Grundlagen, Neuroanatomie Flashcards
Schmerzanamnese in der Neurochirurgie
Onset Ps: Precipitation, Progression, Provocation, Palliation Quality Radiation Severity Timing
Nervendehnungszeichen
Lasegue
Bragard: Dorsalextension des Fußes
Kernig: reflektorische Knieflexion
umgekehrtes Lasegue
Neurologische Untersuchung bei HWS-Symptomatik
- Spurling sign: Flexion des Kopfes zur kranken Seite + axialer Druck
- Adson-Test: Skalenussyndrom; Verschwinden der Radialispulses bei Kopfflexion zur betroffenen Seite und max. Inspiration
- Phalen-Zeichen: Karpaltunnelsyndrom
Zeichen der Schädelbasisfraktur
- Racoon eye´s: vordere Schädelgrube
- Battle sign: subaurikuläres Hämatom: Os temporale, mittlere Schädelgrube
- Hämatotympanon
- Otoliquorrhö
- Rhinoliquorrhö
Sandwitch-Methode in der Neurochirurgie
- erst Bilder anschauen
- Anamnese und Untersuchung
- erneut Bilder anschauen
Was ist die Frankfurter Horizontale in CT
Verbindungslinie zwischen dem Unterrand der knöchernen Orbita und dem Oberrand des äußeren Gehörgangs
Indirekte Zeichen einer Raumforderung in CT
- Mittellinienverlagerung
- asymmetrische Seitenventrikel (CAVE: schiefe Lagerung, Beurteilung an den Ohrläppchen)
- Aufbrauchen der basalen Zisternen: Pentagonzisterne (C. interpeduncularis, C. laminae terminalis, C. sylvii, C. cruralis), Cisterna ambiens (seitliche des Mittelhirns), präpontine Zisterne
- Verstrichene Gyri und Sulci
DD hyperdende Struktur in CCT
- Blut
- DD: Metastasen von Melanomen & NCC, Lymphome (sehr zellreiche Tumoren)
DD: Verkalkung in Meningeomen und Kraniopharyngeomen
Zeichen des Liquoraufstaus im CCT
- sichtbare Temporalhörner der Seitenventrikel
- Micky Mouse Zeichen: Ballonierte Frontalhörner und 3. Ventirkel
- periventrikuläre Liqourdiapedese
Ab wann sind Ischämien im CCT hypodens zu erkennen?
Ab wann sind Ischämien in MRT zu erkennen
nach 6 h Ischämiezeit
nach 30 min
Spezifität und Sensitivität der T1/T2-Wichtung in MRT
- T2 eher sensitiv für pathologische Befunde
- T1 eher spezifisch für pathologische Befunde
Basisprinzip der FLAIR-Sequenz
Fluid attenuated inversion recovery
Flüssigkeit mit dem gleichen Proteingehalt wie Liquor erscheint dunkel
Unterscheidung zwischen: liquorgefüllter Arachnoidalzyste und Metastasenzyste
Sensitivste Läsion, um Tumoren zu erkennen
Was ist das Flow-void Phänomen
Als Flow void bezeichnet man das Phänomen, dass im Fluss befindliches Material (z. B. Blut) oft dunkel ist.
Wie lassen sich über Traktographie Faserbahnen darstellen?
Ausgehend von Region of Interest wird die Faserbahn in die Hauptdiffusionsrichtung abgebildet
Was ist Hämosiderin?
wasserunlösliche Komplexe aus Eisen (zu einem Drittel) und Proteinbruchstücken (v.a. Ferritin)
Verhalten von Blut in MRT
I Bleed, I Die, Bleed Die, Bleed Bleed, Die Die
Hyperakut < 3 h Akut 1-3 d früh subakut < 7 d spät subakut < 28 d chronisch > 1 Monat
Wie identifiziert man den Sulcus centralis auf MRT
- Upper T sing oder L sing: Sulcus frontalis superior und Sulcus praecentralis bildet eine “T” oder “L”, der nächste Sulcus ist Sulcus centralis
- Inverted Omega Sign: Gyrus praecentralis bildet eine Omega, wobei die Beule durch Handmotorkortex gebildet wird
- Bracket sing: parasagittal liegt Sulcus marginalis unmittelbar dorsal des Sulcus centralis
Wann wird KM in spinaler MRT angewendet?
- V.a. Tumoren wie Metastasen oder Neurinome
- Rezidiv-Bandscheibenvorfall (Narbengewebe sieht in T2 genauso aus, ist aber weniger raumfordernd und nimmt KM auf)
Bei welchen Sequenzen fängt man bei der Präsentation der MRT-Bildern an?
Standardsequenzen:
- Gehirn: axiale T1 mit KM
- spinal: sagittale T2
Anthropologische Orientierungspunkte am Schädel
- Pterion: Region, wo Os frontale, parietale, sphenoidale und temporale sich verbinden. Liegt 3 cm posterior und etwas superior des Processus zygomaticus Ossis frontale
- Asterion: Kreuzung der Lambdanaht mit der Sutura parieto- und occipitomastoidea; Übergang von Sinus
transversus in sigmoideus - Bregma: Kreuzung der Kranz- und Sagittalnaht = große Fontanelle
- Inion: am weitesten dorsal gelegener Punkt des Schädels; Protuberantia occipitalis externa
- Nasion: Einbuchtung in der Mittellinie an der Sutura frontonasalis
Segmente der ACI nach anatomischem Verlauf
- Pars cervicalis: von der Karotisbifurkation bis zum Eintritt in die Schädelbasis
- Pars petrosa: innerhalb Canalis caroticus, Verlauf durch das Os petrosum, zunächst vertikal bis zu Pyramidenspitze
- Pars cavernosa: innerhalb Sinus cavernosus bis zum Processus clinoideus anterior; hier Carotissiphon
- Pars cerebralis: intrazerebrale Äste A. ophthalmica, A. communicans posterior, A. coroidea anterior
Verlauf der A. cerebri media
- lateral des Chiasma opticum
- Bifurkation in der Fissura Sylvii in den tiefen und oberflächlichen Ast
- Aa. lenticulostriatae zur Versorgung der Basalganglien, von hier aus häufig ICB
Verlauf der A. cerebri anterior
- über das Chiasma opticum und den N. opticus (N. II)
- A. communicans anterior
- A. recurrens Heubner in die Substantia perforata anterior, versorgt die vordere Spitze des Ncl. caudatus
- A. pericallosa an der dorsalen Fläche des Corpus callosum
- A. callosomarginalis am medialen Kortex
Neurochirurgische Infarkte
- Heubner- Infarkt: Hemiparese (Arm > Bein)
* Choroidea-anterior-Infarkt = Foix Syndrome: Hemiplegie, Hemianästhesie und homonyme Hemianopsie
Verlauf der A. cerebri posterior
PCA legt sich mit Tractus opticus und V. basalis Rosenthal um die Pedunculi cerebri bis zum Abgang von Ästen für den inferioren Temporalpol
Zwei wichtige oberflächliche Hirnvenen
x Vena Labbé = V. anastomotica inferior, verbindet die V. superficialis cerebri media mit dem Sinus transversus
x Vena Troland = V. anastomotica superior, verbinden die V. superficialis cerebri media mit dem Sinus sagittalis superior
Drei wichtige tiefe Hirnvenen
x V. basalis (V. Rosenthal): verläuft um das Pedunculus cerebri und mündet unter dem Splenium corpus callosi in die V. Galeni
x V. Galeni entsteht aus V. basalis und V. cerebri interna
und mündet in den Sinus rectus
Verlauf der V. petrosa
- Zuflüsse aus Kleinhirnbrückenwinkel
- in der Nähe des N. trigeminus
- mündet in den Sinus petrosus superior
- bei Koagulation bis zu 30% Komplikationen (i.d.R. zerebelläre und pontine Infarkte)
Begrenzung des Seitenventrikels
Vorderer Teil:
• anterior und superior: Corpus callosum
• lateral: Kaput des Ncl. caudatus
• medial: Septum pellucidum
Mittlere Teil:
• superior: Corpus callosum
• inferior: Thalamus, Corpus des Ncl. caudatus; V. terminalis
Hinterer Teil:
Auf Höhe von Splenium Aufteilung in Temporal- und Hinterhorn
• Temporalhorn: seitlich von Radiatio optica –> Tumoren führen zur Gesichtsfeldeinschränkung
• Hinterhorn im Occipitallappen
Recessus des 3. Ventrikels
Recessus opticus
Recessus infundibuli
Recessus suprapinealis
Recessus pinealis
Verbindungen zwischen inneren und äußeren Liquorräumen des vierten Ventrikels
Apertura mediana (Magendie) Aperturae lateralis (Luschka)
Basale Zisternen in der Mikrochirurgie
a) olfactoria
b) callosa
c) lamina terminalis
d) fissura sylvii
e) chiasmatica
f) cruralis
g) interpeduncularis
h) ambiens
i) cerebellopontis superior
j) praepontis
k) cerebellopontis inferior
l) spinalis anterior
m) spinalis posterior
Liquor cerebrospinalis
Resorption über Granulationes arachnoidea (Paccioni-Granulationen)
tlw. über Parenchym entlang der Gefäße und spinal an den Nervenwurzeln
150 ml insgesamt, 25% intraventrikulär, 25% im ZNS äußere Liquorräume, 50 % spinal
450 ml Bildung am Tag
Funktion des Liquors:
- Auftriebskraft
- Schutz vor mechanischen Kräften
- Ausgleich hydrostatischer Druckänderungen durch Änderung des Kompartimentvolumens
- Homöostase (pH, Glycin-Konzentration)
- Lösungsmittel zur Aufrechterhaltung der Homöostase und Abtransport giftiger Stoffe
DD wichtige Liquorbefunde in der Neurochirurgie
Normalbefund: klar, 0-5 Leukozyten/mL, Protein 15-45 mg/dL, 50 % Glukose
Meningitis: trüb, 15-20.000 Leukozyten, 100-1.000 mg/dl Protein, < 20 % Glukose
SAB: blutig bzw. xanthochrom nach Zentrifugation, > 100 Erythrozyten, Protein 50-400 mg/dL (wegen Hb), 50 % Glucose
blutige Punktion: erst blutig, dann klar; Zellzahl reduziert sich von der anfänglichen zur letzten Probe, 50 % Glucose
Ausfälle bei der Schädigung des Parietallappens
- feine Sensibilität, nicht jedoch grobe Berührungen und Schmerz
- Extinktion: zwei Berührungen können nicht differenziert werden, werden als eine Berührung empfunden
- kontralaterales Neglect
Dominante Seite:
- ideomotorische Apraxie: eine komplexe Handlung kann nicht nachgeahmt werden (Können Sie mir zeigen, wie Sie zähne putzen)
- Gerstmann-Syndrom: Rechts-Links-Verwechselung
Nicht-dominante Seite:
- Visuomotorische Apraxie: Figuren nachzeichnen
Ausfälle bei der Schädigung des Temporallappens
- Wernicke-Aphasie
- Gedächtnisstörung
- Störungen der selektiven Aufmerksamkeit
- visuelle Agnosie
- Störungen des Affekts und der Impulskontrolle
Ausfälle bei der Schädigung des Frontallappens
- Primär-motorischer Kortex: Willkür-, Augen-, Sprachmotorik und die willkürliche Blasenkontrolle (vorderes Gyrus cinguli)
- prämotorischer Kortex: spastische Parese (Wirkung der extrapyramidalen Motorik überwiegt)
- supplementär-motorisches Kortex (SMA-Syndrom): gliedkinetische Apraxie, Extremität kann nur mit viel Mühe bewegt werden, kann als vollständige Parese wirken, sehr gute Prognose, Erholung durch Übernahme der Funktion durch kontralaterale Hälfte
- orbitofrontaler Kortex: kein divergentes Denken, disinhibitorisches Verhalten, schlechtes Urteilsvermögen, emotionale Labilität
- dorsolateraler frontaler Kortex: apathisches indifferentes Verhalten
Begrenzung des Occipitallappens
- nach anterior: Sulcus parietooccipital
- nach lateral und tentoriell keine eindeutigen anatomischen Grenzen
Über welche Bahnen funktioniert die visuelle Bildverarbeitung?
- dorsale Bahn transportiert die visuelle Information zum Parietallappen, wo sie für die Bewegungssteuerung verwendet wird (z. B. Greifen nach einem
Messer). - ventrale Bahn transportiert die Information in Richtung Temporallappen, in dem v. a. die visuelle Erkennung stattfindet (z. B., ob man das Messer oder doch die Gabel greift)
Aphasieformen
- amnestische Aphasie: Wortfindungsstörungen, meist flüssig, Sprachverständnis nicht bis leicht beeinträchtigt.
- Wernicke-Aphasie: Paragrammatismus, Logorrhö, Sprachverständnis stark beeinträchtigt.
- Broca-Aphasie: Agrammatismus, Telegrammstil, nicht flüssig, Sprachverständnis leicht beeinträchtigt.
- Globale Aphasie
- Leitungsaphasie: Nachsprechen nicht möglich.
- transkortikale motorische Aphasie
- transkortikale sensorische Aphasie
- transkortikale globale Aphasie
Gyrus cinguli
- Assoziationsbahn
- verbindet untere Teile des Frontal- und Parietallappens
- verbindet anteriore Thalamuskerne und Hippocampus –> Teil des Papez-Neuronenkreises
- Schmerzneurone der Formatio reticularis projizieren über Thalamus zum präfrontalen Kortex und Cingulum
- Rolle in der emotionalen Schmerzbewertung
Anteriore Zingulotomie (offen oder stereotaktische Radiatio)
- therapieresistente Schmerzen (keine Beeinträchtigung der thalamokortikalen Bahn)
- früher therapieresistente Depression, Angst- und Zwangsstörung
Schädelaustrittspunkte der Hirnnerven
- N. olfactorius: Riechschleimhaut –> Filae olfactoriae –> Bulbus olfactorius –> Tractus olfactorius –> Trigonum oflactorium
- N. opticus: Retina –> Canalis opticus –> Chiasma opticum –> Tractus opticus –> CGL
- N. oculomotorius: Fossa interpeduncularis –> seitlich durch den Sinus cavernosus –> Fissura orbitalis superior –> Augenhöhle
- N. trochlearis: dorsaler Hirnstamm –> oberhalb der Brücke –> abwärts durch den Subarachnoidalraum –> am vorderen Ende des Tentoriums in die Dura –> in der Seitenwand des Sinus cavernosus –> Fissura orbitalis superior
- N. trigeminus: Mitte des Pons –> Ganglion trigeminale –> V1 durch Fissura orbitalis superior, V2 durch Foramen rotundum zur Fossa pterygopalatina; V3 durch Foramen ovale in die Fossa temporalis
- N. abducens: am Clivus durch Dura mater –> Sinus cavernosus zur Fossa orbitalis superior
- N. facialis: nach dorsal um den Abducenskern (Auswölbung des Colliculus facialis) –> Kleinhirnbrückenwinkel –> Porus acusticus internus –> Canalis nervi facialis –> Foramen stylomastoideum –> Parotis
- N. vestibulochochlearis: Canalis acusticus –> Porus acusticus internus –> kaudolateral in den Hirnstamm
- N. glossopharyngeus: Foramen jugulare
- N. vagus: lateral der Olive –> Foramen jugulare
- N. accesorius: zervikaler RM –> Foramen magnum –> Foramen jugulare
- N. hypoglossus: vor der Pyramide –> Foramen n. hypoglossis nahe Foramen magnum
Eloquente Bahnen
- Tractus corticospinalis = Pyramidenbahn
- Fasciculus arcuatus –> Assoziationsbahn zwischen Wernicke- und Brocka-Sprachzentrum, Leitungsaphasie
- Fasciculus uncinatus –> Assoziationsbahn zwischen Hippocampus und orbitofrontalem Kortex
Weiteren:
- Fasciculus longitudinalis superior, parietotemporaler Anteil: Sprache
Liquorpunktion
- beide Beckenkämme aufsuchen –> Höhe LWK3-LWK4
- Richtung Bauchnabel punktieren
- Nadelöffnung nach lateral
- Widerstand ist Lig. flavum
- Widerstand ist Duraschlauch