LE 04 - Analyse der Zeitstruktur von Arbeitsprozessen Flashcards

1
Q

Digitale Fabrik

A

Digitale Planung von Produkten und Produktionssystemen.

Umfasst ein Netzwerk von digitalen Modellen und Methoden zur Simulation und Visualisierung.

Ziel: Ganzheitliche Planung, Realisierung, Steuerung und laufende Verbesserung aller wesentlichen Fabrikprozesse und -resssourcen in Verbindung mit dem Produkt.

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2
Q

Verfahren zur Ermittlung von Zeitdaten zu Arbeitsprozessen

A
  • kontinuierliche Beobachtungen
    • manuelle zeitaufnahme
    • selbsttätige Zeitmessung über Geräte
  • Stichproben-verfahren
    • Multimomentverfahren
  • rechnerisch-analytische Verfahren
    • systemen vorbestimmter Zeiten
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3
Q

Ist-Zeitdatenermittlung vs. Soll-Zeitdatenermittlung

A

Ist-Zeitdatenermittlung lassen sich mit dem Verfahren der Zeitmessung und dem Multimomentverfahren erheben.

Soll-Zeitdaten entstehen, wenn Ist-Zeitdaten über eine Leistungsgradbeurteilung normiert werden.

  • Systeme vorbestimmter Zeiten liefern Soll-Zeiten für planmäßige, vorwiegend manuelle Tätigkeiten, ohne im Anwendungsfall zunächst Ist-Zeitdaten erheben zu müssen
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4
Q

REFA Zeitstrukturanalyse

A
  • Beinhaltet die Ermittlung von Soll-Zeiten durch die Messung und Auswertung von Ist-Zeiten
  • Die Zeitstrukturanalyse besteht aus:
    • Beschreibung des Arbeitssystems
    • Erfassung von Bezugsgrößen, Einflussgrößen, Leistungszahlen uns Ist-Zeiten für einzelne Schritte
    • Auswertung dieser Daten zu Bestimmung der Soll-Zeiten von bestimmten Schritten
  • Ergebnis sind Zeitdaten u.a. für:
    • Arbeitsplanung
    • Kalkulation
    • Kapazitätsplanung
    • Entgeldgestaltung
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5
Q

Vorraussetzungen für die REFA Zeitstrukturanalyse

A
  1. Ist-Zeiten der Arbeitstätigkeit können gemessen werden
  2. Reproduzierbare Daten
  3. zyklische/repetetive Arbeitstätigkeiten
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6
Q

Gliederung der Ablaufarten

A

Ablaufgliederung bezogen auf …

  • … den Menschen
    • Tätigkeiten einer Arbeitspersonen werden in einen zeitlichen Rahmen gefasst
  • … Arbeitsmittel
    • Prozesse von Maschinen, Anlagen und Apparaten die von Menschen geführt werden, werden analysiert
  • … das Arbeitsobekt
    • Durchlauf eines Bauteils durch die Fertigungsstufen wird zeitlich beschrieben
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7
Q

Definition einiger Ablaufarten bezogen auf den Menschen

A
  • Haupttätigkeit: Planmäßige, unmittelbar der Erfüllung der Arbeitsaufgabe dienende Tätigkeiten z. B.
    • WPerkstück bearbeiten
    • Montage durchführen
  • Nebentätigkeit: Planmäßige, nur mittelbar der Erfüllung der Arbeitsaufgabe dienende Tätigkeit z.B.
    • Werkstück einspannen
    • Vorrichtung einstellen
  • Zusätzliche Tätigkeiten: Vorkommen oder Ablauf kann nicht vorausbestimmt werden z.B.
    • Werkstück nachbearbeiten
    • Montageroboter neu kalibrieren
  • Ablaufbedingtes Warten: Planmäßiges Warten des Menschen auf das Ende von Arbeitsschritten, die beim Arbeitsmittel in Verbindung mit dem Arbeitsobjekt selbstständig ablaufen z.B.
    • Automatischer Werkzeugwechsel aus Magazin
    • Trocknung nach Waschvorgang abwarten
  • Störungsbedingtes Unterbrechen: Außerplanmäßiges Warten des Menschen infolge von technischen oder organisatorischen Störungen z.B.
    • Warten auf Schlosser
    • Stromausfall
  • Erholen: Unterbrechung der Tätigkeit, um die infolge der Tätigkeit entstandene Ermüdung abzubauen, z.B.
    • Erholung beim Überwachen des Luftverkehrs
  • Persönlich bedingtes Unterbrechen: Unterbrechung der Tätigkeit aus persönlichen Gründen z.B.
    • Gang zur Toilette
    • Verspäteter Arbeitsbeginn
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8
Q

Ursachen für eine zusätzliche Tätigkeit

A
  1. Organisatorische und technische Störung im Areitsablauf (zusätzlicge Tätigkeit = Beseitugen der Störung)
  2. Freiwillige oder angeordnete Mithilfe bei anderen Personen (z.B. Beschaffund einer fehlenden Zeichnung)
  3. Mangel an Informationen
  4. Tätigkeiten ohne besonderen Auftrag (z.B. Reinigungsarbeit, dienstliche Besprechung)
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9
Q

Ablaufgliederung beim Arbeitsmittel

A
  • Hauptnutzung: Planmäßige, unmittelbare Nutzung des Arbeteitsmittels im Sinne seiner Zweckbestimmung (z.B. Bohren mit Bohrmaschine)
  • Nebennutzung: Planmäßige, mittelbare Nutzung des Arbeitsmittels als Vorbereitung auf die Hauptnutzung (z.B. Bohrer austauschen)
  • Zusätzliche Nutzung: Haupt- und Nebennutzung des Arbeitsmittels, dern Vorkommen oder Ablauf nicht vorausbestimmmt werden kann
  • Ablaufbedingtes Unterbrechen: Arbeitsmittel wartet planmäßig auf eine Tätigkeit des Menschen
  • Störungsbedingtes Unterbrechen: Zusätzliches Warten des Arbeitsmittels infolge von technischen und organisatorischen Störung
  • Erholungsbedingtes Unterbrechen: Unterbrechen der Arbeitsmittelnutzung durch Erholen des Menschen
  • Persönlich bedingtes Unterbrechen: Unterbrechen der Arbeitsmittelnutzung durch persönlcich bedingte Umstände des Menschen
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10
Q

Ist-Zeiten

A

Ist-Zeiten sind die tatsächlich von menschen und Arbeits- bzw. Betriebsmitteln fpr die Ausführung bestimmter Ablaufabschnitte benötigten Zeiten.

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11
Q

Soll-Zeiten

A

Soll-Zeiten sind Zeiten, die Menschen und Arbeitsmittel planmäßig für die Ausführung bestimmter Ablaufabschnitte benötigen.

Soll-Zeiten basieren in Abhängigkeit von der Methode der Datenermittlung direkt (z.B. REFA-Zeitaufnahme) oder indirekt (z.B. Systeme vorbestimmter Zeiten) auf Ist-Zeiten.

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12
Q

Tätigkeitszeit

A

Summe der Soll-Zeiten zu den Ablaufarten Haupttätigkeit und Nebentätigkeit.

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13
Q

Rüsten

A
  • Aufrüsten: Vorbereiten für die Erfüllung einer Arbeitsaufgabe
  • Umrüsten: Änderung der Aufrüstung um den weiteren Arbeitsablauf durchführen zu können
  • Abrüsten: In den Ausgangszustand zurückversetzen

Rüsten ist keine Wertschöpfende Tätigkeit und sollte daher reduziert werden

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14
Q

Grundzeit

A

Summe aus der Tätigkeitszeit und der Soll-Zeit für das ablaufbedingte Unterbrechen (Wartezeit).

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15
Q

Sachliche Verteilzeiten

A

Summe der Soll-Zeiten für störungsbedingtes Unterbrechen der Tätigkeit und zusätzliche Tätigkeiten.

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16
Q

Verteilzeit

A

Summe von sachlicher und persönlicher Verteilzeit.

17
Q

Erholungszeit

A

Soll-Zeiten für erholungsbedingtes Unterbrechen.

18
Q

Auftragszeit

A

Vorgabezeit für die Arbeitsperson

19
Q

Belegungszeit

A

Vorgabezeit für das Arbeits- bzw. Betriebsmittel

20
Q

Zwei Arten von Vorgabezeiten

A
  1. Auftragsabhängige Vorgabezeiten: Sie beziehen sich auf keinen konkreten Auftrag mit einer zu fertigenden Stückzahl
  2. Auftragsunabhängige Vorgabezeiten: Sie beziehen sich auf eine bestimmte Mengeneinheit
21
Q

REFA-Zeitstudie

A

Unter einer REFA-Zeitstudie versteht man das Ermitteln von Soll-Zeiten durch Messen und Auswerten von Ist-Zeiten

  • Der Zeitmessung geht eine Beschreibung des Arbeitssystems, insbesondere der Arbeitsmethode un der Arbeitsbedingungen voraus
  • Die Ermittlung der Ist-Zeiten erfolgt über ein Zeitmessgerät in Fremdaufschreibung
  • Zu den Ist-Zeiten wird der jeweilige Leistungsgrad beurteilt. Soll-Zeiten werden über eine Multiplikation der Ist-Zeiten mit dem Leistungsfaktor gebildet
22
Q

REFA-Standard Zeitstudie: Einzelzeitmessung

A

Jeder Ablaufabschnitt wird gesondert gemessen. Die gemessene Einzelzeit ist dann die Dauer eines Ablaufabschnittes.

23
Q

REFA-Standard Zeitstudie: Fortschrittzeitmessung

A

Das Zeitmessgerät wird zu Beginn der Zeitaufnahme in Gang geseztzt und läuft während der gesmaten Aufnahme durch.

Zu den entsprechenden Messpunkten wird die Forschrittszeit abgelesen und anschließend die Einzelzeiten erechnet.

Vorteile: lückenlose Zeitmessung, Ablesefehler werden in der folgenden Zeitmessung ausgeglichen

24
Q

Leistungsgrad

A

Leistungsgrad = Intensität * Effektivität

  • Intensität äußert sich in:
    • Bewegungsgeschwindigkeit
    • körperlichen Anstrengungen
  • Effektivität wird danach bewertet, wie
    • rythmisch,
    • harmonisch und
    • zügig gearbeitet wird
25
Q

REFA-Standard Auswertung der Zeiterfassung

A
  • Überprüfung der Ergebnisse auf Richtigkeit und Vollständigeit
  • Einzelne Ist-Zeiten berechnen
  • Statistische Auswertung zur Schätzung individueller Soll-Zeiten
  • Berechnung der Soll-Zeiten auf der Leistungsstufe
  • Zusammenfassung der Grundzeit
  • Zeit pro Einheit bestimmen
26
Q

REFA-Standard Zeitstudie Vorteile

A
  • Durch die Messung der tatsächlichen Zeiten spiegelt es die Realität wieder
  • Aktivitäten werden in ihrer Gesamtheit betrachtet, worduch Zusammenhänge zwischen Prozessen sichtbar werden
  • es ist (relativ) einfach
27
Q

REFA - Standart Zeitstudie Nachteile

A
  • Objektive Soll-Zeiten werden basierend auf dem bewerteten Leistungsniveau mit gemessenen Ist-Zeiten ermittelt
  • Die Aktivitäten mpssen aus beobachtbaren Verrichtungen bestehen
  • Ableitung von Langzeiteffekten auf Basis von Kurzzeitmessungen
28
Q

Multimoment-Studie

A
  • Eine Multimoment-Studie sit eine Stichprobenform, das Schätzungen über die relative Häufigkeit bzw. über die Dauer von vorwiegend unregelmäßig auftretenden Tätigkeiten oder Größen vergleichbarer Art für eine
    • freu wählbare Genauogkeit f bei einer
    • statistischen Ittrumswahrscheinlichkeit von a liefert.
29
Q

Multimoment-Häufigkeits-Zähl-verfahren (MMH)

A

Der Beobachter führt in einem bestimmten Turnus einen Rundgang an den Arbeitsplätzen durch und notiert dabei in einer Strichliste, welche Tätigkeit von dem Arbeiter im Augenblickseiner Beobachtung ausgeführt wird.

30
Q

Multimoment-Zeitmessverfahren (MMZ)

A

Zu unregelmäßigen Zeitpunkten werden vom Beobachter Notierungen vorgenommen, wobei die Artder ausgeführten Arbeit und der genaue Zeitpunkt der Beobachtung festgehalten werden müssen.

31
Q

MMH - Anhängigkeit von Ereignissen

A
  • Objektive Abhängigkeit: Zufälliges Ereignis löst eine Kette von gesetzmäßigen Abläufen aus
  • Subjektive Abhäbgigkeit: Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines zufälligen Ereignisses steigt bei subjektiver Abhängigkeit i.d.R. mit zunehmender Zeitdauer
32
Q

Vorteile des Multimomentverfahrens

A
  • repräsentatives Abbild des Ist-Zustandes
  • Einbeziehung einer großen Anzahl von Arbeitsplätzen möglich
  • vergleichsweise geringer Aufwand im Vergleich zur REFA-Zeitaufnahme
  • keine Messgeräte erforderlich
33
Q

Nachteile des Multimomentverfahrens

A
  • Zeiteinflussgrößen und Ursachen für Ist-Zeiten nicht direkt aus den Ergebnissen der Studie ersichtlich
  • Notierung basieren auf einmaligen Beobachtungen und können daher später nicht überprüft werden
  • Leistungsgrade können nicht erhoben werden
  • Ergebnisse können durch zu beobachtende Personen manipuliert werden