Pharma-Epidemiologie, Dynamki & Kinetik: Wirksamkeit & Sicherheit von Arzneimitteln Flashcards

1
Q

Zulassungsstudien: Anforderungen

A
  1. Erhöht: Anfoerungen an Studien, die vor der Zulassung durchgeführt werden mussten, wurden im Laufe der jahre deutlich höher, v.a. auch was die Sicherheit betrifft
    –> Entscheidender Wendepunkt in Deutschland und anderen Ländern war Contergan, welches zu entsprechenden Änderungen im Arzneimittelgesetz geführt hat (Contergan führte zu Fällen von Phokomelie und sost. Fehlbildungen)
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2
Q

Contergan (Thalidomid): Konsequenzen

A
  1. erhöhtes Bewusstsein: für Fragen der Arzneimittelsicherheit
  2. Entwicklung/ Etablierung: von Spontanmeldesystemen
  3. Veränderung der Gesetzgebung: zusätzlicher Fokus auf Arzneimittelsicherheit (neben der Effektivität) im Zulassungsprozess (s. AMG-Novelle 1976)
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3
Q

Studien vor der Zulassung: Welche Programme gibt es?

A
  1. Präklinisches Entwicklungsprogramm
  2. Klinische Prüfung:
    a) Phase 0
    b) Phase 1
    c) Phase 2
    d) Phase 3
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4
Q

Studien vor der Zulassung: Präklinisches Entwicklungsprogramm

A
  1. Zellkulturen & Tiere: Untersuchung möglicher schädlicher Wirkungen an Zellkulturen und später auch in Tierversuchen.
  2. Vorschrift: Nur dann, wenn ein Stoff alle vorgeschriebenen vorklinischen Versuche bestanden hat, darf er auch an Menschen erprobt werden, Dazu muss er sich vor allem in Tierbersuchen als unbedenklich erwiesen haben
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5
Q

Studien vor der Zulassung: Klinische Prüfung/ Studien

A

Studien am Menschen, die in Phasen unterteilt sind. vorzeitiger Abbruch, falls Bedenken bzgl. Sicherheit oder Wirksamkeit bestehen

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6
Q

Studien vor der Zulassung: Klinische Studien - Phasen

A

Phase 0: Voruntersuchungen zur Pharmakokinetik (gestzich nicht vorgeschrieben)

Phase 1: Ca. 30 - 50 gesunde Freiwillige, Sicherheit und Verträglichkeit, Pharmakokinetik/ -dynamik

Phase 2: Ca. 200-500 Patienten, erste Daten zur Wirksamkeit und Sicherehit, Dosisfindung

Phase 3: 1000-5000 Patienten, randomisierte-kontrollierte Studie zur Wirksamkeit und Sicherheit

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7
Q

Studien vor der Zulassung: Klinische Studien - Phase 3

A

Design: Randomisiert-kontrollierte Studie (RCT) i.d.R. doppelblind
s.F.42

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8
Q

Limitationen von klinischen Studien vor der Zulassung: Die “Five too´s”

A
  1. Too few
  2. too simple
  3. too narrow
  4. too median-aged
  5. too brief
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9
Q

Limitationen von klinischen Studien vor der Zulassung: 1. too few

A

Studien erreichen oft nicht die Erforderliche Fallzahl um seltene Nebenwirkungen in randomisiert-kontrollierten Studien zu erkennen
s.F. 44

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10
Q

Limitationen von klinischen Studien vor der Zulassung: too simple, too median-aged, too narrow: Realität nach der Zulassung

A

Realität nach der Zulassung ist i.d.R.:
Anwendung ggf. nicht wie in den Zulassungsstudien untersucht:

  1. Andere Indikation
  2. Anwedung trotz Kontraindikation
  3. Interaktion mit anderen Arzneimitteln / Nahrungsmitteln
  4. Überdosierung/ Unterdosierung
  5. Vorliegen von Komorbiditäten

für weiteres Beispiel s.F. 47/48

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11
Q

Limitationen von klinischen Studien vor der Zulassung: too simple, too median-aged, too narrow: Beispiel - Parkinson

A
  1. Therapie u.a. mit L-Dopa: Freiverkäufliche Magensäureblocker können die
    Verfügbarkeit und damit die Wirksamkeit von L-Dopa
    deutlich reduzieren; die in den klinischen Studien
    erprobte Dosis ist dann nicht ausreichend.
  2. Therapie u.a. mit Bromocriptin (anticholinerge
    Wirkung): Falls gleichzeitige Gabe mit anderen
    Arzneimitteln mit anticholinergen Effekten (z.B.
    trizyklische Antidepressiva) schwere Nebenwirkungen
    möglich (z.B. Delirium). Depression häufige
    Begleiterkrankung bei Parkison.
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12
Q

Limitationen von klinischen Studien vor der Zulassung: to brief

A

Nachbeobachtungszeiten sind oft zu kurz
s.F. 49/50
z.B.: kombinierte hormonbehandlung nach Brustkrebs doch effektiver oder Valprionsäure an Schwangere verschrieben

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13
Q

Komplementärmedizin: Welche Anforderungen für die Zulassung von Arzneimittel aus dem Bereich Komplementärmedizin?

A
  1. Komplementärmedizin: sind besondere Therapierichtungen und tradtionelle Arzneimittel wie..
    a) Pflanzliche Arzneimittel
    b) Homöopathische Mittel
    c) Anthroposophische Mittel
  2. Zulassungsverfahren: diese Präparate durchlaufen nicht das strenge Zulassungsverfahren für Arzneimittel:
    a) keine Wirksamkeitsnachweise mittel RCT
    b) Sicherheit und pharmazeutische Qualität ist nachzuweisen
  3. Nahrungsergänzungsmittel: zählen zu den Lebensmitteln (keine besondere Zulassung oder Registrierung)
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14
Q

Studien nach der Zulassung: Post-authorization safety Studien

A

werden nach der Zulassung druchgeführt, um die Wirkung und Sicherheit der Arzneimittel in ver. Personengruppen und die Langzeitsicherheit zu untersuchen
–> Pharmakoepidemiologische Studien

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15
Q

Pharmakoepidemiologie: Definition

A

Die Untersuchung des Gebrauchts und der (erwünschten und unerwünschten) Effekte von Arzneimitteln bei einer großen Anzahl an Menschen

–> Anders als bei Phase 3 - Studien handelt es sich hier nicht um randomisierte-kontrollierte Studien, sondern um Beobachtungsstudien

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16
Q

Pharmakoepidemiologie: Beobachtungsstudien - Vor- und Nachteile

A
  1. Vorteil: Sie sind dringend notwendig
  2. Nachteil: sie sind deutlich fehleranfälliger als RCTs und müssen deshalb sorgfältig geplant und vorsichtig interpretiert werden
17
Q

Pharmakoepidemiologie: Probleme von Beobachtungsstudien

A
  1. Selektionsbias: Gruppen oftmals nicht vergleichbar
  2. Missklassifikation: Art der Informationserfassung nicht immer optimal
  3. Confounding: Es können Störfaktoren vorliegen, sodass Unterschiede zwischen Gruppen verschleiert oder vorgetäuscht werden

–> Diese Fehlerquellen müssen bei der Planung, Druchführung und Interpretation pharmakoepidemiologischer Stuiden so gut es geht berücksichtigt werden. auch ein kritischer Umgang mit journalistischen Meldungen ist notwendig

18
Q

Medikamentöse Schmerztherapie: WHO-Stufenschema der Schmerztherapie

A
  1. Nicht-opiodanalgetika (+- Nicht-opioid-Analgetika, Begleitmedikamente, Untersützende Maßnahmen)
  2. Schwache Opioidanalgetika (+- Nicht-opioidanalgetika, Begleitmedikation, untersützende Maßnahmen)
  3. Starke Opioidanalgetika (+- Begleitmedikation & Untersützende Maßnahmen)
19
Q

Medikamentöse Schmerztherapie: WHO-Stufenschema der Schmerztherapie: 1. Nicht-Opioidanalgetika - Welche gibt es?

A
  1. Acetylsalicylsäure
  2. Diclofenac
  3. Ibuprofen
  4. Naproxen
  5. paracetamol
20
Q

Medikamentöse Schmerztherapie: WHO-Stufenschema der Schmerztherapie: 2. Schwache Opiodanalgetika - Welche gibt es?

A
  1. Dextropropoxyphen
  2. Dihydrocodein
  3. Tramadol
  4. Tilidion (mit Naloxon)
21
Q

Medikamentöse Schmerztherapie: WHO-Stufenschema der Schmerztherapie: 3. Starke Opioidanalgetika- Welche gibt es?

A
  1. Morphin
  2. Oxycodon
  3. Fentanyl
  4. Buprenorphin
22
Q

Medikamentöse Schmerztherapie: 1. Nicht-Opioidanalgetika - Wirkweise

A

Die meisten hemmen das Enzym Cyclogenase (COX 1 und/oder 2) und damit die Bildung von Prostaglandin (vermittelt Schmerz, Fieber und Entzündungsreaktionen)
–> daher sind viele nicht-opioid-Analgetika gleichzeitig fiebersenkend und entzündungshemmend

23
Q

Medikamentöse Schmerztherapie: 1. Nicht-Opioidanalgetika: Sonderfall Acetylsalicylsäure

A

Zusätzlich irreversible Hemmung der Thrombozytenaggregation (schon in niedriger Dosierung, Wirkdauer: 5-7 Tage): gewünschte Wirkung zur Prävention anch Herzinfarkt etc. ansonsten höhere Blutungsneigung oft unerwünscht

24
Q

Medikamentöse Schmerztherapie: 1. Nicht-Opioidanalgetika - Nebenwirkungen

A
  1. Magen und Niere: einige “saure” Verbindungen haben unerwünschte Wirkungen auf Niere und Magen
  2. kardiovaskuläre Nebenwirkungen:einuge nicht-opiod-Analgetika (“-coxibe”) haben (Seltene) schwere kardiovaskuläre Nebenwirkungen
  3. Paracetamol: in noramler Dosis/ gesunder Leber relativ sicher, bei Überdosis Gefahr der Leberschädigung
25
Q

Medikamentöse Schmerztherapie: Stufe 2/3 -Opioidanalgetika: Wirkweise

A

Reine oder partielle Agonisten an Opiodrezeptoren
Rezeptoren u.a. im Gehirn, im ZNS & im Darm

26
Q

Medikamentöse Schmerztherapie: Stufe 2/3 -Opioidanalgetika: Wirkstärken

A

unterschiedliche Wirkstärken gemessen in Morphinäquivalenten (Stufenschema WHO)

27
Q

Medikamentöse Schmerztherapie: Stufe 2/3 -Opioidanalgetika: Abhängigkeitpotenzial

A

u.a. Abhängig von Anflutungsgeschwindigkeit (Stuerung über Arzneiform,z.B.: niedriger bei retardierten Präparaten oder Pflastern: Thema Liberation)

28
Q

Medikamentöse Schmerztherapie: Stufe 2/3 -Opioidanalgetika: Missbrauchspotenzial

A
  1. Kombination mit Antagonisten: z.T. Kombination mit Antagonisten um Missbrauch zu verhindern –> z.B.: Tilidin + Maloxon: bei normaler Dosis ist Naloxon oral kaum bioverfügbar, bei zu hoher Dosis kommt es dann zur antagonistischen Wirkung s. Thema Absorption)
29
Q

Medikamentöse Schmerztherapie: Stufe 2/3 -Opioidanalgetika: Nebenwirkungen

A
  1. euphorisierend
  2. Atemdepression –> bei überdosis z.T. Lebensbedrohlich
  3. Hemmung der Darmmobilität –> z.T. gewünscht (Loperamid als Antidurchfallmittel)
30
Q

Weitere Arzneimittel, die in der Schmerztherapie eingesetzt werden

A
  1. Antidepressiva
  2. Antikonvusiva (Antiepileptika)
  3. Canabis/Cannabinoide
31
Q

Semaglutide (Ozempic): Arten & Wirkung/ Effekt

A
  1. Ursprüglich als Diabetestherapie entwickelt
  2. Wegovy: (höhere Dosis als Ozempic) mittlerweile Zulassung zur Therapie von Adipositas (BMI > 30, oder BMI > 27 + Begleiterkrankungen) d.h. keine Zulassung für Normalgewichtige
  3. Wirkung: Ahmt die Wirkung eines Darmhormons (Glucagon-like-Peptide 1(GLP1)) nach
    –> Beeinflussung der Insulin Glucagon-Ausschüttung
  4. Effekt: Verlangsamt so die Magenentleerung + Wirkung im Gehirn auf Hunger/ Appetitgefühl
32
Q

Semaglutide (Ozempic): Applikation & Nebenwirkungen/ Risiken

A
  1. Applikation: subkutan 1x wöchentlich
  2. Nebenwirkungen;
    a) Verstopfung
    b) Völlegefühl
    c) Übelkeit
    d) Müdigkeit
    e) Durchfall
    f) Bauchkrämpfe
  3. Risiken: Erhöhtes Risiko für Gallensteine und Schilddrüsenkrebs
    –> in Deutschland zum Teil Lieferengpässe für Ozempic (eig. keine Zulassung für Adipositas, doch wird es vermutlich oft anstatt des teureren Präparats Wegovy verordnet
33
Q

Weitere Arzneimittel, die in der Schmerztherapie eingesetzt werden: 1. Antidepressiva

A
  1. v.a. Amitriptylin
  2. Doxepin
  3. Clomipramin
  4. Imipramin (trizyklische Antidepressiva –> anticholinerge Wirkung s.Nebenwirkugen)
    –> niedrigere Dosis als bei der Behandlung einer Depression und v.a. bei neuropathischen Schmerzen (zu unterschieden von Gewebsschmerzen)
34
Q

Weitere Arzneimittel, die in der Schmerztherapie eingesetzt werden: 2. Anticovusiva (Antiepileptika)

A

Pregabalin: v.a. bei neuropathischen, einschließenden Schmerzen; u.a. auch bei Zosterschmerzen
–> Pregabalin wirkt auch psychotrop und hat daher Missbracuhspotenzial

35
Q

Weitere Arzneimittel, die in der Schmerztherapie eingesetzt werden: 3. Cannabis/ Cannabidoide

A
  1. Wirkung: Beeinflussen Schmerzwahrnehmung
  2. Einsatz: kommen nur zum Einsatz, wenn Standard-Schmerzntherapieutika nicht ausreichend wirken –> z.B.: bei therapierefraktären neuropathischen Schmerzen oder Tumorschmerzen, bei fortgeschrittenen MS-Patienten mit schmerzhaften Spastiken
  3. Nebenwirkungen: Zahlreiche Nebenwirkungen mi Gehirn: Benommenheit, Aufmerksamkeitsstörungen, Stimmungsschwankungen, Suchtentwicklung, substanzinduzierte Psychosen (sizoaffektiv)