Biologische Grundlagen Flashcards
Broadman-Areale
Auf Korbinian Brodmann (1868 – 1918) zurückgehende bis heute gültige topologische Kartierung der Großhirnrinde in durchnummerierte Felder und Areale
Lokalisationismus
Annahme, dass spezifische Hirnareale spezifische Funktionen ausüben
Holismus
Annahme, dass Hirn immer im Ganzen an spezifischen Funktionen beteiligt ist
Interaktionismus
Seit Lurija & Vigotsky bestehende Annahme, dass Hirn über spezialisierte Areale verfügt, die sich als polyvalente Glieder bei spezifischen Aufgaben dynamisch
zu funktionalen Einheiten zusammenschließen
Einheit zur Regulation von Tonus,
Aktivierung und Bewusstheit
Formatio reticularis (Aktivierung, ARAS, Wachheit) Thalamus (Tor zum Bewusstsein, Aufmerksamkeitsfilter)
Einheit zur Aufnahme, Speicherung
und Verarbeitung von Informationen
Parietallappen (primär sensorischer Kortex)
Temporallappen (primär auditorischer Kortex)
Okzipitallappen (primär visueller Kortex)
–> Modalspezifische primäre Projektionsfelder
–> Sekundäre kortikale Felder (Projektion-Assoziation): vielschichtige
Ereignisse
–> Tertiäre Felder: abstraktes Denken, Integration
Einheit zur Programmierung, Steuerung u. Kontrolle psychischer Tätigkeiten
Frontallappen als efferent motorische Einheit
Primärer motorischer Kortex: Projektionsareal für motorische Impulse
Sekundäre Felder: Broca-Areal für gespeicherte Bewegungsmuster, -planung, -
antrieb; motorisches Sprachzentrum
Tertiäre Zone: Präfrontalhirn für Entstehung von Programmen und Absichten,
Kontrolle / Steuerung komplexer Verhaltensweisen Wechselwirkungen mit
allen anderen Hauptzonen des Kortex
Einheit zur emotionalen und
motivationalen Regulation
Limbisches System als Verarbeitungsstelle für Emotionen und Motivation als
selektive Filter für weitere Verarbeitung
Vermittlungssystem von Bedürfnissen und Umweltgegebenheiten
Verantwortlich für emotional-motivationale Gerichtetheit und beeinflusst
Handlungen, Pläne und Absichten durch Verbindungen zum Frontalhirn
Amygdala: wichtig für Konditionierungsprozesse emotionaler Reize
Hippocampus: zentrale Struktur für das Gedächtnis (Übertrag neuer Informationen ins Langzeitgedächtnis)
Hypothalamus: steuert über Hypophyse und vegetatives Nervensystem die
endokrine Aktivität
Aufrechterhalten der Homöostase (Temperatur, Blutdruck, Osmolarität),
Nahrungs- und Wasseraufnahme, circadiane Rhythmik und Schlaf
akute und chronische Stressreaktion
Kleinhirn (Cerebellum): integriert und koordiniert zeitliche Bewegungsabläufe
Aktivitätsmuster der Skelettmuskulatur & Körperhaltung,
Kopf- und Augenbewegungen
Entwicklung, Feinabstimmung, Modulation & Korrektur von Bewegungsprogrammen
:visuell-räumliches Denken, Schlüsselrolle beim impliziten Lernen und prozedurales Gedächtnis
Agnosie
Störung des Erkennens trotz intakter Funktion der Sinnesorgane, der Intelligenz
und des Bewusstseins
Prosopagnosie
Schwierigkeiten, Gesichter wiederzuerkennen oder voneinander zu unterscheiden
Agraphie / Alexie
Beeinträchtigung oder vollständiger Verlust der Schreibfähigkeit / Lesefähigkeit
Amnesie
retrograde
Gedächtnisstörung, für zeitliche und/oder inhaltliche Erinnerungen
(rückwirkende) Amnesie Gedächtnisverlust für den Zeitraum vor Eintreten
des schädigenden Ereignisses
Amnesie anterograde
(vorwärtswirkende) Amnesie Gedächtnisstörung für eine bestimmte Zeit
nach einem schädigenden Ereignis
Aphasie
Sprachstörung; alle Formen von Schwierigkeiten, Sprache zu bilden oder zu
verstehen, obwohl Ohren, Zunge oder Mund, d. h. alle “Sprechwerkzeuge”
dazu in der Lage wären.
Broca
Wernicke
(motorische Aphasie): gestörte Spontansprache, Verständnis weitgehend intakt
(sensorische A.): Sprachverständnis gestört, Spontansprache flüssig
Apraxie
Unfähigkeit, bestimmte Bewegungsabläufe auszuführen bzw. eine Handlungskette richtig aufzubauen, obwohl keine Lähmungen oder andere Störungen der
Motorik vorliegen.
Ataxie
Verwackelte oder verzitterte Bewegungsabläufe, meist durch Schädigung des
Kleinhirns verursacht
Lateralisierung
Hemisphärendominanz ist weder überwiegend noch absolut, lateralisierte
Funktionen sind eher die Ausnahme als die Regel, Unterschiede sind relativ
gering
Linke Hemisphäre: Wörter, Sprachlaute, verbales Gedächtnis, Sprechen, Lesen,
Schreiben, komplexe Bewegungen,
Rechte Hemisphäre: Gesichter, emotionaler Ausdruck, Musik, taktile Muster,
räumliche Muster, geometrische Muster, nonverbales Gedächtnis, emotionales
Inhalte
Transmitter und Verhalten
Adrenalin: Fight-Flight, Stressreaktion, Aktivierung (Ärger)
Noradrenalin: Aufmerksamkeit, Fight-Flight (Angst)
Dopamin: Belohnungssystem, positive Gefühle, Bewegung (Sucht, Schizophrenie)
Serotonin: Schlaf-Wach, Wohlbefinden, Stimmung (Depression)
GABA: Beruhigungssystem, Hemmung (Alkoholabhängigkeit)
Acetylcholin: Denken, Lernen, Gedächtnis
Glutamat: Gedächtnis, Neuroplastizität, Langzeitpotenzierung
Endorphine: Euphorie, Sport, Erregung, Sex, Schmerzlinderung
EDA
Elektrodermale Aktivität: Leitfähigkeit der Haut - Indikator für Aktivierung und
Stress
EMG
Elektromyogramm: elektrische Muskelaktivität als Zeichen der Muskelanspannung - Indikator für Aktivierung
EEG
Elektroenzephalogramm: Hirnaktivität über Elektroden auf der Kopfhaut -
Aktivitätsänderungen in Echtzeit mit niedriger räumlicher Auflösung
EP
Ereigniskorrelierte (evozierte) Potentiale: aus EEG abgeleitete
Reaktion der Hirnaktivität auf Ereignisse (sensorisch, motorisch, emotional)
MEG
Magnetenzephalographie: elektrische Aktivität des Gehirns über magnetische
Felder in Neuronen kortikaler Regionen