Persönlichkeit: Faktorenanalytische Modelle (VL 5+6) Flashcards

1
Q

Beschreibende Persönlichkeitstheorien:

Ziel, Paradigma, Problem

A
  • Ziel: Unterschiede im Erleben und Verhalten möglichst gut beschreiben
  • Paradigma: Eigenschaften
  • Problem: Unendlich viele Möglichkeiten, Persönlichkeit mit Eigenschaften zu beschreiben
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2
Q

Ansätze, um alle wichtigen Eigenschaften aufzunehmen

A

Psycholexikalischer/lexikalischer Ansatz:
Analyse aller in der Sprache vorkommenden persönlichkeits-beschreibenden Begriffe

Sedimentationshypothese:
Sprachliche Repräsentation von Persönlichkeitsmerkmalen; mehr Wörter für ein wichtiges Merkmal

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3
Q

(Exploratorische) Faktorenanalyse

Was? Ziel? Idee?

A
  • Multivariates Verfahren zur Untersuchung von Zusammenhangsstrukturen
  • Ziel: Dimensionsreduktion
  • Idee: beobachtbare Indikatoren (Items), die einen hohen Zusammenhang haben, werden auf möglichst wenige Faktoren zurückgeführt (Theoretische Konstrukte, die nicht direkt beobachtbar sind)
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4
Q

(Exploratorische) Faktorenanalyse - Arten

A

Explorativ (Strukturaufdeckend, Teil der VL) und Konfirmatorisch (Strukturüberprüfend)

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5
Q

(Exploratorische) Faktorenanalyse - Ablauf

A
  • Extraktion von Faktoren aus den Daten
  • Entscheidung für eine bestimmte Anzahl an Faktoren
  • Faktorenrotation: orthogonal (unabhängige Faktoren) oder oblique (korrelierte Faktoren)
  • Inhaltliche Interpretation der Faktoren
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6
Q

(Exploratorische) Faktorenanalyse - Input

A

Aufgabenmaterial/Items vs. Stichprobe

  • Aufgabenmaterial/Items: Heterogene Items  Tendenz zu differenzierter Faktorenstruktur
  • Aufgabenmaterial/Items: Homogene Items  Tendenz zu globalem Generalfaktor
  • Stichprobe: Homogene Stichprobe –> Tendenz zu differenzierter Faktorenstruktur
  • Stichprobe: Heterogene Stichprobe –> Tendenz zu globalem Generalfaktor
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7
Q

(Exploratorische) Faktorenanalyse - Methode

A

Art der Rotation orthogonal vs. oblique

orthogonal: Faktoren sind unkorreliert
oblique: Faktoren sind korreliert

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8
Q

Lexikalischer Ansatz – Vorgehen

A
  • Erstelle eine Liste mit Eigenschaftswörtern
  • Kürze die Liste auf ein handhabbares Maß (durch Reduzierung und Kategorisierung)
  • Hole Beurteilungen von Personen ein (Fremdbeurteilungen –> L-Daten oder Selbstbeurteilungen –> Q-Daten)
  • Führe eine Faktorenanalyse durch
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9
Q

Hierarchische Modelle

A

Mehrfache Anwendung der Faktorenanalyse bei nicht unabhängigen Faktoren (oblique Rotation)

  • Ebene 1: Verhalten in spezifischen Situationen
  • Ebene 2: Verhaltensgewohnheiten
  • Ebene 3: Eigenschaften
  • Ebene 4: Typen
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10
Q

Faktorenanalytisch begründete Gesamtsysteme der Persönlichkeit

A
  • Cattell: 16 Persönlichkeitsfaktoren (16PF)
  • Eysenck: Das PEN-System
  • Das Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit (FFM)
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11
Q

Die 16 Persönlichkeitsfaktoren nach Cattell: Unterschiedliche Arten der Datenquellen

A

L-Daten, Life record

  • Daten aus dem alltäglichen Leben, die ohne Beeinflussung der betroffenen Person registriert werden können
  • Besonders authentisch und reliabel, zB. Zeugnisnoten, Fremdbeurteilungen

Q-Daten, Questionnaire

  • Daten aus Selbstbeschreibungen –> Ökonomisch, Einschluss nicht beobachtbarer psychischer Prozesse (Gefühle, Wünsche, Phantasien); jedoch verfälschbar
  • Beispiel: Fragebogen, Interviews

T-Daten, Test

  • Daten, die sich nicht, nur schwer oder nur in eine Richtung verfälschen lasen
  • Man weiß nicht genau, was gemessen wird
  • Nur geringe Korrelation mit L- und Q-Daten
  • Beispiele: IQ-Tests
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12
Q

Cattel´s Psycholexikalische Studie

A
  • Start: Liste mit 18.000 eigenschaftsbeschreibenden Begriffen
  • Reduktion auf ca. 4600 Personenmerkmale und Zustände
  • Rational-semantische Reduktion (durch ein mehrstufiges Verfahren) auf 171 Eigenschaften bzw. Surface traits, die in Gegensatzpaaren organisiert sind
  • Statistische und Rationale Reduktion auf 35 Eigenschaften (1. Beurteilungsverfahren)
  • Faktorenanalyse (2. Beurteilungsverfahren): Reduktion auf 12 Primärfaktoren (source traits), ebenfalls in Gegensatzpaaren sortiert
  • -> Faktoren korrelieren miteinander und es konnten nicht alle Faktoren durch Replikationsversuche bestätigt werden
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13
Q

16 - Faktoren Modell

A
  • Mischung aus Q-Daten (Fragebogenitems) und L-Daten (source traits)
  • Hierarchisches Modell der Persönlichkeit: Verhaltensgewohnheiten –> Primärfaktoren –> Sekundärfaktoren –> Tertiärfaktoren
  • Die Resultate der Sekundärfaktoren sind nicht völlig konsistent
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14
Q

Kritische Bewertung von Cattel´s 16 Persönlichkeitsfaktoren

A

Positiv:

  • Umfassende Persönlichkeitstheorie
  • Berücksichtigung verschiedener Datenquellen (L,Q, T)
  • Entwicklung und Etablierung der Faktorenanalyse

Kritisch:

  • Itemauswahl nicht ausreichend systematisch
  • Mit 12 bzw. 16 Faktoren eher zu viele extrahiert
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15
Q

Eysenck: Das PEN-System - Definition

A

Die Bestimmung und Beschreibung von grundlegenden Einheiten, in denen sich Personen unterscheiden

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16
Q

PEN-System / Giant-Three

A

P=Psychotizismus,
E=Extraversion,
N=Neurotizismus

17
Q

PEN-System: Basis und Herleitung

A
  • Basiert auf einem hierarchischem Konzept der Persönlichkeitsstruktur, die 3 PEN-Typen bilden dabei die oberste Ebene; sie sind unabhängig voneinander
  • Herleitung durch eine empirische Studie (Verhaltensbeurteilungen von Soldaten) und eine Faktorenanalyse sowie eine Replikation an verschiedenen Gruppen –> Herleitung von N und E
18
Q

Kritik am Typenfaktor Psychotizismus

A
  • Veränderung der inhaltlichen Konzeption, damit P nicht mit N korreliert
  • Skalen zur Erfassung von P sind psychometrisch schwach
  • Personen im allgemeinen Persönlichkeitsinventar mit Psychose und Soziopathie in Verbindung zu bringen ist fragwürdig
19
Q

Kritische Bewertung des PEN-Systems

A
  • Mehr als drei Jahrzehnte ein Motor der Persönlichkeitsforschung
  • 3 Typenfaktoren wurden früh festgelegt  N und E sind gut etabliert, P fraglich
  • Unabhängigkeit der Typen fraglich
  • Empirischer Gehalt und Anzahl von zu den Typen konzeptionierten Eigenschaften unklar
20
Q

Das Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit - Die Faktoren

A
  • Neurotizismus
  • Extraversion
  • Offenheit für Erfahrungen
  • Verträglichkeit
  • Gewissenhaftigkeit
21
Q

Das Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit - Entstehung

A
  • Besteht seit den 90er Jahren

- Der Lexikalische Ansatz nach Cattell und der Fragebogenansatz nach Eysenck führten zu den 5 Faktoren

22
Q

5 Faktoren nach Norman (1963)

A

Ohne Offenheit für Erfahrungen und Neurotizismus, dafür mit Emotionaler Stabilität und Kultiviertheit, Bildung

23
Q

Kritische Bewertung der 5 Faktoren

A

Positiv: Robust und Universal gültig

Kritisch: 5 Faktoren
…basieren evtl. auf zu oberflächlichen Konstrukten
…Werden unterschiedlich interpretiert und benannt
…Gehören vermutlich unterschiedlichen Hierarchieebenen an
…Sind theoretisch und biologisch nicht erklärt