Rinderzucht Flashcards
wirtschaftliche Bedeutung der Rinderhaltung
- Vielseitigkeit der Nutzungsmöglichkeiten (Arbeit, Milch, Fleisch)
- große klimatische Anpassungsfähigkeit und Umweltstabilität
- Durch die vegetative Ernährung und die Fähigkeit der Proteinsynthese aus NPN Verbindungen; keine direkte Nahrungskonkurrenz zum Menschen
- Milchproduktion erreicht die höchsten Verwertungsraten tierischer Erzeugnisse
- Umfangreiche industrielle Verwertung bei der Rinderhaltung anfallender Roh- und Nebenprodukte
- höchster Bestand an landwirtschaftlichen Großtieren auf der Erde
Zuchtverfahren bei Rindern
Zuchtziel: Erzeugung von Tieren, mit denen unter künftigen Produktionsbedingungen und Preisrelationen ein möglichst hoher Gewinn im Produktionsbereich erzielt werden kann
- Definition wirtschaftlich relevanter Merkmale
- Langfristige Festlegung von Zuchtzielen
- genetische Voraussetzungen für züchterische Verbesserungen
Grundsätze der Züchtung
- Leistungsprüfung/Zuchtwertschätzung
- Selektion, Verpaarung
- Qualitative Merkmale = Veränderung entsprechend den Regeln der Mendelschen Genetik (Farben, Erbfehler, genetische Defekte, spezielle anatomische Merkmale)
- quantitative Merkmale = Milchleistung, Wachstum, Schlachtmerkmale, Fruchtbarkeit, allgemeine Gesundheitsmerkmale
Heritabilität
zur Bewertung der Erblichkeit quantitativer Merkmale (Wertebereich von 0-1 o. 0-100%)
Ausprägung
= Allgemeines Populationsgenetisches Modell
- Phänotypischer Wert = Genotypischer Wert + Umweltwirkung
P = G + U
genotypischer Wert
additiver genotypischer Effekt (ga) Dominanzabweichung (do) epistatische Abweichung (ep)
Umweltwirkung
positive Wirkung & negative Wirkung
Zuchtverfahren beim Rind (zur Nutzung additiver Genwirkung)
- Keine Trennung von Zucht- und Nutztieren
- Zucht in einer Population bzw. zeitlich begrenzte Zucht mit mehreren Populationen
- Vorwiegend Nutzung der additiven Genwirkung
- Selektion nach allgemeinem Zuchtwert
- h2e
Verbesserung der Leistungseigenschaften durch:
- Veredelungszucht
- Verdrängungzucht
- Kombinationszucht
- Gebrauchszucht
- Linienzucht
- Reinzucht
Zuchtziel- und Selektionsmerkmale bei Milch- und Zweinutzungsrassen
- Milchleistung (Menge, Milchfettmenge, Milchfettgehalt, Milcheiweißmenge, Milcheiweißgehalt)
- Eutergesundheit (Gehalt an somatischen Zellen)
- Nutzungsdauer (funktionale Nutzungsnutzungsdauer)
- Exterieur (Milchcharakter/Typ, Körper, Fundament, Euter)
- Fruchtbarkeit (Rastzeit, Non- Return-Rate, Verzögerungszeit)
- Kalbeverhalten (Kalbeverlauf, Totgeburtenrate)
- Melkbarkeit (Durchschnittliches Minutengemelk, Melkbarkeitsnote, Melkverhalten)
- Gesundheit (13 Erkrankungen)
Bedeutung und Verfahren der Milchleistungsprüfung
- Grundlage für die Leistungszucht in der Gesamtpopulation (Zuchttierauswahl, Zuchtwertschätzung; Validierung genomischer Zuchtwerte)
- Leistungsselektion im Bestand
- Voraussetzung zur Feststellung der Milchqualität und Milchhygiene
- Erhaltung und Förderung der Tiergesundheit
- Informationen zur Abschätzung der Wirtschaftlichkeit der Milcherzeugung
- Basis für Managemententscheidungen im Betrieb
Begriffsbestimmungen: Prüfdichte
Anteil des Kuhbestandes unter Milchleistungsprüfung
D 87,1%
Begriffsbestimmungen: Prüfbeginn
frühestens am 5. Tag der Laktation (6. Tag nach Kalbung)
Begriffsbestimmungen: Prüfungszeitraum
Zeitabschnitt, für das ein Prüfergebnis gilt
Begriffsbestimmungen: Prüf/Kontrolljahr
01.10-30.09
Begriffsbestimmungen: Laktationsleistung
Leistung der Gesamtlaktation
Begriffsbestimmungen: 305-Tage-Leistung
Standartlaktation 250 bis max 305 Tage
Begriffsbestimmungen: Jahresleistung
Gesamtleistung innerhalb des Prüfungsjahres
Begriffsbestimmungen: Lebensleistung
Summe aller Jahresleistungen, vom Tag nach erster Kalbung bis zum Abgang
Züchterischer Nutzen der Milchleistungsprüfung
Die Milchleistungsprüfung gibt Aufschluss über Eigenleistung der Kühe und Nachkommenleistung der Bullen
Zuchtwertschätzung bei Milch- und Zweinutzungsrassen
Zuchtwert = Schätzwert der genetischen Veranlagung für definierte Merkmale oder Eigenschaften
=> doppelter Wert der Abweichungen der Nachkommen eines Individuums vom Durchschnitt der Population
ZW = 2x (Nachkommenleistung - Populationsmittel)
Naturalzuchtwert
- Angabe des Zuchtwertes in absoluten Zahlen des jeweiligen Merkmals (+- Mm +- F% +- FKg +- Bewertungsnote etc.)
(relative Abweichung natürlicher Leistungen zur Vergleichsgruppe)
Relativzuchtwert
RZMilch, RZExterieur, RZNutzungsdauer etc.
- Standardisiert auf Mittelwert = 100, Standartabweichung = 12
- Wert ist ohne Dimension
- Werte >100 sind grundsätzlich züchterisch positiv
- ermöglicht schnelle Bewertung des Zuchtwertes
Verfahren der Zuchtwertschätzung
- Töchter-Mutter-Vergleich
- Stationsprüfung von Töchtern auf Station
- CC Test (Stallgefährtinnenvergleich)
- BLUP-Schätzungswert
- genomische Selektion (direkter ZW und genomisch ergänzter ZW)
Relativzuchtwert
RZW = 0,26 x ZW 1. Lakt + 0,37 x ZW 2. Lakt + 0,37 x ZW 3. Lakt)
Begriffsbestimmungen: Nutzungsdauer
Nutzungsdauer des weiblichen Tieres, Anzahl Tage zwischen der ersten Kalbung und dem endgültigen Abgang
Begriffsbestimmungen: funktionale Nutzungsdauer
von der Milchleistung unabhängige (korrigierte) Nutzungsdauer
Begriffsbestimmungen: lineare Beschreibung der Körperform
System der Beschreibung einzelner Körperformmerkmale in der Ausprägung zwischen extremen Varianten
Begriffsbestimmungen: Kuheinstufung 100 Punkte Schema
Exterieurbewertung von Kühen für einzelne Merkmalskomplexe von 65-99 Punkte
Begriffsbestimmungen: Exterieurbewertung von Bullen
Bewertung von Körperformmerkmalen mit Noten von 1 bis 9
Begriffsbestimmungen: Kalbeverlauf
Ablauf der Kalbung nach definierten Klassen
Begriffsbestimmungen: Schwergeburtenrate
relativer Anteil von Schwergeburten an den Kalbungen
Begriffsbestimmungen: Totgeburt
tot geboren bzw. innerhalb von 48h nach der Geburt verendet
Begriffsbestimmungen: Totgeburtenrate
relativer Anteil von Totgeburten an den geborenen Kälbern
Begriffsbestimmungen: Durchschnittliches Minutengemelk (DMK)
durchschnittlich ermolkene Milchmenge in kg je Minute, Feststellung während einer Melkzeit
Begriffsbestimmungen: korrigiertes DMK
auf einheitliche Laktationstag und einheitliche Melkfrequenz (2x)
Begriffsbestimmungen: Melkbarkeitsnote
subjektive Beurteilung des Milchflusses (Skala 1-5)
Begriffsbestimmungen: Melkverhalten
subjektive Beurteilung des Verhaltes während des Melkens (Skala 1-5)
Stufen des Besamungszuchtprogrammes für Milch- und Zweinutzungsrassen
System der konventionellen und genomischen Zuchtwertschätzung
Stufen des Besamungszuchtprogrammes für Milch- und Zweinutzungsrassen: System der konventionellen ZWS
- Selektionsbasis
- Bullenmütterselektion
- Gezielte Anpaarung
- Selektion der Bullenkälber
- Selektion der Testbullen
- Nachkommenprüfung der Töchter
- Selektion der Bullenväter für die nächste Generation
Stufen des Besamungszuchtprogrammes für Milch- und Zweinutzungsrassen: genomischen Zuchtwertschätzung
- Selektionsbasis
- genetische Typisierung
- Ankauf
- Aufzucht der Bullenkälber
- Zuchteinsatz
- Genetische Typisierung der Nachkommengenerationen
- Erfassung der Leistungen
Zuchtziel- und Selektionsmerkmale bei Fleischrindrassen
- Reproduktion (Erstkalbealter, Zwischenkalbezeit, Kalbeverlauf, Totgebutenrate, Anzahl der Kalbungen)
- Exterieur (Typ, Skelett, Bemuskelung)
- Mastleistung (Geburtsgewicht, Gewicht, Futteraufnahme)
- Schlachtleistung (Schlachtkörpermasse, Schlachtausbeute, Nettotageszunahme, Fleischanteil, Handelsklasse)
Verfahren der Leistungsprüfung bei Fleischrindrassen
3 Möglichkeiten
- Leistungsprüfung auf Station
- Leistungsprüfung im Feld
- Leistungsprüfung in Mutterkuhherden
Leistungsprüfung: Reproduktion
- Erstkalbealter
- Zwischenkalbezeit
- Kalbeverlauf
- Totgeburtenrate
- Anzahl der Kalbungen
Leistungsprüfung: Exterieur
- Kühe 1., 3. Laktation
- Bullenkörung
- Bewertung von Typ, Skelett, Bemuskelung
- Notenskala 1 (ungenügend) bis 9 (optimal)
Leistungsprüfung: Mastleistung
- Eigenleistung-, Nachkommenprüfung
- Geburtsgewicht
- Gewicht, Note Bemuskelung
Relativzuchtwert Fleisch
- Schätzung für die Rassen: Charolais, Limousin, Blonde d’Aquitaine, Salers, Angus, Fleckvieh Fleisch, Hereford, Uckermärker
- 1x jährlich, 1. Januar
- Mittelwert 100, Standardabweichung 12
Berechnung: - Maternale Aufzuchtleistung
- TZ 365 ZW_TZ - Bem365 (Note Bemuskelung) ZW_B
- RZF = ZWmat x 40% + ZW_TZ x 40% + ZW_B x 20%
Relativzuchtwert Zuchtleistung (Fleisch)
- Schätzung für die Rassen: Charolais, Blonde d’Aquitaine, Salers, Angus, Fleckvieh Fleisch, Hereford, Uckermärker, Galloway, Highland Cattle, Rotes Höhenvieh
- Mittelwert 100, Standardabweichung 12
Relativzuchtwert Zuchtleistung (Fleisch): berücksichtigte Merkmale
- Zwischenkalbezeit ZW_ZKZ
- Totgeburtenrate ZW_TG
- Anzahl Kalbungen ZW_nKal
Relativzuchtwert Zuchtleistung (Fleisch) berücksichtigte Umwelteffekte
- Herde
- Kalbejahr
- Geschlecht
- Rassegruppe
- Kalbenummer
Relativzuchtwert Zuchtleistung (Fleisch): Berechnung
RZL = ZW_ZKZ x40% + ZW_TG x 30% + ZW_nKal x 20%
- Veröffentlichung Kühe: 2 Kalbungen
- Veröffentlichung Bullen: 30% Sicherheit
Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind (DSN)
Größe: 135-150
Gewicht: 650-1000
Milchl.: 6.000-8.000kg/a 4% Fett 3,5% Eiweiß
Fleischl.: milchbetonte Zweinutzungrasse Milch:Fleisch 1:0,45
Fruchtbarkeit: EKA 26-30Mon. Geburtsverlauf normal
Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind (DSN): Zuchtgeschichte/Verbreitung
- Entstehungsgebiet West- und Ostfriesland, planmäßige Zucht ab Mitte 18. Jahrh.; erster dt. Zuchtverband 1876 in Fischbeck an der Elbe
- Beginn 60Jahre Verdrängungszucht durch nordamerk. HF
- größte bestehende Reinzuchtpopulation in Brandenburg (1.500 Kühe)
Deutsche Rotbunte (DN)
Größe: 135-150cm
Gewicht: 650-1.000kg
Farbe: Großflächig rot-weiß
Milch: 6.000-7.000kg/a 4% Fett, 3,5% Eiweiß
Fleisch: Zweinutzungsrasse, gute Schlachtleistung
Fruchtbarkeit: EKA 26-30Mon Geburtsverlauf normal
Deutsche Rotbunte (DN): Zuchtgeschichte/Verbreitung
Zuchtgebiet: Elbmarsch in Holstein, Einkreuzung von Shorthorn, ab 1934 einheitliches Zuchtbuch
- 1980 ca. 2 Mio Tiere, danach Verdrängungszucht durch Holstein; aktuell ca. 30.000 Kühe in D unter MLP
Fleckvieh (FL)
Größe: 140-155
Gewicht: 800-1250
Farbe: braun weiß gescheckt, weißer Kopf
Milch: 6.500kg/a, 4,1% Fett, 3,5% Eiweiß
Fleisch: Zweinutzungsrasse Milch:Fleisch 1:0,6, gute Schlachtleistung
Fruchtbarkeit: 26-30Mon Geburtsverlauf normal
Fleckvieh (FL): Zuchtgeschichte/Verbreitung
- Entstand aus der Verdrängungszucht heimischer Landschläge mit Simmentalern
- weltweit verbreitete Zweinutzungsrasse
- in D 25% des Kuhbestandes, 900Tsd Kühe unter MLP
Amerikanische/kanadische Friesian Holstein (HF)
Größe: 150-165
Gewicht: 750-1100
Farbe: schwarzbunt, rotbunt
Milch: 10.000kg/a 3,8% Fett, 3% Eiweiß
Fleisch: Mastleistung gut, Schlachtleistung ungenügend
Fruchtbarkeit: EKA 23-26Mon, Geburtsverlauf normal bis schwer
Amerikanische/kanadische Friesian Holstein (HF): Zuchtgeschichte/Verbreitung
- Das aus Europa importierte Schwarzbunte Niederungsrind wurde 1871 in Amerika rein auf Milchleistung selektiert => Entstehung des HF
- am weitesten verbreitete Milchrindrasse in Amerika
- Population in Amerika umfasst ca. 9Mio Rinder
Deutsche Holstein (DH)
Größe: 145-165
Gewicht: 750-1.100
Milch: 9.000-10.000, 4,1% Fett, 3,4% Eiweiß
Fleisch: Mastleistung gut, Schlachtleistung ungenügend
Fruchtbarkeit: 24-26Mon; Geburtsverlauf normal bis schwer
Deutsche Holstein (DH): Zuchtgeschichte/Verbreitung
- Entstanden durch Einkreuzung von amerikanischen HF in die deutsche Schwarzbunt- Rotbuntpopulation seit Mitte der 60Jahre
- Am weitesten verbreitete Rinderrasse in D
- Aktuell 2.2Mio sbt. und 240tsd rbt. Kühe unter MLP
Deutsches Braunvieh
Größe: 140-150
Gewicht: 600-1.100
Farbe: mausgrau bis dunkelbraun, weißer Ring um dunkel pigmentiertes Flotzmaul
Milch: 6.500-7.00. 4,2% Fett, 3,6% Eiweiß
Fleisch: milchbetonte Zweinutzungsrasse
Fruchtbarkeit: 30 Mon, Geburtsverlauf normal
Deutsches Braunvieh: Zuchtgeschichte/Verbreitung
- Entwicklung aus dem Torf- oder Pfahlbaurind an den Alpenrandseen über das Allgäuer Rind zum Braunvieh
- seit Mitte der 60Jahre Verdrängungszucht durch Brown Swiss
- Verbreitung im Süden D Bay, BW; aktuell ca. 160.000 Kühe unter MLP
Brown Swiss
Größe: 145-165
Gewicht:750-1.100
Farbe: graubraun, Hornspitzen, Flotzmaul und Klauen sind dunkel pigmentiert
Milch: 10.000kg/a 4,2% Fett 3,5% Eiweiß
Fleisch: milchbetonte Zweinutzungsrasse, Fleischleistung gering
Fruchtbarkeit: 24-26Mo Geburtsverlauf normal
Brown Swiss: Zuchtgeschichte/Verbreitung
- Das aus Europa importierte Schweizer Braunvieh wurde 1880 in Amerika rein auf Milchleistung selektiert
- in viele europäische Braunviehrassen wurde Brown Swiss zur Veredelung eingesetzt
Deutsches Gelbvieh (GV)
Größe: 140-155
Gewicht: 800-1250
Farbe: einfarbig gelb bis rotgelb
Milch: 5.000-6.000, 4,2% Fett, 3,5% Eiweiß
Fleisch: fleischbetonte Zweinutzungsrasse
Fruchtbarkeit: 30Mon Geburtsverlauf normal
Deutsches Gelbvieh (GV): Zuchtgeschichte/Verbreitung
- Entstanden aus der Zusammenfassung des Frankenviehs
- Umzüchtung nach 2. WK von Arbeits-Fleischrasse auf Milch-Fleischrasse
- ca. 2000 Kühe unter MLP
Deutsches Rotvieh; Angler Rind
Größe: 140-150
Gewicht: 650-1100
Farbe: einfarbig rot bis rotbraun
Milch: 6.000-7.000kg/a 4,8% Fett 3,6% Eiweiß
Fleisch: milchbetonte Flinutzungsrasse
Fruchtbarkeit 24Mo, Geburtsverlauf leicht
Deutsches Rotvieh; Angler Rind: Zuchtgeschichte/Verbreitung
- Entstehung Mitte des 19.Jh aus alten Landschlägen
- Besondere Verbreitung in der Landschaft Angeln (SH) und den Höhenlagen von R-P, He und im Harz
- teilweise Einkreuzung von schwedischen Rotbunten und Red Holstein
- aktuell ca. 14.000 Kühe unter MLP
Vorwälderrind
Größe: 128-145
Gewicht: 600-1000
Farbe: Rot-weiß gescheckt mit weißem Kopf
Milch: 5.000kg/a 4% Fett 3,4% Eiweiß
Fleisch: Zeinutzungsrasse
Fruchtbarkeit: 30-33Mo Geburtsverlauf leicht
Vorwälderrind: Zuchtgeschichte/Verbreitung
- Regionale Landrasse; Erwähnung des Wälder-Vieh seit 1829
- Verbreitung im Schwarzwald
- Rasse ist robust, vital und langlebig
- 6.000 Kühe unter MLP
Hinterwälderrind
Größe: 120-130
Gewicht: 600-1000
Farbe: rot-weiß gescheckt mit weißem Kopf
Milch: 3.000kg/a 4,1% Fett 3,3% Eiweiß
Fleisch: Zweinutzungsrasse
Fruchtbarkeit: 30-33Mo Geburtsverlauf leicht
Hinterwälderrind: Zuchtgeschichte/Verbreitung
- regionale Landrasse; Erwähnung des Wäldervieh seit 1829
- Verbreitung im Schwarzwald
- kleinste mitteleuropäische Rinderrasse; extrem robust vital und langlebig
- Rasse ist vom Aussterben bedroht 500 Kühe unter MLP
Pinzgauer
Größe: 138-155
Gewicht: 750-1200
Farbe: Kastanienbraun mit Rücken und Bauchblesse, weißer streifen am Unterarm und Schenkel
Milch: 4000-5000kg/a 3,8% Fett 3,3% Eiweiß
Fleisch: Zweinutzungsrasse, sehr gute Fleischqualität
Fruchtbarkeit: 30Mo, Geburtsverlauf leicht
Pinzgauer: Zuchtgeschichte/Verbreitung
- regionale Landrasse; entstanden im 17. Jh im Pinzgau (Slazburger Land); durch starke Augenpigmentierung unempfindlich gegen UV-Licht; geeignet für Hochgebirgslagen
- Rasse ist robust, klauenhart, geeignet zur Mutterkuhhaltung
- Rasse ist vom Aussterben bedroht, ca. 900 Kühe unter MLP
Jersey
Größe: 115-140
Gewicht: 350-700
Farbe: einfarbig braun
Milch: 5.000kg/a 6% Fett, 4% Eiweiß
Fleisch: extremste Milchrasse, Fleischleistung ungenügend
Fruchtbarkeit: sehr fruchtbar, frühreif und leichtkalbig
Jersey: Zuchtgeschichte/Verbreitung
- Ursprungsgebiet ist die Kanalinsel Jersey (250 Jahr in Reinzucht) Herdbuch seit 1866
- größere Verbreitung in GB, Dänemark, Neuseeland, USA, Kanada
- In D ca. 4000 Kühe unter MLP
Guernsey
Größe: 120-135 Gewicht: 500-900 Milch: 4.500, 5% Fett, 3,6% Eiweiß Fleisch: extreme Milchrasse, Fleischleistung gering Fruchtbar und Leichtkalbig Farbe: Rotbraun, teilweise gescheckt
Guernsey: Zuchtgeschichte/Verbreitung
- Reinzucht seit 1789 auf der Kanalinsel Guernsey
- größere Verbreitung in USA, Kanada, Südafrika und Ozeanien
Schwarzbuntes Milchrind (SMR)
Größe: 135-155
Gewicht: 550-1000
Farbe: Schwarzbunt, Schwarzanteil dominiert, teilweise unruhige Scheckung
Milch: 7.000kg/a, 4,5% Fett 3,6% Eiweiß
Fleisch: milchbetonte Rasse, Fleischleistung genügend
Fruchtbar und leichtkalbig
Schwarzbuntes Milchrind (SMR): Zuchtgeschichte/Verbreitung
- Neuzüchtung der 70er Jahre in der DDR
- 25% DSN, 50% HF, 25% J
- Rasse wurde in die Population Deutsche Holsteins integriert
Uckermärker
Größe: 140-160
Gewicht: 800-1200
Farbe: Cremefarben bis beige, teilweise mit weißer Scheckung und weißem Kopf
Uckermärker spezielle Leistungen
- hohe Zunahmen und gute Schlachtleistung
- für intensive Mastverfahren mit hohen Mastendmassen geeignet
- akzeptables Kalbeverhalten für großrahmige Fleischrinder
- In D zur Mutterkuhhaltung und Kreuzungsanpaarung (Milchrinder) genutzt; International nicht verbreitet
Uckermärker: Zuchtgeschichte/Verbreitung
- Kombinationsrasse aus Fleckvieh und Charolais
- gezüchtet in den 70er Jahren in Ostdeutschland zur Kreuzungspaarung an Milchkühe
- 1993 als Rasse nach Deutschem Tierschutzrecht anerkannt
Charolais
Größe: 140-160
Gewicht: 1000-1250
Farbe: einfarbig weiß bis Cremefarben
Charolais: Zuchtgeschichte/Verbreitung
- Französische Fleischrindrasse, Herdbuch seit 1880
- Internationale Verbreitung
Charolais: spezielle Leistungen
- sehr hohe Zunahmen und ausgezeichnete Bemuskelung (Doppellendigkeit)
- Eignung für intensive Mastverfahren bis zu hohen Mastendmassen
- hoher Schwer- und Totgeburtenanteil
- In D zur Mutterkuhhaltung und Kreuzungspaarung genutzt
Blonde d’Aquitaine (BA)
Größe: 140-165
Gewicht: 800-1300
Farbe: einfarbig gelb
Blonde d’Aquitaine (BA): Zuchtgeschichte/Verbreitung
- Französische Fleischrasse
- 1962 aus 3 Blondviehbeschlägen gezüchtet
Blonde d’Aquitaine (BA): spezielle Leistungen
- sehr hohe Zunahmen, sehr gute Bemuskelung, Schlachtleistung und Fleischqualität
- für intensive Mastverfahren mit hohen Mastmassen geeignet
- Leichtkalbigkeit für großrahmige Fleischrinder
- zur Kreuzungsanpaarung an Milchrinder geeignet
Limousin
Größe: 135-150
Gewicht: 650-1200
Farbe: einfarbig hell- bis dunkelrot, Aufhellung um Augen und Flotzmaul
Limousin: spezielle Leistungen & Zuchtgeschichte/Verbreitung
- Französische Fleischrindrasse, Herdbuch seit 1886
- Robust, temperamentvoll und leichtkalbig
- gute Bemuskelung an Schulter und Keule, sehr hohe Ausschlachtung, sehr gute Fleischqualität
- mittlere Mastleistung
- in D zur Mutterkuhhaltung und Kreuzungsanpaarung genutzt
Salers
Größe: 140-150
Gewicht: 700-1100
Farbe: einfarbig braun (ausladende Hörner)
Salers: Zuchtgeschichte/Verbreitung
eine der ältesten Rinderrassen Frankreichs, Herdbuch seit 1908
- ursprünglich als Dreinutzungsrasse entstanden
- seit 1960 züchterischer Schwerpunkt auf Fleischleistung
Salers: spezielle Leistungen
- Robust und wiederrstandsfähig
- gute Milch und Mastleistung
- Aufgrund der Leichtkalbigkeit zur Kreuzung mit Großrahmigen Fleischrindrassen geeignet
- in D zur Mutterkuhhaltung eingesetzt
Chianina
Größe: 160-170
Gewicht: 800-1500
Farbe: Porzellanfarben weiß, Wimpern und Schwanzquaste schwarz
Chianin: spezielle Leistungen & Zuchtgeschichte/Verbreitung
- Italienische Fleischrasse; aus alter Arbeitsrasse entstanden
- Herdbuchzucht seit 1956
- größte Rinderrasse der Welt
- normaler Kalbeverlauf
- hohe Wachstumskapazität bei ansprechenden Mastleistungen
Weiß-blaue Belgier
Größe: 140-145
Gewicht: 750-1150
Farbe: weiß, schwarzweiß- blau-weiß
Weiß-blaue Belgier: spezielle Leistungen & Zuchtgeschichte/Verbreitung
- Herkunft Belgien; entstanden durch Einkreuzung von Shorthorn in regionale Schläge
- Zuchtrichtung Fleisch, extremste Fleischrasse der Welt
- Extrem bemuskelter und fettarmer Schlachtkörper (80% Doppellendergen)
- besonders schwerkalbig, in Reinzucht 70% Schnittentbindungen
- In D zur Einkreuzung in Milchrassen eingesetzt
Hereford
Größe: 135-150
Gewicht: 600-1100
Farbe: rot bis rotbraun mit weißen Kopf, Widerrist, Bauch, Beinen und Schwanzquarte
Hereford: spezielle Leistungen & Zuchtgeschichte/Verbreitung
- Englische Fleischrindrasse, erstes Herdbuch 1846
- heute weltweite Verbreitung, bedeutendste Fleischrindrasse
- robust, leichtkalbig, widerstands und anpassungsfähig
- für extensive und betreuungsarme Haltung geeignet
- gute Fleischqualität bei Neigung zu frühzeitiger Verfettung, Mastendmassen bis ca 600kg
- genetisch hornlos
Aberdeen / Deutsch Angus
Größe: 120-150
Gewicht: 500-1200
Farbe: einfarbig schwarz (rot, braun)
Aberdeen / Deutsch Angus: spezielle Leistungen & Zuchtgeschichte/Verbreitung
Schottische Fleischrindrasse, erstes Herdbuch 1862
- heute weltweite Verbreitung
- in D eigene Zuchtrichtung seit 60er Jahren
- frühreif und leichtkalbig
- für extensive und betreuungsarme Haltungsformen geeignet
- gute Fleischqualität bei Neigung zu frühzeitiger Verfettung, nicht für intensive Mastverfahren geeignet
- genetisch hornlos
Galloway
Größe: 120-130
Gewicht: 450-800
Farbe: einfarbig schwarz oder hellbraun; weißer Sattel (belted) als eigene Zuchtrichtung
Galloway: spezielle Leistungen & Zuchtgeschichte/Verbreitung
- Herkunft Schottland; älteste britische Fleischrinderrasse
- Herdbuchgesellschaft 1878
- besonders robust und anspruchslos
- spätreif, leichtkalbig und langlebig
- für extensive Standorte und zur Landschaftspflege geeignet
Schottisches Hochlandrind
Größe: 110-130
Gewicht: 400-750
Farbe: einfarbig hell- bis dunkelbraun, langes Fell und geschwungene Hörner
Schottisches Hochlandrind: spezielle Leistungen & Zuchtgeschichte/Verbreitung
- Herkunft Schottland
- seit 200 Jahren ohne Einkreuzungen gezüchtet (1884)
- urwüchsig, robust, anspruchslos, wetterhart
- spätreif, leichtkalbig, langlebig
- für extensive Standorte und zur Landschaftspflege geeignet
Shorthorn (Beef/Milk)
Größe: mittelrahmig/großrahmig
Gewicht: 600-1200
Farbe: einfarbig rot oder weiß, weiß gestichelt
Shorthorn (Beef/Milk): spezielle Leistungen & Zuchtgeschichte/Verbreitung
- englische Rasse, älteste systematisch gezüchtete Rinderrasse der Erde (1822)
- gezüchtet in Zweinutzungs- und Fleischrichtung
- mittlere Leistungen in beiden Richtungen
- in viele europäische Rassen eingekreuzt, heute durch Hochleistungsrassen stark verdrängt
- Beefshorthorn in Nordamerika weiter gezüchtet