Persönlichkeit: Biologische Theorien (VL 7+8) - Modelle von Gray, Cloninger und Zuckerman Flashcards

1
Q

Die BIS/BAS-Theorie der Persönlichkeit von Gray

- Zugrunde liegendes Persönlichkeitsmodell

A
  • Aus dem Modell von Eysenck entwickelt
  • 3 Dimensionen, die auf 3 Hirnsysteme zurückgeführt werden können
  • Testen von alternativen Rotationen der 3 Dimensionen, Berücksichtigung von tierexperimentellen Studien
  • 3 Dimensionen: Ängstlichkeit, Impulsivität und Psychotizismus
  • Ängstliche Personen: E-/ N++
  • Impulsive Personen: E++/ N+
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2
Q

Die BIS/BAS-Theorie der Persönlichkeit von Gray

- BIS (Reize, Reaktion, Emotion)

A

Behavioral Inhibition System - Verhaltenshemmsystem

  • ausgelöst durch Reize, die Bestrafung oder Nichtbelohnung signalisieren
  • Reaktion: Verhaltenshemmung
  • Emotion: Angst
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3
Q

Die BIS/BAS-Theorie der Persönlichkeit von Gray

- BAS (Reize, Reaktion, Emotion)

A

Behavioral Activation System - Verhaltensaktivierungssystem

  • ausgelöst durch Reize, die Belohnung oder Nichtbestrafung signalisieren
  • Reaktion: Verhaltensaktivierung, Annäherung
  • Emotionen: Glück, Erleichterung
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4
Q

Die BIS/BAS-Theorie der Persönlichkeit von Gray

- FFS (Reize, Reaktion, Emotion)

A

Fight-Flight-System - Kampf/Angriff-Flucht-System

  • Unkonditionierte Reize, Signalisierung Bestrafung oder Nichtbelohnung
  • Reaktion: Defensive Aggression oder Flucht
  • Emotion: Panik
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5
Q

Die BIS/BAS-Theorie der Persönlichkeit von Gray

- Rolle von BIS und BAS für „Ängstlichkeit und Impulsivität“ vs. „Neurotizismus und Extraversion”

A
  • Ängstlichkeit und Impulsivität sind biologisch grundlegend, Neurotizismus und Extraversion sind abgeleitete Eigenschaften
  • Ängstlichkeit reflektiert BIS-Reaktivität, Impulsivität reflektiert BAS-Reaktivität
  • Extraversion: Reflektiert Balance von BIS- und BAS-Reaktivität
     E+ = BIS < BAS, E- = BIS > BAS
  • Neurotizismus: Reflektiert Summe von BIS- und BAS-Reaktivität
     N+ = BIS+ und/oder BAS+
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6
Q

Die BIS/BAS-Theorie der Persönlichkeit von Gray

- Empirische Überprüfung

A
  • Lern- und Leistungsstudien: BAS+ lernen besser durch Belohnung, BIS+ lernen besser durch Bestrafung –> teilweise gestützt
  • Emotionsstudien: BAS+ erleben positive Emotionen besonders intensiv, BIS+ erleben negative Emotionen besonders intensiv –> gut gestützt
  • Studien zur Aktivität der Hirnsysteme: Gemischte Studienlage, ob Gehirn in Abhängigkeit von BIS/BAS unterschiedlich auf Belohnung/Bestrafung reagiert
  • Relation zwischen biologischen Systemen und Persönlichkeit ist weniger klar ausgearbeitet als in der Theorie
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7
Q

Die BIS/BAS-Theorie der Persönlichkeit von Gray

- Kritische Bewertung

A

Gut:

  • Heuristisch wertvolles Modell bzgl. Temperamentseigentschaften, die etwas mit Belohnung und Bestrafung zu tun haben
  • Gute empirische Unterstützung in Verhaltensstudien

Kritisch:

  • Theorie basiert auf Erkenntnissen aus Tierstudien, Übertragbarkeit auf Menschen nicht ganz klar
  • Wenig empirische Unterstützung in neurokognitiven Studien, Physiologische Korrelate von Grays Persönlichkeitsdimensionen schwer nachweisbar
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8
Q

Die biosoziale Persönlichkeitstheorie von Cloninger

- Übersicht

A
  • Wurde in Bezug auf das Modell von Gray entwickelt
  • Das bleibt: 3 orthogonale Dimensionen der Persönlichkeit und 3 zugrundeliegende biologische Systeme, FA ist nicht geeignet, um kausale (biologische) Struktur von Persönlichkeit aufzudecken
  • Das ist neu: Einheitliches System für Beschreibung und Erklärung von normalen Persönlichkeitsunterschieden und Persönlichkeitsstörungen; Biologische Systeme besonders über Neurotransmitter definiert
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9
Q

Die biosoziale Persönlichkeitstheorie von Cloninger

- Persönlichkeitsmerkmale

A

Novelty seeking,
Harm avoidance,
Reward Dependence

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10
Q

Die biosoziale Persönlichkeitstheorie von Cloninger

- Merkmal, System, Neurotransmitter

A

Novelty Seeking:

  • BAS
  • Dopamin

Harm Avoidance

  • BIS
  • Serotonin

Reward Dependence

  • BMS (Behavioral Maintenance System - Verhaltensfortführungssystem)
  • Nor-Adrenalin
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11
Q

Die biosoziale Persönlichkeitstheorie von Cloninger

- Empirische Überprüfung

A
  • Challenge Tests: Pharmakologische Provokationstest (Verabreichung pharmakologischer Substanzen) und Molekulargenetische Studien: Analyse der DNA (und die Auswirkung auf Transmittersysteme) –> Rückschlüsse auf funktionelle Unterschiede im Transmittersystem und auf die Korrelation mit Persönlichkeit
  • Challenge Test: Studie zu Dopamin und Novelty Seeking
    o Theorie: NS+ = geringe basale Dopaminaktivität  mehr Dopaminrezeptoren –> höhere Reagibilität auf pharmakologische Stimulation
    o Ergebnis: Stärkere Hormonantwort = Höhere Werte im Novelty Seeking (NS+)
    o Andere Studien: Einige Pro, aber auch inkonsistente
  • Molekulargenetik:
    o Andere Studien: inkonsistent
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12
Q

Die biosoziale Persönlichkeitstheorie von Cloninger

- Weiterentwicklung des Modells

A
  • Neuer Faktor: Temperament (ehemals Facette von Reward Depencence)
  • 3 neue Charakterfaktoren: Seld-Directedness, Cooperativeness, Self-Transcendence
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13
Q

Das Persönlichkeitsmerkmal Sensation Seeking nach Zuckerman

- Definition Sensation Seeking

A
  • Sensation Seeking: Tendenz, neue Eindrücke und Erfahrungen zu bekommen und dafür auch Risiken in Kauf zu nehmen
  • Hintergrund: Sensation = Sinneseindruck, stark genetisch determiniert
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14
Q

Das Persönlichkeitsmerkmal Sensation Seeking nach Zuckerman

- Die 4 Faktoren

A

Thrill and Adventure Seeking (TAS), Experience Seeking (ES), Disinhibition (DS) (Enthemmung), Boredom Susceptibility (BS) (Anfälligkeit für Langeweile)

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15
Q

Das Persönlichkeitsmerkmal Sensation Seeking nach Zuckerman

- Vergleich zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

A
  • Sensation Seeking: Teil des P-IMPUSS (Psychoticism)
  • Zentrale Annahmen: 1 Persönlichkeitsmerkmal = viele interagierende Funktionseinheiten im Gehirn und 1 Funktionseinheit = > 2 Persönlichkeitsmerkmale
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16
Q

Das Persönlichkeitsmerkmal Sensation Seeking nach Zuckerman

- Empirische Überprüfung

A

Augmenting-Reducing:

  • Wiederholte identische, kurze Reize: P1-N1-Amplitude nimmt mit Reizintensität zu, aber ab bestimmter Reizstärke entstehen interindividuelle Unterschiede
  • Augmenter: weiterer Anstieg (SS+), hohe disinhibition
  • Reducer: kein weiterer Anstieg  Schutzhemmung (SS-), niedrige disinhibition
  • Studienlage: Pro
17
Q

Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Persönlichkeitstheorien nach Eysenck, Gray, Cloninger Zuckerman
- Persönlichkeitsbereiche

A

Gemeinsamkeiten: Multidimensionaler Persönlichkeitsraum
Unterschiede: Anzahl und Definition der Persönlichkeitsdimensionen

Positiver Zusammenhang zwischen:

  • Extraversion (Eysenck) und Impulsivität (Gray), Novelty Seeking (Cloninger), Extraversion-Sociability (Zuckerman)
  • Neurotizismus (Eysenck) und Ängstlichkeit (Gray), Harm Avoidance (Cloninger), Neuroticism-Anxiety (Zuckerman)
18
Q

Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Persönlichkeitstheorien nach Eysenck, Gray, Cloninger Zuckerman
- Biologische Systeme

A

Gemeinsamkeiten: Annahme neurophysiologischer Grundlagen
Unterschiede: Anzahl und Definition neuroanatomischer und/oder neurochemischer Systeme

19
Q

Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Persönlichkeitstheorien nach Eysenck, Gray, Cloninger Zuckerman
- Auslösebedingungen

A

Gemeinsamkeiten: Beschreibung von Reiz-Reaktions-Charakteristiken
Unterschiede: Kategorisierung von Reiztypen und Reaktionen