Michael Walzer -Sphären der Gerechtigkeit Flashcards

1
Q

Michael Walzer

A

Hauptwerk: Sphären der Gerechtigkeit

Zentrale Frage: Wie kann eine gerechte Gesellschaft soz. Güter fair verteilen?

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Q

Grundanliegen von “Sphären der Gerechtigkeit”

A
  • Pluralistische Gerechtigkeitstheorie
  • Ablehnung einer univ. Gleichheitsvorstellung
  • Jede Gesell. hat unterschiedliche
    Verteilungskriterien für verschiedene soz. Güter
  • Schlüsselkonzept: “komplexe Gleichheit”
    –> Gerechtigkeit bedeutet nicht absolute
    Gleichheit, sonder dass kein Gut eine andere
    Sphäre dominert
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3
Q

Warum keine univ. Gleichheit?

A
  • Gleichheit an finanziellen Mitteln für Bürger
    nicht realisierbar und nicht wünschbar
  • Kapitalismus ermöglicht freien Austausch, aber
    ungleiche Ergebnisse
  • Versuch der absoluten Gleichheit führt zu
    Zwangsstaat
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4
Q

Ansatzpunkt des Egalitarismus

A
  • Egalitarismus richtet sich gegen gesell.
    realisierte Ungleichheiten
  • Kernproblem:
    Unterordnungsdruck durch soz. Güter, die
    Macht verschaffen
    (Beispiel:
    • Reichtum kann pol. Macht beeinflussen
    • Herkunft, Grundbesitz oder Stellung in einer
      Kirche können unfaire Vorteile bringen
  • Ziel:
    Soz. Güter so verteilen, dass sie nicht als
    Herrschaftsmittel missbraucht werden können
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5
Q

Was bedeutet “komplexe Gleichheit”?

A
  • Jede Gesell. hat verschiedene
    Distributionssphären mit eigenen Regeln
  • Kein Gut darf die Kontrolle über andere Sphären
    gewinnen
  • Moderne Gesell. haben kein zentrale
    Verteilungsinstanz
  • Es gibt verschiedene Distributionsprinzipien für
    verschiedene soz. Güter
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6
Q

Sechs Hauptthesen über soziale Güter

A
  1. Soz. Güter sind gesell. erzeugt und bewertet
  2. Soz. Güter beeinflussen die Iden. und das
    Personsein
  3. Es gibt keine univ., für alle Gesell. gleiche
    Verteilung von Gütern
  4. Bedeutung eines Gutes bestimmt, wie es
    verteilt wird
  5. Soz. Bedeutung von Gütern ist historisch
    gewachsen
  6. Jede soz. Gut gehört in eine eigene Sphäre mit
    eigenen Verteilungregeln
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7
Q

Warum gibt es keine zentrale Verteilung?

A

Güter haben unterschiedliche Bedeutungen un verschiedenen Gesellschaften

(Beispiele:
- In einer Gesell. mit religiösem Fokus kann
“Göttliche Gnade” wichtiger sein als wirt.
Erfolg
- In modernen kapit. Gesell. dominiert oft
Geld)

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8
Q

Wie entsteht Herrschaft durch soziale Güter?

A
  • Dominante Güter (z.B. Kapital, Religion, pol.
    Ämter) können Monopole bilden
    –> Monopole führen dazu, dass eine Gruppe
    überproportionalen Einfluss gewinnt
    Walzers Ziel:
    Dominanz eines Gutes verhinder, indem die Verteilungssphären getrennt bleiben
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9
Q

Ideologien als Monopolisierung von Gütern

A
  • Aristokratie: Herrschaft basier auf Herkunft
  • Meritokratie: Herrschaft basiert auf Bildung und
    Begabung
  • Kapitalismus: Herrschaft basiert auf Besitz und
    Geld
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10
Q

Strategien gegen Monopolbildung

A
  1. Dominantes Gut allgemein verteilen (statt
    Monopolbildung)
  2. Autonomie der Sphären wahren (statt
    Dominanz eines Gutes über andere Bereiche)
  3. Dominantes Gut durch anderes Gut ersetzen
    (z.B. dem. Kontrolle statt Kapitaldominanz)
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11
Q

Drei zentrale Distributionsprinzipien

A
  1. Freier Austausch (Marktprinzip)
  2. Verdienstprinzip (Leistungsgerechtigkeit)
  3. Bedarfsprinzip (soz. Gerechtigkeit)
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12
Q

Freier Austausch (Marktprinzip)

A
  • Markt ergmöglicht freien Handel
  • Problem: Geld kann Macht über andere Sphären
    gewinnen
    —> Lösung:
    Begrenzung, z.B. Verbot privater
    Parteienfinanzierung
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13
Q

Verdienstprinzip (Leistungsgerechtigkeit)

A
  • Löhne, Strafen, Ehrungen basieren auf Verdienst
    –> Gefahr: Eine “Elite” entscheidet über
    Verdienst und Einfluss
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14
Q

Bedarfsprinzip (soziale Gerechtigkeit)

A
  • Existenzsicherung: Nahrungsmittel, Gesundheit,
    Bildung nach Bedürftigkeit
    –> Problem: Nicht alle Güter können nach
    Bedarf verteilt werden (z.B. Ämter
    und Status)
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15
Q

Sphären der Gerechtigkeit - Wichtige Beispiele

A
  • Mitgliedschaft: Bürgerrechte, Zugehörigkeit zu
    Gemeinschaft
  • Sicherheit und Wohlfahrt: Versorgung, soz.
    Absicherung
  • Geld und Waren: Kapital un Wirtschaft
  • Ämter: Pol. Posten und Macht
  • Erziehung und Bildung: Zugang zu Wissen
  • Freizeit: Verteilung von Kultur und
    Erholungsmöglichkeiten
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16
Q

Politische Macht als soziale Sphäre

A
  • Pol. Macht mus begrenzt werden, um Willkür zu
    verhindern
  • In gerechter Gesell. darf pol. Macht nicht
    käuflich sein
17
Q

Dinge, die nicht käuflich sein dürfen

A
  1. Menschen (keine Sklaverei)
  2. Pol. Ämter (keine Korruption)
  3. Grundlegende Sozialleistungen (z.B. Polizei,
    Bildung)
  4. Göttliche Gnade (keine Bezahlung für rel.
    Erlösung)
  5. Liebe und Freundschaft
18
Q

Stärken von Walzers Modell

A
  • Erkennt an, dass Gerechtigkeit nicht universell,
    sondern kontextspezifisch ist
  • Bietet eine Lösung gegen Monopolisierung und
    Machtkonzentration
  • Erklärt, warum gleiche Verteilungsprinzipien
    nicht für alle Güter funktionieren
19
Q

Schwächen und offene Fragen

A

Ist eine so komplexe Verteilung praktisch umsetzbar?

Braucht Gerechtigkeit nicht eine univ. Grundlage, um für alle gültig zu sein?

Führt die Trennung der Sphären nicht zu Ungerechtigkeiten in einer globalisierten Welt?

20
Q

Zusammenfassung und Kernthesen

A
  • Keine univ. Gleichheit, sonder Gerechtigkeit
    innerhalb spezifischer Sphären
  • Jedes soz. Gut hat seine eigene Logik
  • Dominanz eines Gutes über andere Bereiche
    soll verhindert werden
  • Komplexe Gleichheit als Lösung gegen
    Ungleichheitsmechanismen