Persönlichkeit Flashcards
State- / Trait-Merkmale
Trait = stabiles Merkmal, das zeitlebens nur geringen Änderungen unterworfen ist (z.B.
Persönlichkeitsmerkmale, Intelligenz). Gut zur Vorhersage künftigen Verhaltens nutzbar.
State = zeit- und situationsabhängige Merkmale (z.B. Stimmung.
Trait-related-states = aktuelle Zustände, die aber aufgrund eines Traits nur in bestimmter
Breite schwingen können (z.B. Traitängstlichkeit einer Person bestimmt, wie akut ängstlich diese Person einer spezifischen Situation reagiert).
Eigenschaftsparadigma
vs. Persönlichkeitstypologien
Persönlichkeitstypologien stellen intuitiv zu diagnostizierende typische Merkmalskonfigurationen dar, die sich im Alltag zwar erkennen lassen, empirisch aber meist nur dürftig
belegt sind und zur Beschreibung individueller Persönlichkeiten oft auf Mischformen
zurückgreifen müssen.
Eigenschaftsparadigmen stellen nicht die Person in den Mittelpunkt, sondern definieren x
Merkmale, die zur Beschreibung einer Person jeweils dimensional kontinuierlich ausgeprägte Traitmerkmale erhanzieht (Merkmal liegt wenig vor – Merkmal liegt stark vor).
Meist über Faktorenanalyse empirisch konstruiert (z.B. Big 5).
Persönlichkeitsfragebögen
Standardisierte Fragebögen zur Erfassung der Ausprägung einer bestimmten (modellabhängig) Anzahl von Persönlichkeitsmerkmalen. Z.B. Minnesota Multiphasic Personality
Inventory (MMPI), Freiburger Persönlichkeitsinventar (FPI), NEO-Fünf-Faktoren-Inventar
(NEO-FFI).
Über je mehrere Fragen (Items) mit jeweils likert-skaliertem Antwortformat (z.B. trifft
sehr zu – trifft etwas zu – weder/noch – trifft kaum zu – trifft überhaupt nicht zu) werden
die einzelnen Faktoren des Persönlichkeitsmodells abgefragt. Jeder Faktor/jedes Persönlichkeitsmerkmal wird dann über z.B. durch die Summe der Antworten als zahl abgebildet, die die individuelle Ausprägung des Merkmals kennzeichnet. Damit sind diese Bögen
auch gut normierbar.
Big 5
Persönlichkeitsmodell von Costa & McCrae, die über Faktorenanalysen die fünf wichtigsten Merkmale stabil und kulturübergreifend beschreiben konnten:
Neurotizismus (emotionale Stabilität – Labilität)
Extraversion (Introversion – Extraversion)
Offenheit für Erfahrungen
Gewissenhaftigkeit
Verträglichkeit
Repression-Sensitization
Verhaltensstil: Menschen reagieren auf bedrohliche Ereignisse entweder dadurch, dass
sie sich ihnen zuwenden ( Sensitizer) oder sich von ihnen abwenden ( Repressor). Sensitizer haben ein großes Informationsbedürfnis, Represser nicht
Sensation-Seeking
Tendenz, stimulierende Situationen aufzusuchen, z. B. die Neigung zu riskantem Verhalten wie Drachenfliegen, schnellem Autofahren oder Drogenmissbrauch.
durch das Aufsuchen neuer, stimulierenden Situationen werde eine zu geringe
Noradrenalin- und Dopaminaktivität ausgeglichen.
Novelty-Seeking
Suche nach Neuigkeit, Abwechslung und Aufregung
genetischer Risikofaktor: bestimmtes Allel des Dopamin-Rezeptor-Gens D-4 führt zu
einem Dopamindefizit Novelty-Seeking erhöht Dopaminspiegel
(ähnliche Hypothesen zu ADHS)
Bindungstheorie nach
Bolby
Sozialer Kontakt maßgeblich für spätere Persönlichkeitsentwicklung – unterscheidet:
Sichere Bindung (Trauer bei Trennung, bei Wiedervereinigung rasch getröstet)
Unsicher-vermeidende Bindung (wenig Emotionen bei Rückkehr)
Ambivalent-unsichere Bindung (Trauer bei Trennung, bei Wiedervereinigung Konflikt
zwischen Nähesuchen und Distanzhalten)
Desorganisierte Bindung (bizarres oder stereotypes Verhalten)
–> Auswirkungen auf soziale Kompetenz, Selbstwert, Lern- und Experimentierfreudigkeit,
Empathie, Kooperation, Altruismus, Frustrationstoleranz, Aggressivität, Bindungsfähigkeit
Moralentwicklung nach
Kohlberg
Präkonventionell: Autoritäten bestimmen über Lob und Tadel – Kinder bis ca. 9 richten
ihr Verhalten daran aus.
Konventionelle Stufe: allgemeine Regeln bestimmen die Moral (Gesetze) – meiste Jugendliche / Erwachsene
Postkonventionelle Moral: Abwägen von regeln und individuellen Rechten, universell
ethische Prinzipien.