Schmerz Flashcards
Was unterscheidet die periphere und absteigende Hemmung?
(Es gibt in diesem Zusammenhang (als Anpassungsleistung des nozizeptiven Systems) keine periphere Hemmung. Wieso der Begriff in der VL fällt weiß ich nicht. Ich hab recherchiert und es gibt wohl durch Leukozyten vermittelt eine lokale Ausschüttung von Opioidpeptiden. Sprich durch Entzündungsprozess kommt auch periphere Hemmung in Gang. Das führt aber definitiv weiter als VL & Prüfungsliteratur. )
Wie können negative und positive Reize auf die Nozizeption Einfluss nehmen?
○ Positive Bilder reduzieren nozifensiven Reflex (spinaler Reflex) & Hirnaktivität (fMRT-Studie Roy et al. 2009); Schmerzreize Einfluss auf N150 (Schmerzevozierte Potenziale; Kenntner et al. 2005)
Nennen Sie zwei Faktoren, durch die Schmerzen bei der Betrachtung positiver Bilder weniger wahrgenommen werden als bei der Betrachtung neutraler Bilder. Nennen Sie zwei weitere Faktoren, die die Schmerzwahrnehmung verringern.
Aufmerksamkeit sorgt dafür, dass Betrachtung positiver Bilder weniger Schmerz wahrnehmen lässt (v.a. sensorische Komponente). Positive Emotionen durch die Betrachtung der positiven Bildern vermindern die affektive Komponente des Schmerzratings. Weitere Faktoren: Geruch, Geschmack (süßer Geschmack führt zu geringerer Schmerzwahrnehmung)
○ durch die motivationale priming hypothese lässt sich ableiten, dass inkongruente Reize weniger stark verarbeitet werden. Durch die positiven Bilder wird das appetitive System angeregt, welches das defensive System hemmt. Dadurch wird auch die Schmerzwahrnehmung gesenkt
Wenn man neg. Bilder anschaut, führt das zur veränderten Schmerzwahrnehmung. 2 Gründe.
○ Zusammenhang von Emotion und Schmerz: negative Bilder verstärken die Schmerzwahrnehmung
○ Motivationale Priming Hypothese: defensives System wird sowohl durch Schmerz als auch durch negative Bilder angeregt, dadurch verstärkte Schmerzwahrnehmung
Nennen Sie die vier Schmerzkomponenten
○ sensorisch diskriminativ
○ affektiv motivational
○ vegetativ
○ motorisch
Nennen Sie die drei Hirnareale der “Schmerzmatrix”
○ sensorische Komponente: primärer & sek. somatosensorischer Kortex
○ unmittelbare emotionale K.: Cortex der Insula und Gyrus cinguli anterior
○ emotionale Langzeitkomponente: präfrontaler Cortex
Nennen Sie vier Therapieansätze bei Rückenschmerzen.
○ Multimodale kognitive Verhaltenstherapie
○ Biofeedback
○ PMR (bei Rücken widersprüchlich)
○ Autogenes Training
○ Operantes Gruppentraining
○ bei gegebener Suggestibilität: Hypnotherapie
○ Achtsamkeit (mittlere Effekte)
Nennen Sie drei Verfahren der objektiven Algesimetrie.
○ Reflexalgesimetrie
○ EEG
○ Evozierte Potenziale
○ Mikroneurografie
Welche beiden Mechanismen liegen bei Placebo- Effekt vor?
Placeboantwort wird durch bewusste und unbewusste Prozesse bestimmt. Diese werden durch Erwartung und Erfahrung moduliert.
Wie werden wir uns innerer und äußerer Stimuli bewusst. 2 zentral nervöse Prozesse. Welche?
äußere Stimuli: Nozizeption (Wahrnehmung von Schmerzreizen über nozizeptive Prozesse) + innere Stimuli: Wahrnehmung von somatosensorischen Prozessesn (eventuell afferente Verschaltung zwischen Blutgefäßen und ZNS)
Beschreiben Sie kurz die beiden Mechanismen, die Placebo/Nocebo zugrunde liegen:
○ Erfahrung (z.B. Konditionierungseffekte/Behandlungsgeschichte) beeinflusst über unbewusste Prozesse (z.B. Hormone) die Placebowirkung. Außerdem beeinflusst Erfahrung auch die Erwartung (welche durch Suggestionen / Instruktionen auch erzeugt sind), welche bewusste Prozesse (z.B. Schmerz) aktivieren und so die Placebowirkung beeinflussen. Erwartung beeinflusst nicht die unbewussten Prozesse!
○ Vermittelt werden die Effekte über endogene Opiate; Naloxon kann die Wirkung blocken
Beschreibe anhand eines Experiments wie der Placeboeffekt konditioniert wird.
○ Konditionierungsphase: Jeder kriegt mit zwei identischen Cremes Hautbereiche eingecremt mit der Info, eine Creme sei schmerzlindernd (Placebo) und die andere neutral (Kontroll). Dann werden Schmerzreize zugefügt, allerdings intensivere Reize an der Kontrollstelle, um die VPs von der Wirkung des Placebos zu überzeugen.
○ Testphase: Cremes wie vorher, aber Gabe von Naloxon (Opiat-Antagonist) vs. Kochsalz. Dann Schmerzreize mittlerer Intensität (gleich auf beiden Stellen)
○ Ergebnis: Intensität wird an Placebostelle niedriger eingeschätzt, auch wenn Schmerzreize gleich stark. Dieser Effekt ist bei den Patienten, die Naloxon bekommen haben, jedoch schwächer, und zwar nicht nur subjektiv, sondern auch im Scan
○ Vermittlung des Placeboeffekts über Opiat-Rezeptoren!
Inwiefern erschweren Zielkonflikte die Schmerztherapie?
○ Sozialleistungsbegehren, Nähe/Distanz-Regulation, Selbstwertstabilisierung
Was sind die zwei Umschaltstellen des nozizeptiven Systems?
Thalamus (Verschaltung auf 3.Neuron) und Hinterhorn des Rückenmarks (Verschaltung auf 2. Neuron) (1 Neuron in der Peripherie, 4.tes Neuron in der Großhirnrinde)
Placebo wird vermutlich über PFC vermittelt und kann durch Gabe von Naloxon inhibiert werden
Placeboeffekte über körpereigene Opioide, Naloxon als Antagonist kann Placebo aufheben. Beteiligt ist rACC und PFC.