Persönlichkeit: Biologische Theorien (VL 7+8) - Modell von Eysenck Flashcards

1
Q

Die Biologische Erklärungstheorie der Persönlichkeit von Eysenck
- Annahme

A

Interindividuelle Unterschiede in E und N kommen von Unterschieden in der neuronalen Erregung/ Erregbarkeit bestimmter Hirnsysteme

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Q

Die Biologische Erklärungstheorie der Persönlichkeit von Eysenck
- Typenfaktor und Hirnphysiologische Grundlage

A

Extraversion = ARAS (Arousal + Arousability)
Neurotizismus = Limbisches System (Activation)
Psychozismus = ???
–> E sehr gut ausgearbeitet, N weniger

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3
Q

Die biologische Basis von Extraversion (Eysenck)

- ARAS

A

ARAS = Aufsteigendes Retikuläres Aktivierungssystem

  • Reguliert Aufmerksamkeit und Wachheit, unspezifische Aktivierung
  • Liegt im Hirnstamm
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4
Q

Die biologische Basis von Extraversion (Eysenck)

- Annahme

A

Genetische Unterschiede in der

  • Aktivität/Erregung des Aras (arousal)
  • Aktivierbarkeit/Erregbarkeit des ARAS (arousability)
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5
Q

Die biologische Basis von Extraversion (Eysenck)

- Typen, Merkmale des ARAS und Hedonischer Tonus

A
Extravertierte (E+)	
- Hypoaktiv + hyposensitiv
(schwach aktiv und schwer aktivierbar)	
- Mittlerer Stimulationsgrad, 
braucht mehr Stimulation für optimales Erregungsniveau --> suchen Stimulation
Introvertierte (E-)	
- Hyperaktiv + hypersensitiv
(stark aktiv und leicht aktivierbar)
- Niedriger Stimulationsgrad,
braucht weniger Stimulation für optimales Erregungsniveau --> vermeiden Stimulation
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6
Q

Die biologische Basis von Extraversion (Eysenck)

- Zusammenhang von Stimulation und Hedonischem Tonus

A
  • Stimulation und Hedonischer Tonus haben einen U-förmigen Zusammenhang
  • Der negative hedonische Tonus wird als unangenehm empfunden, der positive als angenehm
  • Zu starke oder zu geringe Stimulation führen zu starkem oder geringem Arousal, beides wird als unangenehm empfunden –> mittlere Stimulation und mittleres Arousal sind optimal
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7
Q

Die biologische Basis von Extraversion (Eysenck)

- Transmarginale Hemmung

A

Ab einem bestimmten Punkt führt die Zunahme der Stimulation zu einer Hemmung, die dem Einfluss der Stimulation entgegenwirkt und zu einer Abnahme des Arousals führt (Schutzfunktion)

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8
Q

Die biologische Basis von Extraversion (Eysenck)

- Methoden zur empirischen Überprüfung der Theorie

A
  • Sensorische Untersuchungen
  • Aufmerksamkeitsuntersuchungen
  • Psychophysiologische Studien
  • Pharmakologische Studien
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9
Q

Die biologische Basis von Extraversion (Eysenck)

- Was sagt die Theorie für das Verhalten von E+ und E- vorher?

A
  • E+ können intensive sensorische Stimmungen besser aushalten/ suchen sie auf (Lärm, Schmerz, …)
  • Studienlage: Gemischt, aber eher Pro
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10
Q

Die biologische Basis von Extraversion (Eysenck)

- Was sagt die Theorie für kognitive Leistungen von E+ und E- vorher?

A
  • Yerkes-Dodson-Gesetz: Verschiedene Leistungen sind an das kortikale Erregungsniveau (Arousal) gebunden
  • Arousal und Leistung stehen im U-förmigen Zusammenhang
  • Annahme von Eysenck: Introvertierte bringen bei niedrigem Stimulationsgrad bessere Leistungen, Extravertierte bei mittlerem bis hohem Stimulationsgrad
  • Studien: Introvertierte sind bei leichten Aufgaben (geringe Stimulation) besser; aber bei anderen Aufmerksamkeitsleistungen gibt es inkonsistente Befunde
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11
Q

Die biologische Basis von Extraversion (Eysenck)

- Kann man Unterschiede in der Hirnaktivität von E+ und E- direkt messen?

A
  • Annahme von Eysenck: E haben geringere Aktivität/Aktivierbarkeit von ARAS + Cortex
  • Messung mit EEG
  • Spontanaktivität: E haben nicht mehr Alpha-Aktivität (entspannter Wachzustand, wenig kortikales Arousal) –> wiederlegt Annahme
  • Ereigniskorrelierte Potentiale (EKP)/Aktivierbarkeit: E zeigen geringere Auslenkungen des EKP –> bestätigt Annahme
  • Studienlage: Gemischt
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12
Q

Die biologische Basis von Extraversion (Eysenck)

- Sind Unterschiede in Extraversion kausal auf das kortikale Arousal zurückzuführen?

A
  • Annahme: Unterschiede im kortikalen Arousal sind Ursache von E
  • Überprüfung, indem das Arousal manipuliert wird und schauen, was mit E passiert
  • Drogenpostulat von Eysenck: Durch Gabe einer pharmakologischen Substanz zur Erhöhung/Erniedrigung des kortikalen Arousals kann die Position einer Person auf der E/I-Dimension kurzzeitig verschoben werden
  • Stimulantien (zB. Koffein) führen zu einer Erhöhung des Arousals und zu Introversion
  • Sedativa (zB. Alkohol, Schlafmittel) führen zu einer Verringerung des Arousals und zu Extraversion
  • Studienlage: Gemischt
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13
Q

Die biologische Basis von Neurotizismus

- Das Limbische System

A

Netzwerk von subkortikalen und kortikalen Strukturen, regelt die Emotionsverarbeitung (Regulation emotionaler Erregung)

  • Eysencks Annahme: Unterschiede in der Aktivierbarkeit des LS
  • ANS: Autonomes Nervensystem (Schwitzen, Herzklopfen)
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14
Q

Die biologische Basis von Neurotizismus

- Typen, Merkmale des LS und Emotionale Reaktion auf emotionsauslösenden Reiz

A

Emotionale Labile (N+)

  • Hohe Reagibilität (niedrige Erregungsschwelle)
  • Aktivation von LS und ANS: Früher, stärker, länger

Emotional Stabile (N-)

  • Geringe Reagibilität (höhere Erregungsschwelle)
  • Aktivation von LS und ANS: Später, schwächer, kürzer
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15
Q

Die biologische Basis von Neurotizismus

- Empirische Überprüfung der Theorie

A
  • Vergleich der ANS-Reaktionen auf emotionale Stimulation für N+ und N-
  • Ausfüllen von Fragebögen mit Emotionaler Stimulation (Stressoren wie Kopfrechnen bei Lärm) und Messung der ANS-Reaktionen mit psychologischen Messverfahren (Atmung, EKG, etc.)
  • Ergebnis: Keine signifikanten Zusammenhänge; Studienlage ebenfalls Contra
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16
Q

Die biologische Basis von Psychotizismus

- Kontinuitätshypothese von Eysenck

A
  • Nimmt einen fließenden Übergang von normaler Persönlichkeit zu einer psychischen Störung an (Diathese-Stress-Modell)
  • Ansatz: Biologische Grundlage von Psychotizismus = Psychologische Grundlage von Schizophrenie
  • Jedoch bis heute keine einheitliche Grundlage zur biologischen Grundlage des Psychotizismus
17
Q

Die Biologische Erklärungstheorie der Persönlichkeit von Eysenck
- Kritische Bewertung des Modells

A

Gut:

  • Präzise Hypothesen
  • Fruchtbar und stimulierend für die Forschung

Kritisch:

  • Inkonsistente Befundlage
  • Annahme der Unabhängigkeit von E und N
  • Eindimensionale Arousal-Theorie (Es gibt kein einheitliches Aktivierungssystem im Gehirn)