M5 Unit 2 Milch Flashcards

1
Q

Wie beurteilen Sie die folgende Aussage: “Bei völligem Verzicht auf Milchprodukte kann es sehr leicht zu Mangelerscheinungen kommen”? Welche Argumente sprechen dafür, welche sprechen dagegen?

A

5-2-1
Scheinbar dafür spricht, dass Milch bei den meisten Menschen als wichtiges Grundnahrungsmittel und wichtiger Lieferant für Calcium gilt. Bewiesen ist dies allerdings nicht. Dagegen sprechen folgende Argumente:

  • Die Menschen haben erst vor wenigen tausend Jahren damit begonnen, Milch und Milchprodukte zu konsumieren, obwohl der Mensch schon seit vielen Jahrmillionen auf der Erde lebt. Das heisst, viele Jahrtausende hat der Mensch keine Milch zu sich genommen und daher ist sein Verdauungssystem auch nicht auf die Verdauung von Milch ausgerichtet.
  • Die Mehrheit der Weltbevölkerung hat Probleme mit der Verdauung und Verwertung von Milch.
  • In vielen Regionen der Welt konsumieren die Bewohner keine oder nur wenige Milchprodukte und haben dennoch keine Mangelerscheinungen.
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2
Q

Wie unterscheiden sich nachstehende Kriterien im Vergleich zu früher (vor 200 Jahren oder noch davor) und heute?

  • Häufigkeit des Milchkonsums und verzehrte Mengen
  • Qualität und Art der konsumierten Milchprodukte
  • Tierhaltung und Tierernährung
A

5-2-2

  • Häufigkeit des Milchkonsums und verzehrte Mengen

a) früher:
selten und in kleinen Mengen

b) heute:
von den meisten Menschen regelmässig und in grossen Mengen (westliche Industrienationen)

  • Qualität und Art der konsumierten Milchprodukte

a) früher:
ausschließlich Rohmilchprodukte in Form von Milch, Butter, Käse oder Dickmilch in sehr guter Qualität

b) heute:
anstelle der Rohmilch gibt es fast nur noch industriell stark verarbeitete Milchprodukte: die Qualität ist aufgrund des tw. erbärmlichen Umgangs mit den Tieren sehr schlecht.

  • Tierhaltung und Tierernährung

a) früher:
artgerechte Haltung und artgerechte Ernährung (Weidehaltung)

b) heute:
Stallhaltung und artfremde Ernährung (viel Getreide und Soja)

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3
Q

Warum wurde vor etwas mehr als 100 Jahren die Pasteurisierung der Milch eingeführt?

A

5-2-3
Durch die eingeführte Dauerstallhaltung der Milchkühe unter feuchten und unhygienischen Bedingungen entwickelten sich zunehmend krankheitserregende Keime. Dadurch häuften sich bei den Tieren unterschiedliche Krankheiten und Seuchen. Zudem wurden Keime über die Einführung von Milchsammelstellen stark verbreitet. Dies führte nicht nur zu Verlusten unter den Tieren, sondern auch dazu, dass sich Menschen infizierten und ebenfalls erkrankten oder sogar starben. Um dies zu vermeiden, wurde die Pasteurisierung eingeführt. Durch diesen Prozess konnte die Milch überwiegend keimfrei gemacht werden. Gleichzeitig wurde so die Basis geschaffen, Milch und Milchprodukte im gossen Umfang zu vermarkten.

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4
Q

Ist die heutzutage als Frischmilch verkaufte Milch tatsächlich frisch? Begründen Sie ihre Antwort.

A

5-2-4
Nein, die als Frischmilch bezeichnete Milch ist nicht immer frisch, sondern kann beim Einkauf bereits 5 bis 6 Tage alt sein. Die Haltbarkeit dieser Milch ist der Pasteurisierung zu verdanken. Die aus früheren Zeiten stammende Bezeichnung Frischmilch darf jedoch weiterhin verwendet werden. Früher galt eine Milch nur dann als Frischmilch, wenn sie nicht gerann, was bereits nach 1 bis 1.5 Tagen der Fall war.

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5
Q

Was ist das Ziel der Homogenisierung der Milch?

A

5-2-5
Ziel der Homogenisierung ist es, dass Milchfett in winzige Partikelchen zu zerstäuben, um ein Aufnahmen der Milch zu verhindern. Das macht die Milch optisch attraktiver, da sich ansonsten Fettklumpen auf der Milch bilden würden, was beim Verbraucher unerwünscht ist. Durch die Homogenisierung lässt sich auch das Alter der Milch nicht erkennen, sodass der Verbraucher selbst bei einer 5 bis 6 Tage alten Milch den Eindruck gewinnt, eine frische Milch zu konsumieren.

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6
Q

Was unterscheidet die H-Milch von der so genannten Frischmilch in Bezug auf Haltbarkeit, Verarbeitung und Inhaltsstoffe?

A

5-2-6
Die H-Milch ist eine Milch, die ungekühlt mindestens 6 Wochen lang haltbar ist, während die so genannte Frischmilch gekühlt nur etwa 7 Tage haltbar ist. Während eine Frischmilch im Rahmen der Pasteurisierung 30 Sekunden lang auf ca. 72°C erhitzt wird, erreicht die Temperatur zur Herstellung von H-Milch wenige Sekunden lang ca. 150°C. Aufgrund der starken Erhitzung enthält H-Milch bis zu 20% weniger Vitalstoffe als Frischmilch.

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7
Q

Warum ist Milch eher ein Übergangslebensmittel statt ein Grundnahrungsmittel für das gesamte menschliche Leben? Gilt dies für jede Art von Milch?

A

5-2-7
Milch hat im Tierreich und ursprünglich auch bei den Menschen von Natur aus die Funktion Neugeborene so lange zu nähren bis der Organismus feste Nahrung verwerten kann. Daher ist es naturgemäss ein Übergangslebensmittel. Dies gilt für die jeweils artspezifische Milch, welche ein Tier oder der Mensch für seine Nachkommen produziert.

Der Konsum artfremder Milch, wie bspsw. von Kuhmilch oder Ziegenmilch durch den Menschen, ist von der Natur nicht vorgesehen - für Neugeborene nicht und schon gar nicht für Erwachsene.

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8
Q

Was unterscheidet die Kuhmilch von der menschlichen Muttermilch?

A

5-2-8
Kuhmilch enthält im Vergleich zur menschlichen Muttermilch sehr viel mehr Eiweiss, sehr viel weniger Kohlenhydrate und liefert ein völlig anderes Mineralstoff- und Vitaminprofil. Zudem enthält Kuhmilch noch viele andere artspezifische Inhaltsstoffe wie z.B. spezielle Wachstumshormone oder Antikörper, die für den Menschen nicht geeignet sind.

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9
Q

Warum vertragen viele erwachsene Menschen keine Milch oder Milchprodukte und durch welche Beschwerden äussert sich die Unverträglichkeit?

A

5-2-9
Bei vielen Menschen wird ab dem 3. Lebensjahr die Bildung des Enzyms Laktase, welcher für die Spaltung von Milchzucker (Lactose) notwendig ist, kontinuierlich geringer. Im Erwachsenenalter fehlt ihnen die Laktase, sodass der in Milchprodukten vorhandene Milchzucker nicht verstoffwechselt werden kann. Die Betroffenen reagieren nach deren Verzehr mit Durchfall, Bauchschmerzen und/oder Blähungen.

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10
Q

Welche Beschwerden können durch den Konsum von Milchprodukten auftreten?

A

5-2-10
In erster Linie sind allergische Reaktionen wie Hautprobleme jeder Art, Verschleimung der Atemwege und Anfälligkeit für Atemwegsinfektionen zu nennen. Aber auch zu Entzündungsprozessen oder Autoimmunerkankungen kann ein regelmässiger Milchkonsum beitragen.

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11
Q

Warum wird der Milchkonsum in Bezug auf die Knochengesundheit bei Weitem überschätzt?

A

5-2-11
Milch liefert zwar das für die Knochen so wichtige Calcium, aber die meisten anderen Mikronährstoffe, die von den Knochen darüber hinaus benötigt werden, liefert sie nicht. Knochen brauchen neben dem Calcium auch noch die Vitamine D und K sowie Magnesium, Kalium, Phosphor, Bor, Zink, Kupfer, Mangan und Silicium.

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12
Q

Auf welche Weise beeinflusst Milch die Entwicklung von Akne?

A

5-2-12
Milch lässt den Insulinspiegel steigen. Ein erhöhter Insulinspiegel kann chronische Entzündungsprozesse fördern sowie die Androgenproduktion steigern und damit zu einer erhöhten Talgproduktion führen. Milch führt ferner - da sie zu einem Anstieg bestimmter Wachstumsfaktoren im Blut beitragen kann - zu einer schnelleren Vermehrung der Keratinozyten, während Insulin Stoffe hemmt, die diese übersteigerte Zellteilung blockieren würden. Milchprodukte können ferner das Verdauungssystem samt Darmflora belasten, was sich ebenfalls negativ auf das Hautbild auswirken kann.

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13
Q

Warum haben ausreichend lang gestillte Kinder ein geringeres Risiko an Typ-1 Diabetes zu erkranken als Kinder, die mit Kuhmilch gefüttert wurden?

A

5-2-13
Die regelmässige Fütterung von Säuglingen mit Kuhmilch wird als möglicher Auslöser für den Diabetes Typ 1 gesehen.

Erklärung:
Der Darmtrakt eines Babys ist noch nicht vollständig entwickelt. Daher ist es möglich, dass unverdaute Kuhmilch-Eiweisse in die Blutbahn gelangen und so das Immunsystem zur Bildung von Antikörpern anregen. Leider ist der Aufbau der Eiweisse in den Langerhans-Inselzellen der Bauchspeicheldrüse denen der Kuhmilcheiweisse sehr ähnlich. Das kann dazu führen, dass die Antikörper versehentlich auch diese Eiweisse zerstören, so dass die Bauchspeicheldrüse letztlich kein Insulin mehr produzieren kann.

Fazit:
Werden Säuglinge ausreichend lange gestillt, sinkt die Gefahr an Diabetes Typ 1 zu erkranken, da das Stillen automatisch mit dem Verzicht auf Kuhmilch einher geht.

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14
Q

Welche Inhaltsstoffe der Milch stehen in Verdacht, das Risiko einer hormonbedingten Krebserkrankung zu erhöhen?

A

5-2-14
Östrogene und Wachstumsfaktoren (IGF-I), die in der Milch einer trächtigen Kuh natürlicherweise in hoher Anzahl enthalten sind, greifen auch beim Menschen in den Hormonhaushalt ein und stimulieren das Zellwachstum. Dies ist die Erklärung dafür, dass Milch auch zu hormonellbedingten Krebserkrankungen beitragen kann.

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15
Q

Warum können sich die Beschwerden einer Rheumatoiden Arthritis durch eine milch- und weizenfreie Ernährung vermindern?

A

5-2-15
Auch wenn die Rheumatoide Arthritis keine Allergie ist, könnte diese Krankheit die Folge einer unerkannten Allergie oder Nahrungsmittel-Unverträglichkeit sein. Für diese Erklärung spricht die von Wissenschaftlern entdeckte Anwesenheit von Histaminen in den Entzündungsherden. Histamine werden normalerweise im Rahmen von allergischen Reaktionen ausgeschüttet. Daher könnte der konsequente Verzicht auf stark allergieauslösende Nahrungsmittel wie Milch oder Weizen eine deutliche Verbesserung der Beschwerden bewirken.

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16
Q

Warum wird das Risiko einer arteriosklerotischen Entwicklung eher durch Hartkäse als durch Frischkäse erhöht?

A

5-2-16
Hartkäse weist im Verglich zum Frischkäse einen hohen Gehalt an der Aminosäure Methionin auf. Aus einem Methionin-Überschuss wird Homocystein gebildet, welches im Übermass die Blutgefässe schädigt und so zur Entwicklung von Arteriosklerose beiträgt.

17
Q

Warum ist die Gefahr für die Entwicklung einer Allergie besonders hoch, wenn Babys Kuhmilch bekommen?

A

5-2-17
Der Grund ist der gleiche, der bereits in der Antwort zu Frage 13 erwähnt wurde. Aufgrund der noch unvollständig ausgebildeten Darmschleimhaut könnten unverdaute Proteinpartikel in die Blutbahn gelangen. Das Immunsystem reagiert daraufhin mit einer Abwehrreaktion, die sich in einer allergischen Reaktion äussert.

18
Q

Welche negativen Auswirkungen hat die Pasteurisierung auf den gesundheitlichen Wert von Milchprodukten?

A

5-2-18
Durch die Pasteurisierung werden Milchsäurebakterien getötet, die in Form von naturbelassener Milch für die menschliche Darmflora nützlich wären.

19
Q

Wie verändert sich die Anzahl der enthaltenen Fettkügelchen durch die Homogenisierung der Milch? Markieren Sie die richtige Antwort.

A. Die Anzahl der Fettkügelchen halbiert sich.
B. Die Anzahl der Fettkügelchen verdoppelt sich.
C. Die Anzahl der Fettkügelchen erhöht sich um das Zehnfache.
D. Die Anzahl der Fettkügelchen erhöht sich um das Tausendfache.

A

5-2-19

D. Die Anzahl der Fettkügelchen erhöht sich um das Tausendfache.

20
Q

Sie sind im Supermarkt und finden auf der Verpackung eines Käses einen Hinweis auf Pasteurisierung, jedoch fehlt ein Hinweis auf Homogenisierung. Heisst das, dass dieser Käse aus Milch hergestellt wurde, die nicht homogenisiert wurde?

A

5-2-20
Ein Käse ist in der Regel aus homogenisierter Milch hergestellt, auch wenn dies nicht auf der Verpackung steht, denn Milchprodukte aus homogenisierter Milch müssen nicht mehr als solche gekennzeichnet werden.

21
Q

Nennen Sie die Vor- und Nachteile einer homogenisierten Milch!

A

5-2-21
Vorteile:
- Homogenisierte Milch ist leichter verdaulich:
Homogenisierte Milch ist aufgrund der enthaltenden winzigen Fettkügelchen leichter verdaulich als nicht homogenisierte Milch, deren Fettpartikel sehr viel grösser sind. Daher wirkt homogenisierte Milch auch selten abführend.

Nachteile:
- Homogenisierte Milch macht dick:
Sie kann aufgrund der besseren Verdaulichkeit ihrer Fette zur Gewichtszunahme beitragen, da eine bessere Fettverdauung auch gleichzeitig zu einer höheren Fettaufnahme führt. Zu viel Fett mach fett.

  • Homogenisierte Milch fördert Allergien:
    Nicht nur ihre winzigen Fettkügelchen können sich besser in der Milch verteilen, sondern auch ihre Eiweisse. Daher bieten sie den körpereigenen Abwehrzellen eine größere Angriffsfläche. Dies kann zu einer stärkeren Immunreaktion führen, als das bei nicht homogenisierter Milch der Fall wäre.
  • Homogenisierte Milch erhöht das Risiko für Herzkrankheiten und Arteriosklerose:
    Diese Milch enthält grosse Mengen eines eigentlich unverdaulichen Enzyms, das - einmal in die Blutbahn gelangt - die Zellmembranen durch Oxidation schädigt. Besonders betroffen sind dabei Arterienwandzellen und Herzmuskelzellen
22
Q

Kann Rohmilch als gesundheitsförderndes Lebensmittel bezeichnet werden? Nennen Sie Gründe, die dafür und die dagegen sprechen.

A

5-2-22
Folgende Gründe sprechen dafür:
- Rohmilch von Weidekühen hat ein besseres Fettsäureprofil (mehr Omega-3-Fettsäuren), liefert unbeschädigte Fette, natürliche Eiweisse, lebendige Enzyme und reichlich Mineralstoffe.

  • Darüber hinaus ist Rohmilch naturgemäß
    reich an Milchsäurebakterien, die unserer Gesundheit sehr nützlich sein können.

Folgende Gründe sprechen dagegen:
- Auch eine naturbelassene Rohmilch ist naturgemäß die Säuglingsnahrung für ein Kalb und sowohl ihr Milchzucker als auch ihre Milcheiweisse erzeugen bei vielen Menschen Beschwerden.

  • Je nach Herkunft der Rohmilch kann sie zudem sogar mehr schädliche oder gar gefährliche Bakterien enthalten als pasteurisierte Milch.
23
Q

Welche Zutaten eignen sich für die Herstellung eines gesunden Milchersatzes?

A

5-2-23
- Mandeln, Nüsse (Walnüsse, Haselnüsse, Macadamianüsse, etc.) oder Sonnenblumenkerne

  • stilles Wasser zum Mixen
  • zum Süssen frische Früchte, getrocknete Datteln oder Stevia
  • reines Vanillepulver (oder -schoten), Kakaopulver oder Carobpulver