Kohlenhydrate Flashcards
Systematik der KH nach strukturellen Merkmalen
Klassen und Subgruppen –> Essensanwendung:
- Zucker (1-2):
Monosaccharide –> Glucose, Galactose, Fructose
Disaccharide –> Saccharose, Lactose, Maltose, Isomaltulose, Trehalose
- Oligosaccharide (3-9):
Maltooligosaccharide –> Maltodextrine
Andere Oligosaccharide –> Raffinose, Stachyose, Fructooligosaccharide (FOS), Galactooligosaccharide (GOS) - Polysaccharide (>9):
Stärke –> Amylose, Amylopectin, modifizierte Stärken
Nicht-Stärke Polysaccharide –> Cellulose, Hemicellulose, Pectine, Inulin, Hydrocolloide - Hydrierte Kohlenhydrate:
Monosaccharid-Typ –> Sorbitol, Mannitol, Xylitol, Erythriol
Disaccharid-Typ –> Isomalt, Lactitiol, Maltitol
Oligosaccharid-Typ –> Maltitolsyrups, gehärtete Stärkehydrolysate
Polysaccharid-Typ –> Polydextrose
Systematik von Kohlenhydraten nach physiologischen Kriterien
- Glykämisch (steigern BZ): Glucose, (Fructose), Galactose, Saccharose, Lactose, Maltose, Trehalose, Maltodextrin, Stärke
- Nicht-glykämisch (steigern BZ nicht): Zuckeralkohole, resistente und modifizierte Stärke, Nicht-Stärke Polysaccharide
- Erhöhung des Stuhlgewichts (wirken abführend): Zuckeralkohole (außer Erythrit), einige Stärken, Nicht-Stärke Polysaccharide, Lactose (in einigen Populationen), Fructose (in hohen Dosen)
- Prebiotisch (fördern eine gesunde Darmflora): Fructooligosaccharide, Galactooligosaccharie, Fucosyllactose
Wie viel Glycogen können Leber und Skelettmuskulatur speichern und was ist die jeweilige Aufgabe
Leberglycogen: ca. 150g
-> dient zum Erhalt des BZ-Spiegels
Muskelglycogen: ca. 300g
-> Energiebereitstellung für Muskeln (nur geringe Schwankungen), nicht für BZ-Spiegel
Was ist Malassimilation und was fällt darunter
= verminderte Nährstoffausnutzung
-> Maldigestion: Störung der enzymatischen Spaltung der Nahrung
-> Malabsorption: Aufnahme zuvor schon aufgespaltener Nahrungsbestandteile durch die Darmwand in die Lymph- oder Blutbahn vermindert
Mögliche Ursachen für Maldigestion
Magenresektion, Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, der Leber bzw. der Gallenwege
sowie angeborene Enzymdefekte wie bei
der Laktoseintoleranz
Mögliche Ursachen für Malabsorption
chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn), Zöliakie, Infektionen, postoperative Zustände (ausgedehnte Dünndarmentfernung)
Verdauung und Resorption von Polysacchariden, Oligosacchariden und Disacchariden
Polysacchariden, Oligosacchariden und Disacchariden –> Hydrolyse von 1,4-glykosidischen Bindungen durch α-Amylase
im Speichel (Ptyalin) und Pankreassekret –> Disaccharide –> Disaccharidasen des Dünndarmepithels –> Resorption durch Dünndarmmucosa (Duodenum und
Jejunum) nur in Form von Monosacchariden
Fermentationsprodukte von KH im Colon
kurzkettige Fettsäuren:
Acetat, Propionat, Butyrat
Gutes probiotisches Essen
Akazie, Chicoree, Artischocke, Löwenzahn, Knoblauch, Lauch, Zwiebel, Yambohne, Spargel
Was sind Isomaltooligosaccharide (IMO) und Vorteile
Süßungsmittel mit wenig Kalorien (ca. Hälfte von Zucker)
Vorteile:
- prebiotischer Ballaststoff -> fördert Wachstum guter Darmbakterien
- Bräunungs-Effekt (bei Backprozess)
- Fett-Ersatz -> cremige Struktur und ähnliches Mundgefühl
- löslicher Ballaststoff -> schnelleres und größeres Sättigungsgefühl
- Karies-ungefährlich
- gesteigerte Aufnahme von Mineralstoffen aus Nahrung
Resistente Stärken (4)
- unzugängliche, in unverdauliche Pflanzenzellwände eingeschlossene Stärke (z.B. Getreidekorn)
- in Stärkekörnern dicht verpackte Stärke (z.B. rohe Kartoffeln -> erst durch kochen bzw. Verkleisterung verdaulich)
- Retrogradierte Stärke, die nach Kochen wieder abgekühlt wurde und dadurch kristallisiert ist
- Chemisch modifizierte Stärke mit Quervernetzungen
Retrogradation vs. Verkleisterung
Retrogradation:
- bei kühlen Temperaturen -> langsame Rückbildung der Verkleisterung der Stärke
- dabei wird physikalisch gebundene Flüssigkeit teilweise abgegeben -> Übergang in kristallinen Zustand
=> Ursache: Amylose in Stärke kann aufgrund chemischer Struktur Wasser nicht so gut fixieren wie Amylopektin
Verkleisterung:
- durch Erhitzen von Stärke-Wasser-Gemisch kann Stärke vielfaches des Eigengewichts an Wasser physikalisch binden => Stärke quillt auf und verkleistert
Physiologische Bedeutung (1) von resistenter Stärke
-> Senkung des postprandialen Blutzuckerspiegels
Was passiert mit Raffinose und Stachyose im Körper
Raffinose: Trisaccharid aus Glactose, Glucose und Fructose
Stachyose:
Tetrasaccharid aus Saccharose (Glucose+Fructose) +2 Galactosemolekülen
bei beiden:
- Galaktose liegt dabei in α-1,6-glycosidischer Bindung vor
- Mensch hat keine α-Galaktosidase -> bakterielle Fermentation
Nichtimmunologische Kohlenhydratunverträglichkeit (KH-Intoleranz wird unterschieden in…
… systemische KH-Intoleranz –> systemischer Stoffwechseldefekt, Enzymmangel/-defekt
… gastrointestinale KH-Intoleranz –> Malassimilation
Was fällt unter pathologische Maldigestion und Malabsorption von
Kohlenhydraten (3)
1) Mangel an pankreatischer α-Amylase
2) Mangel oder Fehlen an Disaccharidasen der Enterozyten
3) Reduktion der Resorption (primär, angeboren (meist selektiv) / sekundär, erworben (meist global = betrifft mehrere KH))
Bedeutung von Milchzucker in der Lebensmittelproduktion
- Bindemittel in Lebensmitteln und auch Arzneimitteln (aufgrund hoher Wasserbindungsfähigkeit)
- Zugabe von Laktose -> höhere Festigkeit und größeres Volumen bei fast gleicher Kalorienmenge => in vielen fettreduzierten Produkten
- Trägerstoff von Aromen => Geschmacksverstärker
- Laktose reagiert mit Eiweißen -> Bräunungseffekt beim Backen (Maillard-Reaktion)
Pre- und probiotische Effekte zur Therapie der Laktoseintoleranz
Prebiotischer Effekt:
Regelmäßiger Verzehr von Laktose-haltigen Milchprodukten könnte die Entwicklung einer intestinalen Laktase-produzierenden Flora fördern
Probiotika:
- Kolonisation mit Laktase produzierenden Bakterien -> höhere Laktaseaktivität
- Senkung pH-Wert, Verbesserung der Darmbarriere und Immunfunktion, Diversität des Mikrobioms
Was ist metabolische Azidose
Übersäuerung durch Bicarbonatverlust über Durchfall und durch saure Ketonkörper wegen Unterernährung
Hypertone Dehydration vs Hypotone Dehydration
Hypertone Dehydration:
Verlust von Wasser ohne entsprechenden Salzverlust (Fieber, Durchfall, übermäßiges Schwitzen)
Hypotone Dehydration:
im Verhältnis zum Wasserverlust wird zu viel Salz ausgeschieden (starkes Schwitzen und Ausgleich durch salzarme Flüssigkeit / Salzausscheidung > Wasserausscheidung)
Was ist der SGLT 1+2 und was macht er
= Sodium dependent GLucose Transporter 1+2
- transportiert Glucose und Galactose im Dünndarm
Bildung auch in Nieren -> Rückresorption von Glucose und Natrium aus Primärharn
Worin unterscheiden sich die 14 GLUTs (Glucosetransporter)
- in ihren gewebespezifischen Expressionsprofilen,
- in ihrer Substratspezifität (Glucose- vs. Fructoseaffinität)
- in ihren kinetischen Eigenschaften
Funktion und Abhängigkeit GLUT 4
insulinabhängiger Glucoseumsatz des Organismus
Fructosemalabsorbtion vs. Hereditäre Fructoseintoleranz (HFI)
Fructosemalabsorbtion:
*Störung des Fruktose-Transporters GLUT5
*moderate Diät erforderlich
*betrifft ca. 10-20% der Bevölkerung
Hereditäre Fructoseintoleranz:
*angeborene Stoffwechselstörung
*Mangel des Enzyms Aldolase B
*strenge Diät erforderlich
*betrifft 1 von 20.000 Neugeborenen
Pathophysiologie der gastrointestinalen Zuckerintoleranz und wodurch kann diese getestet / nachgewiesen werden
- Maldigestion und Malabsorption
- Chemische oder mechanische Hypersensitivität
- Veränderung der GI-Motilität
- Veränderung des Mikrobioms
-> verminderte Laktaseaktivität der Mikrobiota
-> toxische Metaboliten durch anaerobe Fermentation
-> erhöhte GI-Permeabilität
Diagnostik durch H2 - Atemtest
Was begünstigt eine Fructoseintoleranz, was wirkt präventiv
Abnahme der Toleranz (schlecht):
* Alkoholkonsum
* Sorbit
* Fruktose in Getränken
* Fettarme Kost
* Rasche Magenentleerung
Zunahme der Toleranz (gut):
* Glukose
* Fett- und eiweißreiche Mahlzeit
8 in der EU zugelassenen Zuckeralkohole -> Bedeutung für LM
Sorbit
Mannit
Isomalt
Maltit
Lactit
Xylit
Erythrit
Polyglycitolsirup
-> sind in zuckerfreien LM enthalten, wobei die Nährwerttabelle diese nicht als Zucker angibt
Unterschied in Insulinausschüttung Glucose vs. Fructose
Glucose -> Insulinausschüttung
Fructose -> keine Insulinausschüttung
Unterschied in Aufnahme der Leber Glucose vs. Fructose
-> warum?
Fructose - Leber nimmt 70% auf
Glucose - Leber nimmt 15-30% auf
Höhere Resorption von Fructose in Leber, da Fructose schlechter vom Darm resorbiert wird als Glucose
Intermediärstoffwechsel von Glucose
Glucose wird zu… (6)
Glucose wird zu…
… ATP über Glycolyse + Citratzyklus
… Speicherung als Glycogen
… Glucuronsäure -> Entgiftungsfunktion
… Glycerinphosphat -> Triglyceridsynthese
… Acetyl CoA -> z.B. Cholesterin- und Fettsäuresynthese
… Ribose über Pentosephosphatzyklus -> Nukleinsäuresynthese
Funktionen Glucose
- Energiebereitstellung (z.B. ZNS und Erythrozyten Glukoseabhängig)
Bildung von: - Glykoproteinen
- Glykolipiden
- Nukleotiden
- nicht-essentiellen AS
- spezifischen FS
- Aminozuckern (Glucosamine, Galaktosamine)
- Glucosaminoglykane (Chondroitinsulfat, Hyaluronsäure, Dermatansulfat)
- Glucuronsäure
Wahrnehmung der β-Zelle von Nahrungsaufnahme
- β-Zelle des Pankreas nimmt Glukose (entsprechend der Blutkonzentration) über insulinabhängige GLUT-1 und GLUT-3 auf
- Glykolyse, Pyruvat-Dehydrogenase, Citratzyklus und Atmungskette => ATP
-> höhere ATP-Konzentration schließt ATP-abhängige Kaliumkanäle in Zellmembran -> Depolarisation
-> Ca2+ Einstrom über spannungsabhängige Calciumkanäle -> Ausschüttung der Vesikel mit Insulin
Was im Körper ist obligat Glukoseabhängig (keine andere Energiequelle möglich)
- ZNS
- Erythrozyten
- Nierenmark
- Hoden
Was steigert Glucoseaufnahme über GLUT4 (2 Wege)
- Insulin
- Glucoseverbrauch
Was ist der Cori-Zyklus
… eine Art Recycling-Vorgang für Lactat (Entstehung bei anaeroben Glycolyse)
Im Muskel:
- Glucose -> 2 Pyruvat (+2 ATP) -> 2 Lactat
Transport von Lactat über Blut zu Leber
In Leber:
2 Lactat -> 2 Pyruvat -> Glucose (-6 ATP)
=> Netto-ATP-Verbrauch
Was sind die 3 Hauptorgane beim Glucoseverbrauch
Leber: 29%
Muskel: 26%
Gehirn: 23%
Wirkungen von Insulin (anaboles Hormon)(6)
- reguliert den Blutzuckerspiegel (wichtigster Regulator des Glucosemetabolismus):
- Beschleunigung der Glucoseaufnahme in Muskel- und Fettzellen
- Hemmung der hepatischen Gluconeogenese - induziert die Glycogensynthese und -speicherung in Leber und Muskel
- induziert die Triglyceridsynthese in Leber, Fettgewebe (und Muskulatur)
- induziert die Speicherung von Aminosäuren im Muskel
-> Verwendung für Proteinsynthese - hemmt die Lipolyse im Fettgewebe und somit den Abbau von Fett
- reguliert Zellwachstum und Proliferation (durch Aktivierung der Transkription von Genen)
Hormone zur Blutzuckersteigerung und zur -senkung
BZ-Steigerung:
- Glucagon (α-Zellen des Pankreas)
- Cortisol (Nebennierenrinde)
- Adrenalin (Nebennierenmark)
- ACTH (Adrenocorticotropes Hormon des Hypophysenvorderlappens)
- STH (Somatotropes Hormon des Hypophysenvorderlappens)
- Thyroxin (Schilddrüse)
BZ-Senkung:
- Insulin
(- Inkretine -> steigern Insulinsekretion)
(- Adiponektin -> erhöht Insulinempfindlichkeit)
Stimuli für Insulinausschüttung aus der β-Zelle (3)
- steigender Blutzuckerspiegel (ab ca. 5 mmol Glucose/l Blut)
- Verschiedene Aminosäuren, freie Fettsäuren
- Inkretin-Hormone (Gastrin, Sekretin, GIP und GLP-1 -> verantwortlich für Großteil der Insulinausschüttung nach Nahrungsaufnahme)
Glykämischer Index (GI):
- Definition
- Berechnung
- Skala
Definition: Blutzuckeranstieg nach Verzehr eines Testlebensmittels im Vergleich zu einem Standard
Berechnung:
GI = (AUC 50g KH aus Test-LM / AUC 50g Glucose “Standard”) * 100 AUC -> area under curve
Skala:
- Niedrig -> 0-55
- Mittel -> 56-69
- Hoch -> >70
Glykämische Last
Definition und Berechnung
Definition:
Beschreibt die Blutzuckerwirkung von realistischen Portionsgrößen
Berechnung:
GL = (GI (Mahlzeit) * KH-Menge (Mahlzeit)) /100
Inhaltsstoffe von Hülsenfrüchten
- hoher Proteinanteil
- kein Cholesterin
- viele Ballaststoffe
- niedriger Fettanteil
- niedriger Glykämischer Index
- Glutenfrei
- viele Antioxydanzien
- viel Energie (Brennwert)
- Mikronährstoffquelle
- antidiabetisch und antikanzerogen
Warum kann die glykämische Antwort nicht generell definiert werden
Individuelle glykämische Antwort von Person zu Person
-> unterschiedliche Ernährung “gesund”
=> jedoch keinen signifikanten Unterschied in Vorhersage der postprandialen Glucoseantwort (unabhängig von Mikrobiom)
Was ist die postprandiale Glykämie
-> was ist zu beachten
-> Blutzuckerspiegel nach Essensaufnahme
=> hohe Schwankungen sind zu vermeiden
Vorteile von seltenen Zuckern und Zuckeralkoholen
- weniger Kalorien (außer Isomaltulose)
- wenig oder gar nicht kariogen
- Insulinunabhängige Verstoffwechselung oder geringe Insulinausschüttung
- Lebensmitteltechnologische Vorteil
anti wackeln
Negative Folgen bei Übergewicht und zu hohem Zuckerkonsum (3)
- Hohen Triglyzeridspiegeln und niedrigem HDL-Cholesterin
- Herz-Kreislauferkrankungen
- Gicht und Hypertonie (vor allem Fruktose)
Auswirkungen/Konsequenzen aus Konsum süßer Limos
- Flüssige „Kalorien“ sättigen wenig
- Eine hohe Kalorienaufnahme durch süße Limonaden erhöht das Adipositasrisiko
- Süße Limonaden führen zu einer Hyperinsulinämie/Insulinresistenz => Typ 2 Diabetes
Gesundheitsvorteile einer niedrigen GI/GL-Diät (5)
- niedrigeres Typ 2 Diabetesrisiko
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen (unwahrscheinlicher): hoher Blutdruck, Arterioskleroserisiko, Herzmuskelerkrankungen, Schlaganfallrisiko
- Übergewichtsprävention (Hunger, Körperfett, Energieverbrauch)
- geringeres Krebsrisiko (Brustkrebs, Darmkrebs, Eierstockkrebs)
- außerdem geringeres Risiko für:
Fettleber
Karies
Gallenblase-Krankheiten
Was hat Typ 2 Diabetes für Auswirkungen auf Leber und Insulin
Insulin signalisiert Leber, dass gegessen wurde, damit sie aufhört Gluconeogenese zu betreiben (-> Glucoseproduktion)
=> bei Diabetes Typ 2 wird Leber Insulintolerant
Was ist der HbA1c
-> Glykierung von Glucose an das Hämoglobin A wird Amadori-Umlagerung genannt -> Vorgang ohne Enzyme
=> aus irreversible Bindung entsteht verzuckertes Hämoglobin = HbA1c
=> HbA1c-Wert schätzt mittleren Blutzucker für letzten 8-12 Wochen
Negative Aspekte von hohem Zuckerkonsum (5)
- „leere Kalorien“ -> Mindestzufuhr kritischer Nährstoffe (v.a. Eisen und Zink) wird nicht erreicht
- Hohe Energiedichte von zuckerreichen LM -> zu hohe Energieaufnahme
- Karies
- GI und GL hoch
-> Fettverbrennung wird durch Insulin gehemmt?
-> Appetit steigt nach der Mahlzeit schnell wieder an - Hohe Triglyceridspiegel und niedriges HDL-Cholesterin
Systematik von Ballaststoffen
- Nicht-Stärke Polysaccharide und Resistente Oligosaccharide:
* Zellulose, ß-Glukane
* Hemizellulose (z.B. Arabinoxylane, Arabinogalactane)
* Polyfructose (Inulin, Oligofructane (FOS))
* Galactooligosaccharide (GOS)
* Gummis (z.B. Guarkern-, Konjak- u. Johannesbrotkernmehl, Agar, Carrageen, Gummi arabicum)
* Schleimstoffe (z.B. Pentosane im Roggen, Leinsamenschleim etc.)
* Pektine - Analoge Kohlenhydrate:
* Unverdauliche Dextrine (resistentes Maltodextrin oder Kartoffel-Dextrin)
* Synthetische Kohlenhydrate (Polydextrose, Methylzellulose, Hydroxypropylmethylzellulose)
* Resistente Stärke - Assoziierte Bestandteile aus pflanzlichen Zellwänden:
* Lignin, Wachse, Phytate, Cutin, Saponine, Suberin, Tannine
Definition von Ballaststoffen (EFSA)
- unverdauliche Poly- und Oligosaccharide (Kettenlänge >/=3 oder >/=10)
- natürlich in den Lebensmitteln vorkommend
- zugesetzt:
-> aus natürlichen Lebensmittelrohstoffen (+ gesundheitlichem Nutzen)
-> in Form synthetischer Kohlenhydratpolymere (+ gesundheitlichem Nutzen)
Analytik der Ballaststoffe
- löslich (hochanteilg fermentierbar)
=> prebiotisch (Nahrung/Aktivitätsfördernd für Probiotika bzw. Mikroorganismen) - unlöslich (gering fermentierbar)
=> geringere prebiotische Wirkung
=> vergrößert das Stuhlvolumen und verkürzt Passagezeit
Vorkommen der ß-Glukane
Vorkommen der ß-Glukane:
Hafer, Gerste, Algen, Pilzen
-> unterschiedliche Verzweigungen und Molekulargewicht
=> ß-1-3-, ß-1-4-, wasserlöslich (Hafer, Gerste)
=> ß-1-3-, ß-1-6-, wasserunlöslich (Pilze)
Mechanismen der Cholesterinsenkung durch ß-Glukane
Bindung und damit Ausscheidung von (Nahrungscholesterin und) Gallensäuren => Durchbrechung des enterohepatischen Kreislaufs => Neusynthese von Gallensäuren aus Cholesterin
Durch Fermentation gebildete kurzkettige Fettsäuren hemmen die Cholesterinsynthese => Cholesterin für die Neusynthese von Gallensäuren wird stattdessen aus dem Blut resorbiert
Woraus bestehen Hemicellulosen
Gemisch von Polysacchariden in unterschiedlicher Zusammensetzung:
* Hexosane (Weizen, Gerste, Gemüse, Obst) -> z.B. Galaktane und Mannane
* Pentosane (Hafer, Roggen, wenig im Weizen) -> Arabinose + Xylose (Arabinoxylane, AX)
* Desoxyhexosen (z.B. Rhamnose)
* Hexuronsäuren (Glucuronsäure, Galacturonsäure)
=> Bestandteil der pflanzlichen Zellwand
Eigenschaften von Maltodextrin und Anwendung in LM-Technologie
-> kein Ballaststoff:
* wasserlösliches Kohlenhydratgemisch
* geringe osmotische Wirkung
* gut verwertbar
* nahezu geschmacksneutral
* vielseitig verwendbar
* kochstabil und leicht wasserlöslich
Anwendung in LM-Technologie:
* als Stabilisator, Füllstoff, Konservierungsmittel (Schaumstabilität)
* als Füllstoff und Verdickungsmittel (z.B. in Fertigsuppen, Fleisch- und Wurstwaren, Süßwaren und Kindernahrung)
* als Fettaustauschstoff in kalorienreduzierten Lebensmitteln
Eigenschaften von resistentem (Malto-) Dextrin = Ballaststoff
- wasserlöslicher Ballaststoff
- wird durch Säure-, Hitze-, und Enzymbehandlung von z.B. Mais- oder Weizenstärke hergestellt
- prebiotischer Effekt auf die Darmflora
=> geringere Insulinausschüttung und Triglyceridspiegel
Mögliche Mechanismen für protektive Effekte von Vollkornprodukten
- erhöhen Stuhlvolumen und verkürzen Transitzeit => Verdünnung von fäkalen Karzinogenen und Reduktion der Kontaktzeit mit Darmwand
- Bakterielle Fermentation => antikarzinogene Effekte von kurzkettigen Fettsäuren
- Höhere Sättigung => Gewichtsreduktion
- weitere protektive Inhaltsstoffe: Antioxidantien, Vitamine, Spurenelemente, Phytate, Phenolsäuren, Lignane, Phytoöstrogene, Folsäure, Magnesium
Effekte von Ballaststoffaufnahme in Bezug auf kardiovaskuläres Risiko
- höhere Ausscheidung von Gallensäuren und SCFA bzw. KKFS
- geringere Cholesterinsynthese
- geringere Resorption der Nährstoffe
–> geringeres LDL-Cholesterin - geringere Resorption der Nährstoffe
- geringere Energiedichte
- stärke Magendehnung und Sättigung
- Verzögerung der Magenentleerung
- Einfluss auf Gastrointestinale Hormone
–> geringeres Körpergewicht - geringere Resorption der Nährstoffe
- Verzögerung der Magenentleerung
- Einfluss auf Gastrointestinale Hormone
- geringeres Körpergewicht
–> Verbesserter Glucosestoffwechsel
==> geringeres Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten
Energiewerte von Ballaststoffen
Energiewert: ca. 2 kcal/g (20g -> 37 kcal)
-> 70 % der Ballaststoffe in herkömmlichen Lebensmittel sind fermentierbar
-> bakterielle Synthese von Acetat, Propionat und n-Butyrat im Colon
Lösliche und Unlösliche Ballaststoffe
lösliche Ballaststoffe:
- Pektine, lösliche Hemicellulosen
- von den Darmbakterien weitgehend abgebaut zu Essigsäure, Propionsäure
- Vermehrung der Bakterienzellen (lösliche BS als Prebiotika)
=> Erhöhung des Stuhlgewichts und Verkürzung der intestinalen Transitzeit durch stärkere Kolonmotilität
unlösliche Ballaststoffe:
- Cellulose, unlösliche Hemicellulosen, Lignin
- von den Darmbakterien nur teilweise abgebaut
- Ballaststoffe binden Wasser im Dickdarm
=> Erhöhung des Stuhlgewichts und Verkürzung der intestinalen Transitzeit durch stärkere Kolonmotilität
Folgen von Diabetes der Mutter in der Schwangerschaft
-> hohe Zuckerbereitstellung des Kindes
-> anfälliger für Krankheiten und zu schnelles Wachstum
Was ist der HbA1c-Wert und wo sollte er liegen
HbA1c = verzuckertes Hämoglobin
-> entsteht durch Glykierung von Glucose an Hämoglobin (ohne Enzyme, irreversible Bindung)
-> Blutzucker der letzten 8-12 Wochen kann gemessen werden
=> Wert sollte unter 6 liegen
Was sind Proteolyte
-> Bakterien im Darm, welche für letzte Eiweißverdauung zuständig sind (produzieren kein Butyrat, daher eher schlecht)