Chapter 9: Relative Einzelkosten- und Deckungsbeitragsrechnung Flashcards
1
Q
Grundsätze
A
- Identitätsprinzip
- Zuordnung von Kosten (und Erlösen) zu betrieblichen Ent- scheidungen (bspw. auch nur diejenigen Kosten und Erlöse gegenüberstellen, die durch identische Entscheidung ausgelöst wurden).
- Entscheidungsorientierter Kostenbegriff (Kosten als die durch Entscheidungen ausgelösten Ausgaben/Auszahlungen).
- Keine Schlüsselung und Überwälzung echter Gemeinkosten und keine Schlüsse- lung verbundener Erlöse!
- Erfassung und Ausweis sämtlicher Kosten als (relative) Einzelkosten derjenigen Bezugsgröße, die in der Hierarchie der betrieblichen Bezugsobjekte möglichst weit unten steht (z. B. Produkt, Produktgruppe, Kostenstelle, Unternehmen, Kunde, Kunden- gruppe, Absatzgebiet etc.) Einzelkosten der Produktgruppe sind bspw. Gemeinkosten des Produkts
- Gliederung der Kosten nach Kostenarten und Kostenkategorien in einer Grundrechnung (Sammlung aller Kosten):
- Leistungskosten (≈ variable Kosten) als absatz-, erzeugnis- und beschaffungsabhängige Kosten
- Bereitschaftskosten (≈ fixe Kosten) entstehen, um die institutionellen und technischen Voraussetzungen für die Realisierung des Leistungsprogramms zu schaffen (Zurechenbarkeit auf Abrechnungsperioden: Periodeneinzelkosten und Periodengemeinkosten)
- Ermittlung für Kontrollzwecke geeigneter Kennzahlen und entscheidungs-rele- vanter Deckungsbeiträge in einer Auswertungsrechnung
- Deckungsbudgets für Zwecke der Praxis
- Schlüsselung für Plankosten
2
Q
Charakteristische Merkmale der Grundrechnung
A
- Die gegliederten Kosten und Erlösen fließen in eine Grundrechnung ein, ein konzeptioneller Datenspeicher, der als (Ausgangs-)Grundlage für mögliche Auswertungen entscheidungsrelevanten Informationen bereit stellen soll
- Die Grundrechnung ist „zweckneutral“,
- Es erfolgt keine Verdichtung, keine Schlüsselung bzw. interne Leistungsverrechnung (wie in der GPKR)
- Es erfolgt ausschließlich eine differenzierte Erfassung der Potentiale bzw. Kapazitäten und deren Beanspruchung durch die einzelnen Entscheidungen
- Die Grundrechnung gilt als kombinierte Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung
- Durchführung der Grundrechnung erfolgt mit einem tabellarischen Kostensammelbogen.
- Pendant zum Betriebsabrechnungsbogen (BAB) der GPKR
- Beispiel: Kostensammelbogen
3
Q
Charakteristische Merkmale Auswertungsrechnung
A
- Während die Grundrechnung Daten unverfälscht abspeichern und wiedergeben soll, erfolgt die konkrete Entscheidungsvorbereitung stets im Rahmen von Auswertungsrechnungen.
- Zur Betrachtung einer Maßnahme sind die relativen Einzelerlöse und die relativen Einzelkosten der jeweiligen Bezugsgrößen gegenüberzustellen.
- Die Differenz zwischen den Erlösen und den Kosten ergibt dann den Deckungsbeitrag der betrachteten Maßnahme.
- Arten der Auswertungsrechnung
- Stückbezogene Auswertungsrechnung (Wie teuer ist die Annahme eines Vertrages?)
- Periodenbezogene Auswertungsrechnung als mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung (Wie viel Gewinn in einem Jahr?)
4
Q
Beispiel einer periodenbezogenen Auswertungsrechnung
A
5
Q
Auswertungsrechnung : Vergleich der DBR zwischen REDR und GPKR
A
- Bei Durchführung einer periodischen, keiner stückbezogenen Auswertungsrechnung ergeben sich strukturelle Parallelen zur mehrstufigen DBR der GPKR.
- So sind zur Beurteilung einer Maßnahme zuerst (die durch sie ausgelösten) Kosten den (durch sie ausgelösten) Erlösen gegenüber zu stellen.
- Bevor aus der Kosten- und Erlösdifferenz ein Deckungsbeitrag für die betrachtete Maßnahme berechnet werden kann, der sich auswerten und interpretieren lässt.
- Wegen der gänzlich unterschiedlichen Kosten- und Erlösgliederungen weichen die DBRen der GPKR und REDR allerdings im Inhalt voneinander ab.
- Bei der periodischen DBR der REDR führt das Identitätsprinzip dazu, dass hier nur relative Einzelkosten verrechnet werden.
- Periodenübergreifende Kosten sind Gemeinkosten und als solche damit nicht enthalten. Erst in einer Totalrechnung über alle Perioden sind alle Kosten erfasst.
6
Q
Wirtschaftlichkeitsprüfung anhand von Deckungsbudgets
A
- Zur kurzfristigen Wirtschaftlichkeitsüberprüfung werden den realisierten, schon erwirtschafteten Deckungsbeiträgen Deckungsbudgets gegenüber gestellt.
- Deckungsbudgets fungieren damit als Zielvorgaben, zu deren realistischer Ermittlung die anteilig zu tragenden Gemeinkosten bedacht werden müssen.
- Jegliche Schlüsselung von Gemeinkosten bzw. -erlösen soll aber gerade durch die Anwendung des Identitätsprinzips vermieden werden.
- Grafisch erfolgt bei der Wirtschaftlichkeitsprüfung anhand von Deckungsbudgets eine Gegenüberstellung von Deckungsbedarf und periodischen Deckungsbeiträgen in kumulierter Form.
7
Q
Beurteilung
A
- Real- und entscheidungstheoretische Fundierung
- Zurechenbarkeit der Kosten und Erlöse auf mehrere Bezugsgrößen
- Keine Untersuchung der Beziehungen zwischen den verschiedenen Bezugsgrößen
- Verwendbarkeit für Planungs- und Steuerungszwecke
- Übereinstimmung von Bezugsgrößenhierarchie und Handlungsvariablen
- Annahme proportionaler Beziehungen zwischen Kosten und Bezugsgrößen
- Unterstützung mittel- und langfristiger Planungsprobleme
- Zurechnung der Kosten auf Entscheidungen
- Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung
- Verwendbarkeit für Kontrolle (eingeschränkt)
- Kontrolle der Kostenstellen
- Analyse des Betriebsergebnisses
- Wirtschaftlichkeit, Ausbaufähigkeit und Flexibilität
- Umfangreiche Erfassung und Ordnung der Daten resultiert in:
- Notwendigkeit eine geeigneten Datenbankkonzepts
- HohenKosten
- Hohe Ausbaufähigkeit durch die Zweckneutralität der Grundrechnung
- Hohe Flexibilität durch vielfältige Auswertungsmöglichkeiten
- Umfangreiche Erfassung und Ordnung der Daten resultiert in:
8
Q
Charakteristische Unterschiede zur GPKR
A