Motorische Entwicklung Flashcards
Motorische Entwicklung
Einfluss von Reifungsprozessen (Genetik) und Sozalisationsprozessen (Umgebung) in Zusamennspiel mit Tätigkeiten/Handlungen/Bewegung (Übung) auf die Motorische Ontogenese
Entwicklungsverlauf vgl. Kinder Erwachsene
Kontinuität:
Gleiche Reaktion von Kindern auf neue Situationen wie Erwachsene, Unterschied nur der Grad der Komplexität
Diskontinuität:
Entwicklungssprünge verursacht durch unterschiedliche Art der Denkens, Fühlens und Verhaltens-> qualitative Unterscheidung
-> dadurch Entwicklungssprüngen
Entwicklungsverläufe charakteristisch?
Da jeder Mensch während seiner Entwicklung einer einzigartigen Kombination von Umwelt und
persönlichen Vorbedingungen
ausgesetzt ist, resultieren daraus auch individuelle Entwicklungsverläufe
Anlage oder Umwelt wichtiger?
Nature:
- Nativismus (Jean-Jaques Rousseau):
- Die Entwicklung vollzieht sich allein aufgrund der Anlagen, die jedes Kind mitbringt; Umwelt, Kultur und Erziehung behindern die Entwicklung eher, anstatt sie zu fördern.
Nurture:
- Empirismus (John Locke):
- Kinder kommen ohne Wissen und Fertigkeiten auf die Welt (als “tabula rasa”); Entwicklung vollzieht sich allein durch Erfahrung und Lernen!
Entwicklung ist ein Aufbau und Wideraufbau von viele komplexen motorische Fähigkeiten.
Weder die biologischen noch die Umgebungsfaktoren sind alleine verantwortlich für die motorische Entwicklung. Die motorische Entwicklung ist ein dynamisches System.
Entwicklung des Gehirns
Allgemein
• Wächst sehr schnell (80% des Erw. Gewichts mit 4 Jahren)
• Meiste Wachstum im zerebralem Kortex
• Cerebellum (Kleinhirn) und Mittelhirn entwickeln sich als erstes
->Reflexe und essentielle biologische Funktionen
• Motorische und sensorische Areale differenzieren sich vor „höheren“ Arealen
Merkmale Neuronen
Neuronen = Nervenzellen
• Neurone sind auf Erregungsleitung spezialisierte Zellen.
• Neurone unterscheiden sich von Körperzellen dadurch, dass sie nicht eng aneinander gebunden sind.
• Zwischen den Nervenzellen befinden sich kleine Zwischenräume (=Synaptischer Spalt).
• Die Kommunikation zwischen Nervenzellen erfolgt über chemische Botenstoffe (Neurotransmitter), die von den Nervenzellen in den synaptischen Spalt ausgeschüttet werden.
Entwicklung von Neuronen
- Wuchern:
Im 1. Monat wächst das Gehirn so schnell weil im Neuralrohr eine Überproduktion vonNeuronen stattfindet - Wandern:
Die vielen Neuronen wandern entlang der Gliazellen zu andere Regionen im Gehirn - Differenzieren:
Der Prozess der Differenzierung findet hauptsächlich postnatal statt. Formen und Spezialisierung der Synapsen
Wichtige Prinzipien Neuronen
• Im Neuralrohr entstehen mehr Neuronen, als das Gehirn jemals brauchen könnte.
• Nervenzellen benötigen einen Stimulus um Synapsen zu entwickeln. Diese Stimulierung von Nervenzellen führt zunächst zu einem Überfluss synaptischer Verbindungen.
• Neuronen, die nur selten in Erregungszustand versetzt werden, verlieren ihre Synapsen.
• Diese Neuronen werden dann entweder in einen “Ruhezustand” versetzt, um für andere entwicklungsrelevante Prozesse zur Verfügung zu stehen oder sterben ab.
->Plastizität des Gehirns: Wenn bestimmte Gebiete ausfallen, können diese durch andere Gebiete übernommen werden.
Sensomotorische Entwicklung
Cephalo-caudale Entwicklung:
“vom Kopf zum Steiß” motorische Kontrolle des Kopfes Kontrolle von Armen und RumpfKontrolle der unteren Extremitäten
Proximo-distale Entwicklung:
“körpernah zu körperfern” Kontrolle über Kopf, Rumpf und Arme
-> Koordination von Händen und Fingern
Motorische Entwicklung
-> Reflexe
( nach Themen 1996)
- Primitive Reflexe: Such-, Saug-, und Mororeflex
- Posturale Reflexe: Steig- und Schwimmreflex
- Rhythmische Stereotypen: Fuß reiben, Wiegen, Schaukeln, Objekte an einander schlagen Objekte in den Mund stecken, Aktivitäten mit der Zunge
-> durch Training dann Bewegungsentwicklung
Kleinkind Motorische Entwicklung
• Stabilität:
-Kopf halten,cephalo-caudale Entwicklung
• Fortbewegung:
Rollen und Umdrehen, Robben, „Po-Rutschen“, Krabbeln
• Manuelle Kontrolle: Handfläche greift Zangengriff
Pinzettengriff Proximo-distale Entwicklung
Sinne von Neugeborenen
• Riechen: nach wenigen Tagen Zitrone von Vanille unterscheiden
• Hören: schon im Mutterleib (Beruhigen durch mütterliche Stimme), Vollständig entwickelt ungefähr im 6. Lebensjahr
• Schmecken: sind vor der Geburt entwickelt –>Erkennen alle Geschmacksrichtungen, Angeborene Geschmacksvorzüge;süß
• Fühlen: Haut enthält viele Rezeptoren
(Gehirnareale für Schmerz sind bei der Geburt vollständig entwickelt.)
• Sehen: ist der bei der Geburt am wenigsten entwickelte Sinn
Sehschärfe von Neugeborenen
Auge und Gehirns sind bei Geburt noch nicht vollständig ausgebildet
• Neugeborene können noch nicht gut fokussieren und die Sehschärfe ist begrenzt
• Bei Geburt: kann Konturen unterscheiden
• Mit 2 Monaten: können Säuglinge ebenso gut wie Erwachsene fokussieren.
• Mit 6 Monaten: hat die Sehschärfe (=Feinheit der Unterscheidung) das Niveau Erwachsener erreicht.
Bewegungssehen von Neugeborenen
- Neugeborene sehen Bewegungen von Objekten und folgen mit den Augen
- Augenbewegungen aber noch langsam und ungenau.
Farbsehen von Neugeborenen
- Farbwahrnehmung bei Geburt vorhanden, noch keine gute Unterscheidung
- Klare Farbpräferenzen ab 2-3 Monaten
- Volles Farbsehen mit 4-5 Monaten