Phasen einer Unternehmung Flashcards

1
Q

Gründung

A
Alle Maßnahmen zur Errichtung eines Unternehmens
Merkmale:
Einkommen zunächst nicht vorhersehbar
Risiko des Kapitalverlustes
Anpassungsfähigkeit
Motive:
Unabhängigkeit
Unlimitiertes Einkommen
Ansehen
Vermeidung Kündigung
Vermeidung Arbeitslosigkeit
Steuerliche Vorteile
Nutzung von Förderungen
Unterscheidung in:
Bargründung
Sachgründung
gemischte Gründung
Fusion
Rechtsformwechsel
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2
Q

Voraussetzungen Gründung

A

Persönlich
Örtlich (Material, Arbeit, Abgaben, Verkehr, Energie, Umwelt, Absatz)
Sachlich (Geschäftszweig, Kapital, Investitionen, Informationen)
Betriebswirtschaftlich (Kapital, Betriebsmittel, Personal)
Rechtlich (Rechtsform, Handelsregister, Anmeldung)

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3
Q

Gewerbeformen

A

Auf Gewinn gerichtete selbstständige Tätigkeit

Handwerksunternehmen (Meisterprüfung!)
Handelsunternehmen (Sachkundenachweis bei Munition, Arzneimitteln, Milch, Tiere, giftige Stoffe)
Verkehrsunternehmen (Bis 50km Erlaubnis, Fernverkehr Konzession)
Dienstleistungsunternehmen (Polizeiliches Führungszeugnis benötigt, bei Gastronomen IHK Schulung)

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4
Q

Firma

A

Namen, unter dem ein Kaufmann seine Geschäfte betreibt und verklagt werden kann
Phantasienamen seit 1998 zulässig, aber Rechtsform muss im Namen vorkommen

Name entscheidend für:
Unterscheidungskraft
Kennzeichnung
Offenlegung der Haftungsverhältnisse

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5
Q

Firmengrundsätze

A

Firmenwahrheit (Angaben müssen der Wahrheit entsprechen)
Firmeneinheit (Nur eine Bezeichnung für ein Unternehmen)
Firmenausschließlichkeit (Firma muss sich von bereits bestehenden Firmen am gleichen Ort unterscheiden)
Firmenschutz (Name ist rechtlich geschützt)
Firmenöffentlichkeit (Eintragung ins Handelsregister)
Firmenbeständigkeit (Geschäftsbeziehungen aufrecht erhalten, auch nach Inhaberwechsel gleicher Name möglich)

Firma erlischt automatisch mit Aufgabe des Gewerbebetriebes

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6
Q

Handelsregister

A
Kaufmann ist zur Meldung verpflichtet, um Rechtssicherheit zu gewährleisten
Abteilung A für Einzelunternehmen und Personengesellschaften:
Firma
Sitz
Gegenstand
Name des Inhabers
Namen der haftenden Gesellschafter
Prokurist
Rechtsverhältnis

Abteilung B für Kapitalgesellschaften
zusätzlich noch Höhe des gezeichneten Kapitals

Rechtsbegründend (konstitutiv) bei Rechtswirkung durch Eintragung (z.B. Kannkaufmann)
Rechtserklärend (deklaratorisch) bei Rechtswirkung vor Eintragung (Prokurist, Istkaufleute)

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7
Q

Businessplan - Aufgaben

A

Arbeitspapier mit Unternehmenszielen und -strategie, das situationsabhängig angepasst werden kann; Umfang 20-40 Seiten
Zwei Teile: Textteil mit Idee und Strategie, Zahlenteil mit Kapitalstruktur und Finanzierung

Externe Funktionen: Gewinnung von Geldgebern für Investitionen, Visitenkarte des Unternehmens

Interne Funktionen: Führungselement mit Leitfaden und Zielvorgaben. Grundlage für Strategie und Planungskonzepte

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8
Q

Businessplan - Bausteine

A

Executive Summary: “Abstract” als stark verkürzte Version des gesamten BP für den ersten Eindruck. Umfang 1-2 Seiten mit Idee, Leistungsangebot und Strategie. Zudem Marktsituation, Wettbewerbsvorteile und Kundennutzen. Abschließend Team und Finanzsituation

Produkte und Dienstleistungen: Leistung des Unternehmens wird vorgestellt
Art des Produktes wird beschrieben
Konkurrenz und Wettbewerber
Patente oder Rechte

Markt: Marktanalyse mit Volumen, Potential, Wachstum, Eintrittsbarrieren, Gesetze und Bestimmungen, Kundenprofil

Marketing/Vertrieb: Marketingstrategie, Vertriebs-, Preis- und Kommunikationspolitik.

Realisierungsfahrplan: Umsetzung der Geschäftsidee, Meilensteine werden definiert

CAVE: Unrealistische Daten
Unzureichende Qualifikation
Unstrukturierter BP
Marketingfehler
Finanzierungsfehler
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9
Q

Wachstumsstrategien - Internes Wachstum

A

Wachstum durch unternehmenseigene Ressourcen
Nachfrage bzw. steigender Marktanteil entscheidend
Innovation soll einen wirtschaftlichen oder sozialen Nutzen hervorrufen durch Produkt-, Prozess- oder Sozial-/Personalinnovation
Marktbearbeitung durch Produkt- Markt- Matrix nach Ansoff
CAVE: Ressourcen müssen aufgebaut werden
Zeitfaktor

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10
Q

Kooperation

A

Zusammenführung von Unternehmen innerhalb eines Geschäftsbereiches. Rechtliche Selbstständigkeit bleibt gewahrt, Zusammenarbeit freiwillig und zeitlich begrenzt.

Formen:
Joint Venture - Neugründung eines Unternehmens mit Anteile bei den Gründern. Ziel ist Erschließung ausländischer Märkte
Strategische Allianz - Vertragliche Vereinbarung ohne rechtliche Selbstständigkeit bei horizontaler Kooperation

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11
Q

Externes Wachstum

A

Aufgabe der wirtschaftlichen Souveränität durch Zusammenschluss. Durchführung i.d.R. durch Investmentbanken
Merger - Freiwilliger Zusammenschluss
Acquisition - Erwerb eines anderen Unternehmens mit oder ohne Zustimmung

Rückgang von M&A durch:
Zurückhaltung der Banken
Kursverluste von Unternehmen

Vorteil: Markteintrittsbarrieren leichter überwinden
Langfristige Ziele erreichen durch Ressourcen des anderen Unternehmens

Nachteil: Hohes finanzielles Risiko
Integration
Selbstständigkeit wird aufgegeben

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12
Q

Produkt- Markt- Matrix

A

Strategisches Werkzeug zur Unternehmensführung mit 4 Ausrichtungen

Markt- Durchdringung: Mit bestehenden Produkten den Marktanteil vergrößern durch Gewinnung neuer Kunden. Potential begrenzt!
Markt- Erschließung: Erschließung neuer Märkte mit bestehenden Produkten. Unternehmen mit spezifischem Produkt auf spezifischem Markt. Risiko höher, da neuer Markt unbekannt ist.

Produkt- Entwicklung: Neue Produkte für bestehenden Markt entwickeln. Neuentwicklung, Optimierung oder Ersatz. Forschung und Entwicklung zentral.
Diversifikation: Neuerschließung von Märkten durch neue Produkte. Risikoreichster Ansatz.

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13
Q

Unternehmenskrise - Allgemein

A

Ungeplante, ungewollte, zeitlich begrenzter Prozess, der den Fortbestand des Unternehmens substanziell gefährdet. Z.B. durch Zahlungsunfähigkeit oder Verfehlen überlebenswichtiger Ziele

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14
Q

Unternehmenskrise - Gründe

A
Gründe endogen:
Kapitalmangel
Finanzierungslücke
Abschreibungspolitik
Fehlinvestition
Mangelnde Rationalisierung
Fortschrittsmangel
Organisationsmangel
Privatentnahmen
Controllingmangel
Qualifikationsmangel
Gründe exogen:
Verbrauchergewohnheiten
Forderungsausfälle
Wirtschaftspolitik
Konjunktur
Konkurrenz
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15
Q

Unternehmenskrise - Zeichen

A
Umsatzrückgang
Gewinnrückgang
Schrumpfendes EK
Zahlungsschwierigkeiten
Insolvenz
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16
Q

Unternehmenskrise - Wirkung

A

Destruktiv:
Arbeitsplatzgefährdung
Kurzarbeit
Abbau sozialer Leistungen
Verlust von Kapital der EK- Geber
Gefährdung verbundener Unternehmen
Verlust für Fremdkapitalgeber
Verlust von Wahren und Geld der Lieferanten
Konkurrenz leidet durch veränderte Kreditwürdigkeit
Staat verliert auf Einnahmenseite und muss ggf. unterstützen

Konstruktiv:
Möglichkeit der tiefgreifenden Änderung innerhalb des Unternehmens
Entwicklung zukunftsfähiger Konzepte
Abbau von bisherigen Widerständen

17
Q

Sanierung

A

Maßnahmen zur Abwendung einer Insolvenz im Wesentlichen mit Hilfe der Eigentümer
Sanierungskonzepte:
Personelle Maßnahmen (Geschäftsführung, Prokurist)
Organisatorische Maßnahmen (Prozesse, Rationalisierung)
Finanzielle Maßnahmen (Neue Gesellschafter)
Abstoßung von Betriebsmitteln und Unternehmensteilen

18
Q

Insolvenz

A

Zahlungsunfähigkeit einer natürlichen Person oder eines Unternehmens in langfristiger Perspektive
Bei juristischen Personen Überschuldung oder drohende Zahlungsunfähigkeit Insolvenzgrund (Verpflichtungen innerhalb 12 Monate nicht zu begleichen)

19
Q

Insolvenzordnung

A

Ziel: Gläubiger gemeinschaftlich zu befriedigen: Vermögen verwerten, Erlös verteilen oder Insolvenzplan aufstellen.

Grundsätze:
Einheitlichkeit des Verfahrens
Verstärkung der Gläubigerautonomie
Außergerichtliche Sanierung vorrangig
Maßnahme gegen Massenarmut durch Restschuldbefreiung
Verteilungsgerechtigkeit (nur Verfahrenskosten und Masseverbindl.)
Eigenverwaltung für Kleinverfahren
Verbraucherinsolvenz möglich
Restschuldbefreiung durch Wohlverhalten
20
Q

Verbraucherinsolvenz

A

4 Abschnitte:
Außergerichtliche Schuldenbereinigung
Gerichtliches Verfahren für Schuldenbereinigungsplan
Vereinfachtes Verbraucherinsolvenzverfahren
Restschuldbefreiungsperiode

  1. Außergerichtlicher Einigungsversuch: Versuch einer Einigung mit Schuldenplan. Einkommen offen legen und Beratung durchführen lassen. Zwingende Voraussetzung zur Eröffnung Stufe 2.
  2. Gerichtliches Verfahren über den Schuldenplan: Wenn keine Einigung Eintritt, kann ein Verfahren eröffnet werden. Nachweis über versuchte Einigung innerhalb der letzten 6 Monate. Übersicht über Einkommen und Forderungen. Schuldenbereinigungsplan muss vorhanden sein. Bei Untätigkeit der Gläubiger gilt der Plan als angenommen. Bei fehlender Zustimmung kann Gericht Gläubiger ersetzen, wenn die Hälfte zugestimmt hat. Bei fehlender Einigung Stufe 3.
  3. Verbraucherinsolvenzverfahren: Verfahrenskosten müssen gedeckt sein. Treuhänder wird eingesetzt und verwaltet Vermögenswerte und Einkommen oberhalb der Pfändungsgrenzen.
  4. Restschuldbefreiung: Nach Stufe 3 beginnt Wohlverhaltensperiode für 6 Jahre. Treuhänder verwaltet dabei das pfändbare Einkommen. Dabei muss der Schuldner:
    Erwerbstätig sein
    Geerbtes Vermögen zur Hälfte abtreten
    Wechsel der Beschäftigung oder des Wohnsitzes melden
    Zahlungen nur an den Treuhänder leisten
21
Q

Restschuldbefreiung

A

Nur für redliche Schuldner:
Keine Verurteilung wegen Insolvenzstraftat
Keine Erschleichung finanzieller Mittel
Zehn- Jahre- Frist einer anderen Restschuldbefreiung
Kein verschwenderisches Verhalten
Mitwirkung im aktuellen Verfahren erfolgt
Wahrheitsgemäße Angaben

Nach Antrag des Schuldner ist Befreiung möglich, außer bei:
Unerlaubten Handlungen
Geldstrafen
Forderungen aus zinslosen Darlehen für Verfahrenskosten

22
Q

Reform Verbraucherinsolvenz

A

Verkürzung Restschuldbefreiung: Wenn 35% der Forderungen innerhalb von 3 Jahren getilgt werden, ist Befreiung möglich.

Insolvenzplan für Verbraucher: Flexible Entschuldung und wirtschaftlicher Neuanfang schnell möglich

Gläubigerrechte: Schriftlicher Widerspruch gegen Schuldenerlass möglich.

23
Q

Liquidation

A

Freiwillige oder zwangsweise Auflösung des Unternehmens mit Entstehung einer Abwicklungsgesellschaft. Gläubiger werden aus Erlös der Liquidation befriedigt.

Gründe können persönlich oder sachlich sein.

Ablauf:

  1. Eintrag ins Handelsregister
  2. Neubewertung durch Liquidator
  3. Produktionsstop und Ausverkauf
  4. Liquidationsschlussbilanz, Verteilung des übrigen Erlöses an Anteilseigner und Löschung HR
24
Q

Unternehmenszyklus

A

Nach Pümpin/Prange mit 4 Phasen:

  1. Pionierphase: Suche nach Nutzenpotentialen
  2. Wachstumsphase: Nutzenpotentiale ausschöpfen
  3. Reifephase: Nutzenstiftung maximal, Abschöpfungsphase
  4. Wendephase: Nutzenpotentiale nehmen ab
25
Q

Pionierphase

A
Kleine Betriebsgröße, kleiner Umsatz
Von Pionier abhängig
Anfällig für Fehlentscheidungen
BP besonders wichtig
Geringer Nutzenbeitrag, wenige Kunden
Wenige Vertriebskanäle
26
Q

Wachstumsphase

A

Konstant steigender Nutzen
Wechsel des Führungsstils
Erschließung neuer Märkte und Kundengruppen
Erschließung neuer Kapitalquellen, Lieferanten etc
Kundenorientierung und Produktivität entscheidend
Wachstumstempo und Management kritische Punkte

27
Q

Reifephase

A

Maximale Nutzenstiftung
Vermehrte Innenorientierung mit zunehmender Bürokratie
Innovationsfreude geht zurück, Optimierung im Vordergrund

Disruptive Innovation: Technologie übertrifft irgendwann die benötigte Leistung. Neue Unternehmen können neue Produkte entwickeln, die bisherige ablösen.

Inkrementelle Innovation: Verbesserung der bestehenden Technologie, Effizienzsteigerung oder Vergünstigung.

28
Q

Wendephase

A

Nutzenstiftung nimmt ab
Alte Produkte werden gefördert, Rationalisierung nimmt zu
Innovation nimmt ab, Qualität wird vernachlässigt.
Krisenmanagement nötig
Ziel: Nicht in Wendephase eintreten