Rückenmark Flashcards
Lumbosakrale radikuläre Syndrome
L4: Quadriceps (PSR), M. tibialis anterior, Außenseite Oberschenkel, Innenseite Unterschenkel
L5: M. extensor hallucis longus (Steppergang), M. gluteus medius (Trendelenburg), Außenseite Unterschenkel bis Fußrücken und Großzehe, TPR
S1: Triceps surae (Bügeleisengang, ASR) + Mm. peronei (Abrollen und Anheben des lateralen Fußes); Unterschenkel dorsolateral, laterale Fußkante
Obere und untere Läsionen des Plexus brachialis
- obere Plexusläsion (Erb-Duchenne-Lähmung): Wutzeln C5-C6, schlaff atrophische Lähmungen der Mm. deltoideus, biceps brachii, brahcioradialis, supinator, supra- und infraspinatus –> Arm hängt in Innenrotationsstellung, BST abgeschwächt
- untere Plexusläsion (Klumpke-Lähmung): Wurzeln C7C8, Paresen der langen Fingerbeuger und kleinen Handmuskeln –> Krallenstellung, ulnar betont Sensibilitätsstörungen, schlechtere Progenose aus obere Plexuslähmung
Klassifikation spinaler Tumoren nach Lokalisation
- intramedullär: Astrozytome, Ependymome, Hämangioblastome
- intradural-extramedullär: Meningeome, Neurofibrome, Lipome
- extramedullär: v.a. Metastase, multiples Myelom
Frakturen der oberen HWS
- Jeffersonfraktur: Kopfsprung ins flache Wasser, Atlasbogensprengung
- Hangman-Fraktur: Erhängung (Extension und Kompression), Axisbogenfraktur
- Anderson-Frakturen des Dens axis
ASIA Klassifikation der kompletten und inkompletten spinalen Trauma
- Typ A: komplett = keine sensible und motorische Funktionen inkl. Segmente S4 und S5
- Typ B: keine sensorische Funktionen distal der Verletzung
- Typ C: partielle motorische Ausfälle mit > 50% der Kennmuskel Kraftgrad 1-2/5
- Typ D: partielle motorische Ausfälle mit > 50% der Kennmuskel Kraftgrad 3-5/5
Verschiedene Syndrome bei Schädigung von Myelon
- Kreislauf:
• spinaler Schock
• Blutdruckkrisen wegen zunächst Atoner Blase mit nachfolgender Hyperreflexie - Central cord Syndrom: spastische Parese Arme > Beine unterhalb der Läsion, bds. protopathische Sensibilität ausgefallen; Blasen-Mastdarm-Entleerungsstörung
• v.a. ältere Patienten mit vorbestehender zervikaler SKS und Halsextensionstrauma
• Leitsymptom: taube ungeschickte Hände - Brown-Sequard-Syndrom: ipsilateral spastische Parese unterhalb der Läsion, schlaffe Parese auf höhe der Läsion, dissoziierter Sensibilitätsausfall (ipsilateral epikritisch, kontralateral protopathisch
- Anterior-cord-Syndrom: bilaterale schlaffe Parese auf Höhe der Läsion, bilaterale spastische Parese unterhalb der Höhe der Läsion
Conus vs Cauda Syndrom
- Conus medullaris Syndrom: milder Funktionsverlust unterhalb von Rückenmarksniveau L3 (Kniestreckung), v.a. Blasen- und Mastdarmstörung, Reithosenanästhesie perianal betont, manchmal dissoziiert
- Cauda equina Syndrom: schwere schlaffe Beinparese und Reithosenanästhesie v.a. asymmetrisch
Neurologische Diagnostik beim V.a. spinales Trauma auf Unfallort: Wie prüft man die Kraft und Sensibilität?
Motorik
- Faustschluss
- Fußhebung und -senkung
Sensibilität
- C6: Daumen
- C7: Mittelfinger
- C8: Kleinfinger
- Th1: Ellbogen (neurologisches Dreieck)
Mikrochirurgische Dekompression einer lumbalen Nervenwurzel bei Bandscheibenvorfall
- parasagittaler Schnitt
- Durchtrennung der Fascia thorakolumbalis
- Präparation zwischen Muskulatur und Dornfortsatz subperiostal, ggf. Durchtrennung der Sehne des M. multifidus
- Einbringens eines Sperrers
- Entfernung des Lig. flavums und ggf. Anteile des oberen Wirbelbogens und ggf. hypertrophen Gelenkanteilen mittels Stanze oder Fräse
- Dissektion des epiduralen Fetts und Lösung diesen vom Durasack
- Entfernung von Lig. flavum nach lateral, bis die abgehende Nervenwurzel nicht mehr von Lig. flavum bedeckt ist
- Abhalten des Durasacks und der Wurzel nach medial
- Entfernung des Sequesters und ggf. Präparation nach epidural; wenn Riss im Anulus fibrosus Nukleotomie
Komplikationen
- Duraleck
- epidurale Blutung mit Cauda-Syndrom –> Prüfung auf Fußheber- bzw. Fußsenkerparese
Anteriore zervikale Diskektomie
- Haut- und Platysmaschnitt am Vorderrand des M. cleidomastoideus
- Eröffnen der Fascia coli superficialis
- Präparation zwischen Eingeweide- und Carotisfaszie –> M. omohyoideus nach medial und M. sternocleidomastoideus nach lateral abhalten
- Eröffnung der Fascia coli praevertebralis und Koagulation medialer Anteile des M. longus coli
- Ausräumung der Bandscheibe
- Abtragung der ventralen Osteophyten
- Freilegung des Nervenwurzel
- Cage-Implantation
Komplikationen
- Blutungen und Schwellung im Larynxbereich mit Atem- und Schluckstörungen
- N. laryngeus recurrens
Techniken der Spondylodese der LWS
- Posterior Lumbar Interbody Fusion (PLIF): durch Laminektomie
Nachteil: Verletzung von Durasack und Nervenwurzel - Transforaminal Lumbar Interbody Fusion (TLIF): durch partielle Facetektomie
Nachteil: Verletzung von Nervenwurzel höher als bei PLIF - Anterior Lumbar Interbody Fusion (ALIF): retroperitonealer Zugang
Vorteil: große Cage können implantiert werden, dadurch dauerhafte Fusion wahrscheinlicher
Nachteil: Verletzung des sympathische prävertebralen Plexus (retrograde Ejakulation) - Transpsoas Lumbar Interbody Fusion
Nachteil: Verletzung von Plexus lumbosacralis, Dysästhesien am Oberschenkel
Ohne Dorsale Instrumentierung (i.d.R. mittels Pedikelschrauben) hohe Pseudoarthrosenrate
NASCIS II Studie
Methylprednisolon nach spinalen Trauma
Kein Unterschied
ggf. minimaler Unterschied, wenn innerhalb 8 h