Psychoanalytische Grundannahmen Flashcards

1
Q

Topographisches Modell

A

Unterteilt seelische Prozesse in bewusste, vorbewusste und unbewusste Anteile.
Bewusstes: Vorstellungen, Gedanken und Wahrnehmungen, die aktiv in den Fokus der
Aufmerksamkeit gerückt werden.
Vorbewusstes: Inhalte, die im Augenblick nicht aktiviert aber prinzipiell zugänglich sind
→ „Gedächtnis“
Unbewusstes: dem Bewusstsein nicht direkt zugänglich, Erbanlagen, Instinkte, traumatische Erfahrungen, psychosexuelle Entwicklung,
beeinflusst das menschliche Handeln, Denken und
Fühlen entscheidend
 Im Rahmen der Therapie aufzudecken

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2
Q

Strukturmodell

A

Unterteilt seelische Instanzen:
ES: Quelle der Triebe, direkt aus biologischen
Prozessen
- animalisch, roh, ohne Regeln und Hemmungen
- keine Unterscheidung zwischen Phantasie und
Realität
- triebhaft (Sex, Aggression), spannungssteigernd
- ohne Angst und Furcht

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3
Q

Entwicklungsphasen

A

Entwicklungslehre
jedem psychosexuellen Entwicklungsabschnitt wird ein Primärorgan der Triebbefriedigung zugeordnet, Bewältigung schlägt sich ins späterer Persönlichkeit nieder

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4
Q

Oral

A

(0-1J.): Triebbefriedigung durch den Mund:
Erfolgreiche Bewältigung → Urvertrauen, Selbstsicherheit
Triebbefriedigung versagt → Frustration, Pessimismus

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5
Q

Anal

A

(1-3 J.): Erlernen der Kontrolle und Sauberkeit
Erfolgreiche Bewältigung: → Ordnung, Sauberkeit, Großzügigkeit
Triebbefriedigung versagt → Zwang, Sparsamkeit, Geiz

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6
Q

Phallisch

A

(3-6 J.): Lustgewinn durch Stimulation von Penis und Klitoris
Bewusstsein von Geschlechtsunterschieden und Rivalität zu gleichgeschlechtlichen Elternteil (um Liebe des gegengeschlechtlichen Elternteils)
Triebbefriedigung versagt: → Narzissmus, Hysterie, Konkurrenz
→ Ödipus-Komplex
Erfolgreich: Identifikation mit gleichgeschlechtlichen Elternteil,
Übernahme des Wertesystems, Über-Ich entsteht

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7
Q

Latenz

A

(6-11 J.) Triebe vorübergehend auf intellektuelle und kulturelle Gebiete gelenkt
→ Sublimierung

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8
Q

Genital

A

(ab 11 J.): Wiedererwachen des Sexualtriebes , eigene Beziehungen in Abhängigkeit von
bisheriger Entwicklung

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9
Q

Abwehrmechanismen

A

psychische Vorgänge, die den Zweck haben, miteinander in Konflikt stehende psychische
Tendenzen (Triebe, Wünsche, Motive, Werte) mental so zu bewältigen bzw. zu kompensieren, dass die resultierende seelische Verfassung konfliktfreier ist. Abwehr erfolgt
meist unbewusst.
 Grundlage der Fähigkeit zur Selbststeuerung
→ stehen den bewussten Problembewältigungsmechanismen (Coping) gegenüber
→ sind nicht als solche dysfunktional, sondern dienen auch dem Schutz des psychischen
Gleichgewichts der Person
→ Bestandteil der bestmöglichen inneren Konfliktlösungen, die ein Individuum im Laufe
seiner psychischen Entwicklung erreichen konnte.

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10
Q

Verdrängung

A

Unerwünschte Es-Impulse, die ein Gefühl von Schuld, Scham oder das Herabsetzen des
Selbstwertgefühls hervorrufen, werden durch Ich und Über-Ich in das Unbewusste verdrängt. Von dort aus können sie allerdings in Träumen oder als unbewusste Ersatzhandlungen wieder zutage treten

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11
Q

Verleugnung

A

Im Unterschied zur Verdrängung wird nicht ein konfliktreicher innerer Wunsch abgewehrt, sondern ein äußerer Realitätsausschnitt verleugnet, also in seiner Bedeutung
nicht anerkannt. Beispielsweise werden Veränderungen in der Umgebung zwar wahrgenommen, aber ihre reale Bedeutung wird emotional nicht erlebt und rational nicht anerkannt.

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12
Q

Regression

A

Rückzug auf eine frühere Entwicklungsstufe der Ich-Funktion, in der ein niedrigeres organisiertes Verhalten noch funktioniert hat (Trotzverhalten, Fresslust, Suche nach Versorgung).

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13
Q

Reaktionsbildung

A

Gefühle oder Motive werden durch entgegengesetzte Gefühle/Motive niedergehalten

(z. B. Mitleid statt aggressiver Impulse oder Hassgefühle, wenn Liebesgefühle gefährlich
erscheinen) .

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14
Q

Verschiebung

A

Phantasien und Impulse werden von einer Person, der sie ursprünglich gelten, auf eine
andere verschoben, so dass die ursprünglich gemeinte Person unberührt bleibt (z. B.
Aggression gegen eine tadelnde Autoritätsperson wird in Form von Beschimpfungen
oder Tritten an einem Hund ausgelassen).

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15
Q

Projektion

A

Eigene psychische Inhalte und Selbstanteile (v. a. Affekte, Stimmungen, Absichten und
Bewertungen etc.) werden anderen Personen zugeschrieben. Der Triebimpuls wird auf
ein Objekt projiziert wie bei einer optischen Projektion.

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16
Q

Identifikation

A

Bei einem gewaltsamen Übergriff bzw. einer psychischen Grenzüberschreitung wird die
Verantwortung für das Geschehen sich selbst zugeschrieben und/oder die Einstellung
oder das Verhalten eines Angreifers übernommen. Beides dient der Abwehr unerträglicher Angst- und Hilflosigkeitsgefühle und einer symbolischen Rückerlangung von Kontrolle.

17
Q

Rationalisierung

A

Rational-logische Handlungsmotive werden als alleinige Beweggründe für Handlungen
angegeben oder vorgeschoben. Gefühlshafte Anteile an Entscheidungen werden ignoriert oder unterbewertet.

18
Q

Sublimierung

A

Nicht erfüllte Triebwünsche werden durch gesellschaftlich höher bewertete Ersatzhandlungen ersetzt und damit befriedigt (Kunst, Wissenschaft, Musik, Sport, exzessive Arbeit).
→ wichtiger Motor für die Kulturentwicklung.

19
Q

Konversion

A

Umlagern eines psychischen Konflikts auf somatische Symptome, die eine symbolische
Beziehung zum Konflikt haben. Entspricht dem früheren Hysteriebegriff (hysterische
Blindheit, Lähmung etc.).

20
Q

Somatisierung

A

Nicht- Wahrnehmen eines Konflikts in seiner eigentlichen Gestalt, sondern in Form körperlicher Beschwerden. Diese haben jedoch keinen Symbolgehalt.

21
Q

Übertragung

A

= durch den Analytiker (neutrale Projektionsfläche) im Patienten wachgerufene frühere Beziehungsmuster. Analytiker deutet, welche Form von Beziehung (z.B. zum
Vater) aktiviert wird und wie Pat. auf diesen reagiert (hat)  Korrektur möglich

22
Q

Gegenübertragung

A

g → welche Gefühle, Vorurteile, Erwartungen und Wünsche richtet der
Therapeut auf den Patienten? verlässt der Therapeut seine neutrale Position?
Analytiker muss sich stets selbst prüfen, welche eigenen, unbearbeitet Anteile in seinerseits die Therapie beeinflussen. Wird in Lehranalyse aufgearbeitet

23
Q

Freies Assoziieren

A

Patient liegt auf einer Couch und sagt möglichst unzensiert alles, was ihn gerade bewegt
bzw. ihm durch den Sinn geht.

24
Q

Traumdeutung

A

= „Königsweg zum Unbewussten“ – Analytiker nehmen an, dass in Träumen Inhalte ohne
die Kontrolle durch Ich und Über-Ich aus dem ES abgerufen werden, die durch Analyse
des Trauminhaltes Aufschluss über unbefriedigte Triebe aus dem ES erlauben

25
Q

Ziel der Therapie

A

Wo ES war soll ICH werden – Reduktion unbewusster Anteile der Persönlichkeit, bewussteres Handeln möglich, korrigierende Erfahrungen.