Kapitel 4: Planung und Kontrolle von Erlösen Flashcards
1
Q
Erweiterung der Abweichungsanalyse
A
- Analyse lässt sich vertieft vornehmen, wenn die Abhängigkeit der Ausbringungsmenge x von seinen Determinanten näher betrachtet wird.
- Beispiel:
- x = d * t –> 100= 0.5 * 200
- d = Intensität
- t = Fertigungszeit
- ds = 0,5 -> tp = 200 Std. bei xp = 100
- xi = 75 -> ts = 150
- ti =175
- Damit lassen sich weitere Abweichungsarten gezielt analysieren; geht man z.B. davon aus, dass die Kosten K allein eine Funktion von t sind, lässt sich eine Effizienzabweichung errechnen
2
Q
Erweiterung der Abweichungsanalyse Kennzahlen
A
- Verbrauchsabweichung
- Istkosten - geplante Gesamtkosten bei Istfertigungszeit
- C - Bi
- 6.500 - 5.500 = 1.000
- Variable Effizienzabweichung
- Geplante Gesamtkosten bei Istfertigungszeit - geplante Gesamtkosten bei Standardfertigungszeit
- Bi - Bs’
- 5.500 - 5.000 = 500
- Beschäftigungsabweichung
- Geplante Gesamtkosten bei Ist fertigungszeit
- verrechnete Plankosten bei Ist fertigungszeit
- Bi - Oi
- 5.500 - 5.250 =250
- Gesamte Effizienzabweichung
- Verrechnete Plankosten bei Istfertigungszeit - verrechnete Plankosten bei Standardfertigungszeit
- Oi - Os’
- 5.250 - 4.500 = 750
3
Q
Planung und Kontrolle von Erlösen - Begriffe und Struktur
A
- Begriff und Struktur der Erlösrechnung
- Erlöse lassen sich als sachzielbezogene bewertete Güterentstehung interpretieren (Kosten: sachzielbezogener bewerteter Güterverbrauch)
- Auch strukturell ist eine gewisse Ähnlichkeit bzw. Parallelität zwischen der Kosten- und der Erlösrechnung offensichtlich
- Demgemäß folgt man der „klassischen“ Einteilung in Erlösarten-, Erlösstellen und Erlösträgerrechnung
4
Q
Erlösartenrechnung - Klassifizierung
A
- Verwendungszweck
- absatzbestimmte Güter
- in der Unternehmung wiedereinzusetzende Güter
- Art der Ausbringungsgüter
- Produkterlöse, Sachmittelerlöse, Mieterlöse, Informationserlöse, …
- Bezugsgröße
- Stückerlöse
- Periodenerlöse
- Wertansatz
- Pagatorische Erlöse
- Nichtpagatorische Erlöse
- Zurechenbarkeit
- Einzelerlöse
- Gemeinerlöse
- Reaktion auf Änderung der Einflußgröße
- Variable Erlöse (Verkäufe)
- Fixe Erlöse (Abos, Verträge..)
- Erlösbereich, -stelle
- Bereiche, in denen Erlöse entstehen (Fertigung …)
- Erlösträger
- Erlösträger, denen sich Erlöse zurechnen lassen
5
Q
Vergleich zwischen Gemeinkosten und Gemeinerlöse
A
Gemeinkosten:
- Kosten, die typischerweise nur dann wegfallen, wenn sämtliche der über diesen gemeinsamen Wertverzehr miteinander verbundenen Leistungen nicht erbracht werden.
- Durch die produktionswirtschaftliche Leistungsverbundenheit bedingt.
- Als ‘Block’ in einer Summe erfasste Kosten dürfen nicht aufgeschlüsselt werden (Schlüsselungsproblematik).
Gemeinerlöse:
- Erlöse, die oftmals bereits dann wegfallen, wenn eine der über diesen gemeinsamen Wertzuwachs miteinander verbundenen Leistungen nicht erbracht wird.
- Durch die absatzwirtschaftliche Leistungsverbundenheit bedingt.
- Gemäß dem formellen Preis- Berechnungsmodus für einzelne Leistungen (i.w.S.) separat erfassbare, materiell jedoch miteinander verbundene (Teil-)Erlöse müssen aggregiert werden (Aggregationsproblematik).
6
Q
Erlösstellenrechnung
A
- Soweit eine Stelle im Unternehmen nicht bloß als Verrechnungsstelle eingerichtet ist, d.h. Aktivitäten verrichtet und damit Güter einsetzt und erstellt, ist sie zugleich Kosten- und Erlösstelle (Profit-Center)
- Kriterien bei der Erlösstellenbildung
- Produktarten und -gruppen
- Kunden und Kundengruppen
- Marktsegmente und räumlich-geografische Teilmärkte
- Absatzwege und -methoden
- Organisatorische und rechentechnische Gesichtspunkte
- Grundsätzlich liegt der Schaffung eines Profit-Centers eine Aufspaltung nach mehreren der oben genannten Gliederungskriterien zu Grunde
7
Q
Erlösträgerrechnung
A
- Direkte Zuordnung der Erlöse auf Produkteinheiten möglich
- Voraussetzung 1: Gut ist in beliebiger Menge und Kombination mit anderen Gütern absetzbar
- Voraussetzung 2: Erlöse je Einheit sind unabhängig von der Bestellmenge
- –> Stückerlöse unmittelbar aus der Erlösartenrechnung erhältlich
- Die Berechnung von Stückerlösen stößt auf Schwierigkeiten, sobald Gemeinerlöse aufzuteilen sind, z.B.
- Beispiele:
- mengenmäßig gekoppelte Angebote
- Mindestabnahmemengen
- „Päckchenangebote“
- Beispiele:
- Ihre Verteilung beschränkt sich in der Regel auf die Stellengemeinerlöse, was fast zwangsläufig mehrere Voraussetzungen für eine unmittelbare Zurechenbarkeit der Erlöse auf Trägerebene verletzt
8
Q
Planung von Erlösen
A
- Theoretische Fundierung: Erlöstheorie
- Erlöstheorie nicht vergleichbar ausgebaut wie Produktions- und Kostentheorie
- Planung von kalkulatorischen Erlösen
- Erlösplanung betrifft innerbetriebliche, d.h. zum Wiedereinsatz erforderliche, Leistungen
- –> kalkulatorische Erlöse
- Innerbetriebliche Leistungen sollen i.d.R. erfolgsneutral bewertet werden
- –> maßgeblich für die Kostenplanung
9
Q
Planung von Markterlösen
A
- Einflussgrößen des Absatzes werden zwar auch im Rahmen der Absatz- bzw. Marketingtheorie intensiv untersucht, der Augenmerk liegt dabei jedoch nicht auf der Bestimmung quantitativer Erlösfunktionen
- Allgemein können zwei Stufen der Erlösplanung unterschieden werden
- Erste Stufe: Planung der Erlöskomponenten bei gegebenen Mengen und Preisen
- Beispiel: siehe Bild
- Zweite Stufe: Ermittlung der Bestimmungsgrößen der Absatzmengen und –preise
- Beachtung der gegenseitigen Abhängigkeit von Preis und Menge
- Trennung zwischen internen und externen Einflussgrößen
- Externe Einflussgrößen (nicht beeinflussbar)
- Marktvolumen, Marktwachstum, Preisniveau, Preisänderung
- Interne Einflussgrößen (beeinflussbar)
- Marktanteil (Marktposition), Preis im Verhältnis zum durchschnittlichen Marktpreis, etc. wobei der Marktanteil selbst von vielen internen Faktoren wie F&E, Mitarbeiter, Marketing und Prozesse abhängig ist
- –> In einer theoretisch fundierten Aufstellung von Erlösfunktionen müssten vielerlei Erkenntnisse wie die des Marketing Berücksichtigung finden
- Erste Stufe: Planung der Erlöskomponenten bei gegebenen Mengen und Preisen
10
Q
Kontrolle von Erlösen
Konzept zur Aufspaltung der Erlöse nach Albers
A
11
Q
Ursachen von Erlösabweichungen nach Albers
A
12
Q
Kontrolle von Erlösen
A
- Anders als bei Kostenfunktionen beruhen Erlöskontrollen typischerweise nicht auf technologisch bedingten Zusammenhängen
- Hinzu kommt, dass die Einflussgrößen in der Regel voneinander abhängig sind
- Analyse mit Berücksichtigung der Interdependenz zwischen Preis und Menge:
- Davon ausgehend, man setzte zunächst den Preis fest, so bewirkt seine Erhöhung um 20% ein Sinken der Nachfrage von 9,0 auf xs = x(pi) = 20 - 2 * 6,6 = 6,8
- Die Mengendifferenz muss in zwei verschiedene Abweichungen geteilt werden:
- Erhöhter Preis
- Abweichung Preis / Nachfrage
- delta x = xi - xp = (xi - xs) + (xs - xp) = delta2x + delta1x
- Im Beispiel sind diese Größen: delta1x = 6,8 - 9 = -2,2 und delta2x = 7,7 - 6,8 = +0,9
- Preisabweichung: (6,6 - 5,5) · 9 + 5,5 · (6,8 - 9) = -2,20
- Mengenabweichung: 5,5 · (7,7 - 6,8) = +4,95
- Abweichung 2. Ordnung: (6,6 - 5,5) ·(6,8 - 9) + (6,6 - 5,5) ·(7,7 - 6,8) = -1,43
- Gesamtabweichung = +1,32
13
Q
Analyse der externen und internen Abweichungen nach Albers
A
- Ermittlung des Effekts der intern bestimmbaren Analysegrößen
- Relativer Preis = Preis des Unternehmens / Branchenpreis = pr = p/pm
- Für das Beispiel:
- pmp = 5 –> prp = pp / pmp 5 = 5,5/5 = 1,1 und
- pim = pi / pim = 6,6/5,5 = 1,2
- Marktanteil = Absatzmenge des Unternehmens / Marktvolumen xr = x/xm
- Für das Beispiel
- xpm = 72 –> xpr = xp / xpm = 9 / 72 = 0,125 und
- xim = 77 –> xir = xi / xim = 7,7/77 = 0,1
- Nach Albers lässt sich die Erlösfunktion wie folgt formulieren:
- E = p * x = (pr * pm) * (xr * xm) * ( pr * xr ) * ( pm *xm ) (Fett interne, Unterstrichen externe)
- Entsprechend kann die Erlösabweichung bestimmt werden:
- siehe bild
- Zerlegung der Erlösabweichung in seine internen und externen Teilabweichungen:
- Wertmäßiger Marktvolumenseffekt:
- Branchenpreisabweichung: (ppr * xpr) * (pim - ppm) * xpm = 0,1375 * (5,5 -5) *72 = 4,95
- Marktvolumensabweichung: (ppr * xpr) * ppm * (xim- xpm) = 0,1375 * 5 * (77 - 72) = 3,4375
- Abweichungen höherer Ordnung: 0,34375
- Wertmäßiger Marktanteilseffekt:
- Marketingeffektivitätsabweichung: (pir * xir - pir * xsr) * (ppm * xpm) = (0,12 - 0,11333) * 360 = 2,4
- Preiseffektivitätsabweichung: (pir * xsr - ppr * x<span>p</span>r ) * (ppm * xpm) = (0,11333 - 0,1375) *360= - 8,7
- Vorausgesetzt, die Sollgröße Marktanteil wegen Preisänderung sei: xrs= xr(pir) = xs / xpm = 6,8