LE 03 - Modellierung und Optimierung von Arbeitsprozessen Flashcards
Arbeitsprozess
Ein Arbeitsprozess ist die Formalisierung und Modellierung der Tätigkeiten und Entscheidungen in einem Arbeitssystem im Ganzen oder teilweise, mit dem Ziel zu beschreiben oder vorzuschreiben, wie Dokumente, Informationen oder Produkte mithilfe der Arbeitsmittel von einer Arbeitsperson zu einer anderen übertragen, transformiert und gespeichert werden, gemäß einem Satz von prozedualen Regeln.
Eigenschaften eines Arbeitsprozesses
- Beginn und Ende durch Ereignisse klar definiert
- Vor- und Nachbedingung durch Input-/Outputfunktionen beschrieben
- Anordnungsbeziehungen zwischen den einzelnen Tätigkeiten sind spezifiziert
- Eindeutig zugeordnete Aufgabenträger in Form von Personen, Rollen oder Organisationseinheiten
Differenzierung von Arbeitsprozessen - Primärprozess
- Erzeugt den Wettbewerbsvorteil eines Unternehmens
- Wahrnehmbarer Kundennutzen
- Nicht-Imitierbarkeit
- Nicht-Substituierbarkeit
- Unternehmensspezifisch
- Beispiel: Mechanische Bearbeitung, Montage
Differenzierung von Arbeitsprozessen - Sekundärprozess
- Kein unmittelbar sichtbarer Kundenvorteil
- Unterstützt Kernprozesse durch Bereitstellung einer “Infrastruktur” (sind erfoderlich um reibungslosen Ablauf zu gewährleisten)
- Sichert reibungslosen Ablauf der Geschäftstätigkeit
- Können prinzipiell ausgelagert werden (aber: Wettbewerb kann ungewünschte Einblicke erhalten, bessere Detailkompetenzen intern)
- Beipsiele: Finanzbuchhaltung, Instandhaltung
Ziele der Prozessmodellierung
- Optimierung der Ablauforganisation hinsichtlich Kapazitätsauslastung, Durchlaufzeit, Kosten bei der Vorgangsbearbeitung und Qualität
- Verbesserung der Prozesstransparenz
- Verbesserung der Prozesssicherheit durch Schaffung von Standards
- Verbesserung der Kundenzufriedenheit
- Förderung des organisationalen Lernens
- Verringerung der Belastung und Beanspruchung der Mitarbeiter
- Entwurf von Worklflow-Management-Systemen
Definition Modell
System, das als repräsentant eines komplizoerten Originals aufgrund mit diesem gemeinsamer, für eine bestimmte Aufgabe wesentlicher Eigenschaften von einem dritten System benutzt, ausgewählt oder geschaffen wird, um letzterem die Erfassung oder Beherrschung des Originals zu ermöglichen oder zu erleichtern, beziehungsweise um es zu ersetzen.
Zielfunktion der Optimierung von Arbeitsprozessen
- Steigerung der Kapazitätsauslastung
- Verringerung der Durchlaufzeiten
- Erhöhung des Durchsatzes
- Verringerung der Warte-, Liege- und Transportzeiten
- Senkung der Rüstzeiten
- Erhöhung der Termintreue
- Minimierung der Lager- und Transportkosten
- Qualitätssteigerung der Vorgangsbearbeitung
- Verbesserung der Arbeitsbedingungen
- Optimierung der Arbeitsplatzanordnung
Methods of Time Measurement (MTM)
Methode zur standardisierten Beschreibung von manuellen Arbeitsprozessen.
Hauptsächlich in der manuellen Montage zur Arbeitsplanung und “Austaktunt” von Montagelinien eingesetzt.
Sämtliche vom Menschen ausgeführte Bewegungen werden auf bestimmte Grundbewegungen zurückgeführt, für die die benötigte Zeit bekannt ist.
Modellierung der Ablauforganisation
- Bestandteile
- Elemente: Aufgaben bzw. Aktivitäten, ggf. zusätzlich Arbeitsobjekte, Arbeitsmittel, Personen etc.
- Relationen: Anordnungsbeziehungen, Kontroll-, Informations-, Materialflüsse
- Darstellungsformen
- Flussmodelle (z.B. Flow Chart, Netzpläne)
- Vorgangslisten o.ä.
Formen der Arbeitsprozessmodellierung - Standardisierte graphische Beschreibungssprachen
- (erweiterte) ereignisgesteuerte Prozessketten (eEPK)
- Datenfluss- und Programmablaufpläne nach DIN 66001
- Design Structure Matrix (DSM)
- K3 Methode
- Business Process Modelung Notation (BPMN)
- Unified Modelung Language (UML) - Aktivitätsdiagramme
- Petrinetze
- Statechart Diagramme
DIN 66001: Sinnbilder für Datenfluss- und Programmablaufpläne
Ablauftypen nach DIN 66001
Erweiterte Ereignisgesteuerte Prozesskette (eEPK)
Wichtig:
- Auf ein Ereignis muss immer eine Funktion folgen. Der Funktion muss immer ein Ereignis folgen
- Die einzelnen Symbole müssen genau wie hier dargestellt angezeigt werden, sonst Punktabzug
- Zweihe müssen mit dem Operator geschlossen werden, der sie auch geöffnet hat (Ausnahme am Ende des Prozeses)
Unterscheidung “und” “und”/”oder”-Verknüpfung:
- Und: In der Regel abgeschlossen, zwei Funktionen als Verzweigung + ein Ereignis kommt immer vor der UND-Verknüpfung
- Oder: Es muss etwas entschieden werden, es finden zwei Veranstaltungen statt
- Unterscheidung zwischen “exklusiv oder” und normale, “oder”:
- Exklusiv: entweder das eine oder das andere
- Normal: kann das eine oder andere sein oder beides
- Vorgängerbeziehung: Prozesse können nie über Info-Objekte laufen, sondern nur über Funktionen/Ereignisse/logische Operatoren
- Kontrollflus (Darstellungspfeil): etwas geht etwas anderes über
- Ressourcenzuordnung: nur für Organisationseinheiten
- Die Organisationseinget muss nur beim ersten Eintrag und bis zum Erscgeiben eines anderen aufgeschrieben werden
- Kalkulationen und Anforderungen können als Dokumente modelliert werden
Ablauftypen nach eEPK
Das KAIZEN Prinzip
- Entstanden in Japan in den 1950er Jahren, angesichts des drohenden Arbeitskräftemangels
- 1986 bon Imai zur Verbesserung von effizienz, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit bei Toyota eingesetzt
- Umfasst eine Reihe von Managementtechniken
- Ziel: kontinuierliche Verbesserung der Mitarbeiter und Führunskräfte (indem viele kleinere Schritte vorgenommen werden)