Klinische Pharmakologie: Biologische Komponenten psychischer Störungen und Symptome und deren klinische Psychopharmakologie Flashcards
Welche Neuropsychatrischen Syndrome und welche Neurologischen Syndrome werden in der Vorlesung behandelt?
- Neuropsychiatrische Syndrome:
a) Unipolare Depression / Major Depressive Disorder (MDD)
b) Depression nach Schlaganfall (Post-Stroke Depression, PSD) - Neurologische Syndrome:
a) Bewegungsstörungen mit kognitiven Beeinträchtigungen
(i) mit hyperkinetischer Symptomatik: Morbus Huntington (HD)
(ii) mit hypokinetischer Symptomatik:Morbus Parkinson (PD)
b) Demenz, ibs. Demenz vom Alzheimertyous (AD)
Grundprinzipen psychischer Erkrankungen und deren Diagnose/Therapie: Hirnorganische Verursachung
- jede psychische Störung ist immer eine (hirn-)organische Störung
- Gesicherte spezifische hirnorganische Verursachung psychischer Symptome:
a) angeborene oder erworbene hirnorganische Erkrankung
b) akute oder chronische Einwirkung einer psychotropen Substanz auf das Gehirn - Vermutete spezifische hirnorganische Verursachung psychischer Symptome:
a) mutlimodale Verursachung
b) psychosomatische Interaktionen
Grundprinzipen psychischer Erkrankungen und deren Diagnose/Therapie: Definition Psychische Störung nach APA 2013
Eine psychische Störung ist ein Syndrom, welche charakterisiert ist durch klinisch signifikante Beeinträchtigungen in der Kognition, Emotionsregulation oder dem Verhalten eines Individuums welche eine Dysfunktion in der Psychologie, Biologie oder den Entwicklungsprozessen der unterliegenden mentalen Funktionen wiederspiegeln
Grundprinzipen psychischer Erkrankungen und deren Diagnose/Therapie: Syndrom
- Definition: Ein Syndrom ist eine Anhäufung einzelner Symptome
- Erkennen von Syndromen: Die Neuronale Grundlage und die Pharakologische/psychologische Beeinflussung kann man nicht erkennen, man muss bei der Verhaltensmanifestation anfangen –> diese muss zunächst richtig und adäquat beschrieben werden
MDD (major depressiv dissorder): Genom-Umwelt-Interkation
Das Genom führt über einen Epigenetischen Mechanismus zur MDD dieser wird durch Umwelteinflüsse beeinflusst, welche schützend oder schädlich sein können:
- Schützende Umwelteinflüsse:
a) Soziale Unterstützung
b) Coping
c) Sport - Aversive Umwelteinflüsse:
a) Pränatale Faktoren
b) Kindheitstraumata
c) Stress
d) Medizinische Erkankungen
e) Drogenmissbrauch
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MDD (major depressiv dissorder): Genom-Umwelt-Interkation: Auf welchen Leveln zeigt sich die MDD
- Verhaltens-level
- Gehirn-Netzwerk-level
- Molekulares level
MDD (major depressiv dissorder): Genom-Umwelt-Interkation: Einfluss der MDD auf das Verhaltens-level
- Affektive Symptome
- Kognitive Symptome
- Somatisch-vegetative Symptome
MDD (major depressiv dissorder): Genom-Umwelt-Interkation: Einfluss der MDD auf das Gehirn-Netzwerk-Level
- Regionales Gehirnvolumen
- Affektive-salience Kreislauf
- Default mode network
- Kognitive Kontrolle Kreislauf
MDD (major depressiv dissorder): Genom-Umwelt-Interkation: Einfluss der MDD auf das molekulare Level
- Nerotransmission
- Neuroplastzität
- Stress Hormone
- Entzündungen
MDD (major depressiv dissorder): Genom-Umwelt-Interkation: Wie können Gene epigenetisch verändert werden?
- “Writers”: Fügen an Histon Modifikation an
- “Erasers”: Entfernen Modifikation von Histon
- “Readers”: Binden an Histon-Modifikation und ändern Geaktivität/ Proteinsynthese
–> Dies findet alles auf der Ebene des Nukleosom statt
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MDD: Symotomatologie: Systematisierung von Verhaltensauffälligkeiten
- Inhibitorische Symptomkomplexe
- Disinhibitorische Symptomkomplexe
–> Achtung: kein Diagnoseschema, sondern etwas um Beobachtungen zu sortieren und ggf. Möglichkeiten der Intervention zu eroieren
MDD: Symotomatologie: Systematisierung von Verhaltensauffälligkeiten: 1. Inhibitorische Symptomkomplexe
überwigend reduzierte oder gehemmte Aktivitäten auf unterschiedlichen psychomotorischen, kognitiven und emotional-affektiven Verhaltensebenen
–> Pharakologische Aktivierung einer neurochemischen Imbalance
MDD: Symotomatologie: Systematisierung von Verhaltensauffälligkeiten: 2. Disinhibitorische Symptomkomplexe
überwiegend gesteigerte oder ungehemmte Aktivitäten auf unterschiedlichen psychomotorischen, kognitiven und emotional-affektiven Verhaltensebenen
–> pharmakologische Hemmung einer neuro-chemischen Imbalance
MDD: Symotomatologie: Inhibitorischer Komplex und disinhibitorischer Komplex - auf welchen Ebenen lassen sie sich beschreiben?
- Motorisch
- sensorisch-perzeptiv
- emotional-affektiv
- Behavioral
- kognitiv
- biozyklisch
MDD: Symotomatologie: Inhibitorischer Komplex: Motorisch
- motorische Verlangsamung
- Sprechverarmung
- Verarmung in Gestik und Mimik
- Verarmung der Motorik
MDD: Symotomatologie: Inhibitorischer Komplex: Sensorisch-perzeptiv
- mangelnde Reagibilität auf Umgebungsreize
- Ausbledung, Nichtwahnehmung von Sinnesreizen
MDD: Symotomatologie: Inhibitorischer Komplex: Emotional-affektiv
- depressive Grundstimmung
- synthyme Wahnvorstellungen (Verarmung, Verlust)
- geringes Selbstwertgefühl, Selbstablehnung
- emotionale Indifferenz, “Gefühllosigkeit”
- Apathie, Abulie
MDD: Symotomatologie: Disinhibitorischer Komplex: Motorisch
- Hyperaktivität, motorische Unruhe
- gesteigerte Sprechaktivität
- nonverbale Hyperexpressivität
- Utilisationsverhalten, Echopraxie
MDD: Symotomatologie: Disinhibitorischer Komplex: sensorisch-perzeptiv
- Halluzinationen: visuell, auditiv, taktil-kineastetisch
- veränderte Wahrnhemung: Konstanz, Form, Größe, .. Metamorphopsien
MDD: Symotomatologie: Disinhibitorischer Komplex: Emotional-Affektiv
- manische, euphorische Grundstimmung
- paranoide Wahnvorstellungen
- Selbstüberschätzung & Größenwahn
- Aggressionsausbrücje & gesteigerte Aggresivität
- affektive Instabilität, “Affektinkontinenz”
6.pathologisches Lachen und Weinen
MDD: Symotomatologie: Inhibitorischer Komplex: Behavioral
- Appetit- und Gewichtsverlust
- Energie- und Interessensverlust
- sozialer Rückzug
MDD: Symotomatologie: Inhibitorischer Komplex: Kognitiv
- verminderte Ansprechbarkeit
- Entscheidungsunfähigkeit, reduzierte Planungs- und Handlungsfähigkeit, reduzierte Gedächtnisleistung
- Reduzierte Konzentrations- und Aufmerksamkeitsleistungen
MDD: Symotomatologie: Inhibitorischer Komplex: Biozyklisch
- Schlafstörungen: fühmorgendliches Erwachen, Ein- und Durchschlafstörungen
- Müdigkeit
MDD: Symotomatologie: Disinhibitorischer Komplex: behavioral
- Hyperphagie, orales Explorationsverhalten
- Hypersexualität, ungerichtete Aktivitätssteigerung
- Distanzlosigkeit, Nichtbeachtung sozialer Konventionen
MDD: Symotomatologie: Disinhibitorischer Komplex: kognitiv
- verstärke Ablenkbarkeit
- Ideenflucht, Perserverationen, Regelbrüche, assoziative Lockerung
- Reduzierte Fehlerkontrolle
MDD: Symotomatologie: Disinhibitorischer Komplex: Biozyklisch
- vermindertes Schlfbedürfnis
- rezidivierende Hypersomnie
MDD: Symotomatologie: Disinhibitorischer Komplex: Wie kommte es auf neuronaler Ebene zur inadäquaten Reizwahnhemungen und Bedeutungszuschreibungen?
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1. Auslöser: können z.B.: sein, frontotemporale Dysfunktion, Genetik, Stress oder Drogen
- Dopaminerge Synapse im Striatum: hat eine erhöhte Dopaminfreisetung –> Das Dopamin dockt an der postsynaptischen Seite an die D2-Rezeptoren an
- Aberrante Salienz: Es kommt uu einer aberranten Salienz und so zu indadäquaten Reizwahnehumgen und Bedeutungszuschreibungen –> Psychose
MDD: Pharmakologische Grundlagen: Disinhibitorischer Komplex: Wie funktioniert das Antipsychotikum?
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Das Patipsychotikum blockiert die D2-Rezeptoren der dopaminergen Synpasen im Striatum, sodass das erhöht ausgeschüttete Dopamin nicht mehr andocken kann
–> dies verringert aberrante Salienz und die Pschose nimmt ab
MDD: Pharmakologische Grundlagen: Inhibitorischer Komplex: Wirkmechanismen der Pharamkotherapie inhibitorischer Syndrome (insbesondere der emotional-affektiven)
- Hemmung der präsynaptischen Wideraufnahme von Neurotransmittern
- Hemmung der präsynaptischen Autorezeptoren
- Hemmung des Monoamin-Metabolismus (MAo-Inhibitoren)
- Gabe von Präkursoren: Vorstufen der Neurotransmitter
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–> Bei inhibitorischen Symptomen kommt zu wenig von dem Transmitter an, daher werden auf der postsynaptischen Seite mehr Rezeptoren gebildet. Durch die Wiederaufnahmehemmer (TZA, SSRI, SSNRI) normalisiert sich die Zahl der Rezeptoren bzw. die Rezeptorenempfindlichkeit wieder
–> Generell gilt, dass bei inhibitorisches Symptomen es viel mehr Möglichkeiten gibt einzugreifen, es jedoch auch viel Komplexer und schwere ist als bei disinhibitorischen Symptomen
Neuropsychiatrisches Syndrom: MDD nach DSM-5: Diagnose einer schweren Depressiven Störung
Zur Diagnose einer schweren Depression müssen größer/gleich 5 der folgenden Punkte in der selben 2-Wöchigen Periode fast jeden Tag auftreten und einer von diesen muss depressive Stimmung oder Verlust von Interessen/ Freude sein:
- Depressive Stimmug fast den ganzen Tag
- deutlich vermindertes Interesse oder Freude an allen/ fast allen Aktivitäten für die meiste Zeit des Tages
- Signifikante Gewichtszu- oder abnahme oder verminderter/ gesteigerte Appetit
- Insomnia oder Hyersomnie
- Von adneren beobachtete psychomotirsche Unruhe/ Retardierung
- Müdigkeit/ Antriebslosigkeit
- Gefühl der Wertlosigkeit oder übermäßige / unangemesse Schuldgefühle
- Verminderte Fähigkeit zu denken oder sich zu konzentrieten / Unentschlossenheit
- Wiederkehrende Gedanken an Tod/ Selbstmord, Selbstmordversuche oder einen bestimmten Plan, um selsbtmord zu begehen
Neuropsychiatrisches Syndrom: MDD nach DSM-5: Diagnose einer anhaltenden depressiven Störung
Für die Diagnose einer anhaltenden depressiven Störung müpssen die P. eine depressive Stimmung die meisten Zeit des Tages pber mehrere Tage für größer/gleich 2 Jahre aufweisen zzgl. größer/gleich 2 der folgenden Symptome
- Geringer Appetit oder übermäßiges Essen
- Insomnie oder hypersomnie
- weniger Energie/ Müdigkeit
- Geringes Selbstvertrauen
- Konzentrationsstörungen / Schwierigkeiten Entscheidungen zu fällen
- Gefühl der Hoffnungslosigkeit
Neuropsychiatrisches Syndrom: MDD - Epidemiologie im Europäischem Vergleich
Deutschland ist im EU-Vergleich am oberen Ende in jeder Altersgruppe sowie bei leichten Depressionen, außer im Alter über 65 Jahre hier liegt Deutschland im unteren Bereich
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Neuropsychiatrisches Syndrom: MDD - Epidemiologie COVID 19
- Erwachsene: Nach dem Lockdowm haben Depressionen in jeder Altersgruppe zugenommen
s.F. 24 - Kinder: Bei Kindern war auch ein leichter Anstieg zu vermerken, die Diagnose einer Depression ist bei Kindern jedoch noch mal schwieriger da sie oft somatische Symptome berichten s.F. 25
Neuropsychiatrisches Syndrom: MDD - Epidemiologie-gesellschaftsökonomische Kosten
Depression hat die höchsten gesellschaftsökonomischen Kosten von allen Erkrankungen des Gehirn europaweit s.F. 27/28
und hohe idirekte Kosten
Neuropsychiatrisches Syndrom: MDD - Pathophysiologie
- Signale & Symptome: Veränderungen in dem Verhalten, Kongitionen und Emotionen
- Veränderungen im ZNS:
a) Veränderte Neurotransmission
b) Reduzierte Plastizität und behinderte Neurogenese
c) Veränderte Konektivität
d) Kleinere Regionale Hirnvolumen
e) Neuroentzündungen
Neuropsychiatrisches Syndrom: MDD - Pathophysiologie: In welchen Regionen haben Patienten mit MDD geringeres Volumen als eine gesunde Kontrollgruppe?
- Thalamus: ca. -6%
- Frontal lobe: ca. -4%
- Orbitofrontaler Kortex: ca. -7%
- Gyrus rectus: ca. -16%
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