Emotions- und Motivationstheorien Flashcards
Basisemotionen
Sind diejenigen Emotionen, die von allen Menschen auf der Welt gleichermaßen über
den Gesichtsausdruck kommuniziert und verstanden werden. Lediglich kulturelle
Normen modifizieren den Ausdruck dieser universellen Gefühle. Paul Ekman hat interkulturell dazu gearbeitet und folgende Emotionen als primär identifiziert: Angst - Ärger/Wut – Freude – Ekel – Überraschung – Trauer (+Verachtung).
Aus evolutionärer Sicht sind die Basisemotionen eine Anpassungsleistung, die für das
Individuum und die Gruppe überlebenssichernd waren.
Abzugrenzen sind diese von Sekundäremotionen wie Stolz, Scham etc. die sich meist
aus mehreren Basisemtionen mischen bzw. von spezifischen Kognitionen begleitet
werden.
FACS
Facial-Action-Coding-System. Geht auch auf Ekman zurück, der für jede Basisemotion
spezifische Gesichtsmuskelaktivitäten beschrieb, die den Gesichtsausdruck bestimmen. Kann man auswendig lernen, muss man aber nicht. Die Serie „Lie to me“ geht auf
diese Idee zurück. Sehenswert.
Beteiligung des autonomen
Nervensystems
Verarbeitung emotionaler Reize „quick & dirty“ (ungenau ) über limbisches System
(Amygdala) – Hypothalamus – Sympatikus unspezifische Aktivierung des ANS (Pupillenerweiterung, Pulserhöhung, Durchblutung der Bronchien ↑, Glukosefreisetzung -
Energiebereitstellung, Muskelaktivität ↑ bereitet den Körper auf eine Flucht- /
Kampfreaktion vor, die rasch und unbewusst einsetzt (ohne langes Nachdenken) und
so uns über kritische Situationen hinweghilft
Beteiligung zentralnervöser
Strukturen
Quick & Dirty: ungenau und grob, erlaubt schnelles Handeln: Thalamus nimmt wahr,
Amygdala verarbeitet den Reiz und leitet Infos an Hypothalamus (ANS), zentrales
Grau (Hypoalgesie, freeze, soziale Interaktion), Gesichtsmuskulatur weiter.
Kortikal: Thalamus Kortex (sensorisch, okkzipital, temporal je nach Wahrnehmungsqualität ventromediales Frontalhirn) zur bewussten Bewertung und Verarbeitung
Rückmeldung an Amygdala zur Neubewertung der Situation
James & Lange - Theorie
1894: serielles Modell der Emotionsverarbeitung: Ereignis führt zu physiologischen
Veränderungen – diese werden interpretiert – Interpretation der Physiologie bestimmt
das Gefühl („ich weine, also bin ich traurig“)
Cannon & Bard - Theorie
1929: paralleles Modell der Emotionsverarbeitung: Ereignis führt parallel und unabhängig voneinander zu physiologischen Veränderungen und zu einem kortikal entstehenden Gefühl. Trägt dem Umstand Rechnung, dass wir bei Herzklopfen Freude ODER
Angst empfinden können.
2-Faktoren-Theorie nach
Schachter & Singer
1962: integratives Modell: wir brauchen eine unspezifische physiologische Erregung,
die wir erklären wollen. Je nach Kontext bewerten wir die Situation, aus der dann die
Emotion entsteht. Herz klopft – was ist los? – da ist ein bissiger Hund – ich habe Angst.
ODER Herz klopft – da ist ein/e attraktive/r Kommilitone/in – ich freue mich
Maslows
Bedürfnishierarchie
Maslow nahm an, dass unsere Bedürfnisse hierarchisch angeordnet sind. D.h., Bedürfnisse einer Stufe müssen befriedigt sein, bevor man sich an die Befriedigung der
nächst höheren Stufe wenden kann. Als Basis der Pyramide gelten physiologische
Grundbedürfnisse (Hunger, Durst, Schlaf), darauf aufbauend folgen Bedürfnisse nach
körperlicher und seelischer Unversehrtheit, anschließend soziale Anschlussbedürfnisse, danach das Bedürfnis nach Anerkennung und Wertschätzung, dann das Bedürfnis
nach Selbstverwirklichung (Sie erkennen die Querverbindung zu Rogers). Kritik an er
Theorie besteht darin, dass Menschen natürlich auch einzelne Bedürfnisse zugunsten
einer höheren Stufe zurückstellen können (z.B. Gefangene im Hungerstreik).
Kausalattribution
Zuschreibung von Ursachen des eigenen oder fremden Verhaltens. Wer oder was ist
Ursache eigenen / fremden Verhaltens? Querverbindung zum fundamentalen Attributionsfehler.
Attributionsstile
Relativ stabile (Trait) Weise, in der Menschen die Ursachen für eingetretene Ereignisse
interpretieren. Unterschieden werden die Dimensionen internal-external (ich bin
verantwortlich vs. andere Menschen / Zufälle sind verantwortlich), zeitlich stabil vs.
zeitlich instabil (das passiert nur jetzt vs. das ist immer so) und global vs. spezifisch
(das betrifft nur das eine Ereignis vs. das betrifft eine ganze Klasse von Ereignissen). Sie
fallen durch die Prüfung. Sie können sagen „daran bin ich schuld“ (internal), „das wird
auch in Zukunft so sein“ (stabil) „und wird auch andere Prüfungen betreffen“ (stabil).
Dieser Stil führt zuverlässig zu einer Depression (Querverbindung zur kognitiven Triade
nach Beck) . Oder Sie sagen „Der Prüfer war doof (external), das wird so nicht nochmal passieren (instabil) und in anderen Fächern sowieso nicht (spezifisch). Das wäre
selbstwertverträglicher, stimmt aber wahrscheinlich auch nicht ganz…
Kontrollüberzeugung
Auch locus of control. Ist mit den Attributionsstilen verwandt. Beschreibt das Ausmaß,
mit dem eine Person davon überzeugt ist, dass ein Ereignis abhängig vom eigenen
Verhalten auftritt (interne Kontrollüberzeugung) oder aufgrund äußerer Faktoren
(externe Kontrollüberzeugung). Letztere Unterteilt man noch in „external – powerful
others“ (z.B. andere Menschen bestimmen, was passiert) und „fatalistisch external“
(Glück, Zufall, Pech etc.).
Selbstwirksamkeit
bezeichnet die Erwartung einer Person, aufgrund eigener Kompetenzen gewünschte
Handlungen erfolgreich selbst ausführen zu können. Sehr eng an Kontrollüberzeugungen
Appetenz- &
Aversionskonflikte
Wenn wir etwas Angenehmes erreichen wollen, erleben wir eine Appetenzmotivation.
Wenn wir etwas Unangenehmes vermeiden wollen, erleben wir eine Aversionsmotivation.
Manchmal können wir uns zwischen zwei guten Dingen nicht entscheiden. Z.B. Abend
mit Partner/Partnerin ODER Kneipenbesuch mit Freunden. Das ist ein AppetenzAppetenz-Konflikt.
Manchmal müssen wir uns zwischen zwei unangenehmen Sachen entscheiden. Gehe
ich zum Zahnarzt ODER warte ich, dass die Zahnschmerzen von allein weggehen. Das
ist ein Aversions-Aversions-Konflikt.
Appetenz-Aversionskonflikte (Ambivalenzkonflikte) bestehen, wenn man etwas positives mit einem negativen Aspekt „erkauft“. Z.B. Für einen tollen Job ziehe ich in eine
fremde Stadt.
Doppelte Ambivalenzkonflikte sind eigentlich die häufigsten. Ich kann zwischen zwei
Alternativen wählen. Beide haben positive und negative Aspekte. Z.B. Ich gehe für
einen sehr gut bezahlten Job in eine fremde, hässliche Stadt ODER ich ziehe in meine
Lieblingsstadt, in der meine Freunde sind, bekomme dort aber nur einen nicht so tollen Job.