Kapitel 6 - Akteur 1 - Politik Flashcards

1
Q

UN Agenda 2030: Sustainable Development

A
  • 17 Ziele für die Menschen, für den Planeten
  • Um Armut zu beenden, Planeten zu schützen und Perspektiven zu verbessern
  • 2015 von allen Mitgliedsstaaten beschlossen

Beispiele:
1. No Poverty
2. Zero Hunger
3. Good Health and Well-Being
4. Quality Education
5. Gender Equality
6. Life below Water
7. Life on Land
8. Climate Action

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2
Q

Behaviour Change Wheel

A

Guide to designing interventions BCW

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3
Q

BCW Schritte der Interventionsentwicklung

A

1) Verhalten verstehen: Verhaltensauswahl und -diagnose
COM-B-Modell

2) Interventionsmöglichkeiten identifizieren: Interventionsfunktion und politische Handlungsoptionen (BCW)

3) Bewertung bestehender und vorgeschlagener Interventionen: APEASE Kriterien

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4
Q

BCW Schritt 1a Verhaltensauswahl

A

Kriterien:
* Einfluss des Verhaltens auf das gewünschte Ergebnis
* Wahrscheinlichkeit, dass das Verhalten erfolgreich verändert werden kann
* Wahrscheinlichkeit eines positiven / negativen Spillovers auf verwandte Verhaltensweisen
* Messbarkeit des Verhaltens

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5
Q

BCW Schritt 1b: Verhaltensdiagnose mit dem COM-B Modell

A

Capability<=>
v
Motivaiton <=> Behavior

Opportunity<=>

  • Fähigkeit: Psychologisch und physisch
  • Motivation: Reflektiv und automatisch
  • Gelegenheit: Bedingungen physischer und sozialer Umwelt

Datenquellen für die COM-B Verhaltensdiagnose:
- Umfragen
- Interviews
- Beobachtung
- Diskussionsgruppen

  • Was muss gegeben sein, damit das Zielverhalten auftritt
  • Besteht der Bedarf einer Veränderung?
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6
Q

BCW Schritt 2a: Möglichkeiten zur Intervention/Interventionsfunktionen

A
  1. Bildung
  2. Überzeugung
  3. Schaffung von Anreizen
  4. Zwang
  5. Training
  6. Einschränkungen
  7. Umstrukturierung des Umfelds
  8. Modellierung
  9. Befähigung
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7
Q

BCW Schritt 2b: Auswahl politischer Handlungsoptionen

A
  • Gesetzgebung
  • Regulationen/Verordnungen
  • Richtlinien
  • Finanzpolitische/steuerliche Maßnahmen
  • Gestaltung des materiellen und sozialen Umfelds
  • Dienstleistungen
  • Kommunikation und Marketing
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8
Q

Richtlinien/Regulation/Gesetzgebung

A
  • Umweltschutz: z. B. Verbrennerverbot
  • Sozialer Schutz: z. B. Lieferkettengesetz zur Stärkung der Menschenrechte
  • Verbraucherschutz: z. B. Gaststättengesetz
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9
Q

Finanzpolitische/steuerliche Maßnahmen

A
  • Zum Beispiel Zuckersteuer in England: Dadurch haben Unternehmen den Zuckergehalt in ihren Getränken deutlich reduziert
  • Agrarsubventionen fließen zu großen Teilen in Produktion tierischer Lebensmittel, wobei diese die größten Auswirkungen auf die Umwelt haben
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10
Q

Gestaltung des Umfelds

A

Nudging:
Eine Veränderung in der Umwelt, welche das Verhalten von Menschen in vorhersagbarer Weise verändern kann, ohne irgendwelche Optionen auszuschließen oder wirtschaftliche Anreize stark zu verändern.

  • keine harten Regulierungen oder finanzielle Anreize
  • transparent, nicht versteckt
  • oft im Sinne der Person
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11
Q

Nudging Beispiele

A
  • In der Schulcafeteria (Bequemlichkeit):
    Wenn gesundes Essen an Schnell-Kassenschlange angeboten wird, wird es häufiger gewählt.
  • An der Kasse (Verfügbarkeit):
    Wird Verfügbarkeit von gesunden Snacks erhöht, werden sie öfter gekauft.
  • Am Buffet (Vielfalt):
    Werden 2 Gemüsesorten statt 1 angeboten, wird mehr Gemüse genommen.
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12
Q

Nudging Vor- und Nachteile

A

Vorteile
* kann im großen Stil eingesetzt werden
* kosten- und zeiteffektiv
* wirkt auch, wenn Ziel offen gelegt wird
* höhere Akzeptanz als Regulierungen, Gesetze oder Verbote

Nachteile
* Paternalismus/ „Nanny State“-Vorwurf
* Transparenz wird zwar vorausgesetzt, ist aber nicht zwangsläufig garantiert
* Mechanistische Vorstellung von Verhaltensänderung (unterschlägt, dass Menschen aktiv Ihre Umgebung gestalten und auswählen)
* Das Ziel, Menschen kompetenter zu machen, wird aufgegeben

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13
Q

Dienstleistungen/Bildung - Boosting

A

Boosting:
Interventionen, die auf die Fertigkeiten und Kenntnisse des Einzelnen, die verfügbaren Entscheidungsinstrumente oder das Umfeld, in dem
Entscheidungen getroffen werden, abzielen.

  • können die Entscheidungsfindungskompetenzen
    von Laien und Fachleuten erweitern
  • unterstützen die Handlungsfreiheit: Entscheidungsträger entscheiden, ob und zu
    welchem Zweck sie die neue Kompetenz einsetzen
    wollen
  • beschränkt sich nicht nur auf (Schul-) Bildung
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14
Q

Beispielhafte Boosts

A

Risikokompetenz/ Entscheidungen unter Risiko:
* zielt darauf ab, die statistische Kompetenz von Menschen zu verbessern, damit sie verwirrende und irreführende Darstellungen verstehen und durchschauen können
* Beispiel: Darstellung von absoluten statt relativen Häufigkeiten

Bsp. Herzinfarkt Reduktion von 48 % auf 2,8 zu 1,5 von 100 Patienten

Vermittlung von Kernkompetenzen:
* identifiziert und korrigiert spezifische Fertigkeits- und Wissensdefizite mit weitreichenden Folgen für Gesundheit, Wohlstand und Lebenszufriedenheit
* Beispiel: Involvierung bei der Essenszubereitung

Bsp. Beibringen Essen zuzubereiten führt zu besseren Ernährungsmustern und weniger Übergewicht

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15
Q

Boosting Vor- und Nachteile

A

Vorteile
* unterstützt Autonomie von Personen
* ermöglicht informierte Entscheidungen
* ermöglicht Transfer in andere Bereiche
* Transparenz gegeben, da Boosting eine aktive Kooperation voraussetzt

Nachteile
* hohe Kosten (in der Regel)
* oft langwierig
* setzt bestimmte Basiskompetenzen voraus
* basiert auf Wissensdefizitmodell und kann u.U. bestehende Unterschiede vergrößern
* Kompetenzstärkung bedeutet nicht zwangsläufig Verhaltensänderung

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16
Q

Vergleich Nudging vs. Boosting

A

Ziel der Intervention:
Verhalten vs. Kompetenzen

Theoretische Fundierung;
Ökonomie und Psychologie (“heuristics and biases” Ansatz und Zwei-System-Modelle; Behaviorismus) vs. Psychologie (“simple heuristics” Ansatz; Risikoforschung Risikowahrnehmung und Kommunikation)

Empirisches Unterscheidungskriterium:
Sobald die Intervention entfernt wird, kehrt das Verhalten zum Präinterventionsstadium zurück vs. Die implizierten Effekte sollten auch dann andauern, wenn die (erfolgreiche) Intervention entfernt wird

Menschenbild:
Entscheidungen von Person sind systematisch fehlerbehaftet; kognitive und motivationale Defizite beim Entscheider vs. Anerkennung von Grenzen, identifiziert aber menschliche Kompetenzen und
Möglichkeiten, diese Kompetenzen zu fördern

17
Q

Kommunikation/Marketing

A
  • Plakate, die aufmerksam machen (z. B. auf Geschlechtskrankheiten)
  • Zertifizierung/Labels (Bsp. Blauer Engel als Orientierung für umweltbewussten Einkauf. Garantiert, dass Produkt Umwelt weniger belastet und höhere Ansprüche zum Schutz der Gesundheit erfüllt. Gezielte Nachfrage nach umweltschonenden Produkten fördert ökologische Produktinnovationen und reduziert Umweltbelastungen.)
  • Informationspflicht: Nutri Score und Co
    INFORMATION PARADOX: Wenn man Konsumenten mehr Informationen gibt, kann das den Effekt haben, dass sie nach anderen, ungenaueren Heuristiken entscheiden und schlechtere Entscheidungen treffen.
18
Q

Paternalismus

A

staatliche Bevormundung als Eingriff durch Politik oder Gesetzgebung, der durch die folgenden drei Merkmale
gekennzeichnet ist:

1) Selbstbezogen:
d. h. politische Maßnahmen, die hauptsächlich den privaten Bereich des Einzelnen betreffen.

2) Schutz vor Selbstschädigung (oder Förderung des Selbstnutzens):
d. h., dass es der Person besser geht, wenn sie beeinträchtigt wird. Dies bezieht sich auf die Motivation hinter der Intervention, die im besten Interesse der Person sein muss.

UNTERSCHIED ZWISCHEN LIBERALEM UND KLASSISCHEM PATERNALISMUS

Liberaler:
3) Zwanglos:
nicht zwingend; zielt darauf ab, die Entscheidungsfreiheit zu erhalten; z.B. Nudging

Klassischer:
3) Zwang
definiert als die Einschränkung des Spektrums verfügbarer Optionen, indem einige ausgeschlossen oder teurer gemacht werden.

19
Q

APEASE Kriterien

A

Acceptability; how far an intervention or some part or aspect of it is or is likely to be liked or engaged with.

Practicability; how far an intervention or part of an intervention can or is likely to be able to be delivered as planned and at the scale intended.

Effectiveness; how far an intervention or part of an intervention achieves or is likely to achieve a desired outcome and provides value for money.

Affordability; how far an intervention or part of an intervention can or is likely to be implemented within an available budget.

Spillover effects; how far an intervention or part of an intervention has or is likely to have unintended positive or negative effects.

Equity; how far an intervention or part of an intervention affects or is likely to affect inequalities.