Chapter 6: Beurteilung der GPKR und Deckungsbeitragsrechnung Flashcards
1
Q
Beurteilung der GPKR
A
- Prinzipien der Kosten- und Erlösverteilung in der GPKR
- Trennung in fixe und (beschäftigungs-)variable Kosten
- Keine Schlüsselung der fixen Kosten auf die Kostenträger
- Grundsätzliche Unterschiede zwischen Voll- und Teilkostenrechnung
- Unterschied vor allem in der Kostenträgerrechnung
- Kostenschlüsselung der Fixkosten (echten Gemeinkosten) in der Vollkostenrechnung zwangsläufig oftmals relativ willkürlich Selbstkosten mit Interpretationscharakter
- Durch die konsequente Trennung in verursachungsgemäße und nicht verursachungsgemäße Kostenzurechnung werden die realen Kostenzusammenhänge in Teilkostenrechnungen präziser abgebildet
2
Q
Real- und Entscheidungstheoretische Fundierung
A
- Grundlage der GPKR bildet die betriebswirtschaftliche Produktions- und Kostentheorie (Gutenberg/Kilger / Pampel / Vikas)
- Beschäftigung als zentrale Kosteneinflussgröße; eine (Bestands-)Bewertung erfolgt zu Teilkosten mit Hilfe eines Systems vielfältiger direkter und indirekter Bezugsgrößen (für Fixkosten werden keine Instrumentarien zur Verfügung gestellt)
- Nutzung linearer, mehrvariabliger Kostenfunktion lässt sich theoretisch fundieren Ausgeprägte theoretische Fundierung der GPKR
3
Q
Grundsatz entscheidungsrelevanter Kosten
A
- Fixe und variable Kosten als Ausdruck der Separation des Entscheidungsfeldes.
- Unterschiedliche Situationen für das Auftreten fixer Kosten:
- Einteilung der Gesamtkosten in fixe und variable Kosten entspricht in etwa einer Gliederung in kurz- und langfristige Entscheidungsprobleme
- Kurzfristige Entscheidungen auf Basis der GPKR
Langfristige Entscheidungen auf Basis von Investitionsrechnungen.
4
Q
Entscheidungsrelevanz von Fixkosten
A
- Bei alternativenunterschiedlichen Fixkosten ist die Entscheidungsrelevanz gänzlich unumstritten, egal ob sichere oder unsichere Fixkosten vorliegen.
- Als Problem erweisen sich die alternativenidentischen Fixkosten:
- Entscheidungsrelevanz bei Sicherheit
Relevanz haben nur diejenigen zukünftigen, erwarteten Kosten, die beeinflussbar und alternativenspezifisch sind (Kilger / Pampel / Vikas)- Fixkosten grundsätzlich irrelevant
- Entscheidungsrelevanz bei Unsicherheit
- Auch alternativenidentische sichere Fixkosten können bewertungsrelevant sein
- Intuition: Mit sinkender Armut bzw. steigendem Reichtum wächst auch das Interesse an Lotterie-Spielen
- Entscheidungsrelevanz bei Sicherheit
5
Q
Entscheidungsrelevanz von Fixkosten - Beispiel
A
- Relevanz von Fixkosten bei Risikoaversion – Beispiel
- Prämissen
Vermieter hat sichere Fixkosten in Höhe von 500 € pro Monat
A zahlt feste Miete in Höhe von 2500 € pro Monat
B zahlt bei schlechtem Umsatz 600 €/Monat, bei gutem Umsatz 6400 €/Monat Nutzenfunktion N(z) = z1/2- Vertragsvarianten
- Prämissen
6
Q
Erwartungswerte des Risikonutzens
A
- Die Berücksichtigung der alternativengleichen Fixkosten führt zu einer Umkehrung der Alternativenfolge
- Auch (alternativenidentische) Fixkosten können entscheidungsrelevant sein
- Risikonutzenfunktion und Separation des Entscheidungsfeldes Bei Risiko sind Fixkosten grundsätzlich nur irrelevant bei:
- Risikoneutralität
- konstanter absoluter Risikoaversion (exponentielle Nutzenfunktion)
7
Q
Beispiel zur Anpassung der Nutzenfunktion
A
- Ann.: Vermieter hat konst. sonstiges Einkommen E von 1200
- Vermögensmaximierung Z = E + G = E + D - F (mit E= Einkommen, G = Gewinn, D = Deckungsbeitrag, F = Fixkosten)
8
Q
Ted Alternativenidentische Kosten relevant?
A
- Alternativenidentische sicher und unsichere Kosten können bei Risikoaversion relevant sein.
- Fixkosten sind bei Risiken relevant
- Fixkosten können aber implizit durch Anpassung der Nutzenfunktion in der GPKR CVU uh Rechnung getragen werden!
9
Q
Entscheidungen über Produktions- und Absatzprogramm
A
- Ohne Engpass
- Kurzfristige Entscheidungen über das Produktions- und Absatzprogramm können anhand von Deckungsbeiträgen problemlos vorgenommen werden.
- Mit einem Engpass
- Besteht ein Engpass, so sind relative Deckungsbeiträge pro Engpasseinheit zu ermitteln, welche zur Entscheidungsfindung nach der Höhe zu ordnen sind.
- Mit mehreren Engpässen
- Existieren mehrere Beschränkungen, bedarf es komplexerer Verfahren auf Basis der GPKR, zum Beispiel: Simplex-Algorithmus.
- –> Verwendbarkeit des GPKR für Produktions- und Absatzentscheidungen
10
Q
Unterstützung der Preispolitik
A
- Ermittlung von Preisobergrenzen für Beschaffungsgüter
- Ermittlung von Preisuntergrenzen für Absatzgüte
- Die (beschäftigungs-)variablen Kosten bilden einen Bestandteil der Preisgrenze; abbaufähige bzw. zusätzliche Fixkosten sind ggf. auch zu berücksichtigen.
- Verwendbarkeit der GPKR zur Bestimmung von Preisgrenzen
11
Q
Break-Even-Analyse
A
- Genereller Zweck der Break-Even-Analyse
- Bestimmung derjenigen Absatzmenge (oder desjenigen Erlöses), durch den die Gesamtkosten gerade gedeckt sind (oder ein Mindestgewinn) realisiert wird. [Punkt = Gewinnschwelle, Deckungspunkt, kritische Menge, Breal-Even-Punkt]
- Durchführung der Break-Even-Analyse für ein Produkt Gewinnschwelle x0 = Fixe Kosten / Stückdeckungsbeitrag
- Break-Even-Analyse bei Mindestgewinn G*
x0 = (Fixe Kosten + G*) / Stückdeckungsbeitrag - –> Verwendbarkeit der GPKR für Break-Even-Analysen
12
Q
Bildung von Lenkungspreisen
A
- Grundidee der Pretialen Lenkung
- Lenkung des innerbetrieblichen Leistungsaustausches nach dem Marktmechanismus (dezentrales Vorgehen).
- Eine optimale kurzfristige interne Koordination erfolgt, indem Verrechnungspreise in Höhe der Grenzkosten (= variable Kosten bei linearer Kostenfunktion) festgesetzt werden; (bei einem Engpass oder bei mehreren Engpässen sind eventuell alternative Geltungszahlen optimal)
- Verwendbarkeit des GPKR zur innerbetrieblichen Lenkung
13
Q
Verwendbarkeit für Kontrollzwecke
A
- Ermittlung von Plan-, Soll- und Istgrößen für die Kontrolle
- Bereichsbezogene Kontrollen –> Kostenstellen
- Abweichungsanalysen –> Ursachen
- Verwendbarkeit des GPKR für Informations- und Kontrollzwecke
14
Q
Anpassungsfähigkeit
A
- Erweiterung um Fixkostenverteilung ohne größere Probleme
- Erfassung von Leistungsprozessen außerhalb der Fertigung, z.B. in der Verwaltung, durch Erweiterung um direkte Bezugsgrößen
- Einbindung Prozesskostenrechnung auf Teilkostenbasis (ohne Gesamtkonzeptänderung)
- Verschiedene Formen der Periodenerfolgsrechnung denkbar; ein Ausbau einer ein- zu einer mehrstufigen DB-Rechnung z.B. ist weitgehend unproblematisch
- hohe Anpassungsfähigkeit der GPKR
15
Q
Wirtschaftlichkeit
A
- Aufwändige Einführung: Analytische Kostenplanung, Bezugsgrößenermittlung etc. mit relativ hohen (Personal-)Kosten und gesteigertem EDV-Einsatz verbunden
- Der Nutzen der GPKR liegt v.a. in der Informationsbereitstellung für die kurzfristige Entscheidungsfindung und für die kurzfristige Steuerung und Kontrolle
- –> Kosten-Nutzen-Relation!