Kommunitarismus Flashcards

1
Q

Kommunitarismus

A
  • Moderne Strömung der pol. Phil.
  • Gegenposition zum Liberalismus
  • Begriff “Community” im Mittelpunkt
  • Zentrale Annahme:
    Das Ind. existiert nicht isoliert, sonder ist
    in ein Gemeinschaft eingebunden und von
    ihr geprägt
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2
Q

Hauptmerkmale des Kommunitarismus

A
  • Ablehnung des “atomistischen”
    Menschenbilds im Liberalismus
  • Ind. wird durch Gemeinschaft und
    Traditionen geformt
  • Gemeinschaft nicht nur als
    Interessengemeinschaft, sondern als
    Wertegemeinschaft
  • Normative Vorgaben entstehen aus
    Tradition und geteilten moralischen
    Werten
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3
Q

Hauptvertreter des Kommunitarismus

A
  • Alasdair MacIntyre:
    Rückkehr zu aristotelischer Tugendethik,
    Kritik am Werteverlust der Moderne
  • Charles Taylor:
    Gemeinschaftliche Identität, Anknüpfung
    an Hegel
  • Michael Walzer:
    Theorie der “Sphären der Gerechtigkeit”
  • Michael Sandel:
    Kritik an Rawls und dem lib. Selbstbild
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4
Q

Liberalismus und das “ungebundene Selbst”

A

Liberalismus (Rawls, Kant):
- Keine staatl. Förderung bestimmter
Lebensziele
- Vorrang des “Rechten” vor dem “Guten”

Sandel:
- Diese Auffassung ist problematisch
–> Das Selbst existiert nicht losgelöst von
Gemeinschaften, Traditionen und moral.
Bindungen

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5
Q

Sandels Kritik am Kantschen Menschenbild

A

Kant:
- Mensch ist autonomes Vernunftwesen
- Mor. Gesetze ergeben sich aus reiner Vernunft,
unabhängig von ind. Erfahrungen

Sandel:
- Wer ist dieses “transzendentale Ich”?
- Eine solche Auffassung ist empirisch nicht
belegbar
- Menschen sind immer schon von
Gemeinschaften geprägt

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6
Q

Sandels Kritik an Rawls´ Urzustand

A

Rawls´ Idee:
- Menschen wählen Gerechtigkeitsgrundsätze im
“Urzustand” hinter einem Schleier des
Nichtwissens
- Kennen ihre soz. Position nicht
–> Wahl is unparteiisch

Sandel:
- Rawls konstruiert ein abstraktes, von allen
konkreten Bindungen gelöstes Selbst
- In der Realität sind Menschen immer schon in
mor. Gemeinschaften eingebunden
- Eine solche Trennung von Person und Werten
ist nicht möglich

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7
Q

Eigentum und Gemeinschaft

A

Rawls´ Differenzprinzip:
- Wirt. Ungleichheiten sind gerechtfertigt, wenn
sie den am schlechtesten Gestellten nützen

Sandel:
- Eigentum ist immer in eine Gemeinschaft
eingebunden
- Verteilung von Gütern setzt eine mor. Bindung
an die Gemeinschaft voraus
- Rawls´ Theorie fehlt ein gemeinschaftliches
mor. Fundament

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8
Q

Das Selbst und seine moralischen Bindungen

A

Rawls´ Theorie:
- Das Ind. trifft mor. Entscheidungen autonom

Sandel:
- Das “Ich” ist keine isolierte Einheit
- Jeder Mensch ist immer schon in eine mor.
Gemeinschaft eingebunden
- Mor. Verpflichtungen bestehen vor jeder Wahl
und Entscheidung

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9
Q

Kritik am liberalen Menschenbild

A

Liberalismus:
- Mensch als autonomes, rationales Wesen

Kommunitarismus:
- Mensch ist immer in eine bestimmte
Gemeinschaft mit Traditionen und Werten
eingebunden
- Selbstverständnis, Werte und mor.
Überzeugungen sind durch die Gemeinschaft
geformt

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10
Q

Ist eine Distanzierung von der Gemeinschaft möglich?

A

Sandel: Gemeinschaftliche Werte prägen das Ind.

Kritik:
- Menschen können sich auch von Traditionen
distanzieren
- Ist es nicht mor. notwendig, sich von
bestimmten Traditionen abzuwenden (z.B.
Diskriminierung, Ungleichheit)?

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11
Q

Braucht Gerechtigkeit wirklich eine Gemeinschaft?

A

Rawls:
Gerechte Prinzipien können auch in einer pluralistischen Gesell. gelten

Sandel:
Gerechtigkeit erfordert ein gemeinsames mor. Fundament

–> Frage:
Ist ein mor. Konsens wirklich notwendig, oder
kann Gerechtigkeit auch in vielfältigen Gesell.
bestehen?

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12
Q

Vergleich der Grundannahmen

A

Liberalismus (Rawls, Kant):
- Mensch als autonomes Ind.
- Vorrang des “Rechten” vor dem “Guten”
- Keine staatl. Förderung bestimmter
Lebensentwürfe
- Gerechtigkeit basiert auf univ. Prinzipien

Kommunitarismus (Sandel, MacIntyre, Taylor):
- Mensch als Teil einer Gemeinschaft
- Wertegemeinschaft und Traditionen sind zentral
- Staat kann bestimmte Werte fördern
- Gerechtigkeit basiert auf gemeinschaftlichen
Werten

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13
Q

Bedeutung des Kommunitarismus

A
  • Wichtige Kritik am ind. Menschenbild des Lib.
  • Stärkerer Fokus auf soz. Bindungen und mor.
    Verpflichtungen
  • Betont die Bedeutung gemeinschaftlicher Werte
    für eine gerechte Gesell.

–> Jedoch:
- Gefahr des Kollektivismus - können
Menschen ihre Gemeinschaft hinterfragen
oder verlassen?
- Wie geht man mit pluralistischen Gesell. um,
in denen es keine einheitlichen Werte gibt?

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