Arzt-Patienten Kommunikation Flashcards

1
Q

Fragetypen

A

Offen: z.B. „Was führt Sie zu mir?“ - Frageform, die sich für den Gesprächsbeginn eignet, dient
der Beziehungsbildung und Gesprächseröffnung, generiert Hypothesen. Lässt Pat. frei antworten. Arzt erhält viele Infos auf mehreren Ebenen, ABER: Abschweifen möglich, Pat. kann unangenehmes weglassen, erhöhter Zeitbedarf.
Geschlossen: für spätere Konkretisierung günstig. z.B. „Ist Ihre Ehe gut oder schlecht?“ (dichotom) oder „Waren die Schmerzen brennend, stechend oder bohrend?“ (polytome Katalogfrage)  Trichterprinzip  vom Allgemeinen zum Besonderen.  Pat. kann passende Formulierung auswählen und Schmerz präzisieren; ABER: Einengung, beste Option u.U. im Katalog nicht
enthalten. Arzt ist für Infogehalt verantwortlich.
Sondierungsfragen: Eng umschriebene Fragestellung zur freien Schilderung eines umschriebenen Sachverhaltes (halboffene Frage), z.B.: „Bitte berichten Sie mir nun genauer darüber, wie
sich die Beschwerden entwickelt haben!
Suggestivfragen: Vorwegnahme der Antwort in der Frage. Z.B.: „Uns geht es doch heute schon
viel besser, oder?“  Antworten nicht valide, lediglich zur Steuerung von Pat. sparsam einsetzbar.

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2
Q

Halo-Effekt

A

Hervorstechende Merkmale (sympathisch/unsympathisch; Attraktivität; warm-kalt) beeinflussen die Wahrnehmung anderer Merkmale

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3
Q

Rosenthal-Effekt

A

Veränderung der Beurteilung durch die Erwartung des Versuchsleiters / Arztes; bereits vorliegende Diagnosen (ver-)leiten zu einseitiger Exploration

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4
Q

Hawthorne-Effekt

A

Personen verhalten sich anders, wenn Sie beobachtet (untersucht) werden
Patienten berichten Symptome motivgesteuert (Aggravation, Simulation, Dissimulation)

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5
Q

Kontrastfehler

A

Untersucher legen den Normalitätsmaßstab bei sich selber an (wenn Sie 3x pro Woche Sport
treiben, beurteilen Sie einen Pat. der 1x pro Woche Sport macht als unsportlich. Für mich wäre
der Pat. aber schon als sportlich zu bezeichnen.)

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6
Q

Fehler der zentralen Tendenz

A

Personen neigen dazu, in Fragebögen vorrangig mittlere Wertausprägungen anzukreuzen

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7
Q

Milde- / Strengefehler

A

bekannte Personen werden milder beurteilt – Versuch, dem entgegen zu wirken, kann zu zu
strenger Beurteilung führen (Lehrerkinder können davon ein Lied singen)

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8
Q

Zeigarnik-Effekt

A

Unerledigte Aufgaben bleiben länger im Gedächtnis – nach einer Klausur haben Sie deshalb
oft ein schlechtes Gefühl, Sie erinnern sich an die Aufgaben, die Sie nicht abschließend klären
konnten, während Sie die leichten Aufgaben eher „vergessen“.

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9
Q

Soziale Erwünschtheit

A

Patienten antworten meist so, dass sozial erwünschte Verhaltensweisen eher bejaht werden.
Gerade bei Fragen nach Alkohol- oder Drogenkonsum führt das dazu, dass Pat. aus Scham
nicht die wahren Mengen angeben

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10
Q

Fundamentaler

Attributionsfehler

A

Wenn wir andere Personen beobachten, nehmen wir an, dass die Ursache ihres Verhaltens in
der Person selbst liegen (Kommilitone fällt durch, weil er nicht so schlau ist). Eigenes Verhalten sehen wir dagegen eher durch äußere Umstände bedingt (ich falle durch, weil der Prüfer
unfair war)

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11
Q

4-Ohrenmodell

A

Sachebene: Was sagt der Sprecher objektiv aus – als Tatsachenfeststellung, Behauptung oder
Meinungsäußerung (nicht wichtig, ob er Recht hat)?  z.B. explizit „Der Bio-Mülleimer ist
voll!“
Selbstoffenbarungsebene: Was sagt der Sprecher mit dieser Aussage implizit über sich selbst?
Was erfahren wir über seine Person, seine Stimmung, etc.?  [z.B. „Mich nervt der Geruch!“]
Beziehungsebene: Wie sieht der Sprecher seine Beziehung zum Hörer? Als wen behandelt er
ihn?  [z.B. „Du bist zu faul ihn runterzubringen!“]
Appellebene: Was möchte der Sprecher beim Hörer damit erreichen?  [z.B. „Bring ihn runter!“]

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12
Q

Klientenzentrierte
/ patientenzentrierte / nondirektive
Gesprächsführung

A

Grundannahme: der Mensch ist von Natur aus gut und hat eine Tendenz zur Selbstverwirklichung, zu Wachstum, Gesundheit und Anpassung.  unterstreicht die Einzigartigkeit jedes
einzelnen Individuums als zwangsläufiges Ergebnis der subjektiven Handlungsweise jedes
einzelnen Menschen  es müssen geeignete Bedingungen hergestellt werden, damit der
Mensch sich selbst verwirklichen kann
Empathie: einfühlendes Verstehen. Das Erleben eines anderen so vollständig und genau
nachzuvollziehen, als ob es das eigene wäre, ohne jemals diesen ‘Als-ob-Status’ zu verlassen.
Wertschätzung: grundlegend positive, wertfreie Einstellung, emotionale Wärme  Pat. soll
sich - egal was er fühlt, was er äußert oder wie er handelt - vom Therapeuten uneingeschränkt
akzeptiert fühlen (unabhängig von einem bestimmten gewünschten Verhalten)  Stärkung
des Selbstvertrauens des Patienten, Festigung des Vertrauens in die Therapie
Kongruenz: Arzt/Therapeut sei eine integrierte Persönlichkeit und echt  Gedanken, Gefühle
und Handeln ohne Widersprüche. Inhalt des Mitgeteilten, Tonfall, Mimik, Gestik und Gefühle
sind übereinstimmend  Bewusstheit der eigenen Person und Gefühle notwendig.
Arzt teilt nicht alles mit, was ihn bewegt, was mitgeteilt wird, soll aber echt sein (selektive
Authentizität)

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13
Q

Aktives Zuhören /

Verbalisieren

A

in Worte fassen, was der Gesprächspartner nicht richtig ausdrücken kann:

  1. Wörtliche Wiederholung des Gehörten
  2. Paraphrasieren: das Gehörte und Verstandene wird mit eigenen Worten wiedergeben
  3. Verbalisieren: Emotionale Erlebnisinhalte des Patienten in Worte fassen  beste Methode, um das Erleben und das Gefühl des Patienten anzusprechen.
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14
Q

Shared Decision

Making

A

Gemeinsame Entscheidungsfindung zwischen Arzt und Patient bzgl. zu wählender Diagnostik
und Therapie. Arzt stellt seine fachlich begründete Meinung zur Verfügung und wägt gemeinsam mit Pat. ab. Gemeinsame Entscheidungsfindung sollte die Regel im A-P-Kontakt darstellen, ist aber z.B. in lebensbedrohlichen Situationen mit rascher Handlungsnotwendigkeit nicht
umsetzbar

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