Martha Nussbaum - Befähigungsansatz Flashcards

1
Q

Martha Nussbaum

A
  • Hauptvertreterin des
    Befähigungsansatzes
  • Neo-Aristotelismus und soz. Liberalismus
  • Ziel: Gerechtigkeit, Menschenwürde und
    Gleichheit in modernen Gesell. fördern
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2
Q

Zentrale Werte

A

Gleichheit:
Alle Menschen besitzen die gleiche Würde

Freiheit:
Soll nur so weit eingeschränkt werden, wie es mit den “wesentlichen Interessen der Nation” vereinbar ist

Würde:
- Menschen haben das Recht, ihr Leben
eigenständig zu gestalten
- Würdeverletzung: Einschränkung des ind.
Gewissens und der Sinnsuche

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3
Q

Allgemeine Charakterisierung des Befähigungsansatzes

A
  • Menschen brauchen mehr als nur
    Ressourcen oder Grundrechte, um ein
    gutes Leben zu führen
  • Staatliche Aufgabe: Förderung von
    Befähigungen, die Menschen in die Lage
    versetzen, ihr Leben selbstbestimmt zu
    leben

Kritik an klassischen Gerechtigkeitstheorien:
- Utilitarismus: Maximierung von Glück
reicht nicht aus
- Rawls´ Theorie: Fokussiert zu sehr auf
Güterverteilung
- Dowrkins Ansatz: Nicht nur Ressourcen,
sondern deren Nutzungsmöglichkeiten
zählen

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4
Q

Warum sind Ressourcen allein nicht genug?

A

Gleiche Ressourcen führen nicht automatisch zu gleichen Chancen
Beispiel:
- Ein körperlich eingeschränkter Mensch
braucht mehr Unterstützung, um die
gleichen Möglichkeiten zu haben
- Eine Frau in einer paternalistischen
Gesell. kann durch soz. Normen
gehindert werden, ihre Fähigkeiten zu
entfalten

Lösung:
Staatl. Unterstützung zur Befähigung von Ind.

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5
Q

Ziele des Befähigungsansatzes

A

Staat soll Menschen materiell, institutionell und pädagogisch versorgen

Ziele:
- Gutes Leben ermöglichen
- Soz. Perspektive stärken
- Tugendethische Aspekte berücksichtigen
- Gesundheit und soz. Teilhabe fördern

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6
Q

Zehn zentrale Befähigungen

A
  1. Leben: Möglichkeit, ein vollst. Leben zu führen
  2. Gesundheit: Zugang zu Nahrung, Wasser, med. Versorgung
  3. Körperliche Unversehrtheit: Schutz vor Gewalt und Unterdrückung
  4. Sinneswahrnehmnung & Emotionen: Freude empfinden, Schmerz vermeiden
  5. Beziehungen: Bindungen zu anderen Menschen eingehen können
  6. Praktische Vernunft: Eigene Werte entwickeln, Lebensplanung machen
  7. Soziale Teilhabe: Anerkennung als gleichwertiges Mitglied der Gesell.
  8. Verbundenheit mit Natur & Tieren: Umwelt als Wert schätzen
  9. Spiel und Kreativität: Lachen, Erholen, Musizieren, Kunst erleben
  10. Selbstbestimmtes Leben: Kontrolle über die eigene Umwelt, pol. und materielle Selbstbestimmung
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7
Q

Grund der Liste

A
  • Liste definiert, was Menschen für ein
    menschenwürdiges Leben benötigen
  • Fokus liegt auf Fähigkeiten, nicht auf Glück
    oder Wohlstand

—> Staatl. Aufgabe:
Bedingungen schaffen, damit alle diese Fähigkeiten entwickeln können

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8
Q

Kritik: Paternalismusgefahr

A

Soll der Staat wirklich vorschreiben, was ein “gutes Leben” ist?

Wie viel Einfluss darf der Staat haben, um Menschen zu “befähigen”?

Wie kann verhindert werden, dass die Liste als Bevormundung empfunden wird?

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9
Q

Kritik: “Gut” vor “gerecht?

A

Bedeutet Fokus auf Befähigungen, dass Gerechtigkeit zweitrangig wird?

Ist eine Gesell. gerecht, wenn alle befähigt sind, aber trotzdem große Ungleichheiten bestehen?

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10
Q

Kosten und Verantwortung

A

Wer soll dafür bezahlen, dass alle Menschen ihre Fähigkeiten entfalten können?

Welche Pflichten haben andere Menschen oder der Staat, um diesen Zustand herzustellen?

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11
Q

Kritik: Westlich geprägte Werte?

A

Ist die Capabilities-Liste zu stark an westliche Vorstellungen von Gleichheit gebunden?

Wie kann die Liste an kulturelle Unterschiede angepasst werden?

Sind Ergänzungen oder Kürzungen der Liste möglich?

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12
Q

Methodische Kritik

A

Nussbaum verwendet Literatur, Mythen und phil. Reflexionen zur Begründung - ist das wissenschaftlich ausreichend?

Fehlt eine klare theoretische Grundlage?

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13
Q

Stärken des Befähigungsansatzes

A
  • Ermöglicht eine tiefere
    Gerechtigkeitsvorstellung als bloße
    Ressourcengleichheit
  • Berücksichtigt ind. Unterschiede und soz.
    Faktoren
  • Fokus auf Menschenwürde und echt
    Freiheit
  • Praktisch anwendbar für Soz.pol.,
    Menschenrechte und
    Entwicklungszusammenarbeit
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14
Q

Herausforderungen und offene Fragen

A

Gleichgewicht zwischen ind. Freiheit und staatl. Eingriff?

Mangel an klarer Begründung für die Liste

Umsetzung in der Realität. Wie finanzieren, wer entscheidet?

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15
Q

Nussbaum vs. Rawls (Gerechtigkeit als Fairness)

A

Rawls:
Fokus auf gerechte Institutionen und Ressourcenzuteilung

Nussbaum:
Fokus auf ind. Befähigungen, nicht nur Ressourcen

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16
Q

Nussbaum vs. Dworkin (Ressourcengleichheit)

A

Dworkin:
Alle sollen mit gleichen Ressourcen starten

Nussbaum:
Ressourcen sind nicht genug - Menschen brauchen Möglichkeiten zur Nutzung

17
Q

Nussbaum vs. Nozick (Libertärer Minimalstaat)

A

Nozick:
Staat soll Eigentum und Freiheit schützen, keine Umverteilung

Nussbaum:
Staat soll aktiv für Gleichheit der Chancen und Würde sorgen