Klinische Pharmakologie: Medizinische Grundlagen und klinische Pharmakologie motorischer Störungen Flashcards
Arten Motorischer Störungen: 1. Neurologische Erkrankungen mit Störungen der Motorik/Bewegungsstörungen
- Periphere Nervenläsionen: mit neuromuskulären Erkrankungen; Polyneuropathien
- Störungen der Pyramidenbahn: führen zu Lähmungen (zentral: Hemiparese/Hemiplegie, Tetraparese) infolge von Schlaganfall, Tumor, Schädel-Hirn-Trauma
- Extrapyramidal-motorische Störungen: Schädigungen der Basalganglien (Nucleus caudatus, Putamenn, Globus pallidus), sowie funktionell: Nuclues subthalamicus und Substantia nigra
a) hypkinetische Störungen
b) hyperkinetische Störungen
Welche Arten von Motorischen Störungen/ Bewegungsstörungen gibt es?
- Neurologishe Erkrankungen mit Störungen der Motorik/ Bewegungsstörungen
- Orthopädische Erkankungen mit Bewegunsstörungen
- Andere Bewegungsstörungen
Arten motorischer Störungen: 2. Orthopädische Erkrankungen mit Bewegungsstörungen
- Muskuloskelettale Erkrankungen: Rückenschmerzen, Arthrose, Osteoporose, …
- Kontrakuren, Erkrankungen des Bandapparats, …
Arten motorischer Störungen: 3. Andere Bewegunsstörungen
- Psychische Erkrankungen: affektive Psychosen, Konversionsstörungen,…
- Latrogen: medikamnetöse induziert bspw. Neuroleptika führen zu tradive Dyskinesie
Arten motorischer Störungen: 3. Andere Bewegunsstörungen: Konversionsstörungen (Dissoziative Störungen der Bewegung und Empfindung)
- “Pseudoparesen”: plötzlich auftretende und dramatisch imponierende Störungen der Bewegung ohne objektiveierbare Ursachen
- Verlust der Bewegungsfähigkeit: zumieist vollständiger oder teilweiser Verlust der Bewegungsfähigkeit von Arm(en) oder Bein(en) bzw.Einzelgliedern
- “pseudoneurologische Symptomatik:
a) Ataxie
b) Apraxie
c) Akinesie
d) Aphonie
e) Dysarthrie
f) Dyskinesie (unangemessene Bewegungen)
g) Anfälle oder Lähmungen - “Ausdruckskrankheit”: ein auslösender Konflikt muss psychodiagnostisch eruierbar sein (Symptom als “Kompromisslösung”)
Arten Motorischer Störungen: 1. Neurologische Erkrankungen mit Störungen der Motorik/Bewegungsstörungen: Extrapyramidale Neurologische Störungen: Basalganglien - Anatomie
s.F. 9/10
Arten Motorischer Störungen: 1. Neurologische Erkrankungen mit Störungen der Motorik/Bewegungsstörungen: Extrapyramidale Neurologische Störungen: Beispiel für eine hypokinetische Störung
Morbus Parkinson (PD)
Arten Motorischer Störungen: 1. Neurologische Erkrankungen mit Störungen der Motorik/Bewegungsstörungen: Extrapyramidale Neurologische Störungen: Morbus Parkinson - Kardinalsymptome
- Akinese/ Hypokinese (Zustand der verminderte Bewegungsfähigkeit)
- Rigor: Widerstand bei passiver Bewegung der Gelenke
- Ruhetremor: Zittern wird stärker, wenn Körperteil in Ruhe ist,als wenn es bewegt wird
- posturale Instabilität
–> Wichtig: Für die Diagnose müssen nicht alle 4 Symptome vorhanden sein
Arten Motorischer Störungen: 1. Neurologische Erkrankungen mit Störungen der Motorik/Bewegungsstörungen: Extrapyramidale Neurologische Störungen: Morbus Parkinson - Akzessorische Symptome
- Muskelschmerzen
- Depressionen
- Hyposmie: Störung des Geruchsempfinden
- Neuropsycholigsche Dysfunktionen
- vegetative Störungen
Arten Motorischer Störungen: 1. Neurologische Erkrankungen mit Störungen der Motorik/Bewegungsstörungen: Extrapyramidale Neurologische Störungen: Morbus Parkinson - Verschiedene Arten des Parkinson Syndroms
- Idiopatisch
- Atypisch
- Symptomatisch
Arten Motorischer Störungen: 1. Neurologische Erkrankungen mit Störungen der Motorik/Bewegungsstörungen: Extrapyramidale Neurologische Störungen: Morbus Parkinson - 1. idiopatischer Parkinson
- Häufigkeit: 3/4 aller Parkionson Syndrome sind idiopathisch
- Ursache: unbekannt, idiopathisch = aus sich selbst herraus
- Formen:
a) Akinetisch-rigider Typ: Rigor und Akinese dominieren, kein/kaum Tremor
b) Tremordominanztyp: Tremor dominiert, kaum Akinese und Rigor
c) Äquivalenztyp: Akinese, Rigor und Tremor sind annähernd gleich ausgeprägt
Arten Motorischer Störungen: 1. Neurologische Erkrankungen mit Störungen der Motorik/Bewegungsstörungen: Extrapyramidale Neurologische Störungen: Morbus Parkinson - 2. Atypischer Parkinson
- Ein Parkinson mit noch zusätzlichen Symptomen (früher daher auch “Parkinson +” genannt)
- Multisystemathropie (MSA)
- progressive supranukleäre Blickparese (PSP)
- cortikobasale Degeneration (CBD)
- Demenz vom Lewy-Körper-Typ (DLB)
Arten Motorischer Störungen: 1. Neurologische Erkrankungen mit Störungen der Motorik/Bewegungsstörungen: Extrapyramidale Neurologische Störungen: Morbus Parkinson - 3. Symptomatisch
Ursache: den symptomatischen Parkinson kann man am einfachsten Behandeln in dem man die Ursache wegnimmt
1. medikamenteninduziert: bspw. durch Neuroleptika (Haldol), Antiemetika, Reserpin, ….
- Vaskulär: nach einem Schlaganfall, der Tremor kann behandelt werden kann i.d.R.
- toxininduziert: Methylakohol, CO, Mangan, MPTP, Pestizide
- Posttraumatisch: “dementia pugilistica”
MPTP-Modell des Morbus Parkinson (1-Methyl-4-Pheny-1,2,3,6-Tetrahydro-Pyridin)
s.F. 14/ 15
1. Blut-Hirn-Schranke: als lipophiles Molekül durchschreitet MPTP die Bluthirnschranke
- In Gehrin: wird es von dem Enzym Monoaminoxidase B (MAO-B) in das Kation MPP+ umgewandelt
- Durch den Dopamintransoporter DAT: dringt MPP+ in die präsynaptische Endigung der dopaminergen Zellen in der Substantia nigra pars compacta ein und blockiert dort die Atmunskette der Mitochondiren (–> Prozess ist irreversibel) indem die Elektronen Transportkette der Metochondiren blokiert wird (s.F. 16)
- Apoptose: dies führt zum Zelltod
Was ist Parkinson anatomisch gesehen?
Der Untergang von melaninhaltigen dopaminergen Zellen in der Substancia nigra pars compacta –> darduch hat man am Ende zu wenig Dopamin –> Dadruch entsteht eine Inbalance zu anderen Transmittern
Arten Motorischer Störungen: 1. Neurologische Erkrankungen mit Störungen der Motorik/Bewegungsstörungen: Extrapyramidale Neurologische Störungen: Morbus Parkinson - Epidemiologische Daten
- nach Morbus Alzheimer zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung
- 12.800 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland, ca. 150.000 - 200.000 Menschen betroffen
- Prävalenz ist altersabhängig:
a) 0.6% in der Gruppe der 65-69 Jährigen
b) 3.5% bei den 85-89 Jährigen
c) 10% sind jünger als 40 Jahre
4.Prävalenz in Nordeuropa/-amerika steigen
in Südeuropa, Afrika und Asien geringer
- Geschlechterverhältnis:
Männer > Frauen
Morbus Parkinson: Pathophysiologie
- Untergang von melaninhaltigen dopaminergen Zellen in der Substantia nigra pars compacta (s.F. 18) führt zu…
- Verminderte Dopamin-Synthese durch Mangel an Tyrosinhydroxylase, daher kommt es zu einer…
- Degeneration dopamingerger nigrostrialer Neurone, welche letztendlich zu einer…
- neurochemische Inbalance führt
Morbus Parkinson: Pathophysiologie - Sichtbarmachung: welche Arten der Sichtbarmachung gibt es?
- Immunhistochemische Färbung der Tyroson-Hydroxylase
- Haematoxylin-Eosin Färbung
- Immunhistochemische Färbung von alpha-Synuclein
Morbus Parkinson: Pathophysiologie - Sichtbarmachung: 1. Immunhistologische Färbung der Tyrosin-Hydroxylase
Immunhistochemische Färbung der Tyrosin-Hydroxylase: man erkennt die fortschreitende Depigmentierung in der Substancia nigra (SN) im Vergleich mit gesunden Kontrollen –> Man erkennt den seletkiven Verlust in der ventrolateralen substancia nigra (s.F. 19 Bild a)
Morbus Parkinson: Pathophysiologie - Sichtbarmachung: 2. Haematoxylin-Eosin-Färbung
Haematoxylin-Eosin Färbung der ventrolateralen SN mit normaler Verteilung von dopaminergen Neuronen lässt den starken Zellverlust erkennen (s.F. 19 Bild b-d)
Morbus Parkinson: Pathophysiologie - Sichtbarmachung: 3. Immunhistochemische Färbung von alpha-Synuclein
- alpha-Synuclein ist ein Protein, welches dafür sorgt, dass ver. Strukturen in der Zelle verklumpen und so das Dopamin zugrunde geht
- Intracytoplasmische Lewy-Körperchen (F. 20, Bild e,, noch mal nachlesen)
- diffuse, granuläre Ablagerungen von alpha-Synuclein (F. 20, Bild f,e)
- Ablagerungen in unterschiedlichen neuronalen und extrazellulärem alpha-Synuclein Strukturen (s.F. 20, Bild f)
- alpha-Synuclein-haltige kugelförmige Gebilde in Axonen (s.F. 20, Bild g)
Morbus Parkinson: Pathophysiologie - Stadien
Die fortschreitende alpha-Synuclein Aggregation in Parkinson-Patienten ohne Alzheimer Pathologie:
- Braak Stadium I/II: alpha-Synuclein in cholinergen und monoaminergen Neuronen des unteren Hirnstamms ud Bulbus olfactorius –> die Riechstörung geht den kognitiven Einschränkungen vorraus
- Braak Stadium III/IV: Infiltration in das Mittelhirn und basale Vorderhirn mit motorischen Symptomen eines Morbus Parkinson
- Braak Stadium V/VI: alpha-Synuclein in limbischen und neocortikalen Hirnregionen bei fortschreitendem Verlauf einer Parkinson-Erkrankung
s.F. 22
Morbus Parkinson: Pathophysiologie - Alpha-Synuclein - Mutation: Folgen in den Synapsen
- Störung der Lipidmembranen
- Reduktion der Dopaminvesikel: Alpha-Synuclein sort dafür, dass Dopamin nicht mehr in die Versikel eingelagert werden kann
- Dopaminfreisetzung ins Zytoplasma
- Erhöhung des oxydativen Stress –> zytotoxisch
s.F. 23
Morbus Parkinson: Pathophysiologie - Alpha-Synuclein - Mutation: Folgen im Darm
Alpha-Synuclein wird nicht nur im Gehirn gebildet, sondern ist auch in der Schleimhaut des Darms zu finden, daher haben Parkinson Patienten schon vor Ausbruch der Begegunsstörungen Verstopfungen s.F. 24
–> Es gibt Symptome die schon 30 - 35 Jahre vor der Bewegungsstörung erkennbar sind
Morbus Parkinson: Pathophysiologie - Verlauf der frühen Symptome vor der Bewegungsstörung
- Hyposmia 2 - 7 Jahre vor den motorische Symptomen (Richstörung, vermindertes Riechen)
- Depressionen: 3 -6 Jahre (bis zu 20) vor den motorischen Symptomen
- REM behavior disorder: 11- 12 Jahre (bis zu 20 Jahre) vor den motorischen Symptomen (Bewegungen der Träume werden im Schlaf umgesetzt)
- Verstopfung: 10-18 Jahre (bis zu 24 Jahre oder mehr) vor den motorischen Symptomen
s.F. 25
Morbus Parkinson: Pathophysiologie - Verlauf der betroffenen Hierareale
- Beginn im bulbus olfactorius und automic nerves
2.Aufsteigend in die caudal medulla (dorsaler motorischer nucleus des vagus nervs), reticuläre Formation und pons ( locus ceruleus)
- Dann werden das Mittelhirn, die substancia nigra (assoziert mit Parinson) und der cerebral cortex (assoziiert mit Demenz) involviert
s.F. 25
Morbus Parkinson: Pathophysiologie - Entwicklung der Prakinson-Krankheit - Phasen der Symptome
- Prodromale Phase
- Frühphase (Honeymoon)
- Intermediärphase
- Spätphase
s.F. 26
Morbus Parkinson: Pathophysiologie - Entwicklung der Prakinson-Krankheit - Phasen der Symptome: 1. Prodromale Phase
- Geruchsstörungen
- RBD (REM-Schlafstörung)
- Obstipation
- Depression
- weitere Symptome
s.F. 26
Morbus Parkinson: Pathophysiologie - Entwicklung der Prakinson-Krankheit - Phasen der Symptome: 2. Frühphase (Honeymoon)
- Bradykinese
- Rigor
- tremor
- Nichtmotorische Symptome
s.F. 26
Morbus Parkinson: Pathophysiologie - Entwicklung der Prakinson-Krankheit - Phasen der Symptome: 3. Intermediärphase
- Zunehmend behandelbare Komplikationen:
a) Zunehemde nicht motorische Symptone
b) Medikamentös induzierte Psychosen
c) Fluktuationen
d) Dyskinesien - Zunehmende doparesistente Symptome:
a) Gangstörungen
b) Dysarthrie (Artikulationsstörung)
c) Dyphagie (Schluckstörung)
d) Nichtmotorische, z.B.: kognitive Störungen
s.F. 26
Morbus Parkinson: Pathophysiologie - Entwicklung der Prakinson-Krankheit - Phasen der Symptome: 4. Spätphase
- Stürze
- Demenz
- Pflegebedürftigkeit
s.F. 26
Morbus Parkinson: Pathophysiologie - Basalganglienschleife was ist das? und welche Pfade gibt es?
- Basalganglienschleife: Ein Netzwerk von Hirnregionen, die wesentlich für die Regulation und Ausführung von Bewegungen verantwortlich sind
- Pfade:
a) Direkter Pfad
b) indirekter Pfad
Morbus Parkinson: Pathophysiologie - Basalganglienschleife: 1. Direkter Pfad
- GABAergen Medium spiny Neuronen (MSNs) des Striatums hemmen inhibitorischen Neurone des Substantia nirga pars reticulata und des internen Pallidiumsegmentes
- exzitatorische Aktivität des Thalamus auf den motorischen Cortex wird erhöht
–> Normalerweise erleitert diese Weg die Bewegung
s.F. 27
Morbus Parkinson: Pathophysiologie - Basalganglienschleife: 2. indirekter Pfad
- Medium Spiny Neuronen (MSN) des Striatums hemmen inhibitorische Neuronen des externen Pallidiumsegmentes
- Das führt zu einer Exzitation des Nucleus subthalamicus
- was wiederum zur verstärkten Hemmung inhibitorischer Neurone des internen Pallidiumsegmentes und der Substantia nigra pars reticulata auf den Thalamus
s.F. 27
–> Dieser Weg hemmt die Bewegung normalerweise
Morbus Parkinson: Pathophysiologie - Basalganglienschleife: Morbus Parkinson - Direkter Weg
- Direkter Weg: Der Dopamin-Mangel führt zu einer reduzierten Hemmung der GPi, was zu einer erhöhten Hemmung des Thalamus führt und somit Bewegungen erschwert s.F. 27
–> Dopamin führt normalerweise zur Stimulation der D1-Rezeptoren, der Dopaminmangel führt zu einer reduzierten Hemmung
Morbus Parkinson: Pharmakologische Theraprinzipien
Behandlung:
1. Acetylcholin hemmen –> Gleichgewicht durch Actlycolinhemmung
2. Dopamin hinzufügen –> Gleichgewicht durch Dopaminzufuhr (L-Dopa)
s.F. 28 (noch mal nachlesen)