Dissoziative Störungen Flashcards

1
Q

Dissoziative Störungen : Definition

A

Unwillkürliche Störungen der normalen Integration von min. einem der folgenden Faktoren: Identität, Empfindungen, Affekte, Wahrnehmungen, Gedanken, Verhalten,
Erinnerungen, Kontrolle über Körperbeweg.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Dissoziative Störungen: Typen

A
  • Trance- und Besessenheitszustände

- Dissoziative Identitätsstörung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Trance- und Besessenheitszustände vs. dissoziative Identitätsstörung

A

A) Im DSM-5:
- dissoziative Besessenheitszustände werden als transkulturelle Variante der dissoziativen Identitätsstörung behandelt
- Bei Trance- und Besessenheitszuständen: keine Störung/Fragmentierung der eigentlichen Identität –> alternativen
Identitäten werden einer externen Entität zugeordnet
- Bei der dissoziative Identitätsstörung: alternative Identitäten werden einer internen alternativen Persönlichkeit zugeordnet
- Wenn interne + externe Identitäten–> dissoziative Identitätsstörung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Dissoziative Identitätsstörung: Merkmale

A

A) Fähigkeit zur absichtsvollen und selektiven Kontrolle ist gestört.
B) Teilweiser oder völliger Verlust der normalen Integration:
- von Erinnerungen an die Vergangenheit
- des Identitätsbewusstseins
- der unmittelbaren Empfindungen und Wahrnehmungen (körperliche Empfindungen,
Sinneswahrnehmungen, Gefühle, …)
- der Kontrolle der Körperbewegungen und des Verhaltens.
–> Beeinträchtigungen in persönlichen,
familiären, sozialen, … Funktionsbereichen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Dissoziative Identitätsstörung: Was muss beachtet oder ausgeschlossen werden?

A
  • Der Zustand ist nicht auf die Einnahme von Medikamenten/Substanzen/Entzugserscheinzurückzuführen.
  • darf nicht auf andere psychische/ körperliche Erkrankungen (Erkrankung im Nervensystem, eine Schlaf-Wach-Störung)
    zurückzuführen sein.
  • Das Phänomen darf nicht innerhalb eines Kulturkreises zum akzeptierten Erleben und Verhalten gehören (z.B. religiösen Ritualen).
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Dissoziative Identitätsstörung: Verlauf

A
  • können unwiderruflich+überdauernd sein
  • häufiger in vorübergehender Form: Tag zu Tag und sogar in Stundenintervallen anders
  • Beginn und Ende sind abrupt
  • Zeitspannen der Amnesie: unterschiedlich (Minuten, Wochen, Jahren) + Erinnerungslücken können sich spontan
    wieder füllen
  • Hohe Suizidrisiko
    –> Prognose variiert je nach spezifischem Störungsbild und Komorbidität.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Dissoziative Identitätsstörung: Unterschiede DSM-5

A
  • teilt einige der Störungsbilder anders ein: dissoziativen Stö mit körperlichen Aspekten (motorische Symptome, Krämpfe…) –> “somatische Belastungsstörungen” + unter “Konversionsstörungen” behandelt.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Trance- und Besessenheitszustände

(eine dissoziative Identitätsstö): Allgemeines

A
  • Bewusstseinszustand des Individuums verändert sich: Identität wird durch 1 externe, “besitzergreifende” Identität ersetzt.
  • Wahrnehmung von einem spirituellen Wesen (z.B. vom Geist eines Verstorbenen) besessen zu sein
  • Nach 1 Trance- und Besessenheitszustand: komplette/partielle Amnesie
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Trance- und Besessenheitszustände: kulturelles Verhalten

A

Da Kulturen an unterschiedliche spirituelle Wesen glauben+ ihnen unterschiedliche Attribute zugeordnet werden, äussern sich die Verhaltensweisen während eines Trance- und Besessenheitszustandes kulturell sehr
unterschiedlich.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Trance- und Besessenheitszustände: Prävalenz je nach Kultur

A

A) Prävalenz scheint mit zunehmender Industrialisierung abzunehmen –> in den westlichen Kulturkreisen weitaus seltener vor

B) Erklärung: nur für hochreligiöse oder spirituell veranlagte Gruppen+Gesellschaften zugänglich, deren Mitglieder auch glauben, dass der Betroffene von einem höheren Wesen besessen sein kann

C) Haüfiger Aufritt in verschiedene Kulturkreisen, weil tranceartige Zustände mit Bessenheitszuständen zu religiösen und
Heilungszwecken gezielt und willentlich eingeleitet werden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Trance- und Besessenheitszustände: Merkmale

A
  • Tranceartiger Zustand mit extremer Veränderung des Bewusstseins: durch externe Identität besetzt.
  • Verhalten+Bewegungen scheinen wie durch die externe Identität bestimmt+kontrolliert.
  • Die Zustände werden dem Einfluss eines Gottes, einen Geistes,… zugeschrieben.
  • Die Zustände sind wiederkehrend. Basiert die Diagnose auf einer einzigen Episode, muss der Zustand mindestens einige Tage lang anhalten.
    –> Beeinträchtigungen in persönlichen,
    familiären, sozialen, … Funktionsbereichen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Trance- und Besessenheitszustände: Was muss beachtet oder ausgeschlossen werden?

A
  • nicht auf die Einnahme oder die Wirkung von Medikamenten,…zurückzuführen.
  • nicht auf andere psychische oder körperliche Erkrankungen zurückzuführen.
  • Der Zustand ist nicht willentlich induziert.
  • Der Zustand tritt nicht als Bestandteil einer kulturell akzeptierten religiösen oder spirituellen Praxis auf.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Trance- und Besessenheitszustände: Verlauf

A
  • wiederkehrender Natur und sind meistens von kürzerer Dauer (einige Minuten bis einige Stunden lang
  • in seltenen Fällen: einmalige Episode
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Trance- und Besessenheitszustände: Unterschiede DSM-5

A

A) als solche nicht aufgeführt:

  • dissoziative Trance (ohne Besessenheit)
  • ->”möglichen Aufnahmen”
  • Besessenheitszustände (ohne Trance)
  • ->Merkmal der dissoziativen Identitätsstö.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Dissoziative Identitätsstörung: Merkmale

A
  • Das Vorhandensein von zwei oder mehr unterschiedlichen Persönlichkeitszuständen (dissoziative Identitäten), welche mit einer ausgeprägten Diskontinuität des Selbst und der eigenen Handlung einhergeht.
  • Jede dissoziative Identität beinhaltet ihr eigenes Muster des Erlebens, Wahrnehmens,
    Begreifens und der Beziehung zu sich selbst, ihrem Körper und ihrer Umwelt.
  • Mindestens zwei verschiedene Identitäten übernehmen immer wieder die exekutive Kontrolle über das Bewusstsein der Betroffenen und funktionieren in der Interaktion mit anderen oder mit der Umwelt,
  • Der Wechsel zwischen den Persönlichkeiten geht einher mit Veränderung der Empfindungen, der Wahrnehmung, der Affekte, der Kognitionen, der motorischen Kontrolle und des Verhaltens.
  • Phasen schwerwiegender Amnesie
    –> Beeinträchtigungen in persönlichen,
    familiären, sozialen,… Funktionsbereichen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Dissoziative Identitätsstörung vs Schizophrenie

A

Auch schizophrenische Symptome (Hören von Stimmen oder sich aufdrängende Gedanken) aber:

  • keine Wahnvorstellungen
  • keine formale Denkstörungen
  • keine Negativsymptome
17
Q

Dissoziative Identitätsstörung vs partielle dissoziative Identitätsstörung

A
  • Es kann sein, dass Persönlichkeit A erkennt, dass die Intrusionen auf andere Persönlichkeitsanteile zurückzuführen sind
  • Die Intrusionen werden als aversiv wahrgenommen.
18
Q

Dissoziative Identitätsstörung: Diagnose

A
  • min. eine weitere Persönlichkeit vorliegen, die wiederholt die komplette exekutive Kontrolle übernimmt
19
Q

Dissoziative Identitätsstörung: Weshalb steht man der Diagnose v.a. in Europa kritisch gegenüber?

A
  • Bei vielen Betroffenen ist eine grosse Beeinflussbarkeit festzustellen: die Störung wurde von ihren Therapeuten eingeredet
  • Faszinationspotenzial+inflationären Gebrauch der Diagnose
20
Q

Dissoziative Identitätsstörung: Was muss beachtet oder ausgeschlossen werden?

A
  • nicht besser durch eine andere psychische Störung erklärt.
  • nicht auf die Auswirkungen einer Substanz,… zurückzuführen.
  • nicht auf eine Erkrankung des Nervensystems)/Schlaf-Wach-Erkrankung zurückzuführen.
21
Q

Dissoziative Identitätsstörung: Unterschiede DSM-5

A

DSM-5 zählt das Erleben von Besessenheitszuständen als Symptom der dissoziativen Persönlichkeitsstörung, während die ICD-11 dieses Symptom den Trance- und Besessenheitszuständen zuordnet.

22
Q

Dissoziative Identitätsstörung: Verlauf

A
  • häufig, aber nicht immer, auf akute oder chronische traumatische Lebensereignisse und Lebensumstände (z.B. körperlicher, sexueller oder emotionaler Missbrauch,
    Vernachlässigung) zurückzuführen
  • Beginn + Ende sind abrupt
  • Verlauf ist meistens chronisch
  • Wenn Beginn mit Trauma: nach einigen Wochen/Monaten verschwinden Symptome von selbst