Schlaf Flashcards

1
Q

Was versteht man unter dem Zwei Prozess Modell der Schlafregulation?

A

modelliert die Rhythmen, die an der Schlafregulation beteiligt sind. Der circadiane Rhythmus (C ) beschreibt die Wachheit, steigt also zunächst über den Tag an und sinkt dann abends ab (gesteuert über NSC). Er gibt den optimalen Zeitraum vor, in dem geschlafen wird (“innere Uhr”). Der homöostatische Schlafdruck (S) beschreibt den Schlafbedarf/Schlafbereitschaft. Er steigt über die Dauer der Wachheit an und nimmt während dem Schlaf wieder ab (Akkumulation von Adenosin). Nach Schlafdeprivation nimmt der Anteil an Tiefschlaf zu.

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2
Q

Welche Funktionen hat der Schlaf?

A

○ Energiekonservierung/Temperaturausgleich
○ Wiederherstellung des Körpergleichgewichtes
○ Anregung endokriner Prozesse
○ Ausbildung neuronaler Schaltkreise (Übung im REM)
○ Gedächtniskonsolidierung

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3
Q

Welche Arten von Schlafstörungen gibt es und wie werden sie aufrechterhalten?

A

Grundlegend kann man zwischen primären und sekundären Schlafstörungen unterscheiden. Dabei werden sekundäre Schlafstörungen durch eine psychische Störung, Krankheitsfaktoren oder Substanzen bedingt. Die primären Schlafstörungen lassen sich in Dyssomnien (Insomnie, Hypersomnie, Narkolepsie, schlafbezogene Atmungsstörungen, zirkadiane Schlafstörungen) und Parasomnien (Albträume, Pavor nocturnus, Somnambulismus) unterteilen. Eine Schlafstörung wird aufrechterhalten durch die starke Beschäftigung mit der Störung und Grübeln über Konsequenzen (Teufelskreis), daneben durch Hyperarousal, inadäquate Schlafhomöostase, negative Konditionierung, schlechte Schlafhygiene und dysfunktionale Kognitionen.

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4
Q

Welche Konsequenzen kann gestörter Schlaf haben?

A

○ academic performance (durch Learning Goals) + Wille zur Arbeit nimmt ab
○ Tagesschläfrigkeit, Unfälle, Depression, Angst & Substanzmissbrauch nehmen zu
○ ADHS korreliert positiv (Komorbidität?)
○ Aggressivität nimmt zu, geringe Impulskontrolle, weniger positives Denken und Empathie

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5
Q

Wie lauten die Schlafhygieneregeln?

A

verkürzte (müde ins Bett) und regelmäßige Bettzeit, kein Tagschlaf, Sport & warme Bäder, Entspannung, keine Medien oder Nahrungsmittel im Bett (nur Schlaf im Bett), wenig Alkohol, nicht auf die Uhr schauen, Medikamenteneinnahme, geregelte Problemlösung am Tag

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6
Q

Beschreiben Sie eine mögliche Intervention bei Kindern mit behavioraler Insomnie

A

○ Hintergrund (Internet): “Behavioral insomnia (in children = BIC) is one of the most prevalent sleep disorders found in children. It is estimated that approximately 25% of children will experience it at some point in their childhood. Behavioral insomnia is characterized by children having difficulty falling asleep or maintaining sleep leading to poor sleep quality and duration.”
○ Intervention: KiSS oder Züricher Konzept

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7
Q

Wie steht es um die Evidenz bzgl. psychotherapeutischer Intervention bei Schlafstörungen?

A

○ Aus der VL: Evidenz - Kurzfassung S3-Leitlinie - Empfehlung zu Insomnien - Therapie:
○ Kognitiv-verhaltenstherapeutische Strategien für Insomnien (KVT-I): “Die kognitiv-verhaltenstherapeutischen Methoden können zur kurz- und langfristigen Therapie der Insomnie empfohlen werden, auch im höheren Lebensalter.”

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8
Q

Was können Eltern von Kindern mit Schlafstörungen tun, um das Problem zu lösen?

A

○ Z.B. gemäß Züricher Konzept:
■ Regelmäßigen Schlaf-WAch-Rhythmus einführen
■ Schlafenszeiten des Kindes an individuelle Schlafbedürfnisse anpassen
■ Kind beim selbstständigen Einschlafen unterstützen
○ Grundsätzlich: Schlafhygiene, zu-Bett-geh-Rituale, Verstärkerplan, Erziehung angepasst auf Verhalten, weiterführendes Belohnungssystem

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9
Q

Wirkt sich das Sehvermögen auf den Schlaf aus und falls ja wie?

A

○ Ja. Knapp unter 80% der Menschen mit Sehbehinderung/ Blindheit haben relevante Schlafstörungen
○ Bei knapp 30%: schwere Schlafstörungen
○ Menschen mit Blindheit ohne Lichtwahrnehmung mit 70% am häufigsten betroffen von Schlafstörungen und Non-24
○ Psychisches Wohlbefinden am niedrigsten bei Menschen mit 10-30% Sehfähigkeit

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10
Q

Schlaf Teufelskreis

A

1) Dysfunktionale Schlafgewohnheiten (lange Bettzeit, unreglmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus, Tagschlaf, schlafinkompatible Verhaltensweisen) –>
2) Schlafbehindernde Kognitionen (Ärger über Schlaflosigkeit, Grübeln über die Konsequenzen, unrealistische Erwartungen, Missattribution) –>
3) Aktivierung (Hyperarousal) (emotional, kognitiv, physiologisch, motorisch) –>
4) Konsequenzen (Müdigkeit, Erschöpfung, Stimmungsbeeinträchtigung) –> 1)

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11
Q

Nenne zwei Therapieprinzipien des KISS-Programms!

A

○ Soll:
■ Kindern helfen, mit Schlafschwierigkeiten umzugehen
■ Eltern Unterstützungsmöglichkeiten aufzeigen
■ betroffenen Familien Copingstrategien für entstehende Belastungen bieten

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12
Q

Nennen Sie 3 Therapiekomponenten des KISS-Programms für Kinder

A

○ 1. Sitzung: Besprechung eines Belohnungsplans, Entspannung durch Trancen und Atmungstechniken
○ 2. Sitzung: Einführung eines Schlafrituals, Problemlösestrategien (Sorgenkiste, Heldengeschichte)
○ 3. Sitzung: Zusammenstellen von Werkzeugkasten für gutes Schlafen, Rückfallprophylaxe, Verabschieden von Kalimba (Therapietier)
alternativ:
○ 1) Therapietier mit Modellcharakter einführen (Kalimba der Zeopard), individuellen Belohnungsplan besprechen, Trancen & Atemtechniken zur Entspannung einführen und üben
○ 2) Schlafritual einführen, Problemlösestrategien entwickeln (z.B. Zauberflecken, Sorgenkiste, Heldengeschichte)
○ 3) Werkzeugkasten für gutes Schlafen zusammenstellen (zur Wiederholung der Inhalte und als Rückfallprophylaxe) (+ Verabschiedung von Kalimba)

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13
Q

Ihr Freund erzählt, dass er immer wieder plötzlich einschläft. Sein Therapeut sagt, er würde schwierigen Situationen ausweichen wollen. Was sagen Sie ihm?

A

Ausweichen ist ein möglicher Aspekt, daneben gibt es aber auch viele andere Aspekte, die auf Schlafprobleme wirken wie Schlafhygiene, daneben sind auch physiologische und neurologische Ursachen auszuschließen. Falls Therapeut sich nur auf Ausweichen als einzige Ursache festlegt eventuell Therapeutenwechsel andenken. Autonomie des Freundes stärken durch Betonung der Schritte, die er selbst beitragen kann. Körperliche Ursachen und Narkolepsie abklären lassen.

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14
Q

Psychotherapie ist für die Behandlung von Schlafstörungen im Vergleich zu medikamentöser Therapie…

A

kurzfristig gleich wirksam / langfristig höher wirksam / im Follow up ausschließlich wirksam

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15
Q

Welches sind die zwei regulatorischen Prozesse im Zweifaktorenmodell des Schlafs?

A

S Prozess (homöostatischer Schlafdruck) + C Prozess (circadianer Rhythmus)

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16
Q

Wie lautet die 6 K Regel medikamentöser Behandlung?

A
○	Klare Indikation
○	Kleinstmögliche Dosis
○	Kürzest mögliche Behandlung
○	Keinesfalls abrupt Absetzen
○	Kontraindikation?
○	Kombination mit nichtmedikamentösen Methoden
17
Q

Was sind mögliche Funktionen von Schlaf?

A
  1. Energiekonservierung/ Temperaturregulation
  2. Wiederherstellung des Körpergleichgewichts
  3. Anregung endokriner Prozesse
  4. Ausbildung neuronaler Schaltkreise
  5. Gedächtniskonsolidierung
18
Q

Was ist die zentrale Aussage des Flip-Flop-Modells?

A

○ Vorgänge im Schlaf hemmen Wachzustand und umgekehrt =

○ Schlaf- und Wachzustand sind jeweils stabile Systeme, deren neurochemische Systeme sich gegenseitig hemmen

19
Q

Was ist die Kernproblematik bei Insomnie und welches Störungsmodell ergibt sich hieraus?

A

○ Betroffene haben Leidensdruck, bzw. der Schlafmangel wirkt sich störend auf die Alltagsaktivitäten aus
○ Betroffene sind (daher) Nachts überwiegend mit der Schlafstörung beschäftigt und machen sich tagsüber übertriebene Sorgen über deren negative Konsequenzen
○ → Störungsmodell: Schlafprobleme → Erfahrung “Ich kann nicht einschlafen” → Sorgen vorm/ beim Zubettgehen → Ängste/ Aufregung → Gedankliche und emotionale Aktivierung

20
Q

Wie beeinflusst Alkoholkonsum Schlaf?

A

○ Erhöht Einschlafdauer & senkt Gesamtschlafzeit
○ Schlafarchitektur verändert sich (auch bei geringem Konsum)
○ REM-Schlafdauer sinkt & verlagert sich in die zweite Hälfte der Nacht
○ Alkohol senkt Schlaftiefe in der zweiten Hälfte der Nacht (häufigeres Aufwachen, geringere Schlafqualität)
○ Alkoholiker haben häufiger Insomnie & Apnoe, auch nach Entzug

21
Q

Was sind mögliche aufrechterhaltende Faktoren von Schlafstörungen (Welche psychologischen Mechanismen spielen eine Rolle)

A

○ Starke Beschäftigung mit der Störung, Grübeln über Konsequenzen
○ Störungsmodell: Siehe zwei Fragen vorher
○ Teufelskreis Insomnie: Dysfunktionale Gewohnheiten → Schlafbehindernde Kognitionen → Hyperarousal → Konsequenzen → …
○ kognitiv: Grübeln → erhöhte psychophyisologische Anspannung, Selbstbeobachtung
○ emotional: verstärkt negative Emotionen
○ vegetativ: Herzrasen, Schwitzen, motorische Unruhe

22
Q

Beschreibe die Techniken, die in der Psychotherapie von Insomnie verwendet werden

A
○	Edukation & Schlafhygiene 
○	Entspannungsverfahren 
○	Kognitive Umstrukturierung 
○	Einschlafritual 
○	Schlafrestriktion 
○	Stimuluskontrolle 
○	Paradoxe Intention