Monitoring & Evaluation Flashcards

1
Q

Welche Vorteile bringt Beobachtung/”Überwachung” von Bildung?

A

+ Erfassung

  • bestimmter Indikatoren -> Aspekte der Bildungsqualität
  • grundlegende Aspekte von Bildung -> als Voraussetzung für weiterführende Bildungsprozesse

+ Bereitstellung von Basisdaten für empirische Forschung

+ Information für Entscheidungstragende & Öffentlichkeit über Zustände, Problemlagen & Herausforderungen im Bildungsbereich = Evidenzbasierte Politik

+ Nutzen = abhängig von wissenschaftlicher Qualität & Lernbereitschaft

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2
Q

Wie wird Bildungsmonitoring definiert?

A

= systematische & regelmäßige Erfassung von Indikatoren für Qualität eines Bildungssystems oder dessen Teilsysteme

  • mittels empirischer Verfahren -> gezielt Indikatoren für Ergebnisqualität erhoben
  • weitere Merkmale von Bildungssystemen erfasst (Kontext-, Input- oder Prozessfaktoren) -> Daten angemessen beurteilt & interpretiert
  • Rückmeldungen über Zustände in System - Hilfe bei Steuerung
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3
Q

Was macht die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit & Entwicklung (OECD)

A
  • systematische & regelmäßige Beobachtung von Bildungssystemen -> Mitgliedsstaaten steuerungsrelevante Infos zur Verfügung zu stellen
  • jährliche Bildungsberichte: “Education at a Glance”
  • basierend auf PISA
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4
Q

Welche Charakteristika haben Bildungsmonitorings?

A
  • Testkomponente -> Output von Bildungssystemen erfasst
  • auf grundlegende Kompetenzen konzentriert -> für nachfolgende Bildungsprozesse bedeutsam & zugleich empirisch zuverlässig erfasst
  • Stichprobenziehung -> Aussagen über Population
  • Datenbasis für Bildungsberichte
  • eingeengte Fragestellungen =/ umfassende & flächendeckende Beobachtung
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5
Q

Welche 3 Bezugspunkte gibt es für die Beurteilung von Bildungssystemen?

A
  1. Kriteriumsorientierte Betrachtung
    - > bestimmte inhaltliche Zielansprüche
  2. Vergleiche (mit anderen Staaten, Teilgruppen, Schulen)
    zB: internationale Mittelwerte -> relative Stärken & Schwächen
    -> Vergleiche im Sinne eines “Benchmarking”
  3. Veränderung
    - > regelmäßiges Bildungsmonitoring über mehrere Erhebungswellen
    - > Rückmeldungen über Veränderungen in relevanten Qualitätsindikatoren
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6
Q

Welche Untersuchungsformen für Bildungsmonitoring gibt es?

A
  • zunächst deskriptive Untersuchungszugänge: Überblickstudie “Survey”
  • Relationen ZWISCHEN Merkmalen
  • > fließender Übergang zur Korrelationsstudie
  • Steuerungswissen & politische Entscheidungen -> Evaluationsforschung
    (Bildungscontrolling = betriebswirtschaftliches Instrument der Personalentwicklung =/ Forschungszugang)

Large Scale Assessments (LSA)
= groß angelegt
= standardisierte Einschätzung, Bewertung Situation/Ergebnis

  • über Einzelinstitutionen & Einzelgruppen hinaus
  • fokussieren auf Lernergebnisse
  • Unterliegen zentraler Steuerung (Behörde, Forschungsgruppen)
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7
Q

Wie hat sich das Interesse an Bildungsmonitoring im deutschsprachigen Raum verändert?

A
  • Veränderte Einschätzung der Relevanz von Bildung
  • Ö & D: Jahrzehntelanger Verzicht auf internationale Leistungsvergleiche: Bewusstwerdung des Abstands zur internationalen Spitze & Wissensdefizits über Bildungssystem = PISA Schock
  • Qualität eines Bildungssystems -> empirisch fundierte Erkenntnisse: Schwächen erklären & auf Weiterentwicklung hinweisen

Paradigmenwechsel in Steuerung des Bildungssystems

  • Resultate schulischer Ausbildung als Gradmesser von Schulqualität
  • internationale Vergleichsuntersuchungen -> Messung von Bildungsresultaten an Schnittstellen der Schullaufbahn: Orientierungspunkte bzw benchmarks
  • evidence based education = outputorientiert
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8
Q

Welche 2 Hauptfunktionen hat der nationale Bildungsbericht?

Wie sieht die Inhaltliche Zweiteilung aus?

A

Funktionen

  1. aus Daten & Fakten basierendes Systemwissen & Systemverständnis erweitern
    - > moderne Bildungspolitik (evidence-based policy) unterstützen
  2. Rechenschaft hinsichtlich Zustand & Probleme des Schulwesens
    - > bildungspolitische Reformpläne

Inhalt
Teil 1: Beschreibung des Ö Schulsystems durch Daten & Indikatoren -> Bildungsstatistik & Bildungsmonitoring

Teil 2: wesentliche Entwicklungsfelder -> Analyse anhand von Daten & Forschungsergebnissen -> qualitätsorientierte Weiterentwicklung

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9
Q

Welche Bildungsdisparitäten zeigen sich im nationalen Bildungsbericht am BSP der 17-jährigen in der AHS?

A

17-jährige in AHS

  • ca 61% Eltern Hochschulabschluss
  • 10% Eltern Pflichtschulabschluss

Unterschiede nur zum Teil durch Schulleistungen erklärbar:
Eintritt in AHS Unterstufe
- 1/3 durch Leistungsunterschiede erklärbar
- 2/3 durch Wahlentscheidungen der Eltern

Frühere Bildungsentscheidungen bedingen spätere:
Übertritt in Sek II (maturaführende schule)
- AHS Sek I Schülerinnen 95% (64% AHS, 31% BHS)
- Hauptschüler
innen 44% (9% AHS, 35% BHS)

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10
Q

Wie sehen internationale Studien zu Bildungsmonitoring & Evaluation aus?

A

National Assessment of Educational Progress (NAEP)
USA: seit 1969 -> kontinuierliches Bildungsmonitoring
- Zufallsstichproben Klassenstufe 4, 8 & 12
- Lesen, Schreiben, Mathematik & NAWI & Berichtung von Trends

International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA)

    1. Organisation, die internationale Vergleichsstudien durchführte
  • internationale Large Scale Assessments mit Videostudien kombiniert
  • > Prozessqualität

OECD: Programme for International Student Assessment (PISA)

Trends in International Mathematics & Science Study (TIMSS)

Progress in International Reading Literacy Study (PIRLS)

Teaching and Learning International Survey (TALIS)

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11
Q

In welche 6 Strukturierungsdimensionen werden Bildungsmonitoring-Studien unterteilt?

A
  • Domänen
    zB Lesen, Mathematik, NAWI
  • Zielgruppen
    zB Alter, Klassenstufe oder Einrichtungen
  • Reichweite
    regional über national zu international -> Vergleichsmöglichkeiten
  • Erhebungs- & Messzeitpunkte
    längs- oder querschnittlich
  • Kontextfaktoren
    zB Info über Elternhäuser
  • Inputfaktoren
    zB Ausstattung der Schulen
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12
Q

Wie läuft die PISA Studie ab? Ergebnisse, Funktionen

A

= internationales Large Scale Assessment

  • Kompetenz in Lesen, Mathematik & NAWI
  • Zielgruppe: 15-jährige Jugendliche in OECD-Staaten & fast 30 weitere
  • Erhebungen seit 2000 in dreijährigem Abstand

Internationale Vergleichsstudien berichten den teilnehmenden Staaten:

  • Kennwerte über Niveau & Streuung der Kompetenzen
  • Verteilungen auf Kompetenzstufen
  • Leistungen bestimmter Teilgruppen (Geschlecht, soziale Herkunft, Migrationsstatus)

Neben Testverfahren -> Fragebögen an: Schüler*innen, Schulleitung, Lehrkräfte & Eltern (Info über Lernumgebung in Elternhaus, Unterricht & Schule)

Funktionen:

  • Stärken & Schwächen von Bildungssystemen
  • umfassende Rechenschaftslegung leistungsbezogener Zielvorgaben
  • Grundlage für Qualitätsentwicklung

-> politiknahe kulturvergleichende Bildungsforschung

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13
Q

Welche Theoretischen Modelle gibt es beim Bildungsmonitoring?

A

umfassende Rahmenkonzeption -> untersuchende Bereiche strukturiert & aufeinander bezogen

Internationale Vergleichsstudien: Strukturierung anhand von Mehrebenen-Modelle

Differenzierung zwischen den Ebenen

  • Erziehungssystem
  • pädagogische Einrichtung zB Schule
  • Lehr-Lernumgebung zB Klassenzimmer
  • Individuum -> Lernvoraussetzungen & Ergebnisse

Unterscheidung von Randbedingungen, Prozessen & Ergebnisse

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14
Q

PISA Studie: Kontext, Kritik

A

PISA -> Verständigung über Kompetenzen, die in modernen Gesellschaften für befriedigende Lebensführung & aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben

  • Funktionalitätsgedanke schulischer Ausbildung
  • Bewährung von Kompetenzen in authentischen Anwendungssituationen
  • Lesekompetenz: Texte des alltäglichen Lebens lesen, verstehen & reflektieren können
  • Mathematische Basiskompetenzen: auf alltagsrelevante Probleme anwenden

Zusätzlich untersuchte Kontextmerkmale orientiert sich am jeweiligen thematischen Schwerpunkt
- PISA 2000: LESEN
Erfassung von Einstellungen, Haltungen, Interessen & Strategien zum Lesen & Lernen allgemein anhand von Selbstberichten
- PISA 2003: MATHEMATISCHE KOMPETENZEN
Erfassung von auf Mathematik bezogene Einstellungen, Haltungen, Interessen & Problemlösefähigkeiten
- PISA 2006: NAWI
Erfassung der auf NAWI bezogenen Einstellungen, Haltungen, Interessen
- PISA 2009: LESEN; 2012: MATHE; 2015: NAWI

  • zahlreiche Merkmale schulischer Lehr- & Lernbedingungen
  • Bsp: Ausstattung Schule, sozioökonomischer & soziokultureller Hintergrund
  • deskriptive Komponenten: Prozessmerkmale, Lern- & Unterrichtsgeschehen, Verbindungen zu Leistungsindikatoren

Kompetenzen müssen prinzipiell messbar % vergleichbar sein

  • > objektiv, reliabel & valide
  • > methodischer Aufwand

KRITIK

  • Vernachlässigung anderer Domänen -> nur schulische Kernbereiche
  • keine Berücksichtigung von Lehrplänen
  • keine Klassenstufen -> Alterstufen
  • in vielen Ländern erheblicher Teil der 15jährigen nicht mehr in Schule
  • viele MC nicht gewöhnt andere schon
  • seit 2015 Computertestungen =/ mit Vorstudien vergleichbar
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15
Q

Welche Herausforderungen könnten bei der Stichprobenziehung auftreten?

A

Definition der Zielpopulation
zB Alterjahrgang 15-jährige

Ausschöpfung der Stichprobe

  • wie viele der zufällig ausgewählten Schulen tatsächlich teilgenommen haben
  • Vor Studie: Festlegung von Kriterien
  • wenn leistungsschwächere Schüler*innen nicht teilnehmen -> Ergebnisse verzerrt

Gewichtung der Stichprobe = Stratifizierung
1. zufällige Ziehung von Schulen
2. zufällige Ziehung von Schüler*innen
-> durch Gewichtung repräsentative Darstellung
Aussagekraft hängt von aktuellen Stand der Stichprobentheorie ab
- ausführliche Dokumentation in Technical Reports

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16
Q

Welche Qualitätskriterien gibt es beim Bildungsmonitoring?

A

übergeordnet = Orientierung am wissenschaftlichen Erkenntnisstand

wichtig für Prüfung der Qualität: Dokumentation der Konzeptionen, Skalen, Itemanalysen, Daten & Auswertungen

Qualität der Berichte

  • > differenzierende Berichterstattung: Grenzen betont
  • > für Auftraggeber*inne verständlich dargestellt

Qualitätssicherung durch verbindliche Regeln

  • Regelwerk für Durchführung
  • Ausführliche Manuale ->Itementwicklung, Übersetzung, Dokumentation
  • strenge Regelungen -> wenn Anforderungen nicht erfüllt
17
Q

Wie sehen neue Entwicklungen im deutschsprachigen Raum aus?

A

deutschsprachiger Raum:
starkes Interesse Bildungssystem umfassender & unter bestimmten Perspektiven betrachten

Weitere Studien, die zB das Erreichen von Bildungsstandards überprüfen

Zusammenschau erfolgt in Bildungsberichten

gestiegene bildungspolitische & öffentliche Nachfrage nach Grund- & Vergleichsdaten, Steuerungswissen oder empirischer Evidenz

Empirische Befunde auf Handlungsbedarf & Versäumnisse hinweisen & politischen Druck erzeugen -> Fingerspitzengefühl

18
Q

Welche Herausforderungen gibt es zur Durchführung aufgrund politischer Entscheidungen? + Lösungsvorschläge

A
  • bei Lehrkräften/Schulleitungen Eindruck von Kontrolle erwecken
  • Akzeptanz = zentraler Faktor

dazu nötig:

  • > Erkenntnisse = stimmig mit Erfahrungen oder pädagogischen Akteure
  • > gute Informationspolitik, Transparenz & Veröffentlichungsformen
  • > Rückmeldeinstrumente = wichtig für Akzeptanz
19
Q

Wie sieht eine sinnvolle Nutzung & Interpretation von Bildungsmonitorings aus?

A

UNZUREICHEND = nur Probleme beschreiben!

  • WICHTIG: Verstärkung empirischer Bildungsforschung insgesamt
  • > Erklärungsansätze & Interventionsmöglichkeiten
  • Studien erweitert & ergänzt werden
  • > zusätzliches empirisches Wissen

Nutzung exzellenter Stichproben, solider Messinstrumente & Auswertungsverfahren -> BSP nationale Zusatzstudien bei PISA

20
Q

Wie wird eine Ausweitung bisherigen Spektrums an Kompetenzmessungen erreicht?

A

Einsatz computerbasierter Verfahren:

  • andere Aufgabentypen & Itemformate
  • adaptives Testen

Erweiterung des Designs:

  • Abstimmung mit anderen Unterrichtsansätzen
  • BSP: Ergänzung durch Videostudien

Verbindung mit Längsschnittstudien
- Begleitung von Zufallsstichproben über Etappen des Bildungssystems

21
Q

Welches Fazit gibt es zu PISA?

A
  • Analyse Determinanten schulischer Lernerträge =/ mit PISA allein möglich
  • querschnittliche Untersuchung: Hypothesen müssen theoretisch begründet & durch zusätzliche Evidenz untermauert werden