Liquiditätsmanagement

Question 1

Von wem werden die Mindestreserven für die Liquidität reguliert?

Answer 1

Die Mindestreserven werden von der SNB in der NBV und nicht in der
LiqV reguliet

Im Umfang der Mindestreserveanforderung stehen die liquiden Mittel
nicht wirklich als Puffer für unerwartete Liquiditätsengpässe zur
Verfügung

Question 2

Wie berechnen sich die Mindestreserven für die Liquidität?

Answer 2

Mindestreserveanforderung:
Durchschnitt der letzten
drei Monatsendwerte der Massgebende
Verbindlichkeiten
x 2.5%

Unterlegungsperiode:
20. des Monats bis
19. des Folgemonats

Question 3

Zielsetzung der Liquidity Coverage Ratio

Answer 3

Genügend qualitativ hochwertige, liquide Aktiven, um die Zahlungsfähigkeit auch in einem Stressszenario für mindestens 30 Tage aufrecht erhalten zu können.

Question 4

Berechnung Liquidity Coverage Ratio

Answer 4

High Quality Liquid Assets (HQLA) / Nettomittelabfluss während 30 Tagen

Question 5

Zielsetzung der Net Stable Funding Ratio

Answer 5

1. Sicherstellung der strukturellen Liquidität: Zeithorizont von 1 Jahr, schwächeres Stressszenario
2. Beschränken der Fristentransformation: Auswirkungen auf die volkswirtschaftliche
   Kreditversorgung
3. Reduzieren der Abhängigkeit vom Interbankenmarkt
4. Eindämmen von Arbitragemöglichkeiten bei der LCR

Question 6

Kategorisierung der HQLA: Kategorie 1

Answer 6

Kategorie 1 (Haircut 0, unbegrenzt):
SNB-Guthaben (Nach Abzug der Mindestreserven)
Bundesobligationen RWA = 0
Kantonsobligationen Rating = 1/2 (KB mit Staatsgarantie: Ohne Anleihen des eigenen Kantons)

Question 7

Kategorisierung der HQLA: Kategorie 2a

Answer 7

Kategorie 2a (Haircut 15%, zusammen mit 2b max 40% der HQLA):
Bundesobligationen (RWA ≤ 20%)
Kantonsobligationen Rating = 3
Gemeindeobligationen Rating = 1/2
Unternehmensanleihen Rating = 1/2 (Nicht-Finanzinstitute und nicht staatlich garantiert)

Question 8

Kategorisierung der HQLA: Kategorie 2b

Answer 8

Haircut 50%, max 15% der HQLA, zusammen mit 2a max 40% der HQLA
Aktien SMI-Titel

Question 9

Anforderungen an High-Quality Liquid Assets (HQLA)

Answer 9

Breite, tiefe und funktionierende Märkte
 Verlässliche Quelle für Liquidität an Repo- und Kassamärkten
 Preisfestlegung durch Marktteilnehmer und leicht ermittelbar
 Kotierung an überwachten Börse
 Jederzeit durch Verkauf oder Repo-Geschäft verwertbar
 Keine Werteinbusse bei Eintritt der Szenarioannahmen
 Ausreichende Diversifikation von HQLA der Kategorie 2
Anforderungen an High-Quality Liquid Assets (HQLA)

 Lastenfrei
 Unter der Kontrolle von Treasury
 Nicht für Hedging, Handelsstrategien oder Betriebskosten verwendet
 Regelmässig aktualisierte Übersicht
 Prüfung von Transferbeschränkungen für im Ausland gehaltene HQLA
 Keine Verletzung der Eigenmittelanforderungen bei Notverkäufen
 Freie Verfügbarkeit über als Sicherheit entgegengenommene Wertschriften

Question 10

Berechnung Liquidity Coverage Ratio (LCR)

Answer 10

High Quality Liquid Assets (HQLA) / Nettomittelabfluss während 30 Tagen

> 100%

Question 11

Berechnung Net Stable Funding Ratio (NSFR)

Answer 11

Available Stable Funding (ASF) / Required Stable Funding (RSF)

> 100%

Question 12

Das Liquiditätsmanagement muss sich an den folgenden Grundsätzen orientieren:

Answer 12

Jederzeitige Zahlungsfähigkeit (Art. 2 LiqV)
Proportionalitätsprinzip (Art. 5 LiqV):