionen -> leistungsbeeinträchtigend, da Aufmerksamkeit ablenken & kognitive Ressourcen brauchen
-> durch Sorgen um möglichen Misserfolg & Konsequenzen
= Interferenztheorie der Prüfungsangst
-> Reduktion von Interesse & intrinsischer Motivation
(reduzierte Anstrengung)
-> Steigerung von extrinsischer Motivation zur Misserfolgsvermeidung
(erhöhte Anstrengung)
ABER: Prüfungsangst =/ immer negativ
Yerkes & Dodson (1908) kurvilinearer Zusammenhang zwischen Angst & Leistung, optimales Erregungsniveau -> kurzfristig
Wie sehen Entwicklungsverläufe im Sekundärbereich aus? (motivational, emotional)
+ Studien
- Fähigkeitsselbstkonzepte & Prüfungsangst -> grundgelegt im Vor- & Grundschulalter - in Sekundarschulzeit relativ stabil
- Abnahme erlebter Lernfreude, wahrgenommenes Interesse & intrinsischer Motivation
- Zunahme erlebter Langeweile
-> Schule zwar erfolgreich im Aufbau kognitiver Kompetenzen - Wirkungen auf lernbezogene Werte, Emotionen & Interessen weniger günstig!
Längsschnittstudie über 8J USA -> Mittelwerte intrinsischer Motivation sinkt mit zunehmenden Jahren in allen Fächern (- ab 17 Anstieg?)
Wo macht Lernen Freude/Spaß?
500 Schüler*innen aus Österreich
4., 8. & 11. Stufe -> Spaß am Lernen in der Schule sinkt zunehmend - Zuhause oder Woanders steigt es leicht an
Welche Erklärungen nach Daniels (2008) gibt es für diese Entwicklungsverläufe? Was ist die Stage-Environment Fit Theory (Eccles & Midgley, 1989)?
- ungünstige Unterrichts- & Lernbedingungen
- Entwicklungsbedingte Veränderungen -> Adoleszenz
- Spezifizierung von Interessen
weitere Theorie: S-EFT
= Passung zwischen Bedürfnissen & Kontextbedingungen verschlechtert sich
Bedürfnisse VS Kontext
- Streben nach Autonomie -> lehrerzentrierter Unterricht
- Kooperation mit Peers -> Wettbewerb & sozialer Vergleich
- Kontinuierliches Ansteigen von Fähigkeiten -> Notenvergabe wird strenger
- emotionale Unterstützung & Zuwendung -> weniger Zeit für Auseinandersetzung
Was ist selbstreguliertes Lernen? Welche handlungsbestimmenden Lernstrategien gibt es?
= selbständige Planung, Durchführung & Bewertung von Lernhandlungen
-> gezielter Einsatz spezifischer Lernstrategien - setzt Stand der metakognitiven Entwicklung voraus (häufig erst im Sekundarschulalter)
- Kognitive Lernstrategien
Methoden der Aufnahmen, Verarbeitung, Speicherung & Verwendung von Lerninformationen
zB: Elaborieren (Eselsbrücken), Organisieren, kritisches Prüfen, Wiederholen - Metakognitive Lernstrategien
Planung, Überwachung, Regulation, Reflexion von Lernhandlungen & Resultaten
- Ressourcenorientierte Strategien interne Ressourcen (zB Anstrengung, Zeitmanagement) externe Ressourcen (zB Gestaltung des Arbeitsplatzes, Hilfe, Umgang mit Literatur)
Welche Ergebnisse zeigen Forschungen zur Unterrichtsqualität?
zentrale Bedeutsamkeit von
- adäquate Nutzung von Lehr-Lernzeiten
- gelungenes Unterrichtsmanagement
- hohe kognitive Qualität von Unterricht
- hohe motivationale Qualität von Unterricht
… für die Entwicklung von leistungsrelevanten kognitiven & persönlichkeitsbezogenen Kompetenzen
QUALITÄT VON UNTERRICHT
Lehr- & Lernzeiten
-> verfügbare Zeit im schulischen Unterricht institutionell definiert - Rahmen
direkt lernwirksam NUR die wirklich genutzten Zeiten! -> positiv-monotoner Zusammenhang
Unterrichtsmanagement = classroom management
- klare Strukturierung
- störungsfreier Ablauf
- abhängig von Lehrkraft & Schüler*innen
kognitive Qualität
- kognitive Aktivierung & Involviertheit erzeugen
- klare kognitive Strukturierung des Stoffs & verständliche Präsentation
- Autonomie zu selbstständiger Aufgabenbearbeitung in Einzel-/Gruppenarbeit
- > Unterstützung durch Lehrkraft & hinreichende Kompetenzen zu SRL
+ tiefergehende Verarbeitung
+ Verständnis- & Transferleistungen
motivationale Qualität
- SDT
- Enthusiasmus & Emotionen von Lehrkräften -> “Emotionsansteckung”(Lernfreude bei Schüler*innen induziert)
- klare leistungsbezogene Erwartungs-, Ziel, & Bewertungsstrukturen
In welche Bezugsnormen können Leistungen gesetzt werden? +/-
Soziale Bezugsnorm
= Leistungen auf Grundlage eines Vergleichs mit anderer -> Rangreihe
+ begünstigt Leistungszielorientierung
- negative Wirkungen auf Fähigkeitsselbstkonzepte, Prüfungsangst & Hoffnungslosigkeit
Kriteriale Bezugsnorm
= Leistungen werden an Erreichung von Lernzielen gemessen
Individuelle Bezugsnorm
= Leistungen werden am individuellen Lernfortschritt oder individueller Begabungspotentiale gemessen
+ begünstigt Lernzielorientierung
Was ist der Big-Fish-Little-Pond-Effekt? (Marsh, 1987)
je besser man im Vergleich zu anderen in der Gruppe ist, desto günstiger die Entwicklung des Selbstkonzepts
-> emotional & motivational lohnender “big fish” in einer leistungsschwachen oder ein “small fish” in einer leistungsstarken Klasse?
Unter sonst gleichen Bedingungen erleben Schüler*innen in leistungsstarken Klassen weniger Lernfreude & mehr Angst, Scham & Hoffnungslosigkeit.
Welche Befunde gibt es zu Entwicklungsübergängen?
- individueller Schulwechsel
- Klassenwiederholung
- normative Übergänge von einer Schulstufe zur nächsten
- > Wechsel der Bezugsgruppe
Übergang VS - HS/Gym:
- Selbstkonzept sinkt bei Gym & steigt bei HS
- Ähnlich bei speziellen Begabtenklassen
Wie sieht die Modellierung von Bildungsprozessen aus? Was ist Integrative Theorienbildung?
Modellierung von Prozessen
- querschnittliche Ansätze & Annahmen unidirektionaler Kausalität bei Analysen von Bildungsbedingungen
- häufig deskriptives Monitoring von Bildungssystemen
- explikative Aussagekraft & praktische Nutzbarkeit begrenzt
-> Längsschnittstudien wären nötig & Fortschritt der Modellbildung
Integrative Theorienbildung
- hoher Grad an Spezialisierung
- Forschung zu Einzelaspekten unerlässlich, aber nicht hinreichend
- Notwendig: Modellbildungen, Vernetzungen, Rückwirkungen & Nebenwirkungen
- Modelle zum Zusammenwirken unterschiedlicher psychischer Teilfunktionen von Bildungsprozessen
- Theorien zum vernachlässigten Zusammenwirken unterschiedlicher Lernumwelten (Schule, Peers & Familie)