Recht der AG, Rechte derAktionäre Flashcards

1
Q

Kerncharakteristika des AG-Rechts:

A
  • Satzungsstrenge (§ 23 V AktG): alles im Gesetz Geregeltes muss sein, wenig Abweichungen erlaubt
  • „Two Tier“-System (Vorstand & AR): Weisungsfreiheit des Vorstands
  • Strengste Form der Kapitalbindung (§ 57 III AktG)
  • Weitreichende Publizitätspflichten
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2
Q

Zwingende Organe der AG:

A
  • Vorstand
  • AR (3 bis 21 Mitglieder, ab 500 AN: Zahl durch 3 teilbar) wählt Vorstand; mind. Beschlussfähig ab 3 Leuten
  • HV wählt AR
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3
Q

Vorstand der AG (Kompetenzen, Pflichten & Sorgfaltsmaßstab): - blau

A
  • § 76 AktG: eigene Verantwortung Gesellschaft leiten
  • § 119 II AktG: über Fragen der GF kann HV nur entscheiden, wenn Vorstand es verlangt (nicht praxisrelevant)
  • § 93 AktG: Sorgfalt eines gewissenhaften Geschäftsleiters
    Gelatine-Zustimmung  BGH: es gibt ungeschriebene HV-Pflichten/Zuständigkeiten
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4
Q

Gegensätze/Unterschiede GmbH & AG:

A

1) Weisungsgebundenheit vs. -freiheit der GF,
2) Haftung GF ggn.über Dritten (AG)
3) G-Anteile (notariell, verbrieft),
4) Satzungsstrenge nur bei AG,
5) alle Aktionäre gleichbehandeln bei AG (GmbH: unterschiedl. Gesellschafter),
6) Informationsrecht: bei GmbH immer GF fragbar, bei AG nur bei HV

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5
Q

Rechte der Aktionäre: - dunkelblau

A
  • § 53a AktG: Gleichbehandlung
  • § 131 I AktG: Auskunftsrecht -> Rede-/Fragerecht
  • § 134 AktG: Stimmrecht
  • § 122 AktG: Einberufung HV (5%/500.000€)
  • § 142 II AktG: Bestellung Sonderprüfer (1%/100.000€)
  • § 243 II AktG: Anfechtung von Beschlüssen (Klage innerhalb eines Monats - § 246 AktG)
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6
Q

Recht der AG – Nichtigkeit/Anfechtbarkeit von HV-Beschlüssen: - dick-blau

A

A) Nichtigkeitsgründe (§ 241 AktG): Formmängel (Einberufung), gute Sitten
B) Anfechtungsgründe (§ 243 AktG): einfacher Gesetzes-/Satzungsverstoß (unvollständig/unwahr); insb. Sondervorteile

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7
Q

Ausnutzung des Anfechtungsrechts:

A

Gericht prüft, ob informierte Entscheidung möglich war, Bsp. Squeeze-Outs (<5%) können durch Anfechtungsklagen durch Minderheitsaktionären verhindert werden (z. B. viele Fragen) oder Erpressungspotential durch räuberische Aktionäre (so lange Anfechtungsklage in der Welt, ist Beschluss schwebend unwirksam)  Kritik wg. Beispielen – BGH-Urteil: 1) Manche Beschlüsse nur wg. Abfindung/Geld (Squeeze-Out)  Freigabeverfahren: Beschluss wird freigegeben (wirksam), Abfindung separates Verfahren 2) Aktionäre mit vorsätzlicher sittenwidriger Erpressung  Schadensersatz verklagt (Deliktsrecht) 3) wenn klagender Aktionär weniger als 1000 Aktien hat, wird Beschluss immer freigegeben

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8
Q

Rechte der HV: - hell-/eisblau

A
  • § 119 I AktG & § 119 II AktG
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9
Q

Konzernrecht der AG

(= Schutz- & Organisationsrecht) – lila

A

Herrschendes Unternehmen (Mehrheitsaktionär) Schutz & Einfluss zu abhängiger Gesellschaft (Konflikt 1) Schutz Gläubiger & Minderheitsaktionäre

Typischer Ansatz: Selbstständigkeit der Konzerngesellschaften (Konzern =/= juristische Person); Ausnahme: Steuer-/Insolvenzrecht; Haftung herrschendes Unternehmen (§§ 302, 317 AktG)
Begriffe: herrschendes Unternehmen -> abhängige Gesellschaft (im Gesetz); Mutter -> Tochter (Rechtspraxis); Organträger -> Organgesellschaft (Steuerrecht)

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10
Q

Art der Beherrschung – rechtlich

A

Vertragskonzern faktischer Konzern
Vertragskonzern:
- Bestehen Beherrschungsvertrag (Gew. abführungsvertr. nicht notwendig)
Faktischer Konzern:
- Kein Beherrschungsvertrag
- Leitungsmacht aufgrund Stimmrechtsverhältnisse

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11
Q

Art der Beherrschung - Richtung

Klausur!

A

Unterordnungskonzern Gleichordnungskonzern

Unterordnungskonzern:

  • Rechtl. Selbstständige Unternehmen
  • Einheitliche Leitung
  • Abhängige Gesellschaft

Gleichordnungskonzern:

  • Herrschendes Unternehmen
  • Unter einheitlicher Leitung
  • Ohne Mehrheitsbesitz/Beherrschung
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12
Q

Prüfschema (Unterordnungs-)Konzern:

Klausur!

A
  1. Tatbestandsmerkmale nach § 18 I S. 1 AktG
  2. „Unternehmensbegriff“ Herrschendes Unternehmen ist
    a) jeder Gesellschafter (auch natürliche Personen)
    b) mit gesellschaftsfremden Interessen
    c) bei welchem die Gefahr besteht, dass nachteilig des
    Gesellschaftsinteresses handelt
  3. „Abhängigkeit“
    - § 17 I AktG: Unternehmen mit Einfluss ausüben
    - § 17 II AktG: widerlegbare Vermutung  § 16 Mehrheitsbeteiligung
  4. „unter einheitlicher Leitung“
    - § 18 I S. 3 AktG: widerlegbare Vermutung für einheitliche Leitung (Abhängigkeit § 17)
    - § 18 I S. 2 AktG: unwiderlegbare Vermutung für einheitliche Leitung (Beherrschungsvertrag liegt vor)
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13
Q

Faktischer Konzern – Folgen kein Beherrschungsvertrag:

Klausur!

A
  • Grundsatz 1 (§ 76 AktG): kein Weisungsrecht des herrschenden Unternehmens
  • Grundsatz 2 (§ 311 I AktG): Verbot, dem abhängige Unternehmen Nachteile zuzufügen

o Objektiver Nachteil (jede Minderung/Gefährdung Vermögens-/Ertragslage)
o Nicht „at arms‘ length“ (Drittvergleich)
o Ex-ante-Berurteilung
Bsp.: unangemessene Konzernumlage, Veräußerung Vermögen unter Wert, Unterlassen Investition
- Ausnahme (§ 311 AktG): Nachteile (müssen isolierbar sein!) werden ausgeglichen

Rechtsfolgen:
bei Verstoß gegen Verbot der Nachteilszufügung -> Nachteilsausgleich -> Schadensersatz (+ ex post)
auch ohne Verstoß gegen Nachteilszufügungsverbot -> Abhängigkeitsbericht des Vorstands (immer schreiben! Auch wenn kein Nachteil, sonst pers. Haftung Vorstand)

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14
Q

Vertragskonzern

A

Def. Beherrschungsvertrag nach § 291 I AktG
Dieser hat Anforderungen: Schriftform (kein Notar), Bericht und Prüfung, Zustimmung d. HV (3/4), Eintragung HR
§§ 293 I S. 1, III, 293a, 293b, 294
Mindestinhalt des BV: 1) Vereinbarung Weisungsrecht 2) Ausgleich (§ 304 AktG) = behält Aktie, aber lebenslange Dividende oder Abfindung (§ 305 AktG) = Rückgabe Aktie
Volle Entschädigung (f. Wertverlust Aktien wg. Beherrschung) & gerichtl. Überprüfung (Spruchverfahren)
Warum 100% Töchter GmbH und keine AG in Dt.? Bei GmbH hat Mutter bereits volle Weisungsbefugnis über GF, benötigt keinen BV; AG: Weisungsfreiheit d. GF
„Jetzt herrsche ich nicht mehr über Gesellschafter-Beschluss, sondern über BV“

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15
Q

Folgen des BV:

A
  • Entstehung Vertragskonzern
  • Weisungsgebundenheit d. Vorstands: § 76 AktG ausgehebelt
  • De facto Entmachtung AR (erneute Weisung d. herrschend. Unternehmens macht Zustimmung entbehrlich)
  • Verlustausgleichsplicht (§ 302 AktG): § 57 AktG ausgehebelt; Jahresfehlbetrag muss ausgeglichen werden (Übernahme Risiko) als Ausgleich für Wegfall Kapitalbindung
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16
Q

Gewinnabführungsvertrag (§ 291 I AktG):

A
  • AG verpflichtet sich ggn.über einem anderen Unternehmen zur Abführung d. gesamten Gewinns  Änderung des Unternehmenszwecks (= Gewinnerzielung f. Vertragspartner)
  • Warum? Steuerrecht (konsolidierte Verlustvorträge)