Persönlichkeit: Emotionspsychologische Konstrukte (VL 8+9) Flashcards

1
Q

Repression vs Sensitization

A
  • Befasst sich mit den Unterschieden in Angstbewältigungsstrategien
  • Repression: Abwehr, Verleugnung, Vermeidung
  • Sensitization: Zuwendung, verstärkte Aufmerksamkeit, Empfänglichkeit, Sensibilisierung
  • Personen sind eher Represser oder eher Sensitizer – je nachdem welches Merkmal stärker ausgeprägt ist
  • Geht auf Experimente zu allgemeinen Wahrnehmungsphänomenen zurück
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2
Q

Experiment: Wahrnehmung emotional besetzter oder angstassoziierer Wörter

A

Höhere Erkennungszeit:
Wahrnehmungsabwehr (Repression) –> Die Erkennungszeit steigt stetig, je höher die Emotionalität

Niedrigere Erkennungszeit:
Wahrnehmungsvigilanz (Sensitization) –> Bei erhöhter Emotionalität nimmt die Erkennungszeit irgendwann wieder ab

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3
Q

Wie kann man R-S messen?

A
  • Experimente zur Wahrnehmungsabwehr sind nicht reliabel genug
  • Fragebogen: Verschiedene Versionen eines R-S Fragebogens aus Items, Validierung der Items, bestimmte Merkmale sind pro Gruppe stark/stärker ausgeprägt
  • Validierung:
    o Represser: Berichten wenig Angst bei starker physiologischer Aktivierung
    o Sensitizer: Berichten viel Angst bei geringer physiologischer Aktivierung
  • Hohe Korrelation der R-S Skalen mit Fragebögen zu Ängstlichkeit und Neurotizismus
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4
Q

4 Dispoitionen der Angstbewältigung

A
  • Represser: Ängstlichkeit niedrig, Angstleugnung hoch
  • Hochängstliche: Ängstlichkeit hoch, Angstleugnung hoch
  • Niedrigängstliche: Ängstlichkeit niedrig, Angstleugnung niedrig
  • Sensitizer: Ängstlichkeit hoch, Angstleugnung niedrig

Ängstlichkeit und R-S müssen getrennt erfasst werden, da wenig ängstliche keine Represser sind und hoch ängstliche keine Sensitizer

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5
Q

Das kognitive Modell

A

Analyse von Aufmerksamkeitsprozessen in bedrohlichen Situationen
Personen unterscheiden sich darin, ob sie Erregung oder Unsicherheit schlechter tolerieren können
- Sensitizer: Haben Angst vor der Gefahr
- Represser: Haben Angst vor der Angst

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6
Q

Persönlichkeit und Bewältigungsprozesse

A

Sensitizer:

  • hohe Unsicherheitsintoleranz, niedrige Erregungsintoleranz
  • Hohe Vigilanz, niedrige kognitive Vermeidung
  • -> Konsistente Überwachung

Represser:

  • niedrige Unsicherheitsintoleranz, hohe Erregungungsintoleranz
  • Niedrige Vigilanz, hohe kognitive Vermeidung
  • -> Konsistente Vermeidung

Niedrigängstliche:

  • niedrige Unsicherheitsintoleranz, niedrige Erregungungsintoleranz
  • Niedrige Vigilanz, niedrige kognitive Vermeidung
  • -> Situationsbezogene Bewältigung

Hochängstliche:

  • hohe Unsicherheitsintoleranz, hohe Erregungungsintoleranz
  • Hohe Vigilanz, hohe kognitive Vermeidung
  • -> Fluktuierende Bewältigung
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7
Q

Ängstlichkeit beschreibt interindividuelle Unterschiede in…

A
  • Der Häufigkeit mit starken Ängsten zu reagieren
  • Der Leichtigkeit der Angstauslösung
  • Der Intensität der Angstreaktion und
  • Der Dauer der Angstreaktion
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8
Q

Ängstlichkeit - Unterscheidung von Trait (Eigenschaft) und State (Zustand)

A
  • Trait: Ängstlichkeit; stabile interindividuelle Unterschiede in der Tendenz in bedrohlichen Situationen mit Angst zu reagieren
  • State: Zustand; intraindividuell variierender Zustand des Organismus, aktuelles Geschehen von kurzer Dauer
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9
Q

Zusammenhang zwischen Ängstlichkeit und Neurotizismus

A
  • Skalen, die Ängstlichkeit situationsspezifisch erfassen, korrelieren hoch mit Neurotizismus
  • Ängstlichkeit nach Eysenck (PEN) und Gray (BIS/BAS): N++/E- –> Kombination aus Neurotizismus und Intraversion
  • Ängstlichkeit nach Costa und McCrae (FFM): Facette von Neurotizismus
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10
Q

3 Arten von angstauslösenden Situationen

A
  • Soziale Situationen: Umgang mit anderen Menschen
  • Physische Bedrohungssituationen: Schmerz, Verletzung, …
  • Ungewisse, mehrdeutige Situationen
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11
Q

Angsthierarchie: Unterschiedliche Bereiche der Ängstlichkeit (da niedrige transsituative Konsistenz)

A

Globale Angstneigung
- Angst vor physischen und psychischen Angriffen
• Angst vor physischer Verletzung
• Angst vor Erkrankungen und ärztlichen Behandlungen
• Angst vor Abwertung und Unterlegenheit
• Angst vor Normüberschreitung
- Angst vor Bewährungssituationen
• Angst vor Auftritten (Theater)
• Angst vor Selbstbehauptung

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12
Q

3 Reaktionsebenen der Angst

A
  • Subjektiv-psychologisch (kognitiv, Denken/Fühlen)
  • Neuro-physiologisch (Körper)
  • Motorisch-behavioral (Verhalten)
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13
Q

Geringe Übereinstimmung zwischen Indikatoren verschiedener Reaktionsebenen

A
  • Zeitliche Verschiebung der Prozessabläufe auf den 3 Ebenen
  • Individuelle Reaktionsprofile
  • Coping
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14
Q

Ängstliche Personen weisen besondere Informationsverarbeitung auf

A

Verzerrung der Informationsverarbeitung zugunsten negativer/angsterregender Information –> Negativity Bias

  • Aufmerksamkeit: Fokus auf negative Elemente, zB. auf negative Gesichter im Hörsaal
  • Interpretation: Neutrale Gesichter werden negativ interpretiert
  • Gedächtnis
  • -> kognitive Vulnerabilität für emotionale Störungen
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15
Q

Processing Efficiency Theory (Eysenck und Calvo 1992) und Attentional Control Theory (Eysenck et al. 2007)

A
  • Negativer Effekt von Ängstlichkeit: Schlechtere Aufmerksamkeitskontrolle, anfälliger für störenden Einfluss ablenkender Gedanke und Reize
  • Positiver Effekt von Ängstlichkeit: Höhere Anstrengung, durch die Angst vor negativen Konsequenzen schlechter Leistung
  • Eysencks Annahme: Ängstlichkeit ist nicht mit geringerer Effektivität kognitiver Leistungen verbunden, sondern mit einer geringeren Effizient der kognitiven Verarbeitung (Ausnahme: Extrem schwierige Aufgaben oder extrem hohe Ängstlichkeit)
  • Effektivität/Anstrengung=Effizienz –> Je höher die Anstrengung, desto geringer die Effizienz (bei gleicher Effektivität)

Fazit: Wird durch Überprüfung bestätigt: Ängstliche zeigen selten schlechtere Leistungen, sind aber weniger effizient in der Verarbeitung kognitiver Informationen (unterstützt durch Studienlage)

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16
Q

3 Voraussetzungen für die Klassifikation einer Handlung als aggressiv

A
  • Verhaltensweise beinhaltet die Einschränkung der Verhaltensalternativen oder -konsequenzen eines Gegenübers
  • Beurteiler nimmt die Verhaltensweise als gegen die eigenen Interessen oder diejenigen der Zielperson gerichtet wahr, er hält sie für intendiert, bösartig oder selbstsüchtig – unabhängig davon, ob der Akteur wirklich Schaden anrichten will
  • Die Handlung wird von dem Außenstehenden als anti-normativ oder ungesetzlich aufgefasst
17
Q

Beurteilung der Schwere einer Aggression ist abhängig von

A
  • Merkmalen des Täters (Aggressionen von Männern besonders negativ beurteilt)
  • Merkmalen des Opfers (Aggressionen gegen Frauen besonders negativ beurteilt)
  • Beziehung zwischen Täter und Opfer
  • Merkmalen des Beurteilers (Frauen tolerieren Aggressionen gegenüber Geschwistern eher als solche gegenüber Freunden und Fremden)
18
Q

Psychoanalytisches Paradigma: Aggression als Folge von Trieben

A

Katharsis-Hypothese

  • Spannungsaufbau: Anstauung aggressiver Triebenergie
  • Spannungsreduktion: Affektabfuhr
  • Trieb: Thanatos
  • Im Anschluss an aggressive Akte sollte die Wahrscheinlichkeit für weitere aggressive Akte vorübergehend vermindert sein
  • Studienlage: sehr inkonsistent; ebenso empirische Überprüfung
19
Q

Behavioristisches Paradigma: Aggression als Folge von Lernprozessen

A
  • Klassische Konditionierung: Schmerz = Fight
  • Operante Konditionierung: Aggression zur Zielerreichung, zB. Willen durchsetzen
  • Beobachtungslernen: Nachahmung von Aggression
20
Q

4 Formen der Aggressivität

A
  • Körperliche Aggression
  • Verbale Aggression
  • Ärger/Zorn
  • Feindseligkeit
21
Q

Interindividuelle Unterschiede in der Aggressivität

A
  • Aggressivität im Kindesalter sagt aggressives Verhalten im Jugend- und Erwachsenenalter vorher
  • Männer sind körperlich aggressiver als Frauen, bei verbaler Aggressivität besteht nur ein kleiner Unterschied
  • Aggressivität geht mit dem Alter zurück