Paraphile Störungen Flashcards

1
Q

Paraphile Störungen: Merkmale

A

A) anhaltende, intensive und atypische sexuelle Erregungsmuster in Form von sexuellen Gedanken, Fantasien, dranghaften Bedürfnissen oder Verhaltensweisen aus:

  • sexuelle Erregungsmuster gegenüber Lebewesen, die aufgrund ihres Status/Alters keine Zustimmung zum Sexualverhalten geben wollen oder können.
  • sexuelle Erregungsmuster, die mit einer starken Belastung einhergehen, welche nicht ausschliesslich auf eine tatsächliche oder eine befürchtete Ablehnung des Erregungsmusters durch andere zurückzuführen ist.
  • sexuelle Erregungsmuster, die mit einem erheblichen Verletzungs- oder Todesrisiko verbunden sind.
  • -> Für Diagnose: starke Belastung wegen Erregungsmuster+nach diesen Erregungsmuster handeln
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2
Q

Paraphilien (!)

A

Atypische sexuelle Erregungsmuster, welche keine Handlungen gegen- über anderen Lebewesen, die keine Zu-stimmung geben wollen oder können, be-inhalten, welche nicht mit ausgeprägtem
Leidensdruck oder erheblichem Verletzungs- oder Todesrisiko verbunden sind.
–> Es sind notwendige, aber keine aus-reichende Bedingung für das Vorhandensein einer Paraphilen Stö + erfordern nicht
unbedingt eine therapeutische Intervention. Sind deswegen Paraphilien.

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3
Q

“Paraphilen Störung, die solitäres Verhalten oder einwilligende Erwachsene beinhaltet”: Definition

A
  • Atypische sexuelle Erregungsmuster auf solitäres Verhalten (z.B. Masturbation) oder
  • Körperlich erwachsene und einwilligende Partner
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4
Q

“Paraphilen Störung, die solitäres Verhalten oder einwilligende Erwachsene beinhaltet”: Diagnostikkriterien

A
  • Die Person ist durch die Art des Erregungsmusters stark beunruhigt oder belastet. Diese Belastung ist nicht nur eine Folge der Ablehnung oder der gefürchteten Ablehnung des Erregungsmusters durch
    andere.
  • Die Art des paraphilen Verhaltens bringt ein erhebliches Verletzungs- oder Todesrisiko mit sich.
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5
Q

Paraphile Störungen: Beim Diagnostik zu beachten

A
  • Nicht bei opportunistische+impulsive Verhaltensweise (z.b bei Sexualverbrecher)
  • Nicht wegen Verhaltensweise nach Substanzenkonsum
  • ABER: Substanzgebrauchsstörung ist möglich, mehrere paraphile Stö auch!
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6
Q

Paraphile Störungen: Abgrenzung zur Normalität

A

Die Diagnose einer paraphilen Störungen sollte nur mit äusserster Vorsicht bei Jugendlichen vergeben werden, da sexuelle Experimente im Jugendalter typisch sind und die sexuellen Handlungen dann nicht unbedingt auf ein anhaltendes sexuelles Erregungsmuster hindeuten.

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7
Q

Paraphile Störungen vs. zwanghaften sexuellen Verhaltensstörung

A

Impulse und Verhaltensweisen, die bei der zwanghaften sexuellen Verhaltensstörung beobachtet werden, sind meistens nicht auf ein anhaltendes sexuelles Erregungsmuster zurückzuführen, das auf eine paraphile Stö schliessen lassen würde. Sollte es doch der Fall sein–> beide Diagnosen zuzuordnen.

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8
Q

Paraphile Störungen: Verlauf

A
  • Verlauf ist unklar
  • Epidemiologische Daten fehlen
  • Sie wenden sich sehr selten an Fachperson
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9
Q

Paraphile Störungen: Unterschiede DSM-5

A

A) Beide:
- negativen Auswirkungen (Leidensdruck, Schädigung anderer, Selbstschädigung)

B) ICD-11
- Explizit zwei Kategorien: ‘paraphile Störungen’ (keine einwilligungsfähige Lebewesen) und ‘paraphile Störungen mit Verhaltensweisen’ (zwischen Erwachsenen oder alleine praktiziert werden, ohne dass andere dabei zu Schaden kommen.)

C) DSM-5
- Diese Unterscheidung gibt es nicht
- Diagnostikkriterien: Kriterium der qualitativen Eigenschaft der Paraphilie (z.B. eine sexuelle Ausrichtung auf Kinder) und das Kriterium der negativen Auswirkung (Leiden, Schaden)
- Zusätzlich: sexuell masochistische Störung, die fetischistische Störung und die
transvestitische Störung (,…)

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10
Q

Pädophile Störung: Merkmale

A
  • anhaltende, fokussierte und intensive sexuelle Erregungsmuster, welche sich durch anhaltende sexuelle Gedanken, Fantasien, dranghafte Bedürfnisse oder Verhaltensweisen bezüglich sexueller Handlungen mit präpubertären Kindern (max. 13 Jahren) äussern
  • Kriterium Diagnose: Handeln nach Erregungsmuster+Leidensdruck
  • Beeinträchtigungen
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11
Q

Personen mit einer pädophilen Störung: ein Täter? Ein Sexualverbrechen: eine Person mit Pädophilie?

A

Es ist wichtig zu verstehen, dass Personen mit einer pädophilen Störung nicht unbedingt nach ihren sexuellen Fantasien oder Bedürfnissen handeln und, dass Kindesmissbrauch nicht nur durch Personen mit einer pädophilen Störung begangen wird.

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12
Q

Pädophile Störung: Diagnostizieren

A
  • Das einmalige Vorkommen oder selbst eine Vorgeschichte von sexuellen Handlungen mit Kindern reicht nicht aus, weil es oft nur “Ersatzhandlungen” sind
  • nur gerechtfertigt, wenn diese sexuellen Handlungen ein anhaltendes, fokussiertes und intensives Muster sexueller Erregung widerspiegeln (min. 6 Monate, mind. 16 Jahren, bei Jugendliche auf jedem Fall 5 Jahre älter als Opfer DSM-5)
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13
Q

Pädophilie (!)

A

Atypische sexuelle Erregungsmuster, welche keine Handlungen gegenüber Kinder beinhalten+welche nicht mit ausgeprägtem Leidensdruck oder Beeinträchtigungen verbunden sind.

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14
Q

Pädophile Störung: Entstehung

A
  • Unklar

- häufig als Kind sexuell missbraucht worden

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15
Q

Pädophile Störung: Unterschiedliche Formen

A
  • Einige Betroffene werden nur von männlichen präpubertären Kindern angezogen
  • Andere nur von weiblichen
  • Andere Kindern beider Geschlechter
  • Bei manchen pädophilen Sexualstraftätern: Opfern in der Familie, andere außerhalb der Familie
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16
Q

Pädophile Störung: Mögliche Missinterpretationen vom Täter

A

Sie haben oft die Vorstellung, es könne eine
gleichberechtigte Beziehung und einvernehmliche sexuelle Handlungen zwischen Erwachsenen und Kindern geben. Sie missdeuten zum Beispiel, wenn Kinder ihre Nähe suchen

17
Q

Pädophile Störung: Was muss beachtet oder ausgeschlossen werden?

A

Diese Diagnose gilt nicht für Sexualverhalten unter Altersgenossen bei prä- oder postpubertären Kindern.

18
Q

Pädophile Störung: Verlauf

A
  • Pädophile Neigung: besteht lebenslang
  • Pädophile Störung: mit Therapie: verschiedene Elemente (subjektiver Leidensdruck, Beeinträchtigungen) verändern sich
  • wegen des Stigmas, gehen Patienten selten zur Therapie
    ABER:
  • psychotherapeutische Behandlung von pädophilen Sexualstraftätern führt zu
    einer statistisch signifikanten Reduzierung des Rückfallrisikos, im Vergleich zu reiner Verwahrung im Strafvollzug
19
Q

Pädophile Störung: Unterschiede DSM-5

A
  • zeitliches Kriterium und Altersangaben (min. 16 Jahren, während min. 6 Monate, min. 5 Jahre älter als Opfer)
  • unterscheidet ausserdem zwischen dem ausschliessenden (sexuell nur auf Kinder orientiert) und dem nicht ausschliessenden Typen.