Persönlichkeitsstörungen Flashcards

1
Q

Persönlichkeit: Definition (Dittmann)

A

Gesamtheit der psychischen Eigenschaften und der Verhaltensweisen eines Menschen, die zumindest eine lange Zeit weitgehend stabil sind.
Sie geben einem Menschen eine eigene, charakteristische und unverwechselbare Identität.

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2
Q

Persönlichkeitsstörungen: Definition

A
  • Funktionsstörungen des Selbst und/oder der interpersonellen Beziehungsgestaltung, die über einen längeren Zeitraum (z.B. zwei Jahre oder mehr) andauern.
  • Extreme Ausprägungen von bestimmten
    Persönlichkeitszügen des Big Five Modells
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3
Q

Wieso gibt es eine Neukonzeptionierung der Persönlichkeitsstörungen?

A
  • Negative Konnotationen zu den Störungen (z.b Psychopathie)
  • ICD-10 beruhte auf der kategorialen Klassifikation von mehreren verschiedenen Persönlichkeitsstörungen, obwohl nur die Borderline-Stö empirische Grundlagen hat
  • Existenz anderer separater
    Persönlichkeitsstörungen: weiterhin wissenschaftlich umstritten–> stellt die Validität eines kategorialen diagnostischen Klassifikationskonzeptes in Frage
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4
Q

Persönlichkeitsstörungen: Das aktuelle Diagnosesystem der GCPN

A
  • dimensionale Klassifikation
  • Anfang des diagnostischen Prozesses:”liegt eine Persönlichkeitsstö vor – ja oder nein?”; KEINE weitere kategoriale Einstufung
  • Wenn Merkmale einer Persönlichkeitsstö erfüllt: dann drei Schweregraden
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5
Q

Persönlichkeitsstörungen: Bestimmung des Schweregrades

A

Beachtung von:

  • In welchem Ausmass liegen Funktionsbe-einträchtigungen des Selbst und der interpersonellen Beziehungen vor?
  • Welche Symptome zeigen sich auf emotionaler, kognitiver und verhaltensbezogener Ebene?
  • Sind die Beeinträchtigungen auf psychosozialer Ebene situationsgebunden oder generalisiert?
  • Stellt der Betroffene eine Gefahr für sich selbst/andere dar?
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6
Q

Persönlichkeitsstörungen: 3 Schweregrade (ICD-11)

A
  • leichte Persönlichkeitsstörung
  • mittelgradige Persönlichkeitsstörung
  • schwere Persönlichkeitsstörung
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7
Q

Persönlichkeitsstörungen: leichte Persönlichkeitsstörung (1/3 Schweregrad)

A
  • betrifft einige (nicht alle) spezifische Bereiche der Selbstfunktion und der interpersonellen Funktion.
  • Probleme in vielen (nicht alle!) zwischenmenschlichen Beziehungen und/oder in der Erfüllung der erwarteten beruflichen und sozialen Rollen
  • kein erheblichen Schaden, ABER erheblichen Belastung/Beeinträchtigung in einzelne/mehrere Bereiche
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8
Q

Persönlichkeitsstörungen: mittelgradige Persönlichkeitsstörung (2/3 Schweregrad)

A
  • Betrifft mehrere Bereiche der Persönlichkeitsfunktion (z.B. Identität oder Selbstbewusstsein, Fähigkeit intime Bezieh. aufzubauen, Fähigkeit Impulse zu kontrollieren und Verhalten zu modulieren
  • Probleme in den meisten zwischenmenschlichen Beziehungen
  • Beziehungen sind durch Konflikte, Vermeidung, Rückzug oder extreme Abhängigkeit gekennzeichnet
  • Spezifische Erscheinungsformen von mittlerer Schwere
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9
Q

Persönlichkeitsstörungen: schwere Persönlichkeitsstörung (3/3 Schweregrad)

A
  • schwere Störungen in der Selbstfunktion (z.B. Selbstgefühl so instabil, dass man nicht weiß wer man ist)
  • Selbstverachtung/grossartiges bis hoch exzentrisches Selbstbild
  • Schwierigkeiten in alle Beziehungen, wegen Funktionsbeeinträchtigungen im zwischenmenschlichen Bereich
  • Fähigkeit und Bereitschaft, die erwarteten sozialen und beruflichen Rollen zu erfüllen fehlt/sind beeinträchtigt
  • Schädigung der eigenen Person oder anderer + schweren Beeinträchtigungen in (fast) allen Lebensbereichen
  • ausgeprägtem Leiden oder mit völliger Gleichgültigkeit der sozialen Welt gegenüber
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10
Q

Persönlichkeitsstörungen: Persönlichkeitsmuster/-domänen - Definition

A

Art und Weise wie sich eine Persönlichkeitsstörung (traits) spezifisch äussert
= Persönlichkeitsdomäne, Persönlichkeitsfacetten

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11
Q

Persönlichkeitsstörungen: Fünf Persönlichkeitsdomänen

A

A) Negative Affektivität
- negative Emotionen, emotionale Labilität, geringes Selbstvertrauen, Pessimismus, …

B) Enthemmung
- impulsives, wenig planerisch, rücksichtloses Verhalten, Verantwortungslosigkeit, …

C) Dissozialität
- Egozentrismus, manipulatives Verhalten, Mangel an Empathie, Aggressivität, …

D) Zwanghaftigkeit
- perfektionistischer+zögerlicher Verhalten, überzogene Ordentlichkeit, Eigensinn, …

E) Distanziertheit
- sozialer Rückzug, mangelnde Selbstbehau-ptung, eingeschränkte Affektivität, Freudlos.

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12
Q

Persönlichkeitsstö.: Nützlichkeit / Ziel der Persönlichkeitsdomänen

A
  • dienen der Beschreibung der zugrunde- liegenden Persönlichkeitsstruktur+ definieren keine spezifischen Störungsbilder
  • werden jeweils in ihrer Ausprägung eingeschätzt, so dass ein Profil entsteht
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13
Q

Persönlichkeitsstörungen: Merkmale

A
  • Funktionsstörungen des Selbst (Aspekte der Identität, Selbstwert, Selbstregulation), welche über einen längeren Zeitraum (z.B. zwei Jahre oder mehr) andauern und/oder
  • Funktionsstörungen in der zwischenmenschlichen Beziehungs-gestaltung, welche über einen längeren Zeitraum (=>2 Jahre) andauern
  • Dysfunkti Kognitionen, dysfunkti emotionale Erfahrungen, dysfunkti emotionaler Ausdruck dysfunktionales Verhalten.
  • tritt in mehreren persönlichen und sozialen Situationen auf
  • Die störungsbezogenen Verhaltensmuster sind entwicklungsmässig unangemessen.
  • Die störungsbezogenen Verhaltensmuster sind nicht primär durch soziale oder kulturelle Faktoren, einschliesslich gesellschaftspolitische Konflikte, erklärbar.
  • -> Beeinträchtigungen
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14
Q

Persönlichkeitsstörungen: Merkmale

A
  • Manifestation: meist in der Adoleszenz
  • Diagnose vor Abschluss der Pubertät ist problematisch (Persönlichkeit entwickelt sich bis ins junge Erwachsenalter)
  • unflexible, dysfunktionale Muster von Kognitionen, Emotionen und Verhalten zeigen nur eine mässige Stabilität auf
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15
Q

Persönlichkeitsstörungen: Unterschiede ICD-11

A
  • beschränkt sich auf eine einzige Störungskategorie, nämlich die
    Entscheidung, ob Betroffene die allgemeinen Merkmale einer Persönlichkeitsstörung erfüllen, oder nicht
  • verzichtet auf aufgeführten narzisstischen und schizotypen Persönlichkeitsstörungen
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16
Q

Borderline-Persönlichkeitsstörung: Merkmale

A
  • Ein Muster instabiler, intensiver und konflikthafter zwischenmenschlicher Bezie.
  • Wunsch + Angst vor Nähe+Intimität
  • Verzweifelte Bemühungen reales oder imaginäres Verlassenwerden zu vermeiden.
  • Identitätsstörungen, im Sinne eines anhaltend instabilen Selbstbildes oder einer instabilen Selbstwahrnehmung (Selbsthass,…)
  • Emotionale Instabilität aufgrund ausgeprägter Reagibilität der Stimmung.
  • Unangemessene, intensive Wut und Schwierigkeiten diese Emotionen zu kontrollieren.
  • Eine hohe Impulsivität und eine Tendenz zu voreiligem Handeln und potenziell selbstschädigenden Verhaltensweisen während negativen Affektzuständen (Glücksspiele, Essanfälle, Substanz-missbrauch, risikoreiches Sexualverhalten,
    Suizidversuche/ -drohungen, schneiden,…)
  • Episoden der Selbstverletzung.
  • Chronisches Gefühl der Leere.
  • Vorübergehende dissoziative Symptome oder psychotische Merkmale in Situationen hoher affektiver Erregung.
17
Q

Borderline-Persönlichkeitsstörung: Ziel des selbstverletzendes Verhalten

A
  • bis zu 70% der Betroffene
  • sich schneiden
  • ->kurzen Auflösung der inneren Anspannung und Unruhe
  • ->Gefühl sich wieder selbst fühlen zu können
18
Q

Borderline-Persönlichkeitsstörung: Warum sind Beziehungen für Betroffene schwierig?

A
  • Abgrenzungsversuche des Gegenübers werden von Betroffenen oft als kategorische Ablehnung interpretiert –>Wut
  • Neigung Menschen in ihrer Umgebung gegeneinander auszuspielen
  • unklare Situationen des Alltags bereiten grosse Mühe und durch ihr hohes Erregungsniveau reagieren sie häufig mit
    unangemessenen Gefühlen und Verhaltensweisen.
  • Lebensereignisse (z.B. Trennung), führen in der Regel zu heftigen emotionalen Reaktionen+unkontrollierbarem Zorn, häufig
    gefolgt von Scham und Schuldgefühlen.
  • Distanzlosigkeit gegenüber Fremden und regelloses Auswahlverhalten können zu einem häufigen Wechsel der Sexualpartner führen
  • Aktivierung sich widersprechender Grundannahmen und Schemata
19
Q

Borderline-Persönlichkeitsstörung: Verlauf

A
  • Zsmhang zwischen traumatischen biograf.
    Erfahrungen und der Entwicklung einer Borderline-Persönlichkeitsstörung
  • Entw. erfolgversprechende Interventionen
  • etwa die Hälfte der Betroffenen nach etwa zehn Jahren die Merkmale einer Borderline-Persönlichkeitsstörung nicht mehr vollständig erfüllen
  • überdurchschnittlich hohe Suizidrate: 4-10%
    –> Risiko im jungen Erwachsenenalter am höchsten und nimmt dann allmählich mit fortschreitendem Alter ab.
20
Q

Borderline-Persönlichkeitsstörung: Unterschiede DSM-5

A

A) Führt:
- suizidale Handlungen, Suiziddrohungen oder -andeutungen und
- beim Kriterium der intensiven, aber instabilen Beziehungen den häufigen Wechsel zwischen extremer Idealisierung und Entwertung
auf, die im ICD-11 nicht erwähnt werden

B) Impulsivität in mindestens zwei potenziell selbstschädigenden Bereichen