M4 Unit 5 Die Enzyme Flashcards
Gehören Enzyme strukturell gesehen zu den Kohlenhydraten, Fetten, Proteinen oder zu den Vitaminen?
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Fast alle Enzyme sind aus Aminosäuren aufgebaut und zählen daher zu den Proteinen.
Warum werden Enzyme als Biokatalysatoren bezeichnet?
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Man bezeichnet Enzyme als Biokatalysatoren, weil sie Reaktionen im Körper beschleunigen ohne dabei selbst verbraucht zu werden. Der Wortteil Bio soll verdeutlichen, dass es sich um lebende Katalysatoren handelt.
Warum sind Enzyme für den Körper so wichtig?
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Ohne Enzyme kann der Körper nicht überleben, denn Enzyme sind an fast jeder Stoffwechselreaktion beteiligt. Ohne Enzyme kann der Mensch weder atmen noch verdauen oder entgiften, und auch das Nervensystem würde nicht funktionieren. Ohne Enzyme kann selbst aus einer befruchteten Eizelle kein Embryo entstehen.
Wie lautet die Erklärung dafür, dass unerhitzte Lebensmittel enzymreicher sind als erhitzte?
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Da in nahezu allen Lebewesen Enzyme tätig sind, enthalten auch sämtliche Lebensmittel tierischer oder pflanzlicher Herkunft grundsätzlich Enzyme. Die meisten Enzyme werden jedoch beim Erhitzen über 42°C zerstört, weshalb unerhitzte Lebensmittel generell enzymreicher sind, als erhitzte.
Welche Lebensmittel sind besonders enzymreich?
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Besonders enzymreiche Lebensmittel sind Ananas, unreife Papayas, Sprossen und unerhitztes Sauerkraut.
Welche Faktoren können die Enzymaktivität in Lebensmitteln beeinträchtigen?
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Enzyme sind hitze- und kälteempfindlich. Durch Temperaturen über 42°C sowie solchen, die weit unter dem Gefrierpunkt liegen, werden sie inaktiv. Auch synthetische Düngemittel, Pestizide, Nitrate, Schwermetalle sowie einige Säuren deaktivieren sie.
Nennen Sie wichtige körpereigene Enzyme, deren Produktionsort und Aufgaben:
A) körpereigne Enzyme
B) Ort der Produktion
C) Aufgaben
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- )
- Stoffwechselenzyme
- Blut, Gewebe, Organe
- sie sind die Zündkerzen des Stoffwechsels und werden somit für sämtliche Stoffwechselprozess benötigt - )
- Proteasen (Pepsin, Trypsin)
- Magenschleimhaut, Bauchspeicheldrüse
- zerlegen Eiweisse im Magen bzw. im Dünndarm - )
- Amylasen
- Speicheldrüsen (geringe Menge), Bauchspeicheldrüse (Hauptanteil)
- spalten Stärke im Mund bzw. im Dünndarm auf - )
- Lipasen
- Bauchspeicheldrüse
- spalten die Nahrungsfette auf
Was spricht gegen die These, dass Nahrungsenzyme für die Verdauung nützlich sind?
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Da Enzyme Proteine sind, ist davon auszugehen, dass auch Enzyme durch die Magensäure denaturiert werden (die Tertiär- und Quartärstruktur wird zerstört) und so ihre Funktionsfähigkeit verlieren. Außerdem werden Proteine - also auch Enzyme - im Magen durch das Pepsin aufgespalten. Daher ist anzunehmen, dass ein aus mehreren hundert AS bestehendes Enzym den Dünndarm nicht in einem aktiven Zustand erreichen kann. Dies würde gegen die Nutzbarkeit der Nahrungsenzyme sprechen.
Unter welchen Umständen können die Nahrungsenzyme dennoch in den Dünndarm gelangen?
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Es gibt 2 Voraussetzungen, unter denen Nahrungsenzyme trotz aller Hindernisse in den Dünndarm gelangen können:
- ) Der Säure-Base Haushalt ist ausgeglichen. Ein gesunder Mensch mit ausgeglichener Säure-Basen-Balance produziert kein Übermass an Magensäure. Dieser Fakt erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Nahrungsenzyme in den Dünndarm gelangen können.
- ) Das enzymreiche Lebensmittel ist eiweissarm: Je eiweissreicher die Nahrung ist, umso mehr Eiweiss verdauendes Pepsin wird im Magen produziert. Da enzymreiche Früchte und Gemüse jedoch sehr eiweissarm sind, ist für deren Verdauung so gut wie kein Pepsin erforderlich. Auf diese Weise können viele intakte Enzyme den Dünndarm erreichen.
Darüber hinaus scheint es auch Enzyme zu geben, die vom Pepsin nicht aufgespalten werden.
Was spricht für die Einnahme von Nahrungsenzymen in Form von Enzympräparaten?
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Folgende Gründe tragen zu einem Mangel an Verdauungsenzymen bei und sprechen daher für die ergänzende Einnahme von Enzympräparaten:
- Bei älteren Menschen nimmt die körpereigene Produktion von Verdauungsenzymen ab.
- Bei einer Schwäche oder Erkrankung der Bauchspeicheldrüse ist die körpereigene Produktion von Verdauungsenzymen ebenfalls eingeschränkt.
- Viele Menschen nehmen aufgrund ihrer rohkostarmen Ernährungsweise kaum Nahrungsenzyme auf.
- Immer mehr Menschen leiden aufgrund einer säurehaltigen und eiweissreichen Ernährung an einer überhöhten Magensäure- und Pepsinproduknion, so dass die aufgenommenen Enzyme den Dünndarm nicht in aktiver Form erreichen.
Da Enzympräparate in magensäureresistenten Kapseln angeboten werden, können die enthaltenen Enzyme vollständig in den Dünndarm gelangen und dort die Verdauung fördern.
Welche gesundheitlichen Vorteile kann eine Enzymtherapie - neben einer verbesserten Verdauung - mit sich bringen?
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Bei einer Enzymtherapie werden neben Verdauungsenzymen auch solche Enzyme verabreicht, die gerinnungs- und entzündungshemmend wirken. Eine entzündungshemmende Enzymtherapie wird bei chronischen Entzündungsprozessen aller Art eingesetzt. Die Therapie soll auch in der Lage sein, Ablagerungen an den Blutgefässen und im Gehirn zu lösen. Sie soll das Immunsystem stimulieren und wird daher auch begleitend in der Krebstherapie eingesetzt.
Zusatzinfo:
Häufig verwendete Enzyme sind pflanzliche Enzyme wie Bromelain und Papain und tierische Enzyme wie Trypsin, Chymotrypsin und Pankreatin.
Enzyme sind relativ große Moleküle. Wie können diese dennoch über eine gesunde Darmschleimhaut ins Blut gelangen?
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Forschungen haben gezeigt, dass Enzyme eine Sonderstellung unter den Eiweissen einnehmen. Über spezielle Transportmechanismen ist es den Enzymen möglich, zumindest teilweise ins Blut zu gelangen. Da Enzyme bereits in kleinen Mengen eine starke Wirkung haben, reichen selbst Kleinstmengen aus, um ihre positive Wirkung zu entfalten.