Medizin: Grundlagen der somatischen Differenzialdiagnostik und klinischen Urteilsbildung 2 Flashcards
somatische Differnzialdiagnostik: Gliederung
- Anamnese und Explotation
- Körperliche Untersuchung (Neurostatus)
- Fragebogen / Paper & Pencil
- Standardisierte Testdiagnostik
- Non-invasive apparative Verfahren
- invasive (apparative) Verfahren
Somatische Differenzialdiagnostik: non-invasive apparative Verfahren - welche gibt es?
- Untraschall
- Stethoskop
- Reflexhammer
- Bildgebung des Gehirns:
a) MRT
b) CT
Somatische Differenzialdiagnostik: non-invasive apparative Verfahren - wie ließt man MRT und CT?
Als würde man das Gehirn von unten brachten. Die linke Seite ist also die rechte Seite von P. –> man spricht immer von P. aus, als in diesem Fall dann von der linken Seite
Somatische Differenzialdiagnostik: non-invasive apparative Verfahren - CT - Funktionsweise
- Datenerhenung: Ein ringförmiger, gegenüber der Röntgenröhre angeordeneter Detektorkranz misst die Abschwächung von Röntgenstrahlung durch das Gewebe in einer Vielzahl von Projektionen
- Datenverarbeitung: Die dabei gewonnenen Messwerte (Rohdaten) werden durch eine Fourier-Transformation in einen zweidimensionale Bildmatrix umgestzt und an unterschiedliche Medien (Monitor, Röntegenfilm, digital) ausgegeben
s.F. 11
Somatische Differenzialdiagnostik: non-invasive apparative Verfahren - CT -Wie werden die unterschiedlichen Absorptionsgrade angegeben?
In Houncefild-Einheiten (HE) - Willkürliche Skala:
1. Luft = -1000 HE
2. Wasser = 0 HE
3. Knochen = +800 bis +3000HE
–> Im CT-Bild kann man einen Ausschnitt dieser Skala (HE) frei wählen (definiert durch Zentrum und Breite). Dieser werden dann in Grauwerten dargestellt
Somatische Differenzialdiagnostik: non-invasive apparative Verfahren - CT - Schnittführung und Schnittdichte
- Schnittführung:
parallel zur Orbito-Meatal-Linie (OML) –> Einmal durch die Mitte der Augenhöhle und dann quer nach unten s.F. 12
–> dann geht man SChritt für Schritt höher - Schnittdichte:
a) hintere Schädelgrube: 5mm
b) supratentoriell: 10mm
Somatische Differenzialdiagnostik: non-invasive apparative Verfahren - CT - Was ist das Helle am Rand auf den CT-Bildern?
Das ist die untere Schädelbasis –> Hyperdensität
s.F. 13/14
Somatische Differenzialdiagnostik: non-invasive apparative Verfahren - Liquor-Farbe MRT vs. CT
Auf einem CT ist Liquor dunkel/Schwarz während bei einem MRT der Liqour hell/weiß ist
Somatische Differenzialdiagnostik: non-invasive apparative Verfahren - MRT - SChnittebenen
- Sagittal: Senkrechter Schnitt von hinten nach Forne
- Frontal: Schnkrechter Schnitt von rechts nach links
- Transversal/ axial: horizontaler Schnitt
s.F. 17
Somatische Differenzialdiagnostik: non-invasive apparative Verfahren - MRT - Physik: Eigenschaften Atomkerne
- Kernspin: Alle Atomkerne mit ungeraden Nukleonenzahl weisen eine Eigenrotation (Kernspin) auf
- Magnetischer Moment: Atomkerne tragen eine positive elektrische Ladung und besitzen durch den Kernspin auch einen magnetischen Moment
- Ausrichtung: Demzufolge richten sich die Kerne in einem Magnetfeld wie Kompassnadeln aus, woraus in der Summe eine Magnetisierung (Bo) resultiert
Somatische Differenzialdiagnostik: non-invasive apparative Verfahren - MRT - Physik: HF-Impuls
- Ausrichung: aus der Ausrichtung lassen sie sich durch einen elektromagnetischen Impuls (HF-Impuls) einer bestimmten Frequenz (Larmorfrequenz) auslenken, und nehmen dabei Energie auf
- Relaxation: nach Beendigung des HF-Impulses kehren die Kerne unter Abgabe der zuvor aufgenommenen Energie als elektromagnetisches Signal wieder in ihre energieärmere Ausgangssituation zurück
- Messung: Diese Signale können mittels Empfängerspulen gemessen und bezüglich der Intensität und Zeitkonstanten der Energieabstrahung erfasst werden
s.F. 22
Somatische Differenzialdiagnostik: non-invasive apparative Verfahren - MRT - T1 vs. T2
- T1: die longitudinale oder Spin-Gitter-Relaxation T1 liefert in T1-gewichteten Bildern eine gute anatomische Auflösung
- T2: die transversale oder Spin-Spin-Relaxation T2 stellt den unterschiedlichen Flüssigkeitsgehalt physiologischen und pathologischen Gewebes besonders kontrastreich dar
s.F. 23
Somatische Differenzialdiagnostik: invasive (apparative Verfahren): Diagnostisches Prozedere in der Medizin, bei welchen ein Eingriff in die körpleriche Unversehrtheit der zu untersuchenden Person nötig wird
z.B.: um
1. Organe/ Gefäße: Einblick in Organe oder Gefäße zu bekommen
- Gewebsmaterial oder -flüssigkeiten: entnehmen zu können
- Platzierung: von lokalen Kontrastmitteln oder Medikamenten oder Sonden
- Einbringen: von Materialien in Gewebe oder Gefäße
Somatische Differenzialdiagnostik: invasive (apparative Verfahren): welche gibt es?
- Endoskopie:
a) Koloskopie (Darmspiegelung)
b) Ösophagogastrouodenoskopie (Magenspiegelung) s.F. 26 - Sono-/Echograpfie
a) Amniozentese (Fruchtwasserpunktion) s.F. 27 - Koroarangiographie:
a) Herkathetheruntersuchung s.F. 28
4.Kathether-Angiographie (DSA):
a) digitale Subtraktionsangiografie (DSA) s.F. 30
b) Aneurysma Angiographie s.F. 32
- MR-Angiographie (MRA):
a) Magnetresonanz-Angiographie s.F. 31
Somatische Differenzialdiagnostik: invasive (apparative Verfahren): Interventionelle neuroradiologische Diagnostik - Aneurysma-Coiling (Katheter-Angiographie)
- Definition: minimalinvasives Verfahren zur behandlung von intrakraniellen Aneurysmen (Blutgefäßaussachungen im Gehirn)
- Zweck: Es wird ein Platin- oder Metallspirale in das Aneurysma eingeführt um es von innen heraus zu verschließen und somit das Risko einer Ruptur zu minimieren
- Vorgehen:
a) Spiralen einführen: durch eine Katheter werden Spiralen eingeführt, welche sich innerhalb des Aneurysmas aufwickeln und eine dichte Netzstruktur bilden
b) Blutgerinselbildung: die Spiralen fördern die blutgerinselbildung innerhalb des Aneurysamas was den Blutfluss stoppt und das Aneurysma verschließt
F.35/ 36
Somatische Differenzialdiagnostik: invasive (apparative Verfahren): Lumbalpunktion - Definition
Diagnostisches Prozedere in der Neurologie, bei welchem mittels einer Hohlnadel 10-20ml Nervenflüssigkeit (Liquor cerebrospinalis) aus dem Wirbelkanal auf Höhe der Lebenwirbelsäule (L3/L4 oder L4/L5) entnommen wird, i.d.R. zur Differenzialdiagnostik
Somatische Differenzialdiagnostik: invasive (apparative Verfahren): Lumbalpunktion - Anwendung
Zur Differenzialdognose von..
1. Multipler Sklerose (MS)
- entzündlichen Erkrnakungen des Gehirns (Enzephalitis) oder Hirnhäuten (Meningitis)
- Infektionskrankheiten (Borreliose, Frühsommer-Menino-Enzephalitis (FSME)…)
- Tumore des Gehirns und Rückenmarks
- Normaldruckhydrozephalus
Multiple Sklerose (MS/ Enzephalomyelitis disseminata) - Haupterkrankungsalter
junge Erwachsene –> Häufigkeit der Erkankung nimmt zu in den letzten Jahren
Multiple Sklerose (MS/ Enzephalomyelitis disseminata) - diagnostisches Prozedere und therapeutische Optionen
- Diagnostisches Prozedere: umfass alle Stufen von der Anamnese zum Neurostatus bis zur apparativen und invasiven Diagnostik
- Therapeutische Optionen: sind gut, die Krankheit ist gut behandelbar aber nicht heilbar
Multiple Sklerose (MS/ Enzephalomyelitis disseminata) - Hauptmerkmal
zumeist Schubförmig auftretende, entzündliche und überweigend chronische verlaufende Erkrankung des ZNS mit herdförmiger Auflösung der Markscheiden
–> die häufigste chronisch-entzündliche Erkrankung des ZNS
Multiple Sklerose (MS/ Enzephalomyelitis disseminata) - Epidemiologie
- kummulative Inzidenz: 18,2 : 100.000 GKV-Versicherte
- MS-Diagnoseprävalenz in Deutschland steigt kontinuierlich von 0.25% auf 0.32% (Zusachs: + 29%)
- Geschlechterbias: 24,1 (Frauen) : 11,7 (Männer) bei Neuerkrankugnen
- Peak der altersspezifischen Inzidenz: 25 bis 29 Jahre
–> Prädilektionsalter 20-40 Jahre s.F. 42
Multiple Sklerose (MS/ Enzephalomyelitis disseminata) - Ablauf der Diagnostik
- Anamnese/Exploration
- Neurostatus / körperliche Untersuchung
- Apparative Verfahren
Multiple Sklerose (MS/ Enzephalomyelitis disseminata) - Ablauf der Diagnostik: Apparative Verfahren
- EEG (s.F. 45/46)
- MRT
- Lumbalpunktion (nicht unbedingt notwendig für ein MS-Diagnostik)
Multiple Sklerose (MS/ Enzephalomyelitis disseminata) - Ablauf der Diagnostik: Apparative Verfahren: 1. EEG
- Hinweise auf Entmarkung im afferenten visuellen System (Neuritis N. optici, Retrobulbärneuritis)
- Akutes Stadium –> P100 Latenz erhöht
- Sichere MS in 81%, wahrscheinliche MS in 63% und mögliche MS in 45% mit Latenzverzögerung assoziiert
s.F. 47
Multiple Sklerose (MS/ Enzephalomyelitis disseminata) - Ablauf der Diagnostik: Apparative Verfahren: 2. MRT
Entzündungsprozesse im Gehirn sichtbar machen
s.F. 49
Multiple Sklerose (MS/ Enzephalomyelitis disseminata) - Symptomvielfalt der MS - wovon sind die Symptome abhängig?
- Verlaufsform
- Entzündungsstadium
Multiple Sklerose (MS/ Enzephalomyelitis disseminata) - Symptomvielfalt der MS
- Störungen des visuellen Systems: Optikusneuritis (Verschwommensehen bzw. Schleiersehen)
- Sensible Symptome: Kribbelparästhesien, Pelzigkeitsgefühl)
- Motorische Symptome: Gangstörung, Lähmung, Stüze
- Kleinhirnsympome: Intentionstremor, Sprechstörung (Dysarthrie)
- Hirnstammsymptome: Nystagmus, Doppelbilder, Augenmuskellähmung
- Schmerzen
- vegetative Funktionsstörungen: Blasenstörung, sexuelle Funktionsstörungen
- psychische und Konitive Störungen: starke kogntiive und körperluche Ermüdung (MS Fatigue), Depression, enuropsychologische Syndrome
Multiple Sklerose (MS/ Enzephalomyelitis disseminata) - Wahrscheinliche Ursache
- Autoimunerkrankung: welche zur Lokalen Störung der Blut-Hirnschranke führt ; ein bestimmter Rezeptor, welcher die Permiabilität von Gefäßen reguliert ist bei MS verändert, sodass ver. Proteine in die Zelle kommen
- T-Zellen: werden aktiviert und passieren die Blut-Hirn-Schranke und greifen im Gehirn fälschlicher Weise die Myelinscheide an
–> es kommt zur Autoimunreaktion und so zu den Enzündungen
s.F. 51
–> Frauen haben diese Protein öfter als Männer daher erkranken sie auch öfter
Multiple Sklerose (MS/ Enzephalomyelitis disseminata) - Wie sehen die Nerven aus?
- Myelinisierung ist beschädigt
- Die Muskelfasern sind offengelegt
s.F. 51
Multiple Sklerose (MS/ Enzephalomyelitis disseminata) - Epstein-Bar.Virus
Menschen die sich mit dem Epstein-Bar Virus infiziert haben, haben später eine höhere Wahrscheinlichkeit MS zu entwickeln
s.F. 52
–> kann so sein, muss aber nicht
Multiple Sklerose (MS/ Enzephalomyelitis disseminata) - Ablauf der Diagnostik: Apparative Verfahren: 3. Lumbalpunktion
- Man entnimmt Nervenlassen aus einem leerer Rückenmarkssack zwischen dem 4 und 5 Wirbel. Hier ist kein Rückenmark mehr
- Wichtig Diagnostik, welche von Quincke 1891 eingeführt wurde
Multiple Sklerose (MS/ Enzephalomyelitis disseminata) - Ablauf der Diagnostik: Apparative Verfahren: 3. Lumbalpunktion - Bewertung der Nervenwasseruntersuchung
- Kein MS-spezifischer Laborbefund: Es wird nur eine Entzündung im Gehrin angezeigt dieser Befund kann auch bei Enzephalitis/Meningitis bei viralen und bakteriellen Infektionen, Neuroborreliose, FSME, … rauskommen
- Messung von Albumin und Immunglobulinen (IgG): Liquor-/Serumquotienten sind erhöht –> lokale (autochthone) IgG-Produktion im Liquoraum (intathekal) –> Hinweis auf MS (noch mal nachlesen
- Banden (oligoklonale Banden) (OKB): intrathekales IgG liegt in Banden vor, wenn mind. 3 banden vorhanden sind, dann gibt es Entzündungsprozesse in Gehirn
s.F. 56
man verlgeich Blutflüssigkeit und Liqour
Take-Home-Message: Was ist Grundlage & Kernstück jeder Diagnostik/ klinischen Urteilsbildung?
Das Patient*innen und Angehöhrigengespräch und die Anamnese
Take-Home-Message: Anamnese - Funktion
Die Anamnese umfasst ver. Kategorien und dient zur Abgrenzung des aktuellen Beschwerdebildes und dessen Entwicklung von weiteren psychologischen und somatischen Einflussfaktoren
Take-Home-Message: Körperliche Untersuchung
Ist wesentlicher Teil der medizinischen Diagnostik und beeinflusst in oft handlungsleitender Weise die (neuro-)psychologische Diagnostik und Intervention/Therapie
Take-Home-Message: Wozu dienen Fragebögen/Paper & Pencil und Testdiagnostik?
u.a.
1. Dokumentationd es (neuro-)psychologischen Status/ Beschwerdebilds
2. zur Zufallskritischen Evaluation des Behandlungsverlaufs
Take-Home-Message: Was umfasst die apparative Diagnostik?
Ein weites Spektrum an (u.a. bildgebenden) Verfahren und Methoden zur somatischen Differenzialdiagnostik
Take-Home-Message: Was ist die invasive Diagnostik?
Sie ist ein Eingriff in die körperliche Unversehrheit der P. und dient zur somatischen Abklärung und Therapie von pathologischen Befunden
Somatische Differenzialdiagnostik: invasive (apparative Verfahren): Herzkatheteruntersuchung
Ein Katheter wird durch die Leiste oder das Handgelenk eingeführt und bis zur Koronaratherie vorgeschoben und mit Kontrastmittel im Röntgenbild sichbargemacht
–> Überprüfung ob es Verengungen gibt
Somatische Differenzialdiagnostik: invasive (apparative Verfahren): Digitale Subtraktionsangiografie (DSA)
- Ablauf: ein Katheter wird eingeführt und zu einer gewünschten Stelle verschoben, um Blutgefäße sichtbar zu machen
- Subtraktionstechnik: zuerst wird ein Basisbild ohne Kontrastmittel aufgenommen und dann eins mit –> durch die Subtraktion des Basisbildes von den Kontrastmittelbildern werden Knochen und Weichteile herausgearbeite
- Zweck: Diagnose und Bewertung von Gefäßerkrankungen, wie Aneurysmen, Trombosen, …
Somatische Differenzialdiagnostik: invasive (apparative Verfahren): Magnetresonanzangiographie
- Zweck: mittels MRT detalllierte Bilder von Blutgefäßen zu erzeugen und Gefäßerkrankungen zu erkennen
–> mit Kontrastmittel werden die Blutgefäße noch besser sichtbar gemacht
Somatische Differenzialdiagnostik: invasive (apparative Verfahren): Katheterangiographie
Allgemiener Begriff für Invasive Techniken, bei der ein Katheter durch eine Arterie eingeführt und Kontrastmittel in die Blutgefäße injiziert wird um Röntgenbilder zu erstellen