Motive Flashcards

1
Q
  1. Welche Motive werden in der modernen Motivationspsychologie vorwiegend untersucht? Geben Sie zu jedem Basismotiv eine kurze inhaltliche Beschreibung und grenzen Sie die verschiedenen Motive voneinander ab.
A
  • Leistung Es läßt sich als das Bestreben von Menschen beschreiben, die eigene Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen und die erbrachte Leistung mit Hilfe eines Tüchtigkeitsmaßstabes zu messen, um dann Stolz und Freude über einen erreichten Erfolg empfinden zu können
    o Bestreben nach Rückmeldung über eigenen Erfolg/Misserfolg des Handelns und dieses Ergebnis eigener Anstrengung dann möglichst effektiv zu halten
    o Bsp.: Arbeitsgruppen – eigene Leistung sichtbar
  • Macht
    o Bestreben in sozialen Beziehungen den eigenen Willen durchzusetzen, Führungsposition, Entscheidungsträger
    o Bsp.: Arbeitsgruppen – wichtige Rolle
  • Anschluss
    o soziale Beziehungen aufzubauen, zu festigen, Gruppenzugehörigkeit
    o Bsp.: Arbeitsgruppen – Geborgenheit , in neuer Klasse
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2
Q
  1. Unterscheiden Sie zwischen ultimativen und proximalen Zielen.
A
  • Funktionen von Motiven:
  • ultimatives Ziel
    o Erhöhung der „evolutionären Fitness“ von Individuen und Gemeinschaften (Weitergabe des Erbguts)(SEX!!!) –> Selbst- und Arterhaltung
  • proximales Ziel
    o Affektveränderung als Anreiz motivierten Verhaltens
    o Leistungmotiv: bessere Qualität des eigenen Handelns und damit verbundene Affekte wie Stolz
    o Anschlussmotiv: Aus Fremden Freunde machen und Harmonie in bestehenden Beziehungen aufrecht erhalten
    o Machtmotiv: Erlangen /Halten von höheren Statuspositionen
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3
Q
  1. Welche Rolle spielen Emotionen/Affekte für das Motivationsgeschehen?
A
  • Emotionen können als proximale Ziele angesehen werden
    o Leistungsmotiv: Empfindung von Stolz –>Vermeidung von Scham
    o Machtmotiv: Streben nach Kompetenz –>Vermeidung von Hilflosigkeit
    o Anschlussmotiv: Streben nach Vertrautheit –> Vermeidung von Einsamkeit
  • Affektveränderung von negativ zu positiv stellt einen Anreiz für motiviertes Verhalten dar
  • Affektänderung verstärkt bestimmtes Verhalten
  • Antizipation einer Emotion steuert motiviertes Verhalten
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4
Q
  1. Was versteht Murray unter “need” und “press”? Wie viele „needs“ gibt es nach Murray? Wieso hat sich der Bedürfniskatalog von Murray in der Wissenschaft nicht durchgesetzt? [Hinweis: Die „needs“ müssen nicht aufgezählt werden].
A
  • Need: psychologische Motive (z.B. Leistungsmotiv etc.)
  • Press: thematisch passende situative Hinweise
  • Nach Murray gibt es 27 needs, diese haben sich jedoch nicht durchgesetzt, da sie ähnliche Probleme wie Instinktkataloge darstellen (unvollständige Beliebige Auswahl) und sich auf elementarere Motivklassen zusammenfassen lassen (z.B. Macht, Leistung, Anschluss)
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5
Q
  1. Wie ist die Bedürfnispyramide nach Maslow (1943) aufgebaut? Unterscheiden Sie auf der Basis dieses Modells zwischen Defizitmotiven und unstillbaren Bedürfnissen. Welche Kritik gibt es am Pyramidenmodell von Maslow?
A
  • hierarchischer Aufbau
    o sequentielle Bedürfnisbefriedigung von unten nach oben
    o je basaler, desto einflussreicher, desto früher tritt es in der Ontogenese auf
    o Einteilung in stillbare Defizit- (1-3) und unstillbare Wachstumsbedürfnisse (4-5)
  • von unten nach oben
    1. Physiologische Bedürfnisse
    2. Sicherheitsbedürfnis
    3. Bedürfnis nach sozialem Kontakt
    4. Bedürfnis nach Selbstachtung und Anerkennung
    5. Selbstverwirklichung
  • Kritik
    o Situation/Anreiz spielt keine Rolle
    o vage und kulturabhängige Bedürfnisbeschreibungen
    o geringe empirische Gültigkeit
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6
Q
  1. Erläutern Sie die Bedürfnishierarchie von Kenrick und Kollegen (2010). In welchen Punkten weicht dieses Modell von dem klassischen Modell von Maslow ab?
A
  1. Erläutern Sie die Bedürfnishierarchie von Kenrick und Kollegen (2010). In welchen Punkten weicht dieses Modell von dem klassischen Modell von Maslow ab?
    - Die Moderne Bedürfnishierarchie hat einen evolutionsgeschichtlichen Hintergrund und bezieht sich ausschließlich auf die Ontogenese
    - Die Aktivierung erfolgt durch passende Cues und wird im Gegensatz zu dem Modell von Maslow nicht hierarchisch abgearbeitet.
    - Bestandteile sind:
    o Parenting
    o Mate Retention
    o Mate Acquisition
    o Status/Esteem
    o Affiliation
    o Self-Protection
    o Immediate Physiological Needs
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7
Q
  1. Welche intrinsischen Bedürfnisse gibt es laut der Selbstbestimmungstheorie? Erläutern Sie jedes einzelne Motiv.
A

Drei angeborene unstillbare psychologische Grundbedürfnisse:

  • Autonomie: Gefühl der Freiwilligkeit, das jedes Verhalten begleiten kann (z.B. auch das Befolgen von Anweisungen des Sicherheitspersonals am Flughafen, wenn man von der Notwendigkeit dieser Kontrollen überzeugt ist) –> es ist in diesem Zusammenhang nicht die objektive Unabhängigkeit von anderen Personen oder sonstigen Gegebenheiten zu verstehen
  • Kompetenz: das Gefühl effektiv auf die jeweils als wichtig erachteten Dinge einwirken zu können und entsprechend gewünschte Resultate zu erzielen
  • Soziale Eingebundenheit: nicht nur die Bedeutung, die Andere für Einen haben, sondern auch die Bedeutung, die man selbst für Andere besitzt –> in welcher Art eine Befriedigung dieser Grundbedürfnisse möglich ist, hängt wesentlich vom im jeweiligen sozio-kulturellen Kontext erworbenem Wertesystem ab.
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8
Q
  1. Was sind die wesentlichen Erkenntnisse der Affen-Experimente von Harry Harlow? Ordnen Sie die Ergebnisse dieser Forschung in einen wissenschaftshistorischen Kontext (Stichwort: Behaviorismus) ein.
A
  • Rhesus Affen wurden unmittelbar nach der Geburt von ihrer Mutter getrennt. Als Ersatz bekommen sie eine Milch spendende „Drahtmutter“ und eine Stoffmutter (Kuscheltier mit gesichtsähnlichem Kopf). Es wurde festgestellt, dass die Äffchen sich bei dem Drahtgestell lediglich zu trinken aufhielten und sonst Nähe bei der Stoffmutter suchten –> Damit wird bewiesen, dass der reine Körperkontakt für die Affen mindestens genauso wichtig ist wie die körperliche Ernährung
  • Damit wird auch gezeigt, dass Verhaltensänderungen durch Futterbelohnung (Behaviorismus) an Tauben und Ratten nicht ohne weiteres auf Primaten übertragbar ist
  • -> widerspricht dem Behaviorismus, der davon ausgehen würde, dass die Affen sich derjenigen Mutter mehr hingezogen fühlen, die ihre grundlegenden Bedürfnisse befriedigt (Essen) und sie belohnen kann
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9
Q
  1. Auf welchen Dimensionen können kulturübergreifende Bedürfnisse und Wertvorstellungen verortet werden? Erläutern Sie beide Dimensionen.
A
  • Intrinsisch vs. Extrinsisch = Motive und Ziele aus mir heraus (Selbstverwirklichung) oder von außen gegeben (Werte und Normen)
  • Selbst-bezogen (physikalisches selbst) vs. Selbst-transzendent (es gibt Ziele/Bedürfnisse die eher auf mein Inneres/das Selbst bezogen werden aber auch solche die auf die Gemeinschaft bezogen sind: Bsp.: Konformität: in Gruppe einfügen, sich identifizieren
    (Auf mich selbst bezogen – eigene Leistung, oder über mich hinaus – sozialer Kontakt)

= Bsp.: typisch intrinsisch: Autonomie/Kompetenz (selbstbezogen)
BSp.: Soziale Eingebundenheit (extrinsisch selbsttranszendet)
Gute Unileistung von Eltern erwartet (extrinsisch selbstbezogen)
Bsp Gesundheit ist intrinsisch und selbstbezogen
Finanzieller Erfolg extrinsisch und selbstbezogen
Gemeinschaft ist intrinsisch und selbsttranszendent
Konformität ist extrinsisch und selbsttranszendent

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10
Q
  1. Welche Bedürfnisse sind besonders wichtig für die Lebenszufriedenheit und das subjektive Wohlbefinden? Beschreiben Sie dazu die Ergebnisse der internationalen Studie von Tay & Diener (2011).
A

Gallup World Poll (160 Staaten)
- fragten nach der Befriedigung von 6 Bedürfnissen (Basic, Safety, Social, Respect, Mastery, Autonomy) und subjektivem Wohlbefinden
- Ergebnisse
o Befriedigung dieser Bedürfnisse steigert überall das Wohlbefinden
o Grundbedürfnisse sind wichtiger für Lebenszufriedenheit und negative Emotionen
o soziale Bedürfnisse sind wichtiger für positive Emotionen
o Steigerung eines Bedürfnisses hat schon einen eigenständigen Effekt, das heißt die Steigerung des Wohlbefindens hängt NICHT von anderen Bedürfnissen ab

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11
Q
  1. Welche motivationalen Orientierungen können aus einem angeregten Leistungs-, Macht- und Anschlussmotiv hervorgehen? Warum ist diese Unterscheidung wichtig?
A
  • Aufgliederung in aufsuchende und meidende Komponenten
  • Leistung
    o Hoffnung auf Erfolg –> Stolz
    o Furcht vor Misserfolg –> Scham
  • Macht
    o Hoffnung auf Kontrolle –> Kompetenz
    o Furcht vor Kontrollverlust –> Hilflosigkeit
  • Anschluss
    o Hoffnung auf Anschluss –> Vertrautheit
    o Furcht vor Zurückweisung –> Einsamkeit
  • Aufteilung ist wichtig um Verhaltensvorhersagen treffen zu können
  • hinter jedem Motiv steht ein Bedürfnis, das unterschiedliches Verhalten verlangt
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