Hydrozephalus Flashcards
Therapie von ICP-Erhöhung
- physiologisch: 5-10 mmHg
- Ätiologie:
• Raumfordernder Prozess: Blutung, Tumor, Abszess
• Hirnödem: postischämisch, nach Intoxikationen, nach Starkstromunfällen, nach Meningoenzephalitis, perifokal im Bereich von RF
• Hydrozephalus
• Sinusvenenthrombose
• Pseudotumor cerebri
• Reye-Syndrom: akute Enzephalopathie in Kombination mit einer fettigen Degeneration bei Kindern. In Zusammenhang mit der Gabe von ASS, Ibuprofen, Aflatoxine, Insektizide - Monro-Kellie-Doktrin: CSF, Hirnvolumen, intrazerebrales Blut
- Klinik des erhöhten ICP:
• 15-20 mmHg: Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Verlangsamung, Schwindel
• > 25-30 mmHg: Vigilanzminderung, epileptische Anfälle, Abduzensparese, Singultus, Biot-Atmung, Apnoe - Biot-Atmung: suffiziente normale Atmung im Wechsel mit Apnoe
Monitoring und Therapie des erhöhten Hirndrucks bei schwerem SHT
- invasives Monitoring: Messung des arteriellen und zentralvenösen Drucks, Hirndruck durch intraventrikuläre Hirndrucksonde, PiCCO-System –> zerebraler Perfusionsdruck (CPP) = MAP - ICP, > 60 mmHg physiologisch
- Therapie: Volumentherapie, Vasopressoren/Inotropika, Oberkörperhochlagerung bis 20°, tiefe Analgosedierung, intermittierendes oder kontinuierliches Ablassen von Liquor über die Ventrikelsonde, Mannitol (Serumosmolarität < 320 mosmol/l, Gefah des akuten Nierenversagens), morderate Hyperventilation (paCO2 30-35 mmHg), ggf. forcierte Hyperventilation (25-30 mmHg, CAVE Vasokonstriktion mit Ischämie), Hochdosis-Barbiturattherapie unter EEG-Monitorin (CAVE Hypotonie, erhöhte Sepsisgefahr), bei Blutungen Trepanation, ggf. dekompressive Karniotomie mit Duraerweiterungsplastik
Wie kommt es zur Erweiterung der Pupillen bei erhöhten intrakraniellen Druck?
- Druck auf den parasympathischen Ncl. Edinger-Westphal
- Überwiegen der Sympathikusfunktion –> Mydriasis
DD Mydriasis
- Katecholamine
- Kokain
- Atropin
- Temporallappenepilepsie
- Migräne
- Herz-Kreislauf-Stillstand
- Glaukom
- Augentrauma
- Okulomotoriusparese bei PCom-Aneurysma
Ventrikuloperitonealer Shunt
- Kocher-Punkt: 12 cm oberhalb des Nasions und 2.5-3.5 cm neben der Mittellinie; idealerweise 1 cm vor Koronarnaht
- Mittellinienschnitt
- Bohrlochtrepanation
- Durakoagulation und Eröffnen (durch Einbringen des Ventrikelkatheters mit Mandrin soll Dura nicht nach unter gezogen werden –> epidurale Blutung möglich)
- Kortexkoagulation und Eröffnen mit bipolarer Schere
- Einbringen des Ventrikelkatheters mit koronarer Trajektion zum kontralateralen medialen Augenwinkel und in sagittaler Trajektion zum Porus acusticus externus
- nach 5-6 cm Entleerung von Liquor
- Platzierung des Peritonealkatheters
- subkutane Tunnelung mit Entlastungsschnitten
- Überprüfen der Ventilfunktion durch Valsalva-Manöver
Symptome des Hydrozephalus
- Kopfschmerzen
- Übelkeit/Nüchternerbrechen
- Abducens-Parese, Blickelevationsparese/Sonnenuntergangsphänomen (vertikale Blickzentrum)
- Gesichtsfeldausfälle, Papillenödem
- Vigilanzstörung
- Hakim-Trias: Merkfähigkeitsstörung, Gangstörung, Inkontinenz
- Krampfanfälle
Ätiologie des Hydrocephalus
- Hydrocephalus malresorptivus (communicans occlusus): Verstopfung der Paccioni-Granulation mit Blut durch SAB, infektiöser Meningitis, Karzinomatose oder idiopathisch
- Hydrocephalus communicans non-occlusus: Hydrocephalus ex vacuo, NPH, Plexuspapillome
- Hydrocephalus occlusus (non-communicans): Foramen Monro Kolloidzyste, Aquädukt Stenose oder tektales Gliom, 4. Ventrikel Tumoren der hinteren Schädelgrube und zerebelläre Infarkte
Definition von Hydrozephalus
Krankhafte Erweiterung der inneren Liquorräume durch übermäßige Ansammlung von Liquor
Therapie des Hydrocephalus occlusus
Ventrikulozisternostomie
Prinzip eines Shuntventils
Ventileinheit und Gravitationseinheit
Klinik eines Overshuntings
- Kopfschmerzen, im Liegen besser
- subdurale Hygrome und Blutungen
- Slit-ventricle Syndrom: Verstopfen des Ventrikelkatheters durch Ventrikelwand
Zeichen eines Hydrozephalus im CT/MRT
- Dilatation der Temporalhörner ohne Hippocampusatrophie
- Evans-Index > 0,3 (Frontalhörner)
- Corpus callosum Winkel < 90°
- periventrikuläre Signalveränderung
- erhöhte Liquorpulsatilität (Flow void)
- Empty Sella Zeichen
- Optikusscheiden erweitert
Bestandteile eines ventrikuloperitonealen Ventils
- Silikonschlauch
- Ventil: mit festem oder verstellbarem Öffnungsdruck
- Reservoir (Prüfblase)
- Anti-Siphon Device: Vermeidung der Überdrainage beim stehenden Patienten (Siphon-Effekt)
Liquordruck bei Normaldruckhydrozephalus
Routine-LP Eröffnungsdruck üblicherweise normal < 20 cm H2O
bei Langzeitliquordruckmessungg phasenweise erhöht (B-Wellen, insb. nachts)
Diagnosekriterien für Normaldruckhydrozephalus
Anamnese:
- Alter > 40 Jahre
- schleichender progredienter Verlauf
- Symptome > 3 Monate
- Ausschluss Hydrozephalus anderer Genese
- keine Komorbidität, die die Symptome besser erklärt
Klinik
- Gangstörung und mind. 1 der beiden anderen Leitsymptome (Demenz, Harninkontinenz)
Gangstörung mit (mind. 2) –> Frontales Koordinationszentrum
- reduzierte Schritthöhe
- reduzierte Schrittlänge
- reduzierte Geschwindigkeit
- breitbasiges Gehen
- Fußspitzen auswärts
- Retropulsionstendenz
- Umwenden mit > 3 Schritten
- gestörte Balance (> 1 Ausfallschritt bei 8 Schritten Tandemgang)
Kognitiv-motorische Defizite (mind. 2): subkortikal-frontale Demenz (im Gegensatz zu Alzheimer Wiedererkennungsleistungen erhalten)
- psychomotorische Verlangsamung
- gestörte Feinmotorik
- Störung geteilter Aufmerksamkeit
- Störung Recall
- exekutive Störung
- Verhaltens- und Persönlichkeitsstörung
Blasenstörung und Urininkontinenz oder mind. 2 (Überaktivität des M. detrusor)
- Urge-Symptomatik
- Pollakisurie
- Nykturie
- nicht durch andere Störung erklärt