Disruptive und dissoziale Störungen Flashcards
Disruptive und dissoziale Störungen: Definition
Sind durch anhaltende Verhaltensprobleme gekennzeichnet (die häufig in der Kindheit auftreten), die von ausgesprochen und anhaltend trotzigen, ungehorsamen, provokativen oder gehässigen (d.h. disruptiven) Verhaltensweisen bis zu denen reichen, welche die Grundrechte anderer oder altersgemässe gesellschaftliche Normen, Regeln, oder Gesetze (dissozial) verletzen.
Die zwei Störungen der Gruppierung ‘Disruptive und dissoziale Störungen’
A) Störung mit oppositionellem Trotzverhalten
B) Störung des Sozialverhaltens
Merkmale der beide Störungen in der Gruppierung Disruptive und dissoziale Störungen
- Mangel an Reue oder Schuldbewusstsein
- Gefühlskälte oder Mangel an Empathie
- Gleichgültigkeit für eigene Leistung
- Oberflächlicher oder mangelnder Affekt
Störung mit oppositionellem Trotzverhalten: Merkmale
- untypischer und ungehorsamer Verhalten im Vergleich mit Anderen im gleichen Alter
- Nichteinhaltung von Normen, Regeln
- Anhaltende Schwierigkeiten, mit anderen auszukommen (Streit mit Autoritätspersonen)
- Provokatives, boshaftes oder rachsüchtiges Verhalten
- Extreme Reizbarkeit oder Ärger (empfindlich oder leicht genervt)
- mindestens 6 Monate lang
- Das Verhaltensmuster ist schwerwiegend genug um soziale Probleme zu machen
Störung des Sozialverhaltens: Merkmale
1) Verhalten bei dem Rechte von Andere verletzt werden
2) Verhaltensweisen
- Agressives Verhalten gegen Tiere/Menschen
- Zerstörung von Eigentum
- Betrug oder Diebstahl von Wertgegenstände
- Schwerwiegende Regelverstösse
- mindestens 1 Jahr
Subtypen der Störung mit oppositionellem Trotzverhalten
- Störung mit oppositionellem Trotzverhalten, mit chronischer ärgerlicher/gereizter Stimmung
- Störung ohne oppositionellem Trotz-verhalten, mit chronischer ärgerlicher /gereizter Stimmung
Störung mit oppositionellem Trotzverhalten, mit chronischer ärgerlicher/gereizter Stimmung: Symptome
1) Alle Symptome der Störung mit oppositionellem Trotzverhalten sind vorhanden
2) Vorherrschende, anhaltende ärgerliche/gereizte Stimmung oder Wut:
- wütend, ärgerlich, bitter,
- empfinden von Ungerechtigkeit
- Überempfindlichkeit
- verlierende Beherrschung, Wutanfälle
Störung ohne oppositionellem Trotz-verhalten, mit chronischer ärgerlicher /gereizter Stimmung: Symptome
1) Alle Symptome der Störung mit oppositionellem Trotzverhalten sind vorhanden
2) Abwesenheit einer vorherrschenden gereizten Stimme (=selten Wut/Reizbarkeit)
3) Häufig argumentieren, Widersetzen gegen Autoritätspersonen, nicht Anhalten von Regeln, antagonistische Verhalten
Störung mit oppositionellem Trotzverhalten (SOT)
und Störung des Sozialverhalten (SS): Verlauf
- SOT: erste Zeichen im Vorschulalter
- SS: erste Zeichen von mittlere Kindheit bis mittlere Jugendalter
- Wenn Bosheit bei STO, dann großer Risiko für SS
- Bei STO mit Reiz: erhöhtes Risiko für spätere Depressionen + Ängste
- SS: geht mit Erwachsenalter zurück
- SS in Kindheit: schlechtere Prognose, großer Risiko für kriminelles Verhalten+ Drogenkonsum
- bei begrenzten prosozialen Emotionen: ungünstige Prognose
Begrenzten prosozialen Emotionen + 4 betroffenen Bereiche
Unterschiede in DCM-5
- Mindestanzahl an Symptomen gefordert
- Schweregrad der Störungen soll bestimmt werden (leicht, mittel, schwer)
- Leidensdruck für die Störung mit oppositionellem Trotzverhalten wird aufgeführt
- keine ‘Störung mit oppositionellem Trotzverhalten mit chronischer
ärgerlicher/gereizter Stimmung’, sondern ‘disruptive Affektregulationsstörung’ (unter ‘Affektive Störungen’)