Qualitative Methoden in der A&O-Psychologie Flashcards

1
Q

Was war das Ziel der Marienthalstudie?

A

Unter natürlichen Bedingungen die Auswirkungen von Arbeitslosigkeit zu erforschen

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2
Q

Nenne die typischen Merkmale Qualitativer Forschung.

A
Naturalisitsche Vorgehensweise
Offene Verfahren
Fallorientierung
Holistisch
Induktives Vorgehen
Emergente Felxibilität des Design
Ziel: Beschreiben und Verstehen
Interpretationsbedürftige Daten
Forschende als Messinstrumente
Theoretische Verallgemeinerung
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3
Q

Nenne typische Merkmale Quantitativer Forschung?

A
Aktive Manipulation
Vorgegebene Kategorien
Variablenorientierung
Elementaristisch
Deduktives Vorgehen
Festlegung der Vorgehensweise vor Untersuchungsbeginn
Ziel:Kausalerklärung
Numerische Daten
Standardisierte, objektive Messinstrumente
statistische Verallgemeinerung
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4
Q

Was versteht man unter naturalistischer Vorgehensweise?

A

Gegenstand wird in seiner natürlichen Umgebung untersucht und nicht aktiv verändert. ABER es ist unmöglich, den Gegenstand gar nicht zu verändern > Reflexivität

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5
Q

Was versteht man unter “Forschende als Messinstrument”?

A

Datenerhebung ist interaktiv & daher auch reflexiv > persönlicher Hintergrund, Eindrücke & Handlungsweisen der/des Forschenden werden in Interpretation einbezogen > all is data

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6
Q

Was versteht man unter offene Verfahren?

A

z.B. Interview, sodass die befragte Person thematisieren kann, was ihr selbst wichtig ist und das in ihren eigenen Worten

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7
Q

Was versteht man unter Fallorientierung und Holistisch?

A

Es interessiert der Untersuchungsgegenstand in seine Gesamtheit (Personen, Strukturen sozialer Ordnung) und Prozessverläufe

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8
Q

Was versteht man unter Induktivem Vorgehen?

A

Ziel = Theoriebildung!
Theorie steht nicht am Anfang, sondern am Ende.

Datenerhebung und -auswertung greifen eng ineinander > iterativer Prozess

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9
Q

Was versteht man unter emergenter Flexibilität des Designs?

A

Relevante Merkmale des Gegenstandes sind oft erst im Laufe der Untersuchung erkennbar
> ggf. Anpassung der Erhebungs- und Auswertungsinstrumente

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10
Q

Was versteht man unter Interpretationsbedürftige Daten`?

A

Verbale oder visuelle Daten, deren Bedeutung nicht offensichtlich ist.

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11
Q

Was versteht man unter theoretischer Verallgemeinerung?

A

Verallgemeinerung der Ergebnisse auf eine Theorie

oder detaillierte Beschreibung eines einzelnen Falles

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12
Q

Warum verwendet man bei qualitativer Forschung die bewusste Stichprobenziehung?

A

Weil die Zusammensetzung wichtiger ist als der Umfang.

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13
Q

Wie funktionieren Top-Down-Verfahren der bewussten Stichprobenziehung?

A

Kriterien, nach denen die Stichprobe ausgewählt wird, stehen schon vor der Untersuchung fest.
Die Stichprobenpläne zielen auf heterogene Stichprobe
möglichst auf große Variabilität im Untersuchungsgegenstand

Vorgehen entweder über:
Qualitative Stichprobenpläne
oder Auswahl bestimmte Falltypen

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14
Q

Wie funktionieren Bottom-Up Verfahren der bewussten Stichprobenziehung?

A

Die Kriterien nach denen die stichprobe ausgewählt wird ergeben sich erst im Untersuchungsverlauf
Ziel ist es das Phänomen in seiner ganzen Variabilität abzubilden Anwendung v.a. im Rahmen der Grounded Theory Methodology

Schritt 1: Prinzip der maximalen Ähnlichkeit. Fälle werden ausgewählt, die sich sehr ähnlich sind.
Schritt 2: Prinzip der maximalen Differenz. Fälle werden ausgewählt die sich in einem gewissen Kriterium unterscheide.

Abbruchkriterium: Wenn die Einbeziehung neuer Fälle keine Hinweise auf zusätzliche Einflussfaktoren geben, gilt die Stichprobe als theoretisch gesättigt.

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15
Q

Was versteht man unter einem Interview?

A

Das Interview ist die wohl am häufigsten eingesetzte Methode der Datenerhebung in der qualitativen Forschung überhaupt. Es ist eine asymmetrische Form der Kommunikation mit festgelegten Rollen. Interviewte redet, Interviewer hört zu. Verfolgt einen bestimmten zweck: Informationsermittlung. Antworten sind offen werden also vom Interviewten in ihren eigenen Worten beantwortet.

Verschiedene Formen:
Offen/nonstandardissiert, Teilstandardisiert, Vollstandardisiert.

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16
Q

Nenne Beispiele für offene/nonstandardisierte Interviews.

A

Tiefeninterview: Aufklärung unbewusster Prozesse & Motive
Episodisches Interview: Erzählungen über kürzere Ereignisse
Narratives Interview: zur Rekonstruktion von Lebensgeschichten oder relevanten Episoden(Phasen: Erzählanstoß, Haupterzählung, Nachfragephase, Bilanzierungsphase)

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17
Q

Nenne ein Beispiel für ein Teilstandardisiertes Interview.

A

Leitfadeninterview = Sammelbegriff für verschiedene Arten von Interview, die eben mit Leitfaden arbeiten.
z.B. problemzentriertes Interview, fokussiertes Interview

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18
Q

Was ist die Leitfadenkonstruktion und was ist zu beachten?

A

Leitfragenkonstruktion = Übersetzung der Forschungsfrage in Interview-Fragen
Fragen die nicht allzu abstrakt sind (kommt auf Reflexionsfähigkeit der Interviewten an) und wenig/keine Kenntnisse der zugrunde liegenden Theorie/Termini voraussetzen (Handlungsspielräume)
Verschiedene Arten von Fragen: einleitende Fragen (Wegwerffragen :( ) Leitfadefragen, Ad-hoc-Fragen, (Nachfragen)

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19
Q

Was sind gute Interview-Fragen?

A

Sie sollen erzählanregend sein
keine Faktenfragen (FB ökonomischer)
keine Suggestivfragen
wahrlich offen
> keine Fragen die mit ja oder nein zu beantworten sind und nicht eindimensional (Wie zufrieden sind sie mit dem Training)
immer nur eine Frage auf einmal, nicht mehrere
W-Fragen aber keine Warum-Fragen weil sie suggerieren, dass es einen Grund gegeben hat (der auch benennbar ist) die Person in Rechtfertigungszwang versetzen und manchmal sinnlos sind
keine doppelten Verneinungen

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20
Q

Nenne weitere wichtige Aspekte guter Interview-Führung.

A

Interviewter soll sich wohlfühlen
Formulierungen an ausdrucksweise der Interviewten anlehnen
Zuhörsignale geben mhm
Metakommunikation beachten
Interviewer muss transparent sein wer sie sind bzw. was sie beforschen
gut, wenn es wie ein normales Alltagsgespräch wirkt

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21
Q

Was sind häufige Fehler unerfahrener Interviewer?

A

Zu strikt am Leitfaden festhalten
Angst vor Pausen und Ungeduld > Schweigen aushalten können
Schwierigkeit beim Wechsel zwischen Intimität und Distanz
Gefühl, mit dem Interviewten übereinstimmen zu müssen
Wechsel von Interview in ein Beratungsgespräch

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22
Q

Was ist bei der Erhebungsmethode der Gruppendiskussion zu beachten?

A

Auch als Fokusgruppe bezeichnet.
Leitung durch Mderator mittels Auflistung von themen (Grundreiz und reizargumente)
Gruppengröße und -zusammensetzung (homo-/heterogen)
Evnt stooge (Vertraute der Untersuchsleitung) ethisch Vertretbar?
>Erhebung von kollektiven Meinungen & Gruppenprozessen
> dadurch können neue Sichtweisen entstehen
> Interviewer-Einfluss kann minimiert werden

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23
Q

Was sind Nachteile von Gruppendiskussionen?

A

weniger detailreiche Infos von einzelnen Interviewten
Schweiger
produzieren ca. 30% weniger Ideen als Einzelinterviews
aufwändig in Transkription

24
Q

Nenne weitere (verbale) Erhebungsmethoden.

A

Erhebung verbaler Daten:
Schriftliche offene Befragung
Lautes Denken (Erfassung kognitiver Prozesse)
Sampling bereits vorhandener Daten > Verbale Selbstzeugnisse als Datenmaterial: z.B. Briefe, Stellen- Todesanazeigen
> Nutzung von Sekundärdaten als Datenmaterial (Archive aus früheren Forschungen) > Kontextinformationen verloren.

25
Q

Nenne weitere (visuelle) Erhebungsmethoden.

A

Beobachtung:
teilnehmend vs. nicht-teilnehmend
Forschende übernehmend aktiv eine Rolle im Feld
Blick hinter die Kulissen vs. Zeit zum Beobachten
marginale Rolle im Feld
offen vs. Verdeckt.
Verschiedene Abstufungen von offener Beobachtung > ethisch vertretbare Täuschung?
Beobachtungsprotokoll = möglichst detaillierte Beschreibung des räumlichen und sozialen Settings sowie der beobachteten Aktivitäten
Aufzeichnung auf Video oder vollautomatisch
Beobachtung bietet Zugang zur Außenansicht von Handlungen / Ereignissen, nicht zu ihrer Bedeutung oder Intention/Zweck > häufig Kombination mit Verfahren zur Erhebung verbaler Daten
Non-reaktive Beobachtungs-Verfahren: Gegenstand der Beobachtung sind Spuren, die Menschen mit ihren Handlungen hinterlassen haben
Nutzungsspuren
Zuwachsspuren

26
Q

Nenne die drei Phasen der Auswertung.

A
  1. Datenaufbereitung bzw. Transkription
  2. Analyse
  3. Systematisierung der Ergebnisse der Analyse
27
Q

Was gilt es bei der Transkription zu beachten? (Datenaufbereitung)

A

Vollständigkeit:
vollständig vs. selektiv (beinhaltet schon Interpretation)
Umfang:
paraverbale Elemente: Stimmverlauf, Versprecher
Nonverbale Elemente: Lachen, Schluchzen
Art der Wiedergabe:
Schriftdeutsch
Literarische Umschrift (Dialekt bleibt erhalten)
Lautschrift
> abwägen zwischen Lesbarkeit/Vollständigkeit und abhängig von Auswertungsmethode
> Transkriptionssystem

28
Q

Wien unterscheiden sich die Auswertungsmethoden hinsichtlich der Analyse?

A

Es reicht von sehr flexible, individualisiert, wenig regelgeleitet (z.B. Hermeneutische Verfahren) zu stark regelgeitet, weniger individualisiert (z.B. Inhaltsanalyse)

29
Q

Was ist die Inhaltsanalyse?

A

Ein systematisches, datenreduzierendes Verfahren zur vergleichenden Analyse von bedeutungshatigem Material
> Materialteile (Segmente) werden den Kategorien eines inhaltsanalytischen Kategoriensystems zugeordnet = Codieren (meist zwei unabhängige Codierenden)
Steht historisch gesehen zwischen der
-qualitativen
-und der quantitativen Forschung (systematisches Vorgehen: Kategorienexplikation & intersubjetive Codieren)

30
Q

Was ist das Kategoriensystem? (Inhaltsanalyse)

A
Kategoriensystem ist Kern der QCA
Expliziert alle relevanten Textbedeutungen
Kategoriendefinition besteht aus:
-Benennung
-Explikation dessen, was gemeint ist
-typisches Beispiel
- und ggf. Entscheidungsregeln
Oft hierarchisch strukturiert, d.h. mit Ober- und Unterkategorien
31
Q

Was sind Ober- und Unterkategorien? (Inhaltsanalyse)

A

Jede Oberkategorie ist ein Gesichtspunkt, unter dem das Material analysiert werden soll > Anwendung auf jede Textstelle
>Oberkategorien schließen einander also nicht aus
Unterkategorien sind quasi die Ausprägungen wie bei einer Variablen > sie schließen sich gegenseitig aus (Bsp.: Einstellung zu Trainingsmaßnahme: positiv ODER negativ)
Meist mit je einer Rest-Unterkategorie “Sonstiges”

32
Q

Wie wird das Kategoriensystem bei der Inhaltsanalyse gebildet?

A

Deduktiv, d.h. aus bereits vorhandenen Theorien
>besonders zur Prüfung von Hypothesen geeignet
>Nachteil: Kategoriensystem nicht an Material angepasst (Information geht verloren/kann nicht erfasst werden)
Induktiv, d.h. aus der Daten selbst heraus
Kombination aus beiden Vorgehensweisen

33
Q

Nenne Anforderungen an ein Kategoriensystem.

A

Valide, d.h. relevante Textbedeutungen müssen durch das Kategoriensystem erfasst sein
Objektiv und reliabel im Sinn von Intersubjektivität sog. Intercoder-Reliabilität, d.h. Übereinstimmungder Codierenden bei Zuordnung der Textteile zu den Kategorien > Verschiedene Koeffizienten z.B. Cohens Kappa
Exhaustion: jede Textstelle muss tatsächlich einer Kategorie zuordenbarsein
Saturiertheit: keine Kategorie darf leer bleiben
Disjunktheit: jede Textstelle soll nur einer Unterkategorie (einer Oberkategorie) zugeordnet werden > erhöht die Intercoder-Reliabilität

34
Q

Was lässt sich zur kritischen Betrachtung der Inhaltsanalyse sagen?

A

systematischer als Codieren (Explikation der Kategorien und Interoder-Reliabilität)
datenreduzierendes und überindividuell zusammenfassendes Verfahren (zielt auf Vergleich)
individuelle Bedeutungsaspekte, die nur von einer Person geäußert werden, gehen unter/werden der Restkategorie “sonstiges” zugeordnet (anders bei Codieren > besser für Exploration)

35
Q

Was ist die Auswertungsmethode des Codierens?

A

sehr flexible Methode
Analyse des Äußerungsinhalts
Induktives (datengesteuertes) Vorgehen
Zuordnung von Bedeutungsetiketten (=Codes) zum Text
reicht von nahe am Textmaterial “in vivo-Code” zu abstrakt

36
Q

Was versteht man unter Datenerweiterndem Codieren?

A

sog. Aufbrechen v.a. in der Grounded Theory Methodology > Herantragen von Fragen an das Material.

37
Q

Was versteht man unter datenreduzierendem Codieren (Indexing)?

A

Zusammenfassung des Materials: wie Inhaltsverzeichnis: was wird an welcher Stelle gesagt?
Verschafft systamtischen Überblick über Daten
zwecks Wiederauffinden von Themen in Interview
Basis/vorläufiger Schritt um gehaltvollere Codes zu entwickeln.

38
Q

Was lässt sich zur kritischen Betrachtung vom Codieren sagen?

A

Berücksichtigung individueller Bedeutungsaspekte
Besondere Eignung für sehr unterschiedliches Textmaterial
Betonung eine (unter vielen) Bedeutungsaspektes > die richtige Codierung gibt es nicht
Gefahr der Überblick zu verlieren
Keine festen Vorgaben für die Durchführung einer Codierung

39
Q

Nenne die Kernkriterien qualitativer Forschung.

A
Intersubjektive Nachvollziehbarkeit 
Indikation des Forschungsprozesses 
Empirische Verankerung
Limitation
Kohärenz 
Relevanz
Reflektierte Subjektivität
40
Q

Was versteht man unter Intersubjektiver Nachvollziehbarkeit?

A

Dokumentation des Forschungsprozesses
• Vorverständnis, Annahmen
• Erhebungsmethode und Erhebungskontext (z.B. Leitfaden)
• Transkriptionsregeln (vollständig, einheitlich?)
• Daten (Interviewtyp richtig eingesetzt?)
• Auswertungsmethode
• Informationsquellen (wörtl. od. sinngemäße Äußerungen der
Interviewten, Beobachtungen etc.)
• Entscheidungen (Sampling) und Probleme (Widersprüche)
• Interpretation in Gruppen
• Anwendung kodifizierter Verfahren (regelgeleitetes Vorgehen)

41
Q

Was versteht man unter Indikation der Forschungsprozesses?

A

Angemessenheit des qualitativen Vorgehens bzgl. Fragestellung
• Angemessenheit der Methodenwahl
• Wurde den Beforschten genügend Spielraum gewährt?
• Ermöglichen die Verfahren Irritationen des Vorwissens?
• War Forscher*in längere Zeit im Feld?
• Angemessenheit der Transkriptionsregeln
• Angemessenheit der Samplingstrategie
• Angemessenheit methodischer Einzelentscheidungen

42
Q

Was versteht man unter empirischer Verankerung?

A

Verwendung kodifizierter Methoden
• Textbelege für die Interpretationen
• Wurden auch widersprechende Fälle (negative Fälle) gesucht?

Textmaterial
Überprüfung von aus der Theorie entwickelten Prognosen am

möglich; nicht bei Objektiver Hermeneutik)
(Bewertung der Ergebnisse durch die Beforschten; ist nur teilweise
Kommunikative Validierung

43
Q

Was versteht man unter Limitation?

A

Grenzen des Geltungsbereichs einer Theorie überprüfe
Verallgemeinerbarkeit
Auswahl und Analyse minimal und maximal verschiedener Fälle
Explizite suceh und Analyse abweichender, negativer und extremer Fälle

44
Q

Was versteht man unter Kohärenz?

A

Konsistenz der entwickelten Theorie

45
Q

Was versteht man unter Relevanz?

A

Pragmatischer Nutzen
• Relevanz der Fragestellung
•verallgemeinerbar, etc.?)
Anregung zur Lösung von Problemen, Ergebnisse
(neue Deutungen, Erklärungen für das interessierende Phänomen,
Relevanz der Ergebnisse

46
Q

Was versteht man unter Reflektierte Subjektivität?

A


Reflektierte Subjektivität
biographischen Hintergrund)
(mit eigenen Forschungsinteressen, Vorannahmen, eigenem
Reflexion der Rolle des/der Forscher/in als Subjekt
! Begleitung des Forschungsprozesses durch Selbstbeobachtung
! Reflexion der persönlichen Voraussetzungen für die Erforschung
!
des Gegenstandes
Vertrauensbeziehung zwischen Forscher/in und Beforschten
! Reflexion des Feldeinstiegs
(Unbehaglichkeiten, z.B. liefern Hinweise zur Spezifik des Feldes)

47
Q

Was ist die objektive Hermeneutik?

A

Variante der Hermeneutik, die speziell für die Sozialwissenschaften entwickelt wurde
Zielsetzung:
Identifikation allgemeiner, objektiver Strukturen, die menschlichem Handeln zugrunde liegen
Identifikation der Strukturen, die einer sprachlichen Äußerung zugrunde liegen
Formen:
Feinanalysen
Sequenzanalysen
Interpretation der objektiven Sozialdaten

48
Q

Was sind die Grundannahmen der objektiven Hermeneutik?

A
Verstehen als Sinnverstehen
Konstitution von Welt in der Sprache
Regelhaftigkeit von Texten
Strukturrekonstruktion als Ziel 
Differenz zwischen latenter Sinnstruktur und subjektiver Sinnrepräsentanz 
Prinzip der Fallstruktur-Generalisierung
49
Q

Was meint man mit Verstehen als Sinnverstehen?

A

Das Ziel von
Verstehen ist die
Zuschreibung von
Sinn.

50
Q

Was meint man mit Konstitution von Welt in der Sprache?

A

Die sinnhafte Welt konstituiert sich ausschließlich in Sprache und manifestiert sich in Texten

51
Q

Was versteht man unter der Regelhaftigkeit von Texten?

A

Soziale Regeln und Strukturen manifestieren sich in Texten. Bei der Interpretation von Texten muss auf solche Regeln zurückgegriffen werden

52
Q

Was versteht man unter Strukturrekonstruktion als Ziel?

A

Jede Handlung schließt andere Handlungsmöglichkeiten aus. In der konkreten Auswahl manifestiert sich die Sinnstruktur des Falls. die es zu rekonstruieren gilt.

53
Q

Was versteht man unter Differenz zwischen latenter Sinnstruktur und subjektiver Sinnrepräsentanz?

A

Menschen haben zu den Regeln/Sinnstrukturen, die ihrem Handeln zugrunde liegen, zumeist keinen Zugang. Diese sind somit latent und stimmen nicht mit den subjektiven Intentionen, Meinungen überein.

54
Q

Was ist das Prinzip der Fallstruktur-Generalisierung?

A

Jeder Fall ist allgemein (basiert auf den geltenden sozialen Regeln)
und besonders (realisiert eine konkrete unter den potentiellen Handlungsmöglichkeiten)
Die rekonstruierte Fallstruktur ist generalisierbar und spezifisch

55
Q

Nenne das Vorgehen bei der Sequenzanalyse.

A

Betrachtung einer ersten Äußerung bzw. Äußerungsteils
Ermittlung von Handlungsspielräumen (Welche sozialen Regeln liegen der Äußerung zugrunde? Entwicklung von Geschichten, innerhalb derer die Äußerung Sinn macht)
Erstellung von Lesarten
(Gruppierung von Handlungsspielräumen zu Lesarten. jede Lesart beinhaltet Interpretationen, die auf dieselebe Regel bzw. Sinnstruktur zurückgreift)
Kompatibilitätsprüfung (Prüfen, welche Lesarten mit der nachfolgenden Äußerung kompatibel sind)
Fallstrukturhypothese (Hypothese über die objektive Struktur, die dem Fall zugrunde liegt)
Strukturgeneralisierung
(erlaubt die Fallstrukturhypothese die Vorhersage des gesamten weiteren Verlaufs, kann sie auf den gesamten Fall werallgemeinert werden)

56
Q

Was lässt sich zur kritischen Betrachtung von Objektiver Hermeneutik sagen?

A

Kunstlehre, die schwer systematisch vermittelbar ist
Ergebnisse sind an die Subjektivität der Forschenden gebunden
Sehr aufwändig in der Durchführung
Kritik an der Annahme, dass sinnhafte Wirklichkeit sich ausschließlich in Texten manifestiert
Fokus = nicht der Inhalt des Gesagten sondern die zugrunde liegenden Sinnstrukturen.